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Citi-Europa-Chefvolkswirt erwartet Verschärfung der Euro-Schuldenkrise

Veröffentlicht am 20.07.2012, 13:03
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Citigroup erwartet eine weitere Verschärfung der Schuldenkrise in der Eurozone. 'Griechenland wird wahrscheinlich schon in den nächsten Monaten aus dem Währungsraum ausscheiden', sagte Europa-Chefvolkswirt Jürgen Michels am Freitag in Frankfurt. Auch die beiden großen Krisenländer der Eurozone dürften Hilfe aus den Euro-Rettungsmechanismen EFSF oder ESM in Anspruch nehmen. Die durch diese Entwicklung verursachte Verunsicherung dürfte zu zwei Jahren Rezession in in der Eurozone führen.

Die griechische Regierung hatte zuletzt immer mehr Zeit für ihr Spar- und Reformprogramm gefordert. 'Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Staaten der Eurogruppe dürften wenig Appetit haben, zusätzliche Hilfspakete zu schnüren oder eine erneute Umschuldung durchzuführen', sagte Michels. Dann würde auch die Europäische Zentralbank (EZB) Griechenland rasch von der Liquiditätsversorgung abschneiden.

Italien und Spanien werden laut Michels ohne Hilfe aus den Rettungsschirmen kaum am Anleihemarkt bleiben können. Er erwarte, dass die Rettungsschirme Anleihen beider Staaten aufkaufen werden. 'Da die Mittel der beiden Rettungsschirme schnell aufgebraucht sein werden, dürfte auch die EZB die Maßnahmen mit neuen Langfrist-Tendern (LTROs) flankieren', erwartet Michels. Zudem werde die Notenbank die Zinsen noch weiter senken. Die letzte Leitzinssenkung habe insbesondere die Finanzierung von 'Semi-Kernländern' wie Belgien erleichtert.

Ein Ende der Eurozone erwartet Michels jedoch nicht. 'Die Zuspitzung der Entwicklung wird auch zu weiteren Integrationsschritten führen.' Die Schritte hin zu einer Bankenunion seien richtig. Die Umsetzung werde jedoch länger dauern als erwartet. Bis der Rettungsfonds direkt die Banken unterstützen kann, müsse jedoch erst eine Bankenaufsicht umgesetzt sein. Dies könnte bis Mitte/Ende 2013 dauern.

Michels erwartet dass die Wirtschaft der Eurozone im laufenden Jahr um 0,7 Prozent und im kommenden Jahr um 0,8 Prozent schrumpfen wird. Er ist damit wesentlich pessimistischer als viele andere Bankenvolkswirte, die auch überwiegend keinen baldigen Austritt Griechenlands erwarten. Eine Deflation in der Eurozone erwartet Michels jedoch nicht. Zwar dürften in Ländern wie Italien, Spanien und Irland die Inflationsraten sehr niedrig oder sogar negativ sein. In Deutschland sollte die Inflationsrate im laufenden und kommenden Jahr aber um die Marke von zwei Prozent pendeln. Der für Deutschland zu niedrige Leitzins dürfte einen weiteren Rückgang der Inflation verhindern. In der Eurozone insgesamt wird die Inflationsrate in den Jahren 2013 und 2014 aber merklich unter der Marke von zwei Prozent liegen./jsl/hbr/stw

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