BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorstoß von SPD-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, EU-Krisenländern mehr Luft für Reformen zu geben, stößt bei der CSU auf wenig Gegenliebe. "Deutschland muss darauf pochen, dass alle Staaten der Eurozone am Stabilitätskurs festhalten - im Zweifel auch gegen Widerstände", sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). "Alles andere wäre fatal."
Eine Aufweichung der Stabilitätskriterien sei schon 2003 der falsche Weg gewesen, meinte Hasselfeldt. "Mit den Folgen dieser Fehlentscheidung haben wir heute noch zu kämpfen. Daher ist es mir völlig unverständlich, dass nun erneut danach gerufen wird, die europäischen Haushaltsregeln aufzuweichen."
Gabriel hatte Anfang der Woche bei einem Besuch in Frankreich erklärt, dass EU-Krisenländern mehr Zeit zum Abbau ihres Defizits eingeräumt werden könnte. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wies dieses Ansinnen zurück. Am EU-Stabilitätspakt werde nicht gerüttelt, stellte sie am Mittwoch in Berlin klar.b