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Börse Stuttgart-News: bonds weekly

Veröffentlicht am 30.11.2012, 14:53

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - bonds weekly kw 48-2012

marktbericht

GRIECHENLAND: NÄCHSTE HILFSTRANCHE WIRD AUSBEZAHLT

Griechenland kann aufatmen. Vorerst. In der Nacht auf Dienstag einigte sich die Euro-Gruppe auf die Freigabe der nächsten Hilfstranche und noch diesen Dezember sollen 34,4 Milliarden Euro nach Athen fließen. Insgesamt werden bis März 2013 rund 44 Milliarden Euro - immerhin mehr als der heutige Börsenwert der Daimler AG - nach Athen überwiesen.

Euro-Gruppe: Maßnahmenpaket verabschiedet

Doch weitaus interessanter als die Auszahlung der nächsten Hilfstranche - diese wurde grundsätzlich vom Markt erwartet - ist das verabschiedete Maßnahmenpaket zur Reduzierung der griechischen Verbindlichkeiten. Bis 2020 soll die Schuldenlast auf 124 Prozent des BIP reduziert werden. Die wichtigsten Maßnahmen im Einzelnen:

-„freiwilliger Rückkauf“: Der von Deutschland ins Spiel gebrachte Anleiherückkauf durch

Griechenland soll in die Tat umgesetzt werden. Für insgesamt rund 10 Milliarden Euro soll

Griechenland eigene, unter Wert gehandelte Anleihen am Sekundärmarkt zurückkaufen.

Das Geld würden die Europartner teilweise zur Verfügung stellen.

- Zinssenkung: Die Geberländer würden die Zinsen für bilaterale Notkredite auf unter 1 Prozentpunkt

absenken. Das entspricht „knapp aber gerade noch den Refinanzierungskosten“, so Finanzminister

Schäuble. Für bereits gewährte Kredite wird die Laufzeit verlängert.

- EZB: Die Europäische Zentralbank wird ihre Gewinne aus dem Anleihekaufprogramm an Athen

abführen. Die Zinsgewinne belaufen sich mittlerweile auf über vier Milliarden Euro.

- Kurzzeitanleihen: Über sogenannte T-Bills, also Anleihen mit kurzer Laufzeit, soll Griechenland

bis zu neun Milliarden Euro aufnehmen. Die EZB hat bereits ihre Zustimmung für ein entsprechende

Programm signalisiert.

Sollten die Reformen tatsächlich zur Gänze umgesetzt werden, könnte Griechenland nicht nur die Schuldenquote beträchtlich senken. Es wäre darüber hinaus möglich die viel diskutierte Haushaltslücke von 14 Milliarden Euro zu stopfen und obendrein die benötigten 10 Milliarden Euro für den Anleiherückkauf mehr oder weniger aus eigener Tasche zu bezahlen. Allerdings müsste für diesen Fall tatsächlich ein Rädchen ins andere greifen. Entsprechend zurückhaltend fiel die Reaktion des Marktes auf die vorgestellten Maßnahmen aus. Viele Kritiker halten die vorgestellten Schätzungen bereits heute für utopisch: Aufgrund der Vielzahl an Einflussfaktoren sei es geradezu unmöglich, einen Schuldenstand so weit im Voraus zu berechnen.

Italien: Billigste Anleihe-Emission seit zwei Jahren

Im ganzen Trubel um Griechenland geriet ein wenig in den Hintergrund, dass sich Italien so billig refinanzierte, wie seit gut zwei Jahren nicht mehr. Bei einer Auktion von zehnjährigen Staatsanleihen im Volumen von rund drei Milliarden Euro, begnügten sich die Investoren mit einer Durchschnittsrendite von 4,45 Prozent. Bei einer ver-gleichbaren Auktion vor knapp einem Jahr musste Italien noch eine Rekordrendite von über 7,5 Prozent bieten.

Bund-Future: Konstant hohes Niveau

Die Nachfrage nach deutschen Bundesanleihen stabilisierte sich ebenfalls auf dem hohen Niveau der Vorwoche - entsprechende Schuldverschreibungen sorgten erneut für die nominal größten Handelsvolumina in Stuttgart. Entsprechend stark, wenngleich ohne ganz großen Glanz, festigte der Bund-Future seine starke Position im Bereich von 143,00 Prozentpunkten.

anlegertrends

METRO - GROßAKTIONÄR HANIEL WILL BETEILIGUNG ZURÜCKFAHREN

In den Fokus der Anleger rückte eine Anleihe der Metro AG (WKN: A0XFCT), nachdem bekannt wurde, dass der Großaktionär Haniel seine Beteiligung an dem MDAX Unternehmen reduzieren will. Das entsprechende Papier verfügt über einen festen Kupon von 7,625 Prozent und hat noch eine Restlaufzeit bis März 2015.

