FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Donnerstag bis zum Mittag deutlich zugelegt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,48 Prozent auf 132,75 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 2,50 Prozent. Auch in anderen Euroländern waren die Renditen rückläufig.
Neue Inflationszahlen aus der Eurozone