STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Donnerstag, 27. September 2012
Pariser Autosalon rückt Autoaktien in den Fokus
DAX erholt sich von Verlusten - Banken und Zykliker größte Gewinner
Der deutsche Arbeitsmarkt bleibt weiter robust - auch wenn sich die schwächere Wirtschaft auszuwirken beginnt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im September saisonbereinigt um 9.000, das trifft ziemlich genau die Erwartungen der Experten.
Nach dem gestrigen Rückschlag können sich deutsche Aktien heute wieder etwas erholen. Der DAX notiert zur Mittagszeit bei 7310 Punkten, das ist ein Plus von 0,5 Prozent. Und auch bei den Einzelwerten scheint sich der Trend umgekehrt zu haben. Denn jene Werte, die die jüngste Korrektur angeführt haben, gehören bislang zu den größten Gewinnern. Infineon beispielsweise mit einem Plus von zwei Prozent, obwohl die Analysten der HSBC heute das Kursziel der Aktie auf 5,20 Euro senken. Auch die Banken und zyklische Aktien wie ThyssenKrupp stehen auf der Gewinnerseite, die Aufschläge liegen im Bereich von einem Prozent.
Im Fokus der Anleger stehen heute die Automobilwerte. In Paris beginnt der Autosalon, den die Hersteller nicht nur dazu nutzen, um ihre neuen Modelle zu präsentieren. Solche Messen sind vielmehr stets auch eine Gelegenheit, um einen Blick in die Geschäftsbücher zu gewähren und zu erfahren, wie die Hersteller den Markt einschätzen. Und dabei zeigt sich, dass fast alle Anbieter den Markt derzeit sehr zurückhaltend sehen. VW beispielsweise erwartet in den nächsten zwei bis drei Jahren in Europa keine Verbesserung und sieht in China wachsenden Wettbewerb. Dennoch sehen sich die Wolfsburger insgesamt in einer starken Position, da sie in Marktanteile gewinnen. Die VW-Aktie gibt 1,8 Prozent ab und ist damit größter Verlierer im DAX.
Während die meisten Massenhersteller bereits mehr oder weniger in der Krise stecken, machen sich die Probleme auch in der Premiumklasse bemerkbar. Mercedes hatte in der vergangenen Woche eine Gewinnwarnung ausgesprochen, nun heißt es, die Rahmenbedingungen seien schwieriger geworden. Details für das angestrebte Sparprogramm gibt es noch keine, man befindet sich in einem frühen Stadium der Gespräche.
Die Analysten der LBBW halten die Automobilaktien jedenfalls für interessant. Ihren Berechnungen zufolge ist der Automobilsektor mit einem durchschnittlichen KGV von 6,7 die derzeit am günstigsten bewertete Branche am Aktienmarkt. Allerdings wird dabei ein Gewinnwachstum von 16 Prozent unterstellt - ob die Unternehmen dies tatsächlich erreichen können, bleibt abzuwarten.
Das Euwax Sentiment begann den Handelstag im negativen Bereich. Allerdings hat er sich bis zur Mittagszeit in den neutralen Bereich vorgearbeitet und lässt damit nur vergleichsweise geringe Rückschlüsse über die Positionierung der Anleger zu.
Bei den einzelnen Wertpapieren fällt ein Call auf die VW-Vorzugsaktie auf, der heute verkauft wird. Anleger hatten hier Stopp-Loss-Limite gesetzt, die nun aufgrund der Kursverluste bei der Aktie ausgeführt werden.
Börse Stuttgart TV
Das Emittentenrisiko bleibt ein wichtiges Thema in der Zertifikatebranche. In der Schweiz gibt es einen Ansatz, der die Gefahr, dass der Emittent ausfällt, weitgehend ausschaltet. Was steckt hinter dem sogenannten COSI-Ansatz? Welche Kosten ergeben sich daraus für den Anleger? Börse Stuttgart TV hat am Rande des Derivate Tags nachgefragt bei Wolfgang Gerhardt von Vontobel.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7898
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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