STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Freitag, 22. März 2013
Ifo und Zypern sorgen für Kopfzerbrechen an den Märkten
Deutsche Manager zeigen sich weniger optimistisch - DAX dennoch erstaunlich stabil
Der Ifo-Index ist nach vier Monaten in Folge mit positiver Tendenz überraschend erstmals wieder gesunken. Er fiel von 107,4 auf 106,7 Punkte, Experten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Das Institut spricht davon, dass die Unternehmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Geschäftserwartungen weniger positiv einschätzen. Gegen den Trend habe sich die Lage im Einzelhandel und bei den Bauunternehmen weiter verbessert. Am Bau sei die Stimmung so gut wie seit der Wiedervereinigung nicht. Der Ifo-Index war diesmal mit besonderer Spannung erwartet worden, nachdem zur Wochenmitte der Einkaufsmanagerindex für Deutschland unerwartete Schwäche gezeigt hatte.
Die Lage auf Zypern wird immer kniffliger. Offenbar sind die Verhandlungen mit Russland über eine Kapitalspritze gescheitert. Nun soll es ein sogenannter Solidaritätsfonds richten, in den unter anderem Mittel aus der Rentenkasse und der orthodoxen Kirche fließen sollen. Das Parlament soll im Laufe des heutigen Tages über dieses Konstrukt abstimmen, allerdings scheint unklar, wie viel Geld dabei überhaupt zusammenkommen kann.
Der DAX notiert zur Mittagszeit bei 7925 Punkten, das ist ein Minus von 0,1 Prozent. Im Tagestief hatte der Markt bereits bei 7876 Punkten. Die deutschen Aktien zeigen sich also weiter widerstandsfähig. E.ON setzt die Erholung der vergangenen beiden Tage fort, ohne dass es kursbewegende Nachrichten gibt. Die Aktie gewinnt 1,3 Prozent. Adidas profitiert von guten Zahlen des US-Konkurrenten Nike, der gestern nachbörslich starke Zahlen vorlegte, die die Erwartungen der Analysten übertrafen. Nike legten nachbörslich acht Prozent zu, die Adidas-Aktie gewinnt 1,3 Prozent.
Auf der Minusseite verliert Lanxess weiter an Boden und gibt 2,8 Prozent ab. Das Chemieunternehmen hatte gestern mit einem negativen Ausblick die Märkte verschreckt. Nun ziehen einige Analysten mit ihren Einschätzungen hinterher. So senkt Credit Suisse das Kursziel auf 50 Euro, das ist mehr als zehn Prozent unter dem aktuellen Kurs von Lanxess. Die Bank of America kürzt auf 62 Euro und zieht ihre Kaufempfehlung zurück.
Die Anleger an der Euwax nutzten die Kursschwäche im frühen Handel dazu, ihre Gewinne bei DAX-Puts mitzunehmen. Danach zeigten sie sich eher unentschlossen. Das Euwax-Sentiment pendelt am Mittag rund um die Null-Linie.
Gefragt ist ein Knock-Out-Put auf den MDAX. Nachdem das Barometer der mittelgroßen deutschen Aktien in den vergangenen Monaten ein Allzeithoch nach dem anderen erreicht hatte, glauben einige Anleger daran, dass dieser Trend kippen könnte.
Börse Stuttgart TV
In den vergangenen Wochen wurde es wieder spürbar turbulenter an den Börsen. Die Renaissance der Schuldenkrise scheint in diesen Tagen mit dem Zypern-Fall ihren vorläufigen Höhepunkt zu finden. Trotzdem kann sich der DAX vergleichsweise ordentlich behaupten. Warum eigentlich? Jetzt noch bei Aktien einsteigen? Wolfgang Juds, Credo Vermögensmanagement, bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=8735
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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