von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Dollar ist schwächer und Risikowerte erhielten nach positiveren Impfstoffnachrichten, diesmal von AstraZeneca (LON:AZN), einen Schub. Ein Bundesrichter in Pennsylvania hat eine Klage abgewiesen, um das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen aufzuheben. Die US-Aktienmärkte stehen vor einem positiven Handelsstart, aber in Europa zeichneten die Einkaufsmanagerindizes ein schwaches Bild der Wirtschaft, selbst als einige Länder versuchen, die Beschränkungen zu lockern. Inzwischen haben die Ölpreise ihren höchsten Stand seit August erreicht. Folgendes müssen Sie am Montag, den 23. November, zum Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Impfstoff-Hoffnung schickt Dollar in den Keller
Der Dollar fiel und die Risikowerte stiegen weltweit aufgrund positiverer Nachrichten über die Entwicklung von Impfstoffen gegen Covid-19.
AstraZeneca (NASDAQ:AZN) teilte mit, sein zusammen mit der Universität Oxford entwickeltes Medikament habe sich in einer groß angelegten Studie als zu 90% wirksam erwiesen. Es wird nun „sofort die Übermittlung der Daten an Behörden auf der ganzen Welt vorbereiten, die ein Regelwerk für eine bedingte oder frühzeitige Genehmigung haben“.
Laut Bloomberg macht das Medikament von Astra-Oxford 40% aller vereinbarten Verkäufe von Covid-19-Impfstoffen aus, die laut Bloomberg bisher mit Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen vereinbart wurden, daher die positive Reaktion in vielen Schwellenländerwährungen im frühen Handel am Montag. Der südafrikanische Rand, der russische Rubel und der mexikanische Peso legten alle um 0,5% oder mehr zu.
An anderer Stelle des Wochenendes erteilte die US-amerikanische Arzneimittelaufsicht Food and Drug Administration Regenerons experimentellem Covid-19-Medikament die Genehmigung für Notfallbehandlungen.
2. Trump scheitert mit Klage in Pennsylvania
Ein Bundesrichter in Pennsylvania wies eine Klage der Anwälte von Präsident Donald Trump zurück, die darauf abzielte, das Wahlergebnis anzufechten und die das letzte große Hindernis für die Ernennung von Joe Biden zum offiziellen Sieger war.
Richter Matthew Brann entschied, dass das Trump-Team „gewagte unhaltbare Rechtsargumente und spekulative Anschuldigungen vorgelegt habe, die in der operativen Beschwerde nicht enthalten waren und nicht durch Beweise belegt wurden“.
Trump, der am Wochenende ein G20-Treffen der führenden Politiker der Welt zur Reaktion auf die globale Pandemie ausließ, um Golf zu spielen, wiederholte am Sonntagabend auf Twitter weiterhin im Wesentlichen diese Argumente.
Der gewählte Präsident Joe Biden soll ab dieser Woche Kandidaten für wichtige Verwaltungspositionen benennen. Berichten zufolge wird er Anthony Blinken zum Außenminister ernennen. Blinken hatte schon zwischen 2015 und 2016 als stellvertretender US-Außenminister gedient.
3. Wall Street dürfte höher starten
Die US-Aktienmärkte werden angesichts des sich abzeichnenden Endes der Wahl-Unsicherheit und der vielversprechenden Nachrichten an der Impfstoff-Front höher öffnen.
Gegen 12.18 Uhr notierte der Dow Jones Future um 200 Punkte oder 0,7% höher, während der S&P 500-Future um 0,6% und der Nasdaq-Future um 0,3% stiegen.
Unter den Aktien, die später wahrscheinlich im Fokus stehen werden, zählen auch Casino-Aktien, nachdem der Gouverneur von Nevada, Steve Sisolak, die maximale Kapazitätsauslastung der Casinos im Bundesstaat Nevada von 50% auf 25% senkte, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Ebenfalls im Fokus könnten Kreuzfahrt-Aktien stehen, nachdem das Center for Disease Control seine Warnungen vor Kreuzfahrten auf das höchste Niveau angehoben hat.
4. Frankreich und Großbritannien lockern Lockdowns
Europas Wirtschaft schrumpfte im November zum ersten Mal seit fünf Monaten aufgrund der Corona-Restriktionen.
Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes von IHS Markit zeichneten ein im Großen und Ganzen schwaches Bild. Der zusammengesetzte PMI der Eurozone fiel von 50,0 im Oktober auf 46,1. Der französische Produktionsindex und der deutsche Dienstleistungsindex fielen beide stärker als erwartet.
Erfreulich ist die Ankündigung Frankreichs, als Reaktion auf den starken Rückgang der Neuinfektionen mit Covid-19 vor Weihnachten nicht lebensnotwendige Geschäfte wieder zu eröffnen, während Großbritannien im Laufe des Montags voraussichtlich ebenfalls bekannt geben wird, dass einige Sperrmaßnahmen zum 1. Dezember gelockert werden.
5 Öl steigt - jemenitische Huthi-Rebellen mit Militärschlag gegen saudisches Öllager- und Verteilungszentrum
Die Rohölpreise erreichten über Nacht den höchsten Stand seit August, nachdem Berichte über einen Militärschlag der jemenitischen Houthi-Rebellen gegen ein saudi-arabisches Öllager- und Verteilungszentrum über den Ticker liefen.
Saudi Aramco (SE:2222), der Betreiber der Anlage, hat keinen Angriff bestätigt.
Der angebliche Angriff fiel zeitlich mit der Nachricht zusammen, dass sich der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman mit dem israelischen Premierminister Benyamin Netanjahu getroffen hat. Es handelt sich um das erste bekannte Treffen zwischen saudi-arabischen und israelischen Regierungschefs.
Gegen 12.18 stiegen die US-Ölpreise} um 0,4% auf 42,82 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 0,5% auf 45,59 Dollar pro Barrel kletterte.