STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Dienstag, 04. September 2012
Druck auf Draghi: Nachrichten aus Eurozone weiter schwach
KfZ-Neuzulassungen in Deutschland sinken - DAX weiter stabil
Zwei Tage vor der mit Spannung erwarteten EZB-Sitzung bleiben die Nachrichten aus der Euro-Zone weiter schwach. In Spanien braucht das angeschlagene Kreditinstitut Bankia eine Finanzspritze von 4,5 Mrd. EUR vom nationalen Rettungsfonds. Zudem sucht mit Andalusien nun die vierte Region Zuflucht bei der spanischen Regierung - dies erhöht die Gefahr, dass ganz Spanien demnächst ein Fall für die europäischen Rettungsschirme wird.
MoodyŽs hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der Europäischen Union auf negativ gesenkt. Damit droht die Staatengemeinschaft die Bestnote AAA in absehbarer Zeit zu verlieren. Experten bezeichnen diesen Schritt allerdings als folgerichtig: Immerhin haben die großen Staaten der Eurozone mittlerweile ebenfalls kein AAA-Rating mit stabilem Ausblick mehr.
Angesichts dieser Nachrichten hält sich der deutsche Aktienmarkt ganz ordentlich. Zur Mittagszeit liegt der DAX bei 7003 Punkten, das ist ein Minus von 0,2 Prozent. Impulse von der Wall Street fehlen, die Amerikaner feierten gestern den Labor Day. Angesichts der jüngsten negativen Nachrichten steigt der Druck auf Mario Draghi, am Donnerstag zu liefern, das heißt ein Kaufprogramm für Staatsanleihen der Krisenländer vorzustellen und möglicherweise auch den Leitzins von 0,75 auf 0,5 Prozent zu senken.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die gestrige Aussage von Mario Draghi, derzufolge der Kauf von Staatsanleihen mit einer Laufzeit von weniger als drei Jahren keine Staatsfinanzierung darstelle. Analysten sehen darin die verbale Vorbereitung eines Hilfsprogramms.
Im DAX bleiben die Autowerte weiter unter Druck. Gestern gab es ja sehr schwache Verkaufszahlen aus Italien und Frankreich, heute nun ist Deutschland dran: Die KFZ-Neuzulassungen sind im August um 4,7 Prozent gesunken. Das lastet auf VW & Co. Die Aktie der Wolfsburger verliert 1,6 Prozent, BMW 1,5 Prozent und Daimler 0,8 Prozent. Lufthansa sinken angesichts der andauernden Streiks um 0,7 Prozent. Die Aktie der Deutschen Börse gibt 0,8 Prozent ab. Die Eschborner hatten gestern gemeldet, dass der Umsatz im Parketthandel und auf Xetra im August um 54 Prozent eingebrochen ist.
An der Euwax bleiben Derivate auf Edelmetalle weiter stark gefragt. Anders als gestern setzen die Anleger heute jedoch mehrheitlich auf steigende Preise. Bemerkenswert ist dabei, dass sie vorwiegend zu sogenannten \'schweren\' Scheinen greifen. Das sind Papiere, die einen vergleichsweise geringen Hebel aufweisen.
Dies spricht dafür, dass die Anleger nicht auf die nächste kleine Aufwärtsbewegung bei Gold und Silber setzen, sondern an einer mittelfristigen Aufwärtsbewegung teilhaben möchten. Ins Bild passt auch, dass ein Anlagezertifikat der RBS auf den Silberpreis (WKN A0AB82) gekauft wird.
Börse Stuttgart TV
Und schon wieder kommen eher negative Nachrichten aus China. Am gestrigen Montag hieß es in den Schlagzeilen: \'Stimmung in Chinas Industrieproduktion sinkt weiter\'. Ist die BRIC-Story so langsam vorüber? Und was hat es mit der jüngsten Idee der sogenanntren MIST-Staaten auf sich? Fragen dazu von Börse Stuttgart TV an Fondsmanager Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer - im Rahmen des aktuellen Fondsgespräches.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7776
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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