STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Donnerstag, 11. Oktober 2012
S&P stuft Spanien herab - aber DAX dreht nach oben
Wirtschaftsweise halbieren Prognose für Deutschland - Siemens unter Druck
Die US-Ratingagentur S&P hat die Kreditwürdigkeit Spaniens um zwei Stufen herabgestuft. Die Bonität werde nur noch mit BBB- bewertet und liegt damit nur noch eine Stufe über dem sogenannten Ramschniveau. Die Rendite der zehnjährigen spanischen Staatsanleihen steigt um zehn Basispunkte auf 5,92 Prozent. Experten sehen das als Schritt, der die spanische Regierung dazu bringen könnte, einen Hilfsantrag beim neu installierten Rettungsschirm ESM zu stellen. Dies würde auch den Weg ebnen für den Aufkauf spanischer Staatsanleihen durch die EZB.
Die Märkte reagieren deswegen auch vergleichsweise gefasst auf das Downgrade. Der Euro gab nur kurzzeitig nach, erholte sich dann aber wieder auf 1,2890, der DAX schüttelt anfängliche Verluste ebenfalls ab und notiert zur Mittagszeit bei 7245 Punkten, ein Plus von 0,6 Prozent. Als wenig kursrelevant erweist sich die Meldung, dass die \'Wirtschaftsweisen\' in ihrem Herbstgutachten ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland 2013 auf ein Prozent halbiert haben.
Die Gewinnerliste wird angeführt von Lanxess (+2,6 Prozent). Die Aktie zeigt damit eine Gegenreaktion auf die Verluste, die sie seit Aufnahme in den DAX erlitten hat. Lufthansa legen 1,2 Prozent zu, nachdem die Airline ihre Pläne für die neue Billigfluglinie konkretisiert hat. Sie soll unter dem Namen Germanwings an den Start gehen und 2015 erstmals profitabel sein.
Größter Verlierer im DAX ist die Aktie von Siemens mit einem Minus von 1,3 Prozent. Die Analysten der Deutschen Bank haben das Kursziel von 95 auf 75 Euro gesenkt und sehen in der Aktie nur noch eine Halteposition. Sie begründen dies mit den schlechteren Aussichten für die Branche. Zudem sehen sie in dem von Siemens angekündigten Sparprogramm Enttäuschungspotenzial. Angeblich will Vorstandschef Löscher heute ein Konzept vorstellen, mit dem vier Milliarden Euro eingespart werden sollen. Dazu passt auch ein Bericht im heutigen Handelsblatt, in dem es heißt, dass Löscher von wichtigen Investoren unter Druck gesetzt wird, weil Siemens zuletzt hinter dem großen Konkurrenten General Electric herhinkte.
Starke Umsätze sehen wir an der Euwax bei einem Knock-Out-Put auf den Eurostoxx 50, nachdem dieses Papier zum Kauf empfohlen wurde. Ebenfalls eine Kaufempfehlung rückt einen Schein auf einen eher exotischen Basiswert ins Rampenlicht: Es geht dabei um einen Put auf konzentrierten, gefrorenen Orangensaft. Hier setzen die Anleger ebenfalls auf sinkende Kurse.
Bei einem Call auf Amazon werden die Anleger hingegegen ausgestoppt. Durch die jüngste Kursschwäche der Aktie sind hier offenbar die entsprechende Verlustbegrenzungsmarken erreicht worden.
Der Blick auf das Euwax Sentiment zeigt, dass sich die Anleger wieder einmal antizyklisch zur DAX-Tendenz positionieren. Sie kaufen überwiegen Put-Papiere und drücken das Sentiment damit in den negativen Bereich.
Börse Stuttgart TV
Alcoa weist im abgelaufenen Quartal einen dicken Verlust von fast 150 Millionen US-Dollar aus. Der Umsatz ist sogar um fast 10 Prozent zurückgegangen und doch werten einige Analysten das Ergebnis von Alcoa als gar nicht so negativ. Für eine ziemlich unangenehme Überraschung sorgte darüber hinaus der Ölriese Chevron. Roland Hirschmüller von der Baader Bank bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7982
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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