😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börse Stuttgart-News: bonds weekly

Veröffentlicht am 13.04.2012, 14:54

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - bonds weekly kw 15-2012

Krisenstaaten: Das Vertrauen schwindet wieder

Italien und Spanien verkaufen neue Anleihen - aber zu deutlich höheren Zin-sen

Gerade einmal drei Wochen ist es her, dass EZB-Präsident Mario Draghi das Ende der Eurokrise in Aussicht stellte. Der Höhepunkt der Schwierigkeiten sei überschritten, so Draghi damals. Zwar bestünden noch Risiken, doch die Lage habe sich deutlich stabili-siert. Tatsächlich wurden in den vergangenen Wochen die Sorgen vieler Anleger über die Finanzierung der europäischen Krisenstaaten durch die großzügigen Finanzsprit-zen der EZB überlagert. Doch nun kommen die Ängste wieder.

Die Rendite der vermeintlich risikolosen deutschen Bundesanleihen sank auf ein Re-kordtief. So begab der Bund am Mittwoch eine neue zehnjährige Anleihe mit einem Kupon von 1,75 Prozent und einer Emissionsrendite von 1,77 Prozent. Das ist die nied-rigste Rendite, die jemals bei dieser Laufzeit registriert wurde. Der Bund Future, das Rentenmarktbarometer für deutsche Bundesanleihen, stieg zwischenzeitlich deutlich über die Marke von 140 Prozent.

Gleichzeitig zogen die Zinsen für Länder wie Spanien oder Italien wieder an. Zehnjähri-ge spanische Staatsanleihen, die Anfang März noch unter fünf Prozent Rendite abwar-fen, kratzten Anfang der Woche wieder an der Marke von sechs Prozent, bevor sie sich auf 5,8 Prozent etwas beruhigten. Italien liegt mit 5,4 Prozent nur knapp dahinter.

Selbst bei der Versteigerung von kurz laufenden Papieren zeigt sich das steigende Un-behagen der Anleger. Rom musste für zwölfmonatige Geldmarktpapiere 2,8 Prozent Zinsen bieten, bei der jüngsten Auktion Anfang März waren es nur 1,4 Prozent gewe-sen. Am Donnerstag dann kam die italienische Regierung mit Papieren an den Markt, die bis 2015 laufen. Auch hier stiegen die Renditen deutlich und zwar von 2,8 auf 3,9 Prozent.

Marktbeobachter vermuten, dass die Liquiditätsspritzen der EZB ihre Wirkung verloren haben. Das Potenzial heimischer Banken, mit Hilfe des Notenbank-Gelds die Schuld-papiere ihres Landes aufzukaufen, sei großteils aufgebraucht. Nun zeige sich, dass ausländische Investoren wenig Interesse an spanischen und italienischen Staatsanlei-hen haben.

Insbesondere am Fall Spanien, so meinen Experten, werde sich das Wohl oder Wehe der Währungsunion entscheiden. Sie weisen darauf hin, dass es in dem iberischen Staat mehr Arbeitslose, Rentner und Beamte gebe als in der Wirtschaft Beschäftigte. Dabei sind es in Spanien gar nicht in erster Linie die Staatsschulden, die für Kopf-schmerzen sorgen. Stattdessen sind es vor allem die Bilanzen von Unternehmen, Ban-ken und Privaten, die aus dem Ruder laufen. Die Schulden in diesen Bereichen sind dreimal so hoch wie die Wirtschaftsleistung des Landes. Dies ist vor allem eine Folge der überbordenden Immobilienspekulation in den Jahren nach Einführung des Euro.

Wolfgang Münchau schreibt in „Spiegel Online“, dass die Illusion, sich über die Finanz-spritzen Zeit kaufen zu können, gescheitert sei. Die Hoffnung sei gewesen, die Proble-me auf die lange Bank zu schieben, so Münchau, aber: „Eine der neueren Erfahrungen dieser Krise ist, dass lange Banken kürzer werden.“ Zudem hätte die von der EZB praktizierte Vorgehensweise namens LTRO, mit der sie die Banken finanziert und hofft, dass diese wiederum Staatsanleihen kaufen, einige Haken. Mit einer direkten Staaten-finanzierung hätte die EZB wesentlich mehr erreicht, meint Münchau. Diese sei der Notenbank jedoch rechtlich verboten.

Es bleibt die Frage, wie sich die EZB angesichts der jüngsten Entwicklungen an den Rentenmärkten verhalten wird. Wartet sie weiter ab, in der Hoffnung, dass ihre Maß-nahmen doch noch positive Wirkung zeigen? Greift sie zu erneuten Finanzspritzen für die Banken und schafft damit gewissermaßen ein Szenario namens „Dicke Bertha re-loaded“? Oder springen die Notenbanker über ihren Schatten und suchen nach Wegen, die Krisenstaaten doch noch direkt zu finanzieren, so wie das die amerikanische No-tenbank FED vorgemacht hat?

