STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Mittwoch, 30. Januar 2013
US-Wirtschaft schrumpft erstmals seit 2009
Aktienmärkte mit leichten Abschlägen - E.ON rechnet mit deutlichem Gewinnrückgang
Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal überraschend geschrumpft. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich ein Minus von 0,1 Prozent, das ist der erste Rückgang seit Frühjahr 2009. Experten hatten im Schnitt mit einem Plus von 1,1 Prozent gerechnet. Nach diesen Zahlen konnte der Euro seine Gewinne gegen den US-Dollar leicht ausbauen und liegt bei 1,3560. Bereits am Vormittag hatte die Gemeinschaftswährung den höchsten Stand seit Dezember 2011 erreicht.
Der deutsche Aktienmarkt geriet nach den BIP-Zahlen etwas unter Druck. Der DAX liegt bei 7813 Punkten, das ist ein Minus von 0,5 Prozent. Dow Jones und Nasdaq beginnen den Handelstag jedoch sogar mit leichten Aufschlägen.
Vergleichsweise wenig Reaktion zeigt die E.ON-Aktie auf die mit Spannung erwarteten Zahlen für 2012. Das Papier gewinnt 0,1 Prozent. Die entscheidende Kennzahl, der sogenannte nachhaltige Jahresüberschuss, traf mit 4,3 Milliarden Euro exakt die Erwartungen der Analysten. Für das laufende Jahr erwarten die Düsseldorfer allerdings einen deutlichen Gewinnrückgang. 2013 soll der nachhaltige Jahresüberschuss nur noch bei 2,2 bis 2,6 Milliarden Euro liegen. Auf die hohen Schulden reagiert E.ON mit einem Verkaufsprogramm. Aus diesem könnten bis zu 20 Milliarden Euro erlöst werden, hieß es.
Die Bundesregierung will die deutschen Sparer besser gegen riskante Geschäfte ihrer Banken abschirmen. Ein Gesetzentwurf des Finanzministeriums sieht vor, dass die Institute ihren Eigenhandel, soweit sie ihn auf eigene Rechnung und nicht für Kunden betreiben, ab einer bestimmten Größe in eigenständige Töchter ausgliedern müssen. In Deutschland seien drei Banken betroffen, hieß es: Deutsche Bank, Commerzbank und LBBW. Die Anleger zeigten sich zumindest mit Blick auf die beiden börsennotierten Institute wenig beeindruckt: Die Aktie der Deutschen Bank gewinnt 0,8 Prozent, die Commerzbank notiert weitgehend unverändert.
Größte Gewinner im DAX sind HeidelbergCement und ThyssenKrupp. Die Verliererliste wird von K+S, und der Deutschen Börse angeführt.
Weiterhin richtet sich das Augenmerk der Euwax-Anleger verstärkt auf Derivate mit Einzelaktien als Basiswert. So wird heute ein Knock-Out-Call auf die Adidas-Aktie verkauft. Das Papier war vor wenigen Tagen empfohlen worden, hatte sich aber offenbar nicht so entwickelt wie erhofft. Deshalb realisieren die Anleger nun kleine Verluste.
Gekauft wird dagegen ein Knock-Out-Put auf die Aktie des Autozulieferers Leoni. Hier setzen die Anleger also auf sinkende Kurse. Bei einem Call auf Amazon werden Gewinne mitgenommen. Das US-Unternehmen hatte gestern nachbörslich gute Zahlen präsentiert, die die Aktie auf ein Rekordhoch geschickt hatte. Das Knock-Out-Papier (WKN UU98KV), das heute verkauft wird, hat über Nacht 70 Prozent an Wert gewonnen.
Bei den Optionsscheinen sind zwei Calls auf die Apple-Aktie gefragt.
Börse Stuttgart TV
\'Europa steckt noch immer mitttendrin in der Finanzkrise. Wir haben eine trügerische Ruhe.\' Davon zeigt sich Prof. Niels Olaf Angermüller von der Hochschule Harz überzeugt. Im Interview mit Börse Stuttgart TV erläutert der Finanzexperte, der seine Doktorarbeit zum Thema \'Mechanismen von Finanzkrisen\' verfasst hat, seine vorsichtige Einschätzung.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=8488
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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