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Börse Frankfurt-News: Von einem Allzeithoch zum nächsten (Anleihen)

Veröffentlicht am 25.05.2012, 14:57
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 25. Mai 2012. Die Rekordserie des Sorgenbarometers Euro-Bund-Future setzt sich fort, zum Teil getrieben von öffentlichen Diskussionen über den Austritt Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung. Für die Bundesrepublik gibt es erstmals Kredite zum Nulltarif.

Ein neues Allzeithoch von 144,55 Prozent für den Bund-Future und mit zwischenzeitlich 1,2544 Euro je US-Dollar sind nur einige der Zutaten für den Rentenhandel der vergangenen Woche.

'Für ein Novum sorgte die Emission einer zweijährigen Bundesanleihe mit einem Kupon von null Prozent Mitte dieser Woche', berichtet Dietmar Blum von der Hellwig Wertpapierhandelsbank. Damit wäre die Anleihe entgegen ihrer Konstruktion praktisch ein Zerobond. Man stelle sich vor, Bonds würden wie früher mit Mantel und Bogen real ausgegeben. Der Zinskupon von Null wäre in dem Fall groß auf dem Bogen gedruckt. 'Anleger würden dann vielleicht klarer sehen, was sie bekommen.'

Nicht immer freiwillig

Klaus Stopp von der Baader Bank stellt sich in diesem Zusammenhang der Frage, wann Anleger aus welchem Grund Deutschland zum Nulltarif Kapital leihen. Anlagerichtlinien etwa schrieben manchen institutionellen Investoren ein Engagement in Staatsanleihen vor. 'Durch die Bildung entsprechender Indizes bleibt ihnen oft keine andere Wahl, als in die Benchmark zu investieren.' Besser verzinste Tages- oder Festgeldanlagen würden mit der Risikobewertung der Bundesanleihen meist nicht mitkommen. 'Denn Bundestitel gelten als das Nonplusultra bezüglich Sicherheit.'

Renditen für Langläufer geben nach

Auch die Zinsstruktur für langfristige Engagements in deutschen Staatsanleihen werde flacher, wie Bluhm bemerkt. Die Rendite hiesiger Bonds mit einer Laufzeit von 30 Jahren fiel unter 2 Prozent. 'Neben Marktteilnehmern, die ihr Geld kurz- und mittelfristig in Bundesanleihen parken, um die aktuelle Krise zu überbrücken, binden sich vermehrt Investoren für die nächsten 30 Jahre zu diesen geringen Zinssätzen.' Das deute auf eher pessimistische Zukunftserwartungen.

Austritt Griechenlands in aller Munde

Eine bessere Förderung der Wirtschaft in Schuldenländern und die Einführung von Eurobonds spalteten derzeit die 27 europäischen Regierungschefs. Um Angela Merkel die Möglichkeit zu geben, ihr Gesicht zu wahren, könnten Eurobonds anders verpackt, beispielsweise als Projektbonds, dennoch aufgelegt werden. 'Solche Anleihen, begeben durch die Europäische Investitionsbank, sind seitens der Bundesregierung nicht ausgeschlossen worden', beobachtet Stopp.

'Zuweilen erscheint der Austritt Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung aber bereits ausgemachte Sache', meint Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft. Im Markt sei dieser Schritt längst verarbeitet. Und Medien spekulierten über den 2. und 3. Juni diesen Jahres als mögliche Termine. 'Unter Kollegen diskutieren wir, was als nächstes kommen könnte.' Das Thema Spanien rücke mit womöglich zusätzlich benötigten Mitteln der teilverstaatlichten Großbank Bankia wieder stärker in den Mittelpunkt. 'Dort stapeln sich die Probleme.' Das Geldinstitut scheine nun 15 Milliarden Euro zu brauchen, fast doppelt so viel wie ursprünglich gedacht. Die Aktie sei am heutigen Freitag vom Handel ausgesetzt worden. Zu den Phantasien aus dem Handelssaal gehöre zudem die Aufteilung des Euroraums in einen Nord- und einen Südeuro.

Neue Philips Morris-Bonds beliebt

Eher an Großanleger richtet der Tabakkonzern Philips Morris seine jüngsten Emissionen mit einer Stückelung in Höhe von 100.000 Euro, wie Daniel berichtet. Eine siebenjährige Anleihe (WKN A1G5F6) mit einem Gesamtvolumen von 750 Millionen Euro biete einen Kupon von 2,125 Prozent. 600 Millionen Euro sammelte der mit A2/A benotete Konzern mit einem 12 Jahre laufenden Bond (WKN A1G5F5) vom Kapitalmarkt ein. Die jährliche Verzinsung betrage 2,875 Prozent.

Fremdwährungsanleihen der KfW begehrt

Im Handel spricht Daniel von verstärktem Anlegerinteresse an Fremdwährungsanleihen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Gekauft worden sei beispielsweise eine in Brasilianische Real ausgestellte bis Dezember 2015 laufende Anleihe (WKN A1K0WU) mit einem jährlichen Kupon von 7,5 Prozent. Zudem legten Investoren sich per Saldo eine im November 2016 fällig werdende Anleihe (WKN A1E8U5) ins Depot, die in Türkische Lira notiert.

Air Berlin Anleihe unter Druck

Spekulationen über eine zu dünne Kapitaldecke der Air Berlin hat zu Verkaufsdruck bei einer Anleihe (WKN AB100C) des Unternehmens geführt, wie Daniel vermutet. 'Ein Medienbericht im Wall Street Journal scheint der Auslöser.' Demnach sei das Unternehmen bei einem unvorhergesehenen Ereignis insolvenzgefährdet. Auslöser könnten nachlassende Buchungen aufgrund politischer Unruhen oder hohe Flugausfallraten verursacht durch Streiks oder Naturkatastrophen sein.

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© 25. Mai 2012 / Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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