Die Absatzkrise in Südeuropa hat nun auch die Hersteller von Lastkraftwagen erfasst. In der gesamten Europäischen Union sind diesen Oktober fast zehn Prozent weniger LKWs zugelassen geworden, als im Vorjahr. Besonders drastisch fiel dieser Rückgang in Spanien (- 20,4 Prozent) und Italien (- 16,4 Prozent) aus, wie der Branchenverband Acea mitteilte. Der miesen Stimmung zum Trotz gehörte eine Schuldverschreibung der MAN SE zu den Umsatzspitzenreitern der Woche (WKN: A1ML0A).

bondm-news

3W Power S.A.

Der weltweit führende Hersteller von Leistungs-elektroniksystemen hat erstmals einen Vertrag von der portugiesischen Unternehmensgruppe Martifer erhalten. Bestellt wurde die Ausrüstung für zwei Solarkraftwerke in der ukrainischen Region Vinnytsia. Die portugiesische Solar-Gruppe hat bereits bei der Realisierung von Photovoltaik-Projekten mit einer Gesamtleistung von 250 MW mitgewirkt. In der Ukraine nehmen derzeit Photovoltaik-Projekte 15% der inländischen Wertschöpfung ein.

Ekosem- Agrar GmbH

Die zweite Anleihe der Ekosem- Agrar GmbH wurde aufgrund des sehr hohen Anlegerinteresses bereits nach zwei Stunden und 45 Minuten wieder geschlos-sen. Am Dienstag, den 27. November 2012 ist die Anleihe des führenden russischen Agrarunterneh-mens in den Handel aufgenommen worden. An den ersten Handelstagen verzeichnete die Anleihe Han-delsumsätze im siebenstelligen Bereich.

IPSAK mbH

Ebenfalls vorzeitig geschlossen wurde die Zeichnung der Immobilien-Projektgesellschaft Salamander Areal Kornwestheim mbH. Bereits um 9:30 Uhr am ersten Zeichnungstag war das Emissionsvolumen von 30 Millionen Euro erreicht. Ursprünglich war die Zeichnungsfrist bis 04. Dezember 2012 vorgesehen. Am Donnerstag wurde die besicherte Im-mobilienanleihe in den Handel aufgenommen.

SiC Processing GmbH

Die beiden Mitglieder der Geschäftsführung der SiC Processing GmbH, Herr Thomas Heckmann und Herr Dirk Müller scheiden angesichts der Restruk-turierungsmaßnahmen aus ihren Ämtern aus. Den-noch bleiben beide dem Unternehmen weiterhin erhalten und werden zukünftig als Gesamtprokuristen tätig sein. Zum alleinigen Geschäftsführer und Chief Restructuring Officer wurde Herr Peter Thysell, ehemaliger Chief Financial Officer einer in Schweden börsennotierten Gesellschaft, bestellt.

ARGENTINIEN: DEM AUSFALL VON DER SCHIPPE GESPRUNGEN

Man muss schon manchmal an einen Krimi von John Grisham denken, wenn man die Ereignisse in Argentinien so über die Jahre beobachtet. Da fehlt es wirklich an nichts: Spannung, Verbrechen, Diebstahl, Betrug und Verschwörungen. Wären nicht so viele Gläubiger Teil dieses realen Krimis, könnte man das Ganze als gutes Entertainment einstufen. So jedoch wünscht man sich, dass die Dramatik etwas in den Hintergrund träte und wieder Ruhe einkehren würde.

Einmal Ausfall und zurück. Die letzten Tage waren besonders dramatisch, denn zwei potente Holdouts -Gläubiger, die nach mehr als 10 Jahren immer noch auf Rückzahlung des Nennwertes pochen - haben einen entscheidenden Sieg vor Gericht errungen. Die beklagte argentinische Regierung verlor vor dem US-Berufungsgericht und wurde daraufhin durch das zuständige Manhattaner Bezirksgericht zur Tilgung der ausgefallenen Staatsanleihen verurteilt. Konkret:

1,3 Mrd. Dollar hat Argentinien zu zahlen und das auf ein Treuhänderkonto bis zum 15. Dezember. Noch entscheidender als die Höhe der Zahlung, war die weitere Entscheidung, dass auch alle amerikanischen Finanzinstitute, die argentinische Zahlungsströme verwalten, zur Begleichung der Forderungen herangezogen werden können. Damit können die Holdouts sich aus den regu-lären Zinszahlungen für die umgeschuldeten Staatsanleihen bedienen.

