FULDA (dpa-AFX) - DB-Personalvorstand Martin Seiler hat vor Beginn der nächsten Tarifrunde mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) seine Bereitschaft zu einem "überdurchschnittlichen Abschluss" betont. "Der öffentliche Dienst hat verhandelt, ein Volumen ist da. Wir sind bereit, bahnspezifisch auf diesem Volumen zu verhandeln", sagte Seiler am Dienstagmorgen in Fulda. "Bahnspezifisch heißt, es geht darum, für uns maßgeschneiderte Elemente zu finden, die am Ende eine Lösung herbeiführen. Wir sind auf jeden Fall bereit, einen überdurchschnittlichen Abschluss mit der EVG auszuhandeln."
Die Deutsche Bahn und die EVG verhandeln seit Ende Februar über einen neuen Tarifvertrag. Nach zwei Warnstreiks ist der Ausgang der Gespräche am Dienstag offen. Auch wann sie enden, ist unklar. Es könnte auch am Mittwoch weiterverhandelt werden. Die EVG hatte zuletzt betont, dass sie je nach Ausgang der Gespräche weitere Warnstreiks in Erwägung zieht.
Auf die Frage, ob er bei den Verhandlungen mögliche weitere Arbeitsniederlegungen im Hinterkopf habe, sagte Seiler: "Wir sind hier, um zu verhandeln und zu Ergebnissen zu kommen." Das sei auch möglich - die bisherigen Warnstreiks bezeichnete er als "unnütz". Auch die Fahrgäste erwarteten eine schnelle Lösung des Tarifkonflikts und keine weiteren Warnstreiks.
Die EVG fordert im Tarifkonflikt bei der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahnunternehmen mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten.