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Börse Stuttgart-News: bonds weekly

Veröffentlicht am 25.05.2012, 14:35

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - bonds weekly kw 21-2012

Nullzins-Anleihe: Deutschland zahlt 0 Prozent Zinsen

Spanien muss zum dritten Mal seit Dezember seit Defizit nach oben korrigieren. Die OECD warnt vor einer schweren Rezession in der Eurozone. Deutschland emittiert zweijährige Schatzanweisungen über einen Nullkupon. Es war also alles in allem eine fast schon normale Handelswoche…

Schon wieder eine Korrektur von der Korrektur. Ministerpräsident Rajoy musste in dieser Woche schon wieder vor die Presse treten und verkünden, dass man das Defizit für das laufende Jahr doch noch mal nach oben korrigieren müsse. Das Minus im lau-fenden Jahr werde nun wohl um 0,4 Prozent höher liegen als bisher angenommen. Insgesamt rechnet das Finanzministerium in Madrid mit einem Haushaltsloch in Höhe von 8,9 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Gemessen am BIP von rund einer Billion Euro, entsprechen die 0,4 Prozent gut vier Milliarden Euro die zusätzlich fehlen. Vor dem Hintergrund, dass Rajoy ursprünglich von 8,0 Prozent ausgegangen ist, hat sich Spanien nun insgesamt um neun Milliarden Euro verrechnet und muss neue Schulden in Höhe von rund 90 Milliarden Euro aufnehmen. Vor diesem Hinter-grund ist es für die Iberer nur umso prekärer, dass sich die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen wieder oberhalb der kritischen 6-Prozent-Marke bewegten.

Überhaupt keine Rendite bezahlte der deutsche Staat bei der Emission von zweijähri-gen Schatzanweisungen. Insgesamt wurden zur Wochenmitte Papiere im Gegenwert von 4,555 Milliarden Euro, ausgestattet mit einem Nullkupon, gezeichnet. Als „wirt-schaftlich sehr gut“, wurde das Ergebnis von Seiten der Finanzagentur bewertet, aller-dings nicht ohne klarzustellen, dass ein Kupon von null Prozent die Untergrenze für die Neuemission deutscher Bundesanleihen darstelle. Emissionen mit einer negativen Rendite, seien vom Bund derzeit nicht geplant.

Der in dieser Woche veröffentlichte wirtschaftliche Halbjahresausblick der Organisati-on für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) dürfte Angela Merkel wenig gefallen haben. Zwar dürfte auch dem letzten Beobachter mittlerweile klar sein, dass „eine nicht abnehmende Verschuldung, ein schwaches Bankensystem“ sowie ein „niedriges Wachstum“ die „Gefahr eines Teufelskreises“ für die Eurozone in sich ber-gen. Dass die Schuldenkrise längst nicht ausgestanden ist, kann man an den Renten-märkten seit Wochen ablesen. Es sind vielmehr die Konsequenzen, welche die Analys-ten der OECD aus diesen Fakten ableiten die der deutschen Kanzlerin nicht gefallen dürfte: „Die von den Anstrengungen zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen aus-gehende Bremswirkung könnte erheblich sein, besonders in einigen Ländern“, so der OECD-Chefökonom Padoan gegenüber der FAZ. Im Wesentlichen fordert die OECD eine Abkehr vom kollektiven Sparkurs um jeden Preis und spricht sich zudem für die „Ausgabe gemeinsam garantierter Staatsanleihen aus“. Kritiker der deutschen Regie-rungschefin - nicht zuletzt der neu gewählte französische Präsident Hollande - erhal-ten durch das Gutachten der OECD weitere Unterstützung gegen den Kurs Angela Merkels, da diese bis dato beide Forderungen vehement abgelehnt hat.

„Wir möchten, dass Griechenland im Euroraum bleibt - setzen aber voraus, dass die Verpflichtungen, die Griechenland eingegangen ist, eingehalten werden“. Ist es eine Drohung? Oder ist es ein Versprechen, das Angela Merkel im Rahmen des EU-Gipfels an Griechenland aussendete? Die Interpretation des Gesagten bleibt Athen überlassen. Allgemein stand beim EU-Gipfel einmal mehr die Rhetorik im Vordergrund, denn wirk-lich tragfähige Beschlüsse über diplomatische Floskeln hinaus, gab es auch diesmal nicht.

Nachdem der Bund-Future in den vergangenen Wochen bereits die 142- und 143 Pro-zentmarken mehr oder weniger problemlos hinter sich lassen konnte, war in dieser Handelswoche die 144-Prozentmarke an der Reihe. Wie viel Luft hat das deutsche An-leihenbarometer noch?

Bondm-News

Air Berlin PLC

Die Air Berlin PLC (WKN: AB100A, AB100B, AB100C) erzielte im ersten Quar-tal 2012 einen Umsatz von 812,90 Mio. Eu-ro. Gegenüber dem Vorjahresquartal ent-spricht das einer Steigerung um 4,0 Pro-zent. Das operative Ergebnis (EBIT) beläuft sich auf -149,30 Mio. Euro für die ersten drei Monate des Jahres. Im Vergleich dazu: Im ersten Quartal 2011 belief sich das EBIT auf -188,3 Mio. Euro.

