SOFIA (dpa-AFX) - Nordmazedonien hat mit Bulgarien zusätzliche Stromlieferungen aus dem EU-Land vereinbart, um Engpässe im Winter zu vermeiden. "Es handelt sich um rund 200 Megawattstunden regulären Basisstrom für den Zeitraum bis 31. März 2023", sagte der amtierende bulgarische Regierungschef Galab Donew nach einem Treffen mit Nordmazedoniens Ministerpräsident Dimitar Kovacevski am Montag in Sofia.
Der Strom sei für Industrie und Haushalte bestimmt. Eine bilaterale Arbeitsgruppe werde ab Mittwoch einen entsprechenden Vertrag ausarbeiten, sagte Donew. Bulgarien exportiert traditionell Strom in Länder auf dem Balkan.
Zudem erörterten beide Regierungschefs eine Durchleitung sowie die Lagerung von Erdgas, das für Nordmazedonien bestimmt ist, im bulgarischen Speicher Tschiren. So soll Nordmazedonien unter anderem besser von einem LNG-Terminal vor der griechischen Hafenstadt Alexandroupolis profitieren, das im Bau ist.
Die seit Anfang August in Sofia amtierende Übergangsregierung hatte erklärt, sie wolle am bereits erzielten Durchbruch bei den bilateralen Beziehungen mit Nordmazedonien festhalten. Nach langem Streit unter anderem über die Geschichtsdeutung einigten sich die Nachbarländer im Juli auf einen Fahrplan für den Beginn der nordmazedonischen EU-Beitrittsverhandlungen.