STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Börsianer warten auf US-Berichtssaison
DAX erneut schwächer
Am Dienstag überwiegen wieder die Verkäufer am deutschen Aktienmarkt. Im ruhigen Handel notiert der DAX knapp unter der Marke von 9.900 Punkten. Im Fokus der Börsianer stehen das Fußball-Spiel Deutschland gegen Brasilien um 22 Uhr und zeitgleich der Start in die US-Berichtssaison. Nach dem Börsenschluss in den USA wird der Aluminiumriese Alcoa traditionell als erstes Unternehmen seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vorlegen. Im Vorfeld rechnen die meisten Beobachter mit einem weiterhin ruhigen Börsenhandel.
Negative Nachrichten gab es aus der deutschen Wirtschaft. So sanken die deutschen Exporte im Mai mit 1,1 Prozent überraschend deutlich. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,3 Prozent gerechnet. Erst am Montag hatte der stärkste monatliche Einbruch der deutschen Industrieproduktion seit zwei Jahren für einen Dämpfer gesorgt.
Die rote Laterne im DAX trägt heute die Aktie der Commerzbank. Dies liegt an einem Bericht der New York Times, wonach der Rechtsstreit mit den US-Behörden wegen Geschäften mit dem Iran und dem Sudan gegen eine Zahlung von mindestens 500 Millionen Dollar beigelegt werden könnte. Rund vier Prozent geht es mit der Bankaktie nach unten. Beobachter verweisen darauf, dass die Bank vermutlich bereits Rückstellungen gebildet hat. Erst vor kurzem hatten die US-Behörden gegen die BNP Paribas wegen ähnlicher Verstöße die höchste jemals gegen eine ausländische Bank verhängte Strafe bekannt gegeben: 8,9 Milliarden Dollar.
Euwax Sentiment
An der EUWAX überwiegt bislang der Optimismus. Der EUWAX Sentiment Index notiert seit der Börseneröffnung im Plus. Calls sind überwiegend gesucht, Puts werden hingegen verkauft. Offenbar rechnen die aktiven Anleger damit, dass der DAX die Marke von 9.900 wieder überwinden kann.
Trends im Handel
Die Ratingsagentur Moodys rechnet weiterhin mit einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in Brasilien. Dies geht aus ihrem am Montag vorgelegten Bericht hervor. Nach Ansicht der Kreditexperten nehmen die Herausforderungen für das Land auch dann nicht ab, wenn die politische Unsicherheit nach den Präsidentschaftswahlen im Oktober verflogen sein dürfte. Moodys warnt, dass sich das Kreditrating des Landes ändern könne, je nachdem, welchen politischen Kurs der Wahlsieger einschlägt. Volkswirte rechnen für 2014 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von gut einem Prozent, die Inflationsrate ist unverändert hoch bei über sechs Prozent. Trotzdem konnte der brasilianischen Aktienindex Bovespa in den vergangenen Monaten zulegen. Marktbeobachter führen dies auf die Hoffnungen zurück, dass es im Oktober zu einem Machtwechsel in Brasilien kommt. Die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff ist in der Bevölkerung umstritten. In Stuttgart sind derzeit nur wenige Anleger über Zertifikate & Co. am brasilianischen Aktienmarkt investiert.
Nach den Kursverlusten bei der Commerzbank kommt es immer wieder zu Käufen in Calls auf die DAX-Aktie. In Calls auf die Aktie der Deutschen Bank sind Käufer und Verkäufer zu beobachten.
Börse Stuttgart TV
Europas Politik und der Umgang mit der Euro-Krise. Im 2. Teil des Stuttgarter Parkettgesprächs beschäftigen sich Prof. Dr. Max Otte, Wirtschaftswissenschaftler und Börsenexperte und Dr. Christoph Boschan, Geschäftsführer der Börse Stuttgart Holding, mit der Frage wie Europa die Krise endgültig hinter sich lassen kann. Stimmt es, dass Brüssel oft die Bösen schützt und die Guten in Haftung nimmt, wie Prof. Otte konstatiert. Die ganze Diskussion bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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