STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Ukraine-Krise: EU offen für zweite Konferenz mit Russland
Quartalsberichte: Henkel überzeugt / Commerzbank enttäuscht
Die Europäische Union (EU) setzt in der Ukraine-Krise weiter auf eine diplomatische Lösung. EU-Ratspräsident Herman van Rompuy zeigte sich offen für die Idee, eine zweite Genfer Konferenz mit Russland abzuhalten. Sofern es notwendig sein sollte, sei die EU aber auch zu Wirtschaftssanktionen gegen Russland bereit.
Am Dienstag hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow dem Vorschlag seines deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier für eine zweite Genfer Konferenz eine Absage erteilt. Er hatte dies unter anderem damit begründet, dass die Vereinbarungen der ersten Konferenz noch nicht eingehalten würden. Genau diesen Sachverhalt werfen sich Russland und der Westen allerdings gegenseitig vor.
Unterdessen haben nachlassende Spekulationen auf einen russischen Einmarsch in die Ukraine der Börse in Moskau Auftrieb verliehen. Offenbar herrsche dort die Einschätzung, dass Russland seine Ziele auch ohne eine militärische Invasion erreichen könne. Außerdem glauben die Anleger wohl nicht so recht daran, dass weitere Sanktionen die russische Wirtschaft wirklich beeinträchtigen könne.
Eine unerwartet Nachricht kam heute aus der deutschen Industrie. Demnach sind die Auftragszahlen nach vier Monats-Anstiegen in Folge im März erstmals wieder gesunken. Der Rückgang war so stark wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Die Bestellungen fielen vor allem wegen der schwächeren Nachfrage aus der Euro-Zone um 2,8 Prozent geringer aus als im Vormonat. Aber auch die Verunsicherung durch die Ukraine-Krise dürfte dazu beigetragen haben. Nach einem Zuwachs von 0,9 Prozent im Februar hatten Analysten für den März mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet.
Der DAX notierte am frühen Nachmittag bei 9.520 Punkten mit 0,6 Prozent im Plus.
Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag bei minus vierzig Punkten. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte in dieser Phase also mit Hebelprodukten auf bald wieder nachgebende Kurse des DAX.
Der Abbau der milliardenschweren Immobilien- und Schiffskredite kostet die Commerzbank weiterhin viel Geld. Im ersten Quartal sank das operative Ergebnis vor Steuern um dreißig Prozent auf 324 Millionen Euro. Analysten zeigten sich enttäuscht. Der Aktienkurs ging um 2,6 Prozent auf 12,27 Euro zurück. Damit ist die Commerzbank heute der schwächste Wert im DAX.
An der Spitze des deutschen Börsenbarometers liegt dagegen die Henkel-Aktie mit einem Aufschlag von 4,4 Prozent auf 82,32 Euro. Der operative Gewinn des Konsumgüterkonzerns lag über den Erwartungen der Analysten. Investoren in Call-Optionsscheinen nahmen nun Gewinne mit.
Vor den für Donnerstag erwarteten Quartalszahlen gab Siemens einen radikalen Konzernumbau bekannt. Siemens-Chef Joe Kaeser möchte die neue Struktur am 1. Oktober umsetzen, also mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2014/2015. Die Aktie gehörte nach der Ankündigung mit einem Zugewinn von 2,2 Prozent auf 96,02 Euro an der zweiten Stelle der DAX-Gewinner des heutigen Tages. Daraufhin verkauften einige Derivateanleger an der Euwax ihre Call-Optionsscheine.
Börse Stuttgart TV
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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