STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Dienstag, 17. April 2012
ZEW-Konjunkturindex steigt überraschend weiter
Auktion spanischer Anleihen erfolgreich verlaufen
Rund 300 befragte Anleger und Analysten bewerten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft so gut wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr. Der entsprechende Konjunkturindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) kletterte im April überraschend um 1,1 auf 23,4 Punkte. Mit dem fünften Anstieg in Folge liegt der ZEW-Index nun auf dem höchsten Stand seit Juni 2010. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang auf 20,0 Zähler gerechnet. Wie ZEW-Präsindent Wolfgang Franz sagte, werde der Optimismus durch erhebliche Risiken gebremst. Dazu gehörten die Konjunkturschwäche wichtiger Handelspartner, die Entwicklung der Rohstoffpreise und die Staatsschuldenkrise in der Eurozone.
Allerdings atmeten die Börsianer heute auch wegen einer gut laufenden Auktion spanischer Staatsanleihen merklich auf. Die Regierung in Madrid nahm dabei mit 3,2 Milliarden Euro deutlich mehr auf, als geplant. Spitzenschätzungen waren von 3,0 Milliarden Euro ausgegangen. Nun hoffen die Marktteilnehmer auch auf eine robuste Nachfrage bei der Auktion länger laufender spanischer Staatsanleihen am Donnerstag.
In den USA deutet sich eine Belebung des von der Krise stark betroffenen Immobilienmarktes an. Denn im März wurden so viele Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Konkret stieg ihre Zahl um 4,5 Prozent auf eine Jahresrate von 747.000. Analysten hatten im Durchschnitt 710.000 Baugenehmigungen erwartet. Möglicherweise könnte der Wohnungsbau in diesem Jahr erstmals seit 2005 wieder zum Wirtschaftswachstum in den USA beitragen. Allerdings gibt es aktuell noch immer einen sehr hohen Leerstand.
Die Industrieproduktion kommt in den USA jedoch nicht wie erhofft voran. Sie stagnierte im März nun bereits den zweiten Monat in Folge. Analysten hatten hier aber mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet.
Der Euro legte heute phasenweise bis auf 1,3172 US-Dollar zu. Der DAX kletterte in der Spitze bis auf 6.797 Punkte und lag damit 2,6 Prozent im Plus.
Die kurzfristig orientierten Derivateanleger nahmen nun aber erst einmal Gewinne mit. Erst am gestrigen Nachmittag hatten sie nach den guten Einzelhandelsumsätzen in den USA mehr Long-Zertifikate und Call-Optionsscheine auf den DAX gekauft. Einige Marktteilnehmer glauben augenscheinlich nun jedoch, dass der DAX das heute erreichte Niveau nicht lange halten werde. Der Euwax Sentiment Index lag am Nachmittag bei minus fünfzig Punkten.
Der Bezahl-Fernsehsender Sky Deutschland hat von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) den Zuschlag für die Rechte zur Live-Übertragung der Fußball-Bundesliga für Web-TV, IP-TV und Fernsehen erhalten. Die Aktie notierte am Nachmittag bei 2,15 Euro mit 7,3 Prozent im Plus. Zeitweise hatte der Kurs heute sogar mit mehr als 25 Prozent im Plus gelegen. Derivateanleger nahmen in dieser Phase bereits Gewinne bei Call-Optionsscheinen mit.
Einem Zeitungsbericht zufolge könnte Siemens die eigene Gewinnprognose korrigieren. Die Siemens-Aktie lag am Nachmittag allerdings bei 72,41 Euro mit 0,9 Prozent im Plus.
Wincor Nixdorf hat eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Demnach erwartet der Geldautomatenhersteller für das laufende Geschäftsjahr einen deutlichen Gewinnrückgang in Höhe von rund 38 Prozent auf etwa 100 Millionen Euro. Die Aktie rutschte bis zum Nachmittag um 9,7 Prozent auf 30,46 Euro ab. Auf den Derivatehandel an der Euwax hatte dies jedoch kaum Auswirkungen.
Börse Stuttgart TV
Der Bezahl-Sender Sky hat sich also im Wettstreit um die Fußball-Bundesliga-Rechte gegen die Deutsche Telekom durchgesetzt. An der Börse wurde dies mit großem Jubel aufgenommen. Doch sind diese Übertragungsrechte für Sky wirklich so elementar? Ralf Wiedmann von der Vermögensverwaltung AdVertum sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7063
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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