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Börse Frankfurt-News: Zweckehe (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 14.05.2014, 16:18

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 14. Mai 2014. Die Stimmung der Anleger schnellt mit dem DAX nach oben. Entwarnung gibt die Tatsache, dass der Optimismus weiterhin unterdurchschnittlich bleibt.

Eine Liebeshochzeit war es nicht, was viele Börsianer angesichts des jüngsten Kursanstiegs an den DAX gebunden hat. Hatte man sich in der Vorwoche - wie der Börse Frankfurt Sentiment-Index verriet, der den niedrigsten Stand des Jahres aufwies - mehrheitlich noch auf stärkere Kursrückgänge eingerichtet, wurden viele Akteure nun eines Besseren belehrt. Denn angesichts eines Kursgewinns des DAX von 3,2 Prozent im Wochenvergleich musste ein Teil der von der Börse Frankfurt allwöchentlich befragten institutionellen Anleger einfach reagieren und hat offensichtlich die Notbremse gezogen.

Allerdings ist es nicht zu einer Kaufpanik gekommen, denn der Sentiment-Index liegt mit einem Wert von +9 immer noch unter seinem Jahresmittel. Es sind also längst nicht alle früheren Bären aktiv geworden, aber diejenigen, die aktiv waren, haben anscheinend ihre Meinung um 180 Grad gedreht. Denn die Wanderung der meisten mittelfristig orientierten Anleger ging per Saldo von den Pessimisten direkt zu den Bullen.

Allerdings tut man sich schwer, für die deutliche Aufwärtsbewegung des DAX, bei der es übrigens keinen nennenswerten Rücksetzer für einen günstigen Einstieg gab, eine zufriedenstellende Begründung zu finden. Sicherlich könnte man hier als ein Motiv die Hoffnung auf eine geldpolitische Lockerung der EZB im Juni anführen. Doch genau genommen waren bereits Mitte April zwei Drittel der von Bloomberg befragten Ökonomen davon ausgegangen, dass die Zentralbank im Juni eine Zinssenkung als Maßnahme gegen eine drohende Deflation ergreifen würde.

Tatsächlich waren es doch vielmehr die schlechten Nachrichten, die das Handelsgeschehen trotz der steigenden Kurse beherrscht haben! So spielte die Entwicklung in der Ukraine immer noch eine wichtige Rolle bei der Beurteilung der aktuellen Situation, und von einem Erreichen der 10.000er Marke war im Gegensatz zum Jahresanfang kaum etwas zu hören.

Dass der DAX dennoch diesen Schub erlebte, der ihn bis in die Nähe seines Allzeithochs trug, dürfte den heimischen Investoren wohl nicht zuzuschreiben sein. Stattdessen könnte man eine Antwort auf die Frage, wer denn nun deutsche Standardwerte gekauft habe, eher der jüngsten Erhebung von BofA Merrill Lynch entnehmen. So zeigte sich bei dieser Umfrage unter globalen Fondsmanagern, dass nicht nur der Anteil derjenigen, die ihren Anteil in Aktien der Eurozone übergewichtet haben, gestiegen ist, sondern auch die Gruppe derjenigen, die dies in der Zukunft zu tun beabsichtigen.

Wenig überzeugende Kaufargumente

Auch bei Privatanlegern hat es einen Stimmungsumschwung gegeben. Im Gegensatz zu den institutionellen Akteuren konnten hier die Optimisten sogar um 14 Prozent der Befragten zulegen, und das bedeutet die bisher stärkste Veränderung in diesem Jahr. Doch fast die Hälfte dieses Zuwachses entstammt dem Lager der ehemals neutral eingestellten Marktteilnehmer, so dass der Börse Frankfurt Sentiment-Index mit +8 nicht nur hinter dem der Institutionellen zurückbleibt, sondern auch deutlich unter dem Jahresmittelwert liegt.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Optimismus zwar zurückgekehrt ist, aber angesichts eines DAX-Standes von 9.750 Zählern zum Erhebungszeitpunkt, also nur unweit des bisherigen Allzeithochs (9.795), trotzdem noch zu wünschen übrig lässt. Denn die nach wie vor unterdurchschnittlich positive Stimmung spricht nicht gerade für Überzeugungskäufe oder gar Euphorie. Allerdings dürfte bei weiteren Kurssteigerungen, aber auch bereits bei leichteren Rücksetzern weitere Nachfrage entstehen, die dem DAX zu noch mehr Auftrieb verhelfen könnte.

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von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

© 14. Mai 2014

[1] Der Börse Frankfurt Sentiment-Index bewegt sich zwischen -100 (totaler Pessimismus) und +100 (totaler Optimismus), der Übergang von positiven in negative Werte markiert die neutrale Linie. Die Werte des früheren Cognitrend Bull/Bear-Index sind auf die neue Skalierung umgerechnet worden.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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