Investing.com - Fed-Chef Jerome Powell hat offenbar die Nervosität der Börsianer beruhigt. Apple legt nach US-Börsenschluss Quartalszahlen vor und Analysten rechnen mit einem Umsatzeinbruch. Und die OECD hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr nach oben korrigiert.
1. Powell beruhigt Aktienmärkte
Die Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell im Anschluss an die jüngste Notenbanksitzung haben die Märkte beruhigt: Die US-Notenbank bleibt auf Zinssenkungskurs.
Wie allgemein erwartet, ließ die Fed die Zinsen unverändert. Allerdings musste Powell einräumen, dass der Kampf gegen die hohe Inflation länger dauert als erwartet. Zinserhöhungen in diesem Jahr schloss er jedoch weitgehend aus, was angesichts der zuletzt unerwartet hohen Inflationsraten als Erleichterung gewertet werden kann.
"Es gibt Optionen, bei denen die Zinsen nicht gesenkt werden, und es gibt Optionen, bei denen die Zinsen gesenkt werden. Das hängt sehr stark von den Daten ab", sagte er und deutete an, dass die Optionen, die derzeit für die US-Notenbank auf dem Tisch lägen, keine Zinserhöhung beinhalteten.
Dennoch betonte er, dass die Handlungen der Fed von den Daten abhängen. Der nächste wichtige Datenpunkt für das große Gesamtbild kommt bereits morgen in Form des US-Arbeitsmarktberichts.
Es wird erwartet, dass die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im April um 243.000 gestiegen ist, ein Rückgang von rund 300.000 neuen Stellen gegenüber dem Vormonat. Dennoch dürfte sich der Arbeitsmarkt weiterhin als stabil erweisen.
Die Ökonomen von Goldman Sachs (NYSE:GS) kommentieren: "Der auffälligste Aspekt der Pressekonferenz war Powells starke Ablehnung der Möglichkeit von Zinserhöhungen. Wir erwarten weiterhin zwei Zinssenkungen in diesem Jahr - im Juli und im November - obwohl selbst moderate Überraschungen nach oben bei den kommenden Inflationsdaten die Zinssenkungen weiter verzögern könnten."
2. Apple vor starkem Umsatzrückgang
Apple (NASDAQ:AAPL) ist der nächste Mega-Cap-Technologiewert, der heute nach US-Börsenschluss seine Quartalsbilanz veröffentlicht.
Die allgemeine Marktmeinung ist, dass der Technologiegigant den größten Umsatzrückgang in einem Quartal seit über einem Jahr ausweisen wird. Demnach dürfte der Gesamtumsatz im 2. Geschäftsquartal um 5 % gesunken sein.
Die iPhone-Verkäufe, die etwa die Hälfte des Umsatzes von Apple ausmachen, sollen laut LSEG in den ersten drei Monaten des Jahres um 10,4 % zurückgegangen sein. Das wäre der stärkste Rückgang seit mehr als drei Jahren. Schuld daran ist die starke Konkurrenz vor allem auf dem chinesischen Markt.
Auf großes Interesse bei den Investoren dürften auch Details zu Apples Plänen stoßen, wie der Tech-Riese künftig generative KI auf seinen iPhones einsetzen will. Derzeit führt der Konzern Gespräche mit OpenAI und dem zu Alphabet gehörenden Google (NASDAQ:GOOGL), um diese Funktionen zu integrieren.
Experten glauben derweil, dass eine solche KI-Integration die Nachfrage nach der nächsten iPhone-Generation ankurbeln könnte, die voraussichtlich im Herbst angekündigt wird.
3. US-Märkte dank guter Unternehmensgewinne im Aufwind
Die US-Aktienmärkte tendieren am Donnerstag fester, nachdem die Anleger die Ergebnisse der jüngsten Fed-Sitzung positiv aufgenommen haben. Im Tagesverlauf stehen weitere Quartalszahlen großer US-Konzerne und wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm.
