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Börse Stuttgart-News: bonds weekly

Veröffentlicht am 22.02.2013, 14:54

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - marktbericht

SPANIEN: SCHULDEN STEIGEN AUF REKORDNIVEAU

Ist ein „Downgrade“ noch vermeidbar?

Spanien schafft es derzeit einfach nicht aus den Schlagzeilen. Bereits am vergangenen Wochenende vermeldete eine große spanische Tageszeitung die mit Spannung erwarteten Zahlen zum Haushaltsdefizit im Jahr 2012. Und der aktuelle Schuldenstand dürfte selbst Pessimisten negativ überrascht haben: Allein im vergangenen Jahr musste Spanien 146 Milliarden Euro neue Schulden machen - so viel wie noch nie. Die Gesamtschuld der Iberer beläuft sich mittlerweile auf über 880 Milliarden Euro, was gut 84 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung entspricht. Die Zeitung „El País“ rechnet dem amtierenden Ministerpräsidenten Rajoy vor, während seiner Amtszeit knapp 400 Millionen Euro an neuen Schulden angehäuft zu haben, und das jedem Tag.

Die von „El País“ veröffentlichten Zahlen stellen der amtierenden Regierung ein verheerendes Zeugnis aus: Die Erhöhung der Mehrwertsteuer, die umfangreichen Arbeitsmarktreformen, die mitunter schmerzlichen Kürzungen im öffentlichen Sektor - sie alle scheinen vor dem Hintergrund der jüngsten Zahlen verpufft. Und nach den jüngsten Drohungen der US-Ratingagenturen (siehe Bondsweekly KW 07) könnte den Iberern das dicke Ende auf dem Rentenmarkt erst noch bevorstehen. Zumindest dann, wenn Fitch & Co. ernst machen sollten und die Bonität der Spanier weiter herabstufen. Erstaunlicherweise scheinen die neuerlichen Turbulenzen den Anlegern wenig auszumachen. Die spanische Benchmark-Anleihe konnte sogar leicht zulegen und verspricht bei einem Kurs von knapp 102 Prozent eine Rendite im Bereich von 5,2 Prozent.

Und es gab noch mehr Öl für das bereits lodernde Feuer. Diesmal aus dem spanischen Immobiliensektor: Dem spanischen Immobilienkonzern Reyal Urbis droht die Pleite. Eine Insolvenz des Unternehmens wäre die zweitgrößte Firmenpleite in der Geschichte des Landes und nach Martinsa-Fadesa bereits die zweite Pleite eines großen spanischen Immobilienentwicklers. Die bevorstehende Insolvenz ist ein Spiegelbild der spanischen Misere bedingt durch die Finanzkrise. Seit dem Boomjahr 2007 haben spanische Immobilien im Schnitt knapp 40 Prozent an Wert verloren. Aufgrund der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit sowie weiter steigender Verschuldung der Privathaushalte, scheint diesbezüglich noch nicht einmal das Ende der Fahnenstange erreicht. Zusätzlich katalysiert wird die Krise für Reyal Urbis ausgerechnet durch die 40 Milliarden Euro schwere Hilfstranche der Euro-Partner. Da spanische Banken ihre faulen Kredite bei einer mit diesen Geldern neu gegründeten „Bad Bank“ abladen können, besteht für viele Kreditinstitute keine Notwendigkeit mehr, allzu viel Geduld mit säumigen Schuldnern aufzubringen. Entsprechend wenig kompromissbereit zeigen sich derzeit die spanischen Gläubigerbanken, einem vorgelegten Umschuldungsplan zuzustimmen.

ZEW-Index: Dritter Anstieg in Folge

Es geht weiterhin aufwärts mit der deutschen Wirtschaft, meinen zumindest die vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragtem Finanzexperten. Der ZEW-Index stieg am Dienstag deutlich stärker als im Vorfeld erwartet und erreicht bei 48,2 Punkten seinen höchsten Stand seit 2010. Der ZEW-Präsident führt das gute Abschneiden auf die Entspannung in Sachen Schuldenkrise zurück. Die deutsche Konjunktur dürfte in den kommenden Monaten „moderat an Fahrt gewinnen“, so Franz. Nachdem das deutsche BIP im zurückliegenden vierten Quartal 2012 um 0,6 Prozent zurückgegangen ist und der ZEW-Index im vergangenen Sommer bis auf zwischenzeitlich minus 25,5 Punkte eingebrochen ist, ist der jetzige Anstieg der bereits dritte in Folge.

anlegertrends

THYSSENKRUPP-ANLEIHE MIT HOHEN UMSÄTZEN

Die bevorstehende Wahl in Italien sowie die zunehmende Unsicherheit in Bezug auf Spanien steigern wieder die Attraktivität von Unternehmensanleihen. Wenngleich sich insbesondere spanische Staatstitel derzeit sehr gut behaupten können, sorgen Unternehmensanleihen aus dem DAX für rege Umsätze in Stuttgart:

