😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Unentschlossene Anleger (ETFs)

Veröffentlicht am 26.03.2013, 14:39
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 26. März 2013. Die Zypernkrise hat einigen ETF-Anlegern die Lust an europäischen Bluechips verdorben und stattdessen in US-amerikanische gelockt. Insgesamt wirken die Investoren jedoch unentschieden, nur der Abzug aus Indexfonds mit europäischen Bankwerten ist unübersehbar.

Als eher 'frostig' beschreibt Frank Mohr von der Commerzbank die Stimmung im ETF-Handel. Der Market Maker berichtet von 54 Prozent Verkäufen gegenüber 46 Prozent Käufen. Anfang des Monats war das Verhältnis noch genau umgekehrt. Frostig mit Bewegung, denn die Umsätze sind Mohr zufolge immer noch sehr hoch und liegen etwa ein Drittel über dem langfristigen Mittel.

'Wir beobachten im Moment die übliche Reaktion auf schwerwiegende politische Ereignisse', fasst Mohr zusammen. In solchen Marktsituationen würden vor allem an die großen Indizes DAX und Euro Stoxx 50 gekoppelte ETFs umgeschichtet.

Das ist auch die 'größte Idee” in den Orderbüchern von Daniele Sabato, Market Maker bei Flow Traders. Seine Kunden verkaufen ETF s mit den europäischen Bluechips in DAX und Euro Stoxx 50 und kaufen ETFs mit US-amerikanischen Unternehmen etwa in S&P 500 oder MSCI North America. Der Händler verweist auch auf die Performance seit Jahresbeginn: Während der Dow Jones über 10 Prozent Plus gemacht hat, tritt der Euro Stoxx 50 auf der Stelle.

Anders ist das Bild für Mark Schönbrodt, der bei der DekaBank ETFs betreut. Er findet die Umsätze durchschnittlich mit einem leichten Käuferüberhang, zum Beispiel von Anteilen an DAX- und Euro Stoxx 50-Trackers.

Bei Gregor Hamme von Unicredit geht im Vergleich zu den Vormonaten jetzt relativ ruhig zu. 'Anleger nehmen mit Verkäufen Risiken aus den Portfolios.' Auch Anteile an ETFs mit italienischen Aktien würden abgegeben.

Schönbrodt erklärt diese Trendlosigkeit im Handel mit unentschlossenen Anlegern, die sich angesichts der seit längerem guten Performance großer Indizes und dem hohen Kursniveau nicht entscheiden könnten, wohin die Reise gehen soll.

Raus aus europäischen Banken

In einem sind sich die Market Maker allerdings einig: Von den Branchen-ETFs werden vor allem Anteile an Bankwerten gehandelt. Der Sektor mache ein Drittel des Umsatzes mit Branchen ETFs aus, was bemerkenswert hoch sei, weiß Mohr einzuordnen. Ebenso eindeutig ist auch die Richtung: Die Anteile würden im Verhältnis 70 zu 30 verkauft. Mohrs Kollegen berichten von derselben Tendenz, was angesichts der Zypern-Krise auch nicht überrasche. Insbesondere Anteile an Branchen-Fonds der europäischen Stoxx-Familie würden abgegeben.

Kaum Esprit im Handel mit Renten-ETFs

Sabato berichtet von zurückhaltendem Handel mit Renten-ETFs. Trotz der guten Performance von Corporate Bonds sei es scheinbar für seine Kunden noch nicht an der Zeit, Gewinne mitzunehmen.

Für die Commerzbank ist die Aktivität in Staatsanleihen und Pfandbriefen bemerkenswert, anders als noch vor zwei Wochen dominierten nun die Verkäufe. Mohr beobachtet dagegen Investments in Geldmarkt-ETFs und vermutet, dass die mehrheitlichen Verkäufer im Markt ihre Liquidität parken.

Im Windschatten: Emerging Markets-Aktien

Den Orderbüchern der Schwellenländer-ETFs konstatiert Mohr extreme Ruhe, was meist mit dem Fokus auf Umschichtungen von Bluechip-ETF einherginge. Nur in Trackers des MSCI World sei Handel, allerdings ohne Tendenz.

Ebenso wenig gefragt: Rohstoff-ETFs

Bei ETFs mit Rohstoff-Unternehmen berichtet Sabato Verkäufe von Gold. Sei es bislang ein begehrtes Instrument zur Absicherung gegen Inflation und ganz allgemeinen Risiken gewesen, so scheint dieses Bedürfnis der Anleger jetzt geringe zu werden. Gleichzeitig würden allerdings auch Industriemetalle und breiter gestreute Rohstoff-ETFs verkauft, den Grund hierfür sieht der Händler in wachsender Skepsis gegenüber der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die Anleger seien nicht mehr so optimistisch, was die Konjunktur angeht.

Sie können sich kostenlos für unseren täglichen newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich einfach unter www.boerse-frankfurt.de/newsletter.

© 26. März 2013/Edda Vogt

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.