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Der Wirtschaftskalender - Die Top 5 Themen in der kommenden Woche

Veröffentlicht am 15.03.2020, 19:29
© Reuters.
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von Noreen Burke

Investing.com - Nach einer Woche, in der die globalen Aktienmärkte mit dem Ausbruch des Coronavirus zusammenbrachen und ein jahrelanger Bullenmarkt endete, werden die großen Zentralbanken noch stärker unter Handlungsdruck stehen, um den Volkswirtschaften und die vom Virus am stärksten Betroffenen weiter zu helfen. Es wird erwartet, dass die Federal Reserve ihren Leitzins am Mittwoch nach einer seltenen Zinssenkung zu Beginn des Monats auf nahe Null senken wird. Andere Zentralbanken, darunter in Japan, der Schweiz und Russland, werden diese Woche ebenfalls geldpolitische Sitzungen abhalten. Die Wall Street wird sich auf alarmierendere Schlagzeilen über die Verbreitung des Virus in den USA einstellen und die Finanzminister der Europäischen Union werden am Montag über die Folgen des Virus diskutieren. In der Zwischenzeit werden Konjunkturdaten aus den USA, China und der Eurozone im Fokus stehen. Folgendes sollten Sie wissen, um informiert in die neue Handelswoche zu starten.

2. Wie tief wird die Fed die Zinsen senken?

Bevor die Fed am Mittwoch zur Geldpolitik entscheidet, ist die Hauptfrage, wie tief sie die Zinsen senken wird und welche neuen Maßnahmen in Form von quantitativer oder Kreditentlastung angekündigt werden könnten.

Die Fed wird die Zinsen um bis zu drei Viertel Prozentpunkte, so die Prognosen. Die Finanzmärkte sagen voraus, dass die Notenbanker sich gezwungen sehen könnten, bis April Nullzinsen einzuführen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten.

Die Fed wird auch ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum aktualisieren und dies wird den Anlegern einen Einblick geben, ob die Notenbank eine Rezession vorhersieht und wenn ja, wie tief und wie lange diese dauern könnte. Das Spektrum der anonymen Prognosen wird auch Hinweise darauf geben, wie gespalten die geldpolitischen Entscheidungsträger sind.

2. Kopfzerbrechen bei den Zentralbanken

Am Donnerstag werden die Bank of Japan und die Schweizerische Nationalbank wenige Stunden nach Bekanntgabe der Fed-Entscheidung ihrerseits zu den Zinsen entscheiden.

Die SNB muss entscheiden, ob ihre regelmäßigen Interventionen zur Abwertung des Schweizer Frankens noch haltbar sind, ohne die Zinssätze noch weiter zu senken.

Von der BoJ wird erwartet, dass sie die Geldpolitik lockern wird, um die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus abzufedern und das Vertrauen der Unternehmen in die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zu stärken. In Verbindung damit arbeitet die Regierung an einem neuen Ausgabenpaket von bis zu 20 Billionen Yen (190 Milliarden US-Dollar), um eine Rezession abzuwehren.

Russland, das aufgrund seiner soliden Zentralbankpolitik bislang als eines der am besten platzierten Schwellenländer angesehen wurde, hat plötzlich mit einem Rückgang der Ölpreise um 30 USD das Fass zu kämpfen, was den Rubel ins Taumeln brachte. Seine Zentralbank trifft sich am Freitag.

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3. Erhöhte Marktvolatilität wird bleiben

Mit einer der wildesten Wochen der Wall Street in jüngster Zeit hinter ihnen stellen sich die Anleger auf mehr Unsicherheit und große Marktschwankungen ein.

Überwiegend bleibt Vorsicht das Schlagwort für Anleger und Analysten, nach einer Woche, in der alle drei US-Börsen ihre Bärenmärkte bestätigten, die Ölpreise auf mehrjährige Tiefststände sanken und wilde Schwankungen der Anleiherenditen und Währungen erlebten.

US-Präsident Donald Trump hat am Freitag den nationalen Notstand ausgerufen. Die USA haben mehr als 2.000 Fälle und 50 Todesfälle registriert, wurden jedoch wegen Langsamkeit beim Testen kritisiert.

Die Anleger hoffen, dass Maßnahmen der Fed dazu beitragen werden, den aufgewühlten Aktienmarkt zu beruhigen, aber Zinssenkungen werden den Aktienkursen möglicherweise nicht helfen können. Der S&P 500 fiel am 3. März um 2,8%, obwohl die Fed überraschend um einen halben Prozentpunkt gesunken war, was die Stimmung belebte, aber die Anleger auch dazu veranlasste, darüber zu spekulieren, welche weiteren Maßnahmen die Fed ergreifen könnte.

Unabhängig davon, welche Maßnahmen die Fed ergreift, gaben einige Anleger an, dass sie letztendlich den Reaktionen der Regierungen der Welt untergeordnet sind.

"Während wir die Zentralbankpolitik für wichtig halten, halten wir die Finanzpolitik in dieser Phase für viel gewichtiger", sagte Eric Freedman, Chefinvestor bei US Bank Wealth Management.

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4. Finanzminister der Europäischen Union führen Gespräche

Die Finanzminister der Europäischen Union werden am Montag zusammentreten, um die Auswirkungen des Coronavirus und Maßnahmen zur Wiederbelebung ihrer Volkswirtschaften zu erörtern. Dies geschieht jedoch per Videokonferenz und nicht persönlich, nachdem Frankreich und Spanien zusammen mit Italien Dutzende Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt haben.

Mario Centeno, der Vorsitzende der "Eurogruppe" der Finanzminister der Eurozone, sagte in einem Tweet am späten Sonnabend, dass der Handlungsdruck zu koordinierten Bemühungen beispiellos sei.

Ein Schwerpunkt der Diskussionen dürfte der am Freitag vorgestellte Plan der Europäischen Kommission sein, die Ausgaben für vom Coronavirus betroffene Wirtschaftssektoren anzukurbeln und den EU-Staaten höhere Defizite zu ermöglichen, um die Unternehmen zu unterstützen.

Die EU-Exekutive, die vorausgesagt hatte, dass der Ausbruch in diesem Jahr zu einer Rezession im Block führen werde, will bestehende EU-Mittel in Höhe von 37 Milliarden Euro an Unternehmen in größter Not weiterleiten und die Vorschriften für staatliche Beihilfen nachsichtig angehen.

Am Montag findet außerdem eine G7-Videokonferenz statt, bei der der französische Präsident Emmanuel Macron weiterhin eine koordinierte Reaktion auf die öffentlichen Finanzen fordern wird.5

5. Konjunkturdaten

Am Montag wird China die Februar-Daten zur Industrieproduktion, den Einzelhandelsumsätzen und den Kapitalinvestitionen herausgeben, was den Anlegern einen Einblick in die Schäden geben wird, die durch die Coronavirus-Quartantänen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt entstanden sind.

Aus den USA gibt es Zahlen zur Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen für den letzten Monat, die zeigen werden, wie sich die Wirtschaft zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Coronavirus entwickelte, während Indizes für das verarbeitende Gewerbe und Daten des Wohnungssektors möglicherweise schon Folgen des Virusausbruchs anzeigen werden.

In der Eurozone kommt am Dienstag der deutsche ZEW-Indikator für das Anlegervertrauen heraus. Dieser dürfte angesichts der großen wirtschaftlichen Verwerfungen, die durch die Pandemie in einer der handelsabhängigsten Volkswirtschaften der Welt verursacht wurden, stark sinken.

-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.

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