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Denkfabrik Bruegel rät EZB zu großangelegten Wertpapierkäufen

Veröffentlicht am 06.05.2014, 13:24
Aktualisiert 06.05.2014, 13:27

BRÜSSEL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Meinung der einflussreichen Denkfabrik Bruegel wie andere Notenbanken in den milliardenschweren Kauf von Wertpapieren einsteigen. Zur Begründung wird in einem Arbeitspapier vom Dienstag auf den anhaltend schwachen Preisauftrieb im Währungsraum verwiesen. "Es war ein Fehler, dass die EZB nicht früher gehandelt hat." Viele geldpolitische Instrumente reichten nun nicht mehr aus, um die Inflation hinreichend zu beeinflussen, meinen die Bruegel-Ökonomen.

Konkret schlägt die Denkfabrik vor, dass die EZB Anleihen im Wert 35 Milliarden Euro je Monat kaufen soll. Dies entspreche in etwa dem anfänglichen Umfang der jüngsten Runde von Anleihekäufen durch die US-Notenbank Fed. Die Federal Reserve hatte zu Beginn ihrer dritten Kaufrunde 85 Milliarden Dollar (etwa 60 Milliarden Euro) pro Monat in Staats- und Immobilienanleihen investiert. Das absolute Volumen für den Euroraum falle geringer aus, weil die hiesige Wirtschaft um etwa ein Drittel kleiner sei als die der Vereinigten Staaten.

Zum Kauf empfohlen wird ein Korb aus Anleihen der Euro-Rettungsschirme ESM und EFSF sowie der EU und der Europäischen Investitionsbank (EIB). Der Erwerb derartiger "pan-europäischer" Anleihen hat aus Sicht von Bruegel den Vorteil, dass weder die Zinsdifferenzen zwischen den Euroländern verzerrt noch die private Kapitalaufnahme beeinflusst werden. Außerdem schlagen die Ökonomen den Erwerb von Unternehmensanleihen und Kreditverbriefungen (Asset Backed Securities, ABS) vor. Diese Papiere hatten in der weltweiten Finanzkrise zweifelhaften Ruf erlangt, weil sie in den USA reihenweise ausgefallen waren und die Systemkrise im Bankensektor mit ausgelöst hatten.

Der Kauf von Staatsanleihen einzelner Euroländer wird hingegen ebenso abgelehnt wie der Erwerb von Bankanleihen. Gegen Staatsanleihen spreche, dass die Anleihekurse und Zinsabstände zwischen den Papieren durch EZB-Käufe verzerrt würden, was die Notenbank politischem Druck aussetzen könnte. Zudem würde die Risikoneigung der Investoren beeinflusst (Moral Hazard). Darüber hinaus bestehe die Gefahr, dass die EZB das Verbot der monetären Staatsfinanzierung durch die Notenpresse verletze.

Gegen den Kauf von Bankanleihen führt Bruegel den gegenwärtigen Bilanz- und Stresstest (AQR) der EZB ins Feld. Zumindest bis zu dessen Abschluss sollten überhaupt keine Bankanleihen erworben werden, weil ansonsten Interessenkonflikte drohten. Nach Durchführung des AQR sollten zumindest Anleihen von solchen Banken nicht gekauft werden, die ihre Bilanzen weiter aufräumen müssten.

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