😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börse Stuttgart-News: bonds weekly

Veröffentlicht am 05.04.2013, 17:18
Aktualisiert 05.04.2013, 17:20

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - bonds weekly kw 14-2013

marktbericht

ZYPERNKRISE: RETTUNGSPROGRAMM VOR BILLIGUNG

Die Verhandlungen zwischen der Troika und Zypern stehen vor dem Abschluss. Das Rettungspaket für Zypern, an dessen Ende 10 Milliarden Euro nach Nikosia fließen sollen, scheint geschnürt und wartet nur noch darauf verschickt zu werden.

Seit gut einer Woche verhandelten Vertreter aus IWF, EZB und EU-Kommission mit der Regierung in Zypern über die letzten Details des Rettungspakets. Und es scheint als habe man eine Lösung gefunden, was vor allem daran gelegen haben dürfte, dass Zypern die meisten strittigen Punkte des Vertrages akzeptiert hat. Nachdem es in der Vorwoche noch so aussah, als hätten hauptsächlich Zyperns Finanzinstitute (siehe Bondsweekly KW 13) unter dem Spar- und Reformprogramm zu leiden, wird nun auch die Tragweite für Zyperns Bevölkerung deutlich. Das vorgelegte Programm ist einmal mehr eine Melange aus Steuererhöhungen, Privatisierungsmaßnahmen und Streichung staatlicher Subventionen:

- Steuererhöhungen: In einem ersten Schritt soll die Mehrwertsteuer von 17 auf 19 Prozent angehoben

werden. Die vergleichsweise geringe Unternehmenssteuer wird um 2,5 Prozent auf 12,5 Prozent

erhöht. Eine neue Immobiliensteuer soll Mehreinnahmen in Höhe von 70 Millionen Euro

erwirtschaften. Die Steuern für Tabak, Alkohol und Benzin sollen ebenfalls, in bisher nicht näher

definierter Höhe, ansteigen.

- Pensionisten und Beamte: Kräftig gespart werden soll bei den Gehältern von Staatsbediensteten.

Diese sollen um 6,5 bis 12,5 Prozent reduziert werden. Die staatlichen Renten soll um drei

Prozent gekürzt werden.

- Privatisierung: Auch in Zypern soll der Staat dazu übergehen im Staatsbesitz befindliche

Vermögenswerte oder Unternehmen zu veräußern.

Insgesamt sollen diese Maßnahmen dem zypriotischen Staat rund 350 Millionen Euro einbringen. Aufgrund des Entgegenkommens Zyperns will sich nun auch der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer Milliarde Euro am Rettungspaket beteiligen. Entsprechend optimistisch äußerte sich IWF-Chefin Lagarde zur Lage in Zypern: „Die zyprischen Behörden haben ein ambitioniertes mehrjähriges Reformprogramm vorgelegt, das geeignet ist, die wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes anzugehen“. Doch diese „Herausforderungen“ die auf Zypern zukommen sind durchaus beachtlich. Für dieses Jahr wurde die erwartete Wirtschaftsleistung bereits auf minus acht Prozent nach unten korrigiert. Für das kommende Jahr sieht es mit einem Minus von drei Prozent nur moderat besser aus. Die Troika rechnet nicht vor 2015 mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad.

Zumindest auf dem Rentenmarkt sorgte die sich abzeichnende Lösung für leichte Entspannungstendenzen. Die zuletzt arg abgestraften zypriotischen Schuldverschreibungen konnten wieder leicht zulegen und hatten mitunter Kursgewinne von bis zu sechs Basispunkten zu verzeichnen.

Italien: Neuwahlen unvermeidbar?

Die Diskussionen in und um Zypern ließen in den vergangenen Wochen etwas in Vergessenheit geraten, dass Italien noch immer keine stabile Regierung hat - und wohl auch auf absehbare Zeit keine solche bekommen wird. Die Situation ist auch fünf Wochen nach der Wahl unverändert: Bersani will nicht mit Berlusconi, Berlusconi nicht mit Bersani und Grillo mit überhaupt niemandem. Selbst kleinste Kompromisse scheinen nicht drin. Nachdem nun auch eine von Staatspräsident Napolitano eingesetzte Expertenkommission auf breite Ablehnung stieß, scheinen Neuwahlen fast schon unvermeidbar. Grundsätzlich könnte man Neuwahlen aufgrund des politischen Patts eigentlich begrüßen, würde nicht weitere wertvolle (Reform-) Zeit verstreichen. Erstaunlicherweise findet die politische Situation auf dem Rentenmarkt kaum Beachtung. Italienische Anleihen erfreuen sich noch immer einer sehr stabilen Nachfrage und die 10-jährige Benchmark-Anleihe notiert im Bereich von 4,5 Prozent.

Bund-Future behauptet hohes Niveau

Für deutsche Bundesanleihen bleibt das Umfeld weiterhin freundlich. Am vergangenen Mittwoch nahm die Frankfurter Finanzagentur bei einer Versteigerung von Bundesobligationen mit fünf Jahren Laufzeit fast 3,3 Mil-liarden Euro ein. Die durchschnittliche Rendite gab nochmals nach und erreichte bei 0,33 Prozent den tiefsten Stand des laufenden Jahres.