Zu den umsatzreichsten Werten auf Unternehmensseite schaffte es mal wieder eine Neuemission. Die Anleihe der ThyssenKrupp AG notiert bereits kurz nach Ausgabe über ihrem Nennwert und verspricht zudem einen festen Kupon von 4,0 Prozent (WKN: A1R08U). Die Anleihe wird fällig im August 2018 und kann zu moderaten 1.000 Euro nominal erworben werden.

bondm-news

Rena GmbH

Die Rena GmbH und die August Faller KG schließen einen langfristigen Mietvertrag für das Produkti-onswerk in Lodz (Polen) ab. RENA Łódź Sp. z o.o., eine 100%-ige Tochtergesellschaft der RENA GmbH, wird hierzu ihren Standort in Łódź erweitern und der Faller Pharma Packaging Poland Sp. z o.o. die neu entstehenden 5.500 qm Produktions- und Verwal-tungsfläche zur Verfügung stellen. Im neuen Werk sollen ab Herbst 2013 Faltschachteln für die Phar-maindustrie hergestellt werden. Beide Unternehmen bleiben eigenständig.

Dürr AG

Der weltweit tätige Automobilzulieferer veröffentlichte am Dienstag die Zahlen für das Jahr 2012. Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte der Umsatz um 24,9% auf 2.399,8 Mio. Euro zu. Das EBIT erhöhte sich auf 176,9 Mio. Euro. Dies entspricht einer EBIT-Steigerung von 66,1% gegenüber dem Vorjahr. Die EBIT-Marge wuchs um 1,9 Prozentpunkte auf 7,4%. Im Jahr 2012 erhöhte sich die Belegschaft um 12,2% auf 7.652 Mitarbeiter. Für das Jahr 2013 erwartet die Dürr AG leichte Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis.

Centrosolar Group AG

Vorläufige Zahlen für 2012 gab diese Woche die Centrosolar Group AG bekannt. Angesichts der Krise in der Photovoltaikbranche sank der Umsatz preis-bedingt gegenüber dem Vorjahr um 22% auf 228 Mio. Euro, während der Absatz Vorjahresniveau erreichte. Zum Bilanzstichtag lag die Netto-Finanzverschuldung bei 90 Mio. Euro (Vorjahr 2011: 69 Mio. Euro). Zudem beschloss das Unternehmen ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm. Neben einer operativen Sanierung soll die Finanzverschuldung des Unternehmens unter die Hälfte des heutigen Niveaus gesenkt werden. Hierzu plant die Centrosolar ihre 50 Mio. Euro-Anleihe in Eigenkapital in Form von Aktien zu wandeln. Den Altaktionären sollen aus Gründen des Verwässerungsschutzes Bezugsrechte eingeräumt werden. Im März will das Unternehmen die Gläubiger der Anleihe und die Aktionäre über die geplante Gläubiger- bzw. Hauptversammlung zum Beschluss der vorgeschlagenen Maßnahmen informieren.

Attraktive Seitwärtsrenditen suchen

Da sich der Anleihemarkt auf einem sehr hohen Bewertungsniveau bewegt, besteht das erhöhte Risiko einer Korrektur. Der erste Schuss vor den Bug kam bereits im Januar, als die Kurse von Unternehmens- und Staatsanleihen deutlich nach unten dippten. Das schlechteste, was man in einer solchen Situationen tun kann, ist langlaufende Anleihen mit niedrigen Kupons zu kaufen. Um es plakativ zu sagen: Mit einer 30-jährigen Nullkupon-Anleihe fährt man bei einer Marktkorrektur so richtig schlecht.

Wer im Markt bleiben will, wählt kurzlaufende Anleihen mit einem möglichst hohen Kupon. In diesen Bereich ziehen sich die professionellen Investoren regelmäßig zurück, wenn es im Gebälk zu knirschen beginnt, da die Kurse aufgrund der kurzen Restlaufzeit in der Regel stabiler sind, als der Rest des Marktes. Deswegen lässt sich hier bei einer normalen Korrektur eine relativ gute Seitwärtsrendite verdienen. Wohlgemerkt auf den Zeitraum einer Kor-rekturphase bezogen.

Auch das Emittentenrisiko (Investmentgrad- oder Non-Investmentgrad-Bereich) spielt natürlich eine Rolle, weswegen man in einer Korrektur nicht an das untere Ende der Ratingleiter gehen darf. Die Baubranche im Allgemeinen und die Zementbranche im Speziellen scheinen einen Blick wert.

Baubranche im Aufschwung

Während Europa noch mit den finanziellen Folgen des letzten Immobilienbooms kämpft, hat die Baubranche schon im vergangenen Jahr die Wende eingeläutet. Deutlich sichtbar wird das vor allem an den letzten Quartalsberichten, die von den großen europäischen Zementherstellern geliefert wurden. Die sind in 2012 überraschend positiv ausgefallen. Dazu trug ein stabiles Geschäft in Westeuropa, starkes Wachstum in Asien sowie vor allem in Nordamerika bei.

