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Börse Stuttgart-News: bonds weekly

Veröffentlicht am 20.04.2012, 15:25

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - bonds weekly kw 16-2012

Euro-Schuldenkrise: Spanien bleibt unter Druck

ZEW-Index auf höchstem Stand seit Juni 2010

Nur noch 1,628 Prozent! Die Rendite für zehnjährige deutsche Staatspapiere erreichte in der abgelaufenen Handelswoche erneut ein Rekordtief. Für deutsche Zinssparer sind derartige Niedrigrenditen angesichts einer Inflationsrate von über zwei Prozent nur wenig erfreulich. Doch die Sorgen des deutschen Sparers würde man in Spanien derzeit gerne haben. Hier sind die Zinsen für Anleihen mit identischer Laufzeit in die-ser Woche wieder über die kritische 6-Prozent-Marke angestiegen.

Die Situation in Spanien spitzt sich weiter zu. Nachdem die Defizitgrenze für das lau-fende Jahr bereits vor einigen Wochen einvernehmlich mit den europäischen Partnern angehoben wurde, zeigt sich immer deutlicher wie dramatisch die Situation in Spanien tatsächlich ist. Während sich die Wirtschaft der Iberer nun auch de facto in einer Re-zession befindet, fast jeder vierte Spanier arbeitslos ist, geraten nun auch die spani-schen Finanzinstitute immer stärker in die Abwärtsstrudel. Im ersten Quartal 2012 stiegen die Verbindlichkeiten der Zentralbank in Madrid im Rahmen des Target 2 Sys-tems um 77 Milliarden Euro an; frische 41 Milliarden Euro kamen allein im März hinzu. Spaniens Geschäftsbanken wiederum liehen sich im März ganze 316 Milliarden Euro von der EZB und somit doppelt soviel wie noch im Februar. Einigen spanischen Finanz-instituten bleibt derzeit gar keine andere Wahl als den Gang nach Frankfurt anzutre-ten, da sie im nationalen Interbankengeschäft längst nicht mehr an frische Liquidität kommen. Doch wenn man schon „unter Kollegen“ keinen Kredit mehr bekommt, ist die Situation für den privaten Sektor meist noch viel schlimmer: Nach dem Platzen der Immobilienblase ist es für viele spanische Unternehmen und private Haushalte immer schwieriger überhaupt noch an frisches Geld zu kommen. Der Finanzmarkt in Spanien droht auszutrocknen. Die Anzeichen verdichten sich, dass einmal mehr die EZB zu Hil-fe eilen muss, um diese Trockenheit zu beenden, wie unter anderen Rabobank-Analyst Graham-Taylor im Manager-Magazin-Online betont: „Es sieht immer mehr danach aus, als ob Spanien irgendeine Art von Rettung braucht“.

Noch kann Spanien selbstständig zumindest für die Tropfen auf den heißen Stein sor-gen: Vergangenen Dienstag konnten die Iberer insgesamt 3,18 Milliarden Euro am Ka-pitalmarkt einsammeln. Wenngleich die Renditen erneut höher lagen, als noch im März, waren die Schuldverschreibungen mehrfach überzeichnet und übertrafen deut-lich die Erwartungen.

Während jeder sorgenvoll nach Spanien blickte, geriet fast ein wenig in den Hinter-grund, dass auch Italien seine Konjunkturprognosen für 2012 bis 2014 einkassierte. Die Regierung in Rom geht davon aus, dass das Defizit im laufenden Jahr um 0,1 Prozent-punkte höher ausfallen wird als bisher angenommen. Für 2013 wurde die Defizitprog-nose gleich um 0,4 Prozent nach oben korrigiert. Doch die Berechnungen des römi-schen Finanzministeriums fallen noch vergleichsweise positiv aus. Deutlich pessimis-tischer was die Lage in Italien betrifft, äußerst sich der Internationale Währungsfonds (IWF). Hier geht man davon aus, dass das italienische Defizit satte 2,4 Prozent betragen wird (in Rom rechnet man mit 1,7 Prozent) und auch für kommendes Jahr sei kaum weniger als ein Minus von 1,5 Prozent drin (Mario Montis Regierung rechnet mit einem Minus von 0,5). Ein ausgeglichener Haushalt sei vor 2017 kaum zu machen, so die Ex-perten des IWF.

Für erfreuliche Nachrichten war in dieser Woche mal wieder die deutsche Wirtschaft zuständig. Der Konjunkturbarometer des Mannheimer ZEW-Instituts konnte zum fünf-ten (!) Mal in Folge einen leichten Anstieg verzeichnen und notiert mittlerweile auf dem höchsten Stand seit Juni 2010. Die positive Stimmung unter den Finanzexperten scheint mittlerweile auch auf die Realwirtschaft abzufärben: Nachdem die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal 2011 erstmals seit drei Jahren leicht schrumpfte, rechnet die deutsche Bundesregierung mittlerweile wieder mit einem moderaten Wachstum von 0,7 Prozent für das Gesamtjahr. Noch einen Tick optimistischer beurteilen viele Volkswirte den konjunkturellen Ausblick für Deutschland und rechnen laut Informatio-nen von boerse.ard mit einem Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent im laufenden Jahr.