Entsprechend stark präsentierte sich der Bund-Future, der sein unverändert hohes Niveau halten und sogar ausbauen konnte.

anlegertrends

ANLEGER SETZEN AUF THYSSENKRUPP UND HOCHTIEF

Zum zwischenzeitlichen Umsatzspitzenreiter in dieser Woche avancierte eine Anleihe der Hochtief AG mit Fälligkeit im März 2020 (WKN: A1TM5X). Die Anleihe verfügt über einen festen Kupon von 3,875 Prozent und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal erworben werden.

Weiterhin sehr beliebt bei den Anlegern in Stuttgart ist eine Anleihe der ThyssenKrupp AG (WKN: A1R08U). Die Anleihe mit einem festen Kupon von 4,0 Prozent schaffte es bereits in den vergangenen Wochen immer wieder auf die Liste der umsatzstärksten Papiere in Stuttgart. Erworben werden kann die Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren zu 1.000 Euro nominal.

bondm-news

Joh. Friedrich Behrens AG

Der Ankündigung über die anstehende Übernahme der Karl M. Reich Verbindungstechnik GmbH lies die Behrens AG kurze Zeit später die Vollzugsmeldung folgen. Das übernommene Unternehmen aus dem Raum Stuttgart stellt elektrische und pneumatische Geräte zum Nageln, Schrauben und Klammern her und „ergänzt das bestehende Sortiment der BeA-Gruppe ausgezeichnet“, so Tobias Fischer-Zernin, Vorstand und Mehrheitseigner.

3W Power S.A.

Eine Ratingherabstufung durch S&P musste die AEG Power Solutions B.V., einzige operative Tochter der Anleiheemittentin und Garantin, in der vergangenen Woche hinnehmen. Mit der Anpassung auf CCC+ (bei negativem Ausblick) von B- reagierte die Ratinga-gentur auf die jüngst veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 sowie die Meldung über den Zahlungsverzug eines bedeutenden europäischen Großkunden. Am gestrigen Donnerstag gab die 3W Power S.A. bekannt, ihren Geschäftsbericht 2012 am 29. April 2013 zu veröffentlichen. Weiter wurde informiert, dass die Zahlungsverzögerungen des Kunden aufgrund der aktuell vorherrschenden Bankensituation in Zypern weiterhin anhalten. Allerdings habe der Kunde parallel zu ersten Zahlungen versichert, „dass Zahlungen im Zuge der sich stabilisierenden Situation in Zypern fortgeführt werden.“ Das Management gehe daher nach wie vor davon aus, die ausstehenden und fälligen Beträge zu erhalten.

Getgoods.de AG

Der Online-Händler gab in der vergangenen Woche einen personellen Wechsel im Vorstand bekannt. Auf Armin Schulz der am 25. März 2013 aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung sein Amt niedergelegt hatte, folgt mit Wirkung zum 1. Juni 2013 Dr. Markus Dubon. Bereits seit Ende 2012 als Berater für den Bereich Business Development zuständig, wird er dann als Vorstand die Bereiche Marketing, Business Development, Logistik und IT verantworten.

HOCHZINSANLEIHE IN DOLLAR

Die Grupo Famsa ist ein interessantes Beispiel für die wirtschaftliche Annäherung Mexikos an die USA. Die Einzelhandelsgruppe ist vergleichsweise jung. Sie wurde erst Anfang der siebziger Jahre in Mexiko als klassisches Startup gegründet und wuchs dann in den kommenden drei Dekaden zu einer landesweiten Kette, die sich vor allem auf die steigenden Konsumwünsche der Mexikaner konzentrierte.

Famsa betreibt in erster Linie Einrichtungshäuser mit angegliedertem Elekt-ronik- und Haushaltswarengeschäft. Eine sinnvolle Mischung, denn wer sich ein neues Haus gebaut oder ein Apartment gekauft hat, braucht nicht nur Möbel, sondern auch eine Küche und Unterhaltungselektronik. Und wie der langjährige Erfolg des Unternehmens zeigt, schätzen es die Kunden, alles unter einem Dach kaufen zu können. Um sich neue Kundengruppen zu erschließen, eröffnete man mit der Banco Ahorro Famsa zudem eine eigene Kreditbank, die vor allem der heutigen Unterschicht den Aufstieg in die zukünftige Mittelschicht vorfinanziert.

Expansion in die USA mit gemischtem Ergebnis

Der jüngste Expansionsschritt führte zur Eröffnung von Geschäften in den USA. Ursprünglich begann Famsa mit einem Geschäft in Los Angeles und Weitete das Angebot dann auf den Süden des Bundesstaates sukzessive aus. Eine Expansion, die jedoch durch den Immobiliencrash in den USA, der Kalifornien besonders hart traf, kostspielig zurückgenommen werden musste.

Primär konzentriert sich Famsa heute noch auf das Geschäft in Texas, dem ebenfalls nördlich von Mexiko angrenzenden Bundesstaat. Wie auch zuvor in Kalifornien zielt das Unternehmen hier auf die zahlreichen mexikanischen Auswanderer ab, die zwar in den USA arbeiten, aber im Zweifel gerne einer heimischen Marke vertrauen.