Aktuell liegt der Dow Future um 0,5 % im Plus, der S&P 500 klettert um 0,7 % und der Nasdaq 100 sogar um 0,9 %.
Nachdem der Dow Jones Industrial Average im Vormonat die schlechteste Monatsperformance seit September 2022 gezeigt hatte, sorgte die kategorische Ablehnung weiterer Zinserhöhungen durch Fed-Chef Jerome Powell für eine deutliche Stimmungsaufhellung an den Märkten.
Zu den wichtigsten Konjunkturdaten zählen heute die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA, die Produktivität im ersten Quartal sowie die Lohnstückkosten, bevor am Freitag der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für April veröffentlicht wird.
Daneben stehen auch heute wieder zahlreiche Quartalszahlen auf dem Programm, darunter von Moderna (NASDAQ:MRNA) und Peloton (NASDAQ: (NASDAQ:PTON), Apple, Amgen (NASDAQ:AMGN), Coinbase (NASDAQ:COIN) und DraftKings (NASDAQ:DKNG).
Der Chiphersteller Qualcomm (NASDAQ:QCOM) hingegen konnte gestern nach Börsenschluss mit seinen Zahlen die Anleger überzeugen, während der Essenslieferant DoorDash (NASDAQ:DASH) einen größeren Verlust als erwartet hinnehmen musste.
4. USA laut OECD in diesem Jahr Motor des globalen Wachstums
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, hat ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum vor allem wegen der robusten US-Konjunktur angehoben.
Die OECD geht nun davon aus, dass die Weltwirtschaft 2024 mit 3,1 % genauso stark wachsen wird wie im vergangenen Jahr und sich im kommenden Jahr leicht auf 3,2 % beschleunigen wird. Damit wurde die Prognose vom Februar angehoben, die von einem Wachstum von 2,9 % in diesem Jahr und von 3 % im Jahr 2025 ausgegangen war.
Für die Organisation ist aber auch klar, dass die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung in den verschiedenen Regionen stark voneinander abweicht, wobei die schleppende Entwicklung in Europa und Japan durch die USA ausgeglichen wird, deren Wachstumsprognose von zuvor 2,1 % auf 2,6 % in diesem Jahr angehoben wurde.
Gestützt durch fiskalische Impulse dürfte auch die chinesische Wirtschaft stärker wachsen als erwartet. Für 2024 wird nun ein Wachstum von 4,9 % und für 2025 von 4,5 % erwartet. Im Februar lagen diese Werte noch bei 4,7 % bzw. 4,2 %.
5. Schwacher Dollar beflügelt Rohöl
Nach drei Handelstagen mit Verlusten hat der Rohölpreis heute wieder zugelegt, unterstützt von einem schwächeren Dollar nach der Fed-Sitzung.
Aktuell kostet US-Rohöl 0,9 % mehr und liegt bei 79,73 Dollar pro Barrel, während sich die Nordseesorte Brent um 1 % auf 84,25 Dollar pro Barrel verteuert.
Die Ölpreise profitierten vor allem von einem schwächeren Dollar, nachdem Fed-Chef Jerome Powell zum Abschluss der Notenbanksitzung eine Zinserhöhung in diesem Jahr praktisch ausgeschlossen hatte.
Rohöl wird wie viele andere Rohstoffe in Dollar gehandelt. Ein schwächerer Dollar kurbelt daher die Nachfrage an, da er Öl für internationale Käufer billiger macht.
Dennoch hielten sich die Kursgewinne beim schwarzen Gold in Grenzen. Rohöl war am Mittwoch auf ein Sieben-Wochen-Tief gefallen, nachdem ein unerwarteter Anstieg der US-Rohöllagerbestände und Anzeichen für einen bevorstehenden Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas, der die Lieferproblematik im Nahen Osten entschärfen würde, den Preis in die Höhe getrieben hatten.
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