Bondm-News

Der Aufsichtsrat der Payom Solar AG (WKN A1H3M9) beruft Herrn Albert Kupfer in den Vorstand des Unternehmens. Herr Kupfer wird das Finanzressort der Payom Solar AG leiten.

Zu den Gewinnern der Woche zählte unter anderem die 3W Power S.A. (WKN A1A29T). In Indien konnte das Unterneh-men Aufträge in Rekordhöhe bei Solarin-stallationen verbuchen. In den ersten vier Monaten wurde mit Aufträgen in Höhe von 34 MW bereits das Gesamtauftragsvolu-men des Vorjahres von 33,50 MW über-schritten.

Mittelstandsanleihen - Eine echte Anlage-alternative?! - Ihre Meinung ist uns wichtig!

In den letzten Jahren gewann die Unter-nehmensanleihe als Finanzierungsinstru-ment für mittelständische Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Auch auf Anle-gerseite wächst das Interesse. Immer mehr Anleger investieren in Anleihen mit-telständischer Unternehmen.

Eine Studie der Börse Stuttgart, der Fach-hochschule Münster und Deloitte soll nun helfen, die Sicht der Anleger auf dieses noch junge Anleihesegment zu verdeutlichen.

Über Ihre Teilnahme an dieser Umfrage würden wir uns sehr freuen. Herzlichen Dank.

Zur Umfrage gelangen Sie hier: http://www.befragung-mittelstandsanleihen.de

Börse Stuttgart TV:

Während bei vielen Anlegern Aktienengagements in Schwellenländern fester Bestandteil ihres Portfolios sind, scheuen sich viele Investoren in Renten der Emerging Markets zu investieren. Warum eigentlich? Denn schließlich bieten diese Länder oftmals sehr ordentliche Renditen, die Bilanzen vieler Staaten in Asien oder Lateinamerika sind deutlich besser als bei manchem europäischen Sorgenkind. Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema.

Das ist gerade noch einmal gut gegangen: Die mit Spannung erwartete Anleiheauktion für Spanien wurde heute Vormittag durchaus positiv vom Markt aufgenommen. Die Anleihe war mehrfach überzeichnet und die Rendite lag unter 6 Prozent. Sehen wir einen ersten Hoffnungsschimmer für Spanien? Fondsmanager Thomas Metzger, Bankhaus Bauer, bei Börse Stuttgart TV.

Anlegertrends:

Der Streit zwischen Argentinien und Spanien um den Ölkonzern YPF blieb auch am Rentenmarkt nicht ohne Folgen. Die Schuldverschreibungen des spanischen Mutter-konzerns Repsol gaben quer durch alle Laufzeiten im Durchschnitt um über fünf Pro-zentpunkte nach. Die größten Verluste hatten eine Anleihe mit Laufzeit bis Februar 2017 (WKN: A0LM7P) sowie eine Schuldverschreibung mit Fälligkeit im Jahr 2019 (WKN: A1GZFN) zu verzeichnen. In dieser Woche legte die argentinische Präsidentin Cristina Fernández Pläne zur Verstaatlichung der Repsol-Tocher YPF vor. Laut Anga-ben von Fernández sollen 51 Prozent der YPF Anteile verstaatlicht werden, um „die nationale Hoheit über die Öl- und Gasvorkommen des Landes zurückzugewinnen“. Allerdings sind bislang 57 Prozent der YPF-Anteile im Besitz des spanischen Ölriesen Repsol, der immerhin zu den 10 größten privaten Ölunternehmen der Welt gehört. Der Streit um die Verstaatlichung, sorgt für schwere Verstimmungen im politischen Ver-hältnis zwischen Madrid und Buenos Aires.

Aktuelle Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Der japanische Automobilkonzern emittierte in dieser Woche erneut eine Fremdwährungsanleihe (WKN: A1G3T7). Die Schuldverschreibung notiert diesmal in kanadischen Dollar (CAD) und kann zu einer Mindeststü-ckelung von 1.000 CAD nominal erworben werden. Die Anleihe mit vier Jahren Laufzeit verspricht einen festen Kupon von 2,25 Prozent.

Außerdem begab in dieser Woche der österreichische Motorrad- und Sportwagenhersteller KTM eine Anleihe mit Fälligkeit im April 2017 (WKN: A1G3MH). Die Mindeststückelung beträgt hier 500 Euro nominal. Der feste Kupon liegt bei 4,375 Prozent.

Den Abschluss in dieser Woche bietet eine Schuldverschreibung der LBBW mit Laufzeit bis Juli 2017 sowie einem festen Kupon von 3,65 Prozent (WKN: LB0LKR). Die Anleihe kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal erworben werden.

Quelle: Boerse Stuttgart AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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