Der Konzern macht ein gutes Geschäft, aber reich wird man im Einzelhandel nicht mehr. Wenn Famsa ein gutes Jahr hat, wie zuletzt 2012, dann erwirtschaftet man eine Netto-Marge von 2,5%. Bei 14 Mrd. Peso (MXN) blieben also 356 Mio. MXN hängen. Entscheidender für die Gläubiger ist allerdings das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen, das 2012 bei 1,98 Mrd. MXN lag bzw. bei einer Marge von 14,2%.

Das geht in Ordnung für einen Emittenten im Junk Bereich. Noch dazu, wenn die Dollar-Anleihe einen Kupon von 11% p. a. ausschüttet. Dann nehmen die Gläubiger auch ein Durchschnittsrating von „B“ gerne mal hin. Die vorrangig, unbesicherte Anleihe (A1AZCB) wird zudem schon am 20. Juli 2015 fällig. Die Mindestordergröße liegt bei pri-vatanlegerfreundlichen 2.000 USD Nennwert.

Die Famsa Dollar Anleihen sind sicherlich keine Witwen- und Waisen-Papiere. Das belegen allein schon der sehr hohe Kupon und das sehr niedrige Rating. Das Geschäftsmodell ist allerdings solide und hat sich über Jahrzehnte bewährt. Kein Garant für die Zukunft, aber zumindest eine gute Perspektive, dass die Anleihe pünktlich und vollständig im Sommer 2015 zurückgezahlt werden könnte.

börse stuttgart tv

ASIENS BÖRSEN: NORDKOREA ZÜNDELT - JAPANS NOTEN-BANK LÖSCHT

Nordkoreas Generalstab genehmigt Atomangriff auf die USA: Die Eilmeldung am späten gestrigen Abend stellt eine neue Stufe der Eskalation im Korea-Konflikt dar. Mittlerweile spricht auch der US-Verteidigungsminister von einer „echten und klaren Gefahr“. Wie groß ist die Gefahr eines militärischen Konflikts? Weshalb bleiben Asiens Börsen bislang so gelassen? Michael Bloss, EIFD-Direktor & Finanzbuchautor, bei Börse Stuttgart TV.

RETTUNGSPAKET GSCHNÜRT: SO GEHT’S WEITER IN ZY-PERN

Die Verhandlungen zwischen der Troika und Zypern stehen vor dem Ab-schluss. Das Rettungspaket für Zypern, an dessen Ende 10 Milliarden Euro nach Nikosia fließen sollen, scheint geschnürt und wartet nur noch darauf verschickt zu werden. Wie geht es jetzt weiter in Zypern? Dietmar Zantke von Zantke Asset Management bei Börse Stuttgart TV.

neueinführungen an der börse stuttgart stand 05.04.2012, 12 Uhr

Evonik Industries AG

Die in Essen beheimatete Evonik Industries AG - vielen bekannt als Trikotsponsor des BVB - ist nach eigenen Angaben eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. 2012 wurde mit rund 33.000 Mit-arbeitern ein Umsatz von 13,6 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von 2,6 Mrd. Euro erzielt. Lediglich 25 Prozent des Umsatzes entfielen dabei auf Deutschland. Immer wieder geistern Pläne des Hauptaktionärs der RAG-Stiftung durch die Presse, Evonik an die Börse zu bringen. Am Anleihemarkt ist das Unternehmen dagegen bereits präsent. Sozusagen ganz frisch in Stuttgart handelbar ist die neue mit 1,875 Prozent p.a. verzinste 500 Mio. Euro-Anleihe. Der Zinslauf des mit BBB+ von S&P gerateten, in 1.000 Euro ge-stückelten Wertpapiers beginnt am 08.04.2013 und endet am 07.04.2020.

Siemens

Über ihre niederländische Finanzierungstochter hat die Siemens AG Mitte März eine 500 Mio. USD Tranche aus dem bestehenden Medium-Term-Notes Programm platziert. Das in Inhaberteilschuldverschreibungen à 2.000 USD unterteilte Wertpapier sieht einen jährlichen Kupon von 1,5 Prozent bei einer fünfjährigen Laufzeit vor. Die Anleihe notiert aktuell bei etwa 100,20 und damit gut 0,6 Prozentpunkte über dem Emissionspreis von 99,574.

Volkswagen

War der Automobilkonzern in der vergangenen Woche noch mit der jüngst emittierten 750 Mio. Euro-Anleihe zu 2,00 Prozent p.a. an dieser Stelle erwähnt, gilt es in dieser Ausgabe über die neue 250 GBP-Anleihe zu berichten. Die in 1.000 Britische Pfund gestückelte Anleihe hat eine Laufzeit bis zum 15.12.2016 und offeriert einen Zinssatz von 1,25 Prozent p.a. Die von S&P mit A- geratete Anleihe notiert derzeit geringfügig über dem Emissionspreis von 99,78.

Quelle: Boerse Stuttgart AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.