FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben sich am Freitag etwas von ihrem Kursrutsch am Vortag erholt. Am Morgen stieg der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,31 Prozent auf 164,94 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,26 Prozent. Am Donnerstag hatte die Rendite den höchsten Stand seit Ende 2018 erreicht.
Am Donnerstag hatte die Aussicht auf steigende Leitzinsen in den USA die Anleihekurse weltweit belastet. Auslöser dafür war die in den Vereinigten Staaten stärker als erwartet gestiegene Inflationsrate im Januar. Die erwarteten Leitzinserhöhungen durch die US-Notenbank trieben die Renditen weiter nach oben.
Die Marktakteure hätten nach Veröffentlichung der US-Inflationszahlen ihre Zinserhöhungserwartungen etwas forciert, schrieb Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank. Eine Anhebung der Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte zur Notenbanksitzung-Sitzung im März sei damit wahrscheinlicher geworden. James Bullard, Präsident der Notenbank von St. Louis, hatte bereits gesagt, er befürworte eine Leitzinsanhebung um einen vollen Prozentpunkt bis Juli.
Auch im Euroraum bleibt die hohe Inflation Thema. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, fürchtet nach eigenen Worten aber nicht, dass höhere Tarifabschlüsse die Inflation weiter anheizen könnten. In den meisten Eurostaaten, darunter Deutschland, seien die Lohnforderungen ausgesprochen moderat, sagte die Französin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
In Deutschland hat ein weiterer Energiepreissprung die Inflation zu Jahresbeginn wie erwartet auf vergleichsweise hohem Niveau gehalten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes legten die Verbraucherpreise im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,9 Prozent zu. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung./la/bgf/eas