Im Mai sollte die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens stattfinden. Diese wurde Aufgrund nicht erfüllter Brand-schutzbestimmungen auf 17. März nächs-ten Jahres verschoben. Die Fluggesell-schaften, unter anderem auch die Air Ber-lin PLC, planten ab Juni mit zusätzlichen Flügen. Diese werden nun versucht auf die Flughäfen Berlin Tegel und Schönefeld umzuverteilen.

Die Quartalsmeldung der Gesellschaft und die Nachricht der Verschiebung der Eröff-nung des neuen Flughafens in Berlin drückten diese Woche auf die Anleihekur-se. Zwei der drei Air Berlin-Anleihen verlo-ren ca. 10 Prozent im Kurs. Währenddes-sen konnten sich die zuletzt stark unter Druck gekommenen Solarwerte wieder etwas erholen.

Börse Stuttgart TV:

In dieser Woche platzierte der deutsche Staat Schatzanweisungen im Gegenwert von 4,5 Milliarden Euro, ohne für diese Schulden Zinsen bezahlen zu müssen. Bei vielen Investoren scheint ein Umdenken stattzufinden: Sicherheit wird offenbar zum entscheidenden Kriterium, während die Rendite nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Was ist von einer solchen Entwicklung zu halten? Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema.

Eurobonds - ja oder nein? Wachstumspakete zur Bekämpfung der Schuldenkrise - sinnvoll oder nicht? Die europäische Politik ist uneins über das weiteren Vorgehen. Auch ein EU-Sondergipfel in Brüssel brachte in dieser Woche keine Fortschritte. Die Börsen reagieren derweil zunehmend nervöser. Welche Weg aus der Krise macht aus Sicht von Finanzexperten Sinn? Fragen von Börse Stuttgart TV an Wolfgang Juds von Credo Vermögensmanagement.

Anlegertrends:

Aus sportlicher Sicht kann sich Brasilien bereits schon mal der Aufmerksamkeit von Milliarden von Menschen sicher sein. Mit der Ausrichtung der Fussball-WM 2014, so-wie nur zwei Jahre später den Olympischen Sommerspielen, holten die Südamerikaner gleich zwei der weltweit bedeutendsten Sportereignisse an den Zuckerhut. Abseits des Sports hat Brasilien die Chancen auch wirtschaftlich wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen.

Mittlerweile gehört Brasilien wieder zu den ökonomischen Musterländern des süd-amerikanischen Kontinents, was Wachstumsraten im Bereich von 5 bis 6 Prozent ge-messen am BIP eindrucksvoll illustrieren. Der Aufschwung den Brasilien vor allem in den vergangenen zehn Jahren vollzog, wird meist mit dem Namen Luiz Inácio da Silva, besser bekannt als Lula, in Verbindung gebracht. Dem ehemaligen Staatspräsidenten ist es über eine stringente Fiskalpolitik gelungen, das Land aus einer tiefen Rezession in die wirtschaftliche Prosperität zu überführen. Anders als in manchem europäischen Staat gelang den Brasilianern diese Transformation ohne den Staatshaushalt zu rui-nieren. Im Gegenteil: Vor rund vier Jahren wurde die Bonität Brasiliens von S&P und Fitch auf Investment-Grade-Status angehoben.

Laut einer Analyse der Deutschen Bank verfügt Brasilien zudem über „beste Voraus-setzungen“ für die Zukunft. Nicht nur, dass die politischen Rahmenbedingungen stim-men, zudem ist Brasilien mittlerweile einer der größten Exporteure von Eisenerz und Agrarrohstoffen und verfügt über beachtliche Vorkommen an Erdöl. Ein weiter Plus-punkt den die Experten der Deutschen Bank ausmachen ist die Bevölkerungsstruktur im größten Staat Südamerikas. Nur rund sieben Prozent der fast 200 Millionen Brasili-aner sind über 65 Jahre alt. Gut ein Viertel der Bevölkerung ist unter 15 Jahren, was Brasilien in den kommenden Jahren in Hinblick auf Konsum, Produktivität etc. schier unglaubliche Perspektiven eröffnet.

In den vergangenen Tagen wurden im Stuttgarter Rentenhandel zahlreiche Doppel-währungsanleihen, notiert in brasilianischen Real (BRL), eingeführt. Unter anderem von der Deutschen Bank oder auch der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Die Konstruk-tion dieser Schuldverschreibungen erlaubt Anlegern eine Streuung des Währungsrisi-kos auf zwei Währungen, da zwar der Emissionsbetrag auf BRL lautet, die Kuponzah-lungen sowie die Rückzahlung jedoch in US-Dollar erfolgt. Investoren muss jedoch bewusst sein, dass sie im Gegenzug gleich zwei Fremdwährungen im Auge behalten müssen. Die Renditen dieser Anleihen liegen jedoch im Großen und Ganzen im Bereich vergleichbarer Schuldverschreibungen mit vergleichbaren Laufzeiten und Bonitäten.

Aktuelle Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Der französische Energieversorger GDF Suez emittierte in der abgelaufenen Handelswoche gleich zwei Schuldverschreibungen. Das Papier mit Laufzeit bis 01. Juni 2018 verfügt über einen festen Kupon von 2,25 Prozent (WKN: A1G5G3), während eine Anleihe mit Fälligkeit zum 01. Februar 2016 einen festen Kupon von 1,5 Prozent verspricht (WKN: A1G5G2). Die Mindeststückelung liegt jeweils bei 1.000 Euro nominal.

Quelle: Boerse Stuttgart AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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