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Commerzbank: Deutsche Konjunktur profitiert ab 2013 von EZB-Politik

Veröffentlicht am 25.10.2012, 13:42
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das gesunkene Risiko eines Zerfalls der Währungsunion wird nach Einschätzung von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer die deutsche Wirtschaft ab dem kommenden Jahr beflügeln. 'Die für Deutschland zu niedrigen EZB-Leitzinsen werden die Konjunktur anfachen', sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Donnerstag in Frankfurt. 'Die von der EZB beschlossenen Anleihekäufe werden das Risiko eines Auseinanderfallens der Währungsunion möglicherweise auf Jahre bannen.'

Im vierten Quartal 2012 sollte die Wirtschaftsleistung laut Commerzbank aber zunächst noch um 0,2 Prozent zum Vorquartal schrumpfen. Wichtige Frühindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima und die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone hatten sich zuletzt weiter eingetrübt. Im Jahr 2013 sollte das Wachstum aber wieder zurückkehren und sich in den kommenden Jahren beschleunigen. Neben der Geldpolitik dürfte auch das Auslaufen der Wachstumsschwäche in China und den USA die deutsche Wirtschaft stützten. Krämer sieht einen 'schlummernden Boom' in Deutschland.

Das von der EZB im September offiziell beschlossene Anleihekaufprogramm der EZB führt laut Krämer die Währungsunion aber auf Abwege, da sie die Reformanstrengungen in den Krisenländern mindern wird. 'Ein Reformdurchbruch ist in den Krisenländern bisher noch nicht in Sicht', sagte Krämer. Länder wie Irland, Portugal und Spanien hätten zwar merkliche Fortschritte bei Arbeitsmarkt- und Strukturreformen gemacht. 'In Italien hingegen sind vor allem die Arbeitsmarktreformen stecken geblieben.' Die Investitionsbedingungen für Unternehmer seien insgesamt auf dem Niveau eines Entwicklungslandes. Große Hoffnung macht sich Krämer nicht: 'Eine künftige gewählte Regierung dürfte es noch schwerer fallen, Reformen umzusetzen, als der Technokratenregierung von Premierminister Mario Monti.'

Die Auflagen des Rettungsfonds ESM sind laut Krämer nicht strikt genug und dürften daher nicht den Reformdurchbruch bringen. Er geht zudem davon aus, dass die EZB massiv Anleihen kaufen muss. 'Die Märkte werden die EZB testen', sagte Krämer. Selbst die Schweizerische Nationalbank (SNB) habe massiv am Markt intervenieren müssen, um den Kurs des Schweizer Frankens vor einer Aufwertung zu bewahren, obwohl die SNB im Gegensatz zur EZB geschlossen aufgetreten ist.

Das Anleihekaufprogramm der EZB wird die Währungsunion laut Krämer in eine verdeckte Haftungsunion führen. 'Die wirtschaftlichen Probleme der hochverschuldeten Länder werden schrittweise überdeckt durch eine lockere Geldpolitik, eine hohe Inflation und einen schwachen Euro-Wechselkurs.' Stärker steigende Lohnkosten in den Kernländern würden dann innerhalb der Währungsunion den Wettbewerbsdruck auf die Peripherieländer senken.

Krämer spricht von einer 'italienischen Währungsunion', die einige Jahre stabil sein kann und 'sich gut anfühlen dürfte'. Langfristig würden aber die Schwächen einer solchen Währungsunion sichtbar werden, nämlich eine steigende Inflation, der Einbruch der zuvor künstlich angefachten Konjunktur und eine steigende Arbeitslosigkeit. Deutlich Anziehen dürfte die Inflation in der Eurozone aber erst im Jahr 2015 und dann in den weiteren Jahren zwischen drei bis vier Prozent liegen./jsl/jkr

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