Peking (Reuters) - China gibt nach dem jüngsten Corona-Ausbruch in der Hauptstadt Entwarnung.
“Die Epidemie in Peking ist unter Kontrolle gebracht worden”, sagte der Chefepidemiologe des Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten, Wu Zunyou, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Seit Mittwoch seien 21 neue Fälle bekanntgeworden, während es tags zuvor noch 31 gewesen seien. “Wenn ich sage, dass es unter Kontrolle ist, bedeutet das nicht, dass die Zahl der Fälle morgen oder übermorgen auf null sinken wird”, warnte Wu zugleich. “Der Trend wird für eine gewisse Zeit anhalten, aber die Zahl der Fälle wird abnehmen.” Insgesamt wurden seit 11. Juni 158 Infektionen gemeldet.
Der Ausbruch hatte Angst vor einer zweiten Corona-Welle in China geschürt, nachdem wochenlang kaum Neuinfektionen aufgetreten waren. Die neuen Fälle waren Ende vergangener Woche nach einem Ausbruch auf dem riesigen Großhandelsmarkt Xinfadi für Obst, Gemüse und Fleisch in der Hauptstadt aufgetreten. Seitdem wurden die Eindämmungsmaßnahmen immer weiter verschärft.
Die Bewohner von 32 Stadtvierteln mit mittlerem Risiko und einem Gebiet mit hohem Risiko dürfen die Stadt nicht verlassen. Wer in anderen Gegenden der Metropole wohnt, muss negative Corona-Tests nachweisen, um die Stadt verlassen zu können. Hunderttausende Einwohner wurden binnen weniger Tagen getestet. Den Behörden zufolge sollen seit dem 30. Mai bis zu 200.000 Menschen aus ganz Peking in Xinfadi gewesen sein. Wer nach Peking will, wird ebenfalls getestet und zunächst an zentralen Quarantänestationen isoliert. Eingeschränkt wurden auch der Luft- und Bahnverkehr.
Andere Provinzen und Städte, darunter das Finanzzentrum Shanghai, stecken Ankömmlinge aus Peking tagelang in Quarantäne. In der vergangenen Woche haben die Provinzen Hebei, Liaoning, Sichuan und Zhejiang eine Handvoll Fälle im Zusammenhang mit dem Xinfadi-Cluster gemeldet.