STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
DAX zeigt sich nach Fed-Protokoll gut behauptet
Gute Nachrichten aus der deutschen Industrie
Nach der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Notenbanksitzung am gestrigen Abend in den USA war der Dow Jones Index mit leichten Gewinnen von 0,35 Prozent aus dem Handel gegangen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 konnte daraufhin heute um 0,8 Prozent klettern und auch der DAX zeigt sich gut behauptet.
Das deutsche Börsenbarometer notierte am frühen Nachmittag bei 9.365 Punkten mit 0,5 Prozent im Plus. Im Bereich von 9.375 Punkten verläuft derzeit der gleitende Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage. Diese Linie gilt als starker Widerstand, den das deutsche Börsenbarometer erst einmal knacken müsste, ehe mögliche Anschlusskäufer die Kurse weiter nach oben treiben könnten.
Aus dem Protokoll der Zinssitzung Ende Juli ergab sich kein eindeutiges Bild. Aber das kann man von Notenbankern eigentlich auch nicht erwarten, da sie sich gerne mit geschickten Formulierungen Hintertürchen offenlassen und dies immer wieder zu einer großen Bandbreite von Interpretationen führt. Festzuhalten bleibt dennoch, dass die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses mit einer Zinsanhebung noch so lange warten wollen, bis sich der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt gefestigt hat.
Weitere Hinweise auf den Zeitpunkt einer möglichen Zinswende in den USA und mehr erhoffen sich die Investoren von der heute beginnenden jährlichen Konferenz der wichtigsten Währungshüter der Welt in Jackson Hole (Wyoming).
Ermutigende Konjunkturdaten kamen heute aus Deutschland. Zwar hat die deutsche Industrie im August etwas an Fahrt verloren, der Rückgang fiel jedoch weniger stark aus als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe gab im Juli nur um leichte 0,4 auf 52,0 Punkte nach. Damit liegt er aber immer noch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.
Der Euro kletterte in Reaktion auf diese Daten auf ein vorläufiges Tageshoch von 1,3277 Dollar.
Euwax Sentiment
Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag bei minus 45 Punkten. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte in dieser Phase also mit Knock-out-Puts und Put-Optionsscheinen auf nachgebende Kurse des DAX.
Trends im Handel
Infineon überrascht mit der größten Übernahme der eigenen Unternehmensgeschichte. Der Chipkonzern will den US-Rivalen International Rectifier für drei Milliarden Dollar kaufen. Dafür nimmt Infineon neue Schulden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro auf. Der Rest stamme aus Barmitteln des Halbleiterkonzerns. Bei den Anlegern kann Infineon damit kaum punkten. Gestern rutschte der Kurs um 1,4 Prozent ab. Heute Nachmittag liegt er bei 8,62 Euro mit lediglich 0,3 Prozent im Plus. Analysten äußerten sich ach bereits zu dem Deal. Infineon könne dadurch zwar seine Marktposition stärken. Der Kaufpreis scheine aber zu hoch zu sein.
Nach der Empfehlung durch verschiedene Börsenbriefe waren an der Euwax verstärkt Knock-out-Calls auf den Hang-Seng-Index sowie auf Dialog Semiconductor gesucht.
Außerdem setzen Anleger verstärkt mit Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse der Deutsche-Bank-Aktie und der Vorzugsaktie von Volkswagen.
Börse Stuttgart TV
Es wird seit einigen Wochen viel spekuliert. Dreht die USA tatsächlich - vielleicht sogar noch in diesem Jahr - an der Zinsschraube? Fakt ist: Einerseits bleibt die US-Wirtschaft weiter auf Erholungskurs, andererseits wächst der Schuldenstand der größten Volkswirtschaft weiterhin rasant an. Michael Beck von Ellwanger & Geiger sprach darüber im Interview bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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