STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Euwax Trends vom 28.05.2013
DAX startet wieder durch
Nikkei-Erholung verleiht Rückenwind
Nach dem gestrigen Kursplus hat der DAX am Dienstag die Marke von 8.400 Zählern zurück erobert. Am späten Vormittag geht es 1,1 Prozent oder 91 Punkte nach oben auf 8.474 Zähler. Rückenwind kommt heute aus Japan, nachdem der Nikkei Index nach den Verlusten des Vortages wieder 1,2 Prozent auf 14.311 zulegen konnte.
Am Nachmittag werden die US-Börsen nach dem langen Wochenende wieder öffnen und den Markt beleben. Im Fokus stehen die Bekanntgabe des Case-Shiller-Hauspreisindex März sowie des Index des Verbrauchervertrauens für Mai. Spannend ist insbesondere, wie die Daten am Markt aufgenommen werden. Sollten die Zahlen erwartungsgemäß gut ausfallen könnte dies am Markt für Abgabedruck sorgen. Denn dann könnten wieder die Ängste über den Anfang vom Ende der lockeren US-Geldpolitik aufkommen und die Aktienmärkte bremsen, die seit Monaten von der Geldschwemme beflügelt werden.
Nach einem positiven Analystenkommentar ziehen die Aktien der Commerzbank um weitere 2,7 Prozent an. Experten der Royal Bank of Canada stuften die zweitgrößte deutsche Bank von zuvor Underperform auf die weitaus bessere Einschätzung Sector Perform hoch. Die Coba-Aktien waren damit zeitweise erneut größter Dax-Gewinner.
Die Ratingagentur Standard & Poors hat Frankreich für den Fall eines Verfehlens seiner Spar- und Reformziele vor einer weiteren Herabstufung gewarnt. Wolle die Regierung in Paris keine weitere Verschlechterung der Bonitätsnote riskieren, müsse sie ihre Zusagen zur Konsolidierung des Haushalts einhalten, sagte der S&P-Analyst für Frankreich, Marko Mrsnik gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Im Januar 2012 hatte S&P Frankreich die Bestnote AAA entzogen. Auf die aktuelle Mahnung haben die französischen Staatsanleihen mit leichten Kursabschlägen reagiert. Denn fundamentalen Problemen zum Trotz sind die Anleihen bei institutionellen Anlegern beliebt. Private Investoren halten sich hingegen zurück und kaufen stattdessen lieber die Staatsanleihen Spaniens oder Österreichs.
Das Stuttgarter Stimmungsbarometer befindet sich mit dem DAX-Anstieg wieder im Minus. Derivateanleger kauften Put Optionsscheine und KO Puts auf den deutschen Leitindex und setzen damit auf rückläufige DAX-Notierungen.
In den vergangenen Tagen waren vereinzelt Anleger in Nikkei-Calls eingestiegen. Auch heute setzen wieder Anleger auf die Erholung des japanischen Aktienmarkts.
Börse Stuttgart TV
Negative Realzinsen nennt sich diese heimliche Enteignung der Sparer. Sie findet nach Erhebungen der Weltbank derzeit in immerhin 23 Ländern statt und hat eine gewaltige Größenordnung erreicht. Laut einer Berechnung der Dekabank verlieren Sparer weltweit auf diese Weise rund 100 Milliarden Euro. Wo sind die Alternativen? Ralf Wiedmann, Vermögensverwaltung AdVertum, bei Börse Stuttgart TV.
Quelle: Boerse Stuttgart AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)