Eine wegweisende Gerichtsentscheidung

Das Bezirksgericht holte viele Politiker von ihrem hohen Ross. Denn seit der harten Umschuldung der argentinischen Staatsschulden, die mehr einer Enteignung glich, hat sich der Konsens breit gemacht, dass man Gläubiger nur stark genug bedrängen muss, um einen Schuldenerlass zu erhalten. Griechenland, dessen Schuldenerlass in diesem Jahr vom Konzept dem argentinischen wie ein Ei dem anderen gleicht, ist das jüngste Beispiel dafür. Das Bezirksgericht schob diesem Vorgehen allerdings einen Riegel vor. Erst einmal.

Fraglich ist, ob die Gerichtsentscheidung aufrechterhalten wird. Denn das Berufungsgericht setzte die Frist des Bezirksgerichts umgehend wieder aus und lässt den Parteien bis Februar Zeit, um zu einer Einigung zu kommen. Allerdings nicht ohne politischen Druck: Abgesehen vom State Department, der Federal Reserve Bank of New York und dem Internationalen Währungsfonds, unterstützen viele einflussreiche Institutionen Argentinien und forderten, dass das Land nicht in einen zweiten Folgekonkurs getrieben werden soll.

Die umgeschuldeten Euro und Dollar Staatsanleihen sind damit aus dem Schneider. Zumindest bis Februar 2013.

Zu beachten sind die Besonderheiten bei den umgeschuldeten und an die BIP-Entwicklung gekoppelten Anleihen. Ob und in welcher Höhe Zinsen gezahlt werden, ist hier zum einen von der BIP-Entwicklung über dem Basisszenario abhängig. Zum anderen haben die Euro (A0DUDM) und Dollar (A0DUDK) Anleihen einen ungewöhnlich langen Trenntermin von 15 Tagen vor der Zinszahlung am 15. Dezember eines Jahres stattfindet.

Aufgrund dieses Umstandes sind die Anleihen erst nach dem Zinstermin wieder an der Börse handelbar.

börse stuttgart tv

RATINGAGENTUREN: EU FORDERT SCHÄRFERE REGELN

Der Wind für die großen Ratingagenturen Fitch, Moody\'s und Standard & Poor\'s wird zunehmend rauer. Während in den USA bereits zahlreiche Gerichtsverfahren noch nicht abgeschlossen sind, fordert nun auch die EU schärfere Regeln für die \'Großen Drei\'. Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus? Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema.

US-FISKALKLIPPE: POLITIK MACHT BÖRSEN MUT

Die Hoffnung auf eine Beilegung des Haushaltsstreits in den USA noch vor Weihnachten hat den Dax heute wieder auf über 7.400 Punkte getrieben. Kommt nun doch eine Jahresendrally? Und wo lauern Risiken - auch mit Blick auf 2013? Eine aktuelle Einschätzung von Michael Raith, Niederlas-sungsleiter der quirin bank AG in Stuttgart, im aktuellen Interview mit Börse Stuttgart TV.

neueinführungen an der börse stuttgart stand 30.11.2012, 12 Uhr

BMW UND DAIMLER: AUTOBAUER MIT NEUER ANLEIHE

Gleich drei DAX-Unternehmen emittierten in der abgelaufenen Handelswoche Schuldverschreibungen:

Einen festen Kupon von 1,50 Prozent verspricht eine Anleihe der BMW Finance mit Fälligkeit im Juni 2018 (WKN: A1HC9L). Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal.

Eine Anleihe in norwegischen Kronen (NOK) mit Laufzeit bis November 2017 emittierte die Daimler AG (WKN: A1R0XF). Der feste Kupon des Papiers liegt bei 2,875 Prozent. Erworben werden kann das Papier zu 10.000 NOK nominal.

BASF setzt auf eine 10-jährige Anleihe mit einem festen Kupon von 2,0 Prozent (WKN: A1R0XG). Das Papier kann zu 1.000 Euro nominal erworben werden.

Quelle: Boerse Stuttgart AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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