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Börse Frankfurt-News: Unwetter vorüber (ETFs)

Veröffentlicht am 05.08.2014, 14:21
Aktualisiert 05.08.2014, 14:24
Börse Frankfurt-News: Unwetter vorüber (ETFs)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 5. August 2014. Dem Abwärtsstrudel an den Börsen konnte sich der ETF-Handel letztlich doch nicht entziehen, Aktien-Indexfonds wurden im großen Stil verkauft. Jetzt ist aber schon wieder Ruhe eingekehrt.

Nicht nur an den Aktienbörsen ging es vergangene Woche rasant nach unten, auch im ETF-Geschäft herrschte Ausverkaufsstimmung: "Die Volumina waren extrem hoch, besonders am Freitag, und es gab fast nur Verkäufe", berichtet Frank Mohr von der Commerzbank. Die Ukraine-Krise, neue Sanktionen gegen Russland, der Krieg in Gaza und dann noch, bedingt durch gute US-Konjunkturdaten, die Sorge um bald steigende Zinsen in den USA - es waren einfach zu viele schlechte Nachrichten, die der Markt zu verkraften hatte. Der DAX verlor auf Wochensicht 4,5 Prozent, seit Anfang Juli, als das Börsenbarometer noch über 10.000 Punkte geklettert war, mussten Anleger zwischenzeitlich ein Kursverlust von fast 900 Punkten verschmerzen. "Bei uns überwogen die Verkäufe - sowohl in Aktien- als auch in Renten-ETFs", berichtet auch Marcel Sattler von ICF Kursmakler.

Ein weiterer Einbruch wird aber eher nicht erwartet. "Es war wie ein bereinigendes Gewitter", meint Mohr. Mit der neuen Woche sei schon wieder ein Stück Normalität eingekehrt. "Die Grundstimmung bleibt gut." Das sieht Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank ähnlich: "Es war keine Panik, der Tenor ist positiv." Nach weiteren kleineren Verlusten am gestrigen Montag notiert der DAX am Dienstagmittag etwas fester bei 9.207 Punkten.

US-Aktien nicht mehr verschont

Besonders betroffen von der Verkaufswelle waren abermals DAX- und Euro Stoxx-Tracker (WKN 593393, 593395, DBX1DA, 935927), wie die Händler berichten. Anders als in der Vorwoche flogen aber auch viele US-Tracker aus den Portfolios. "Der Trend war aber vor allem: heraus aus Europa, hinein in Emerging Markets", fasst Kleefeld zusammen. Gekauft worden seien breit streuende Schwellenländer- (WKN A0HGZT, DBX1EM) und die den chinesischen Markt abbildenden CSI300-ETFs (WKN DBX0NK, DBX0M2). "China war zuletzt der Underperformer, jetzt holt das Land auf." ETFs wie der db x-trackers Harvest CSI300 hatten seit März seitwärts tendiert, in den vergangenen vier Wochen ging es aber um 11 Prozent nach oben.

Doch auch einige europäische ETFs fanden Anhänger: "In die Schwäche hinein wurden, über den CAC40, französische und, über den FTSE, britische Aktien gekauft", ergänzt Kleefeld. Interessant war Mohr zufolge, dass am Freitag auch Short DAX-ETFs (WKN DBX1DS) abgestoßen wurden. "Anleger haben sich wohl gedacht: Das war jetzt genug."

Alternative Kanada

Bei der Commerzbank trennten sich Investoren von US-Aktien und setzten statt dessen auf kanadische Dividendentitel, zum Beispiel mit dem UBS MSCI Canada (WKN A0X97V) oder der gegen Wechselkurschwankungen abgesicherten Variante UBS MSCI Canada 100 % hedged to Euro (WKN A1W3CE). "Offenbar wird das Land positiver als die USA eingeschätzt." Der UBS MSCI Canada hat zuletzt zwar ebenfalls verloren, auf Sechsmonatssicht kommt der Indexfonds aber immer noch auf ein Plus von über 17 Prozent. Zum Vergleich: Der UBS MSCI USA (WKN 794358) erreichte im selben Zeitraum 12 Prozent, der UBS MSCI Europe (WKN A0X97P) nur 6,7 Prozent. Bei ICF Kursmakler standen ebenfalls DAX- (WKN ETFL01) und MSCI USA-Tracker (WKN ETFL26, A1C22K) auf den Abgabelisten, Käufe überwögen hingegen in S&P 500-ETFs wie dem HSBC S&P 500 (WKN A1C22M).

Speziellere Allokationen über Sektoren-ETFs interessierten angesichts des Unwetters an den Börsen nicht. Mohr berichtet lediglich von Zuflüssen in Grundstoff-ETFs, die als defensiv gelten, und Abflüssen aus Energie-ETFs.

Argentinien schreckt auf

Daneben verabschieden sich Anleger von Anleihen aus Schwellenländern. "Argentinien war der Auslöser", bemerkt Ciriaco Carrozino von der Unicredit Group in London. Der Schuldenstreit mit US-Hedgefonds hatte Argentinien vergangene Woche nach 13 Jahren erneut in eine Staatspleite gestürtzt. "Betroffen waren alle Emerging Markets-Bonds." Auch bei anderen hochverzinslichen Papieren hätten Investoren lieber die Reißleine gezogen.

Kleefeld berichtet ebenfalls von Abflüssen aus Schwellenländer-Anleihen, zudem seien die zuvor sehr beliebten Staatsanleihen aus Europas Peripherie (WKN DBX0N8) sowie Unternehmensanleihen (WKN A0YEEX) verkauft worden. Sattler zufolge trennten sich Anleger vom Deka iBoxx Euro Liquid Sovereign Diversified 1-3 (WKN ETFL12) und vom Deka iBoxx Euro Liquid Sovereign Diversified 5-7 (WKN ETFL14).

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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 5. August 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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