PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Schuldenfinanzierte Wachstumspakete sind nach Überzeugung von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann keine geeignete Antwort auf die Krise im Euroraum. Ein Strohfeuer zur Stimulierung der Konjunktur, das mit Schulden finanziert wird, führe nicht zum gewünschten Wachstum, sagte Weidmann der französischen Tageszeitung 'Le Monde' (Samstag): 'Ich glaube nicht, dass man damit Erfolg haben kann, die Schuldenkrise mit noch mehr Schulden zu lösen.'
Stabiles Wachstum sei nur mit Strukturreformen erreichbar. Das sei eine tragende Säule in allen verabredeten Reformpaketen mit den Euro-Krisenländern. 'Die wahre Debatte ist doch, was ist der richtige Weg zu anhaltendem Wachstum', sagte Weidmann.
Die vom neuen französischen Präsidenten François Hollande geforderten europäischen Gemeinschaftanleihen - die sogenannten Eurobonds - können aus Sicht des obersten deutschen Währungshüters die Krise nicht lösen. Schulden dürften nur an die Staatengemeinschaft abgetreten werden, wenn die Regierungen gleichzeitig Souveränität abgeben würden: 'Man vertraut seine Kreditkarte niemandem an, wenn man dessen Ausgaben nicht kontrollieren kann.'
Selbst in Ländern wie Frankreich, in denen die Regierungen Eurobonds forderten, sei keine öffentliche Debatte zu diesem Thema zu erkennen. Auch die Unterstützung der Bevölkerung, Souveränität an Brüssel zu übertragen, sei nicht in Sicht: 'Aber genau darüber müssen wir sprechen', forderte Weidmann./hqs/ben/DP/jkr
Stabiles Wachstum sei nur mit Strukturreformen erreichbar. Das sei eine tragende Säule in allen verabredeten Reformpaketen mit den Euro-Krisenländern. 'Die wahre Debatte ist doch, was ist der richtige Weg zu anhaltendem Wachstum', sagte Weidmann.
Die vom neuen französischen Präsidenten François Hollande geforderten europäischen Gemeinschaftanleihen - die sogenannten Eurobonds - können aus Sicht des obersten deutschen Währungshüters die Krise nicht lösen. Schulden dürften nur an die Staatengemeinschaft abgetreten werden, wenn die Regierungen gleichzeitig Souveränität abgeben würden: 'Man vertraut seine Kreditkarte niemandem an, wenn man dessen Ausgaben nicht kontrollieren kann.'
Selbst in Ländern wie Frankreich, in denen die Regierungen Eurobonds forderten, sei keine öffentliche Debatte zu diesem Thema zu erkennen. Auch die Unterstützung der Bevölkerung, Souveränität an Brüssel zu übertragen, sei nicht in Sicht: 'Aber genau darüber müssen wir sprechen', forderte Weidmann./hqs/ben/DP/jkr