Bondm-News

Die vierte und fünfte Produktionslinie der SiC Processing GmbH (WKN: A1H3HQ) in China wurde planmäßig in Betrieb ge-nommen. Mit einer Jahreskapazität von 90.000 Tonnen werden im zweiten Quartal 2012 insgesamt sechs Produktionslinien am Netz sein. Der Betrieb der Produkti-onsanlagen am Standort Glomfjord in Norwegen wird unter wirtschaftlichen Ge-sichtspunkten dauerhaft eingestellt. Durch die Teilschließung von Produktionsstätten für Wafer bei dem Hauptkunden in Norwe-gen entfallen Mengen an Sägesuspension (Slurry).

Die 3W Power S.A. (WKN der Anleihe: A1A29T) gab am 05.04.2012 bekannt, dass das freiwillige öffentliche Übernahmean-gebot durch die Andrem Power S.C.A. für die Aktien der 3W Power S.A. nicht fortge-führt wird.

Der Marktführer im Bereich Offshore-Windenergie erweitert sein Management mit dem Ziel die Marktführerschaft im Offshore-Bereich weiter auszubauen und die Energiewende voranzutreiben. Herr Anil Srivastava verantwortet die globale Wachstumsstrategie sowie die internatio-nalen Vertriebsaktivitäten der Windreich AG (WKN: A1CRMQ, A1H3V3). Als Ge-schäftsführer der Windenergy GmbH und Leiter des Schweizer Windreich Büros fun-giert Hans-Peter Stöckl. Auch wurden wei-tere Zentralfunktionen des Unternehmens verstärkt. Bis Ende des Jahres 2012 plant die Windreich AG die Belegschaft auf 180 Mitarbeiter aufzustocken.

Börse Stuttgart TV:

Die Zinsen in Deutschland sind auf ein historisches Tief gefallen. Es sind Traumkonditionen für Finanzminister Schäuble. Die Anleger suchen jedoch händeringend nach Rendite. Was sind die Gründe für das deutsche Zinstief? Und wie schaut es in Spanien und Italien aus? Antworten im aktuellen Börse Stuttgart Anleihenforum.

Die Angst geht um und will nicht schwinden: die Angst vor einem Ausufern der Staats-schuldenkrise und einem Aus des Euro. Vermögensverwalter Ingo Theismann von der Consulting Team Vermögensverwaltung AG schaut daher in seinem Portfolio ganz ge-nau auf Sachwerte wie Aktien und Rohstoffe. Seine aktuelle Strategie für das Börsen-jahr 2012 erklärt der Finanzexperte im Interview mit Börse Stuttgart TV.

Anlegertrends:

Mit großem Interesse wurde von den Anlegern in dieser Woche eine Neuemission des Autobauers Peugeot aufgenommen. Die Anleihe hat ein Volumen von 600 Mio. EUR und kommt mit einem Kupon von 5,625 Prozent. Die Laufzeit beträgt gut fünf Jahre, das Papier wird also im Juli 2017 fällig. Der französische Autokonzern wurde erst vor we-nigen Wochen von MoodyŽs herabgestuft und hat dabei sein Investment Grade Rating verloren. Die Anleihe notiert knapp unter Pari bei 99,50 Prozent. (WKN A1G3LV)

Unter den anderen Umsatzspitzenreitern finden sich weitere „Frischlinge“, so bei-spielsweise die im März notierte Anleihe von Hochtief mit einer Laufzeit von fünf Jah-ren. Das Papier mit einem Kupon von 5,5 Prozent konnte seine Kursgewinne in den vergangenen Tagen leicht ausbauen und notiert mittlerweile bei 103,4 Prozent. (WKN A1MA9X)

Gemessen an der Zahl der Kursfeststellungen sind nach wie vor jene drei EFSF-Papiere die absoluten Spitzenreiter, die die Besitzer von Griechenland-Papieren im Zuge des Schuldenschnitts der Hellenen in ihre Depots gelegt bekommen haben. (WKN A1G0AF, WKN A1G0AG sowie WKN A1G0BV) Hier kommt es weiterhin zu einer ganzen Reihe von Bereinigungsverkäufen. Auch für die diversen neuen Griechenland-Anleihen mit Laufzeiten zwischen 2023 und 2042 gibt es einen regen Handel mit einer Vielzahl von Kursfeststellungen.

Aktuelle Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Mit Peugeot und Toyota emittieren zwei Autobauer neue Anleihen im Stuttgarter Rentenhandel. Die Schuld-verschreibung der Franzosen verfügt über einen festen Kupon von 5,625 Prozent, während die kleinste han-delbare Einheit auf 1.000 Euro taxiert ist (WKN: A13GLV).

Toyota hingegen setzt auf eine Fremdwährungsanleihe die zu einer Mindeststückelung von 1.000 Austral-Dollar nominal erworben werden kann (WKN: A1G3CE). Das Papier mit Laufzeit bis April 2015 verfügt über einen festen Kupon von 4,625 Prozent.

Auch beim Thema Staatsanleihen gibt es wieder Neuigkeit. Seit dieser Woche kann in Stuttgart eine Schuld-verschreibung von Belgien mit einem festen Kupon von 3,0 Prozent gehandelt werden (WKN: A1G3BU). Das Papier wird fällig zum 28. September 2019 und kann zu einer Mindeststückelung von 1 Cent nominal erworben werden.

Quelle: Boerse Stuttgart AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.