Und genau in dieser breiten geografischen Streuung liegt die Crux. Denn keiner der großen Player ist nur auf das Europageschäft beschränkt, was sicherlich zu deutlich schlechteren Abschlüssen führen würde. Da sich Zement nur sehr kostenintensiv transportieren lässt, zählte die Branche von Anfang an zu den Pionieren der Globalisierung. Man baute die Zementwerke dort auf, wo sie am dichtesten zur Kundschaft sind. Was zu einer natürlichen Streuung des operativen Risikos geführt hat, was derzeit von hohem Wert ist.

Zu den klassischen Favoriten zählt natürlich die HeidelbergCement. Der operative Einbruch in 2009 ist lange vergessen. Inzwischen hat sich das Unternehmen wieder an die Spitze vorgearbeitet und legt nicht nur ein attraktives Umsatzwachstum vor, sondern verdient auch ordentliche Margen, mit denen sich rechnen lässt. Das Rating der Emittentin ist zwar noch Junk, aber liegt sowohl bei Moody’s als auch bei S&P auf dem höchsten Non-Investmentgrad. Der Sprung in den unteren BBB-Bereich scheint nur noch eine Frage der Zeit. Am kurzen Ende gibt es beispielsweise eine vorrangig, unbesicherte Euro-Anleihe (A1AYNB) mit Fälligkeit am 15. Dezember 2015 und einem festen Kupon von 6,75% p. a.

Etwas konservativer ist das Unternehmen Holcim. Gut ein Drittel größer als HeidelbergCement und mit einem BBB Rating ausgestattet, bekommt das Unternehmen natürlich vom Anleihemarkt deutlich höhere Bewertungen bzw. niedrigere Renditen zugebilligt. Beispielsweise sei hier die vorrangig, unbesicherte Euro Anleihe (A0DG4M) mit Fälligkeit zum 09. Dezember 2014 und einem festen Kupon von 4,375% p. a. genannt.

börse stuttgart tv

NEUER SERVICE FÜR PRIVATANLEGER: HANDELSZEITEN WERDEN VERLÄNGERT

Die Börse Stuttgart setzt die Erweiterung ihrer Handelszeiten konsequent fort: Ab dem 1. März 2013 können sämtliche inländischen und ausländischen Aktien, ETPs sowie Genussscheine bis 22.00 Uhr gehandelt werden. Die Vorteile und neuen Möglichkeiten für Privatanleger erläutert Ralph Danielski, der Stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsleitung der Börse Stuttgart GmbH.

FED: WERDEN ANLIEHKÄUFE VORZEITIG BEENDET?

Die US-Notenbank FED hat an den Finanzmärkten Unsicherheit verbreitet. Grund: möglicherweise könnten schon bald die milliardenschweren Käufe von Staatsanleihen zurückgefahren werden. Allein diese Spekulation reichte aus, um die Aktienmärkte von der Wall Street global zu drücken. Fragen dazu von Börse Stuttgart TV an Roland Hirschmüller von der Baader Bank.

neueinführungen an der börse stuttgart stand 22.02.2012, 12 Uhr

European Investment Bank

Seit kurzem ist die jüngste Anleihe der Europäischen Investitionsbank (kurz EIB) in Stuttgart handelbar. Die EIB ist als Finanzierungsinstrument der Europäischen Union zuständig für die Vergabe von Krediten und Bürg-schaften an öffentliche und private Institutionen u.a. mit den Förderzielen: Regionalentwicklung, Ausbau trans-europäischer Netze, Umweltschutz sowie Unterstützung der Entwicklungs- und Kooperationspolitik der EU. Die EIB emittierte eine von S&P mit AAA „geratete“ 2 Mrd. Russische Rubel-Anleihe (Mindeststückelung 50.000 Rubel) mit einer Laufzeit von fünf Jahren bei einem Zinssatz von 6 Prozent p.a. (Ausgabepreis 101,52).

Ontario

Am Kapitalmarkt aktiv war in der vergangenen Woche auch die kanadische Provinz Ontario. Die bevölkerungs-reichste und flächenmäßig zweitgrößte Provinz beheimatet nicht nur die größte Stadt Kanadas, Toronto, sondern auch die kanadische Hauptstadt Ottawa. Geratet von S&P mit AA- beläuft sich das Emissionsvolumen der fünf-jährigen Anleihe auf 1 Mrd. USD, unterteilt in Inhaberteilschuldverschreibungen à 5.000 USD. Der Kupon beträgt 1,2 Prozent p.a., Zinszahlungen erfolgen halbjährlich (Ausgabepreis 99,894).

Québec

Neben Ontario emittierte auch die Nachbarprovinz Québec in der vergangenen Woche eine 1,25 Mrd. USD Anleihe (Stückelung 1.000 USD). Das im Vergleich schlechtere Rating von S&P mit A+ sowie die längere Laufzeit (10 Jahre) spiegeln sich auch im Kupon wieder. 2,625 Prozent p.a. bei halbjährlicher Zinszahlung offeriert die Emittentin ihren Gläubigern. Die Anleihe notiert derzeit leicht über ihrem Emissionspreis von 99,59.

Quelle: Boerse Stuttgart AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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