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Chinas Yuan stabil: Peking bemüht sich um Kontrolle

Veröffentlicht am 06.08.2019, 10:46
Aktualisiert 06.08.2019, 11:00
© Reuters.
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Investing.com - Die chinesische Notenbank (People’s Bank of China - PBoC) setzte das Fixing von USD/CNY (onshore) am Dienstag mit 6,9683 höher an als am Montag (6,9225), aber tiefer als den Vortagesschlusskurs von 7,0458 und das, obwohl die US-Regierung in dieser Nacht China offiziell als Währungsmanipulator deklarierte.

Zwar entsprach die Festsetzung des Wechselkurses damit dem höchsten Kurs seit Mai 2008, aber Marktteilnehmer fürchteten ein noch sehr viel höheres Wechselkurs-Fixing durch die chinesische Zentralbank, was am Markt als Geste des guten Willens aus Peking an die USA verstanden wurde. In der Folge legten Dax, Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq wieder zu.

Nach Bekanntgabe des täglichen Fixings kann der US-Dollar im Verhältnis zum Yuan dann im Tagesverlauf mit plus/minus 2 Prozent um den festgesetzten Wechselkurs schwanken.

Der USD/CNH (Außerhalb Festlandchinas) verlor zuletzt 0,49 Prozent auf 6,0636. Der Offshore-Kurs des chinesischen Yuan (Renminbi - CNH), der in Hongkong gehandelt wird, bildet sich frei am Markt, wird aber indirekt auch vom Fixing der People’s Bank of China beeinflusst.

Der USD/CNY (Festlandchina) fiel um 0,18 Prozent auf 7,0332.

Stabilisiert hat den Yuan heute außerdem die Ankündigung der chinesischen Notenbank, kurz laufende Yuan-Anleihen in Hongkong im Wert von 30 Milliarden Yuan am 14. August ausgeben zu wollen. 20 Milliarden sollen in dreimonatigen und 10 Milliarden Yuan in einjährigen Anleihen ausgegeben werden.

Gleichzeitig stieg der Interbankenzins mit einmonatiger Laufzeit (Hibor) um 50 Basispunkte auf 2,53 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Juli. Das könnte bedeuten, dass dem Markt durch die PBoC moderat Liquidität entzogen wurde, um eine weitere Abwertung des Yuans zu verhindern, da Spekulanten die Währung zu leicht höheren Kosten hätten zurückkaufen müssen.

Die jüngsten Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten resultierten aus Trumps Ankündigung letzter Woche, ab 1. September Zölle von 10 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 300 Milliarden Dollar zu erheben. Chinas Antwort darauf war eine von der PBoC zugelassene Abwertung des Yuan, um die Bürde der US-Zölle zu negieren und natürlich auch um Stärke im Handelskonflikt zu zeigen. Darüber hinaus bestätigte China den Einkaufsstopp von US-Agrargütern.

"Angesichts der sich verschlechternden Beziehungen zwischen den beiden Ländern wurde eine weitere Eskalation erwartet - insbesondere ein Spurt des USDCNH über die wichtige Marke von 7,00", sagten die Analysen von TD Securities in einem Marktkommentar. "Die Frage war nur, welche Form das annehmen würde. Die Situation ist nach wie vor sehr fragil und komplex, aber es scheint, dass China sich für eine dezentere erste Reaktion entschieden hat."

"Allerdings sehen wir noch kein Licht am Ende des Tunnels. Wir sind weiterhin besorgt, dass sich die Wie-du-mir-so-ich-dir-Herangehensweise zwischen den USA und China fortsetzt, so dass es für beide Seiten immer schwieriger werden wird, einen Kompromiss im laufenden Handelsstreit zu finden", erklärte TD Securities.

Nach der Yuan-Abwertung deklarierte das US-Finanzministerium am Dienstagnacht China erstmals seit 1994 wieder als Währungsmanipulator. China steht in den USA am Pranger, den Renminbi gezielt unterzubewerten, um so einen strategischen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Dabei scheint die US-Regierung jedoch zu vergessen, dass die chinesische Währung seit 2005 immer zu aufwertete. Auch das Problem der breit angelegten Dollar-Stärke sowie der nachlassenden Wachstumsdynamik in China scheint die Trump-Administration komplett zu ignorieren, die im historischen Vergleich eine moderate Abwertung des Yuan rechtfertigen würde. (2005 lag der USD/CNY bei 8,27)

Ein schwächerer Yuan im Vergleich zum Greenback macht chinesische Ausfuhren billiger und gleicht den Effekt der US-Zölle teilweise aus. Problem an der Sache ist nur, je billiger der Yuan zum US-Dollar wird, desto kostspieliger werden die Einfuhren, die in diesem Jahr nur in einem Monat gestiegen sind.

Noch ist es zu früh, um sagen zu können, ob China den Yuan als Waffe einsetzt, sagte Michael Hirson von der Eurasia Group. "Das Tempo (der Abwertung) ist wichtiger als das Niveau", sagte er CNBC am Dienstag. Wenn der Yuan in den nächsten Wochen dynamisch abwertet, wäre das eindeutig ein "Warnzeichen" dafür, dass China bereit ist, die Währung als Waffe einzusetzen, sagte Hirson.

Wenn die chinesische Zentralbank jedoch an einigen Tagen die Währung aufwerten und anderen abwerten lässt, signalisiert sie damit, dass sie den Yuan nicht in eine Abwertungsspirale schickt, was ein positives Zeichen wäre, fügte Hirson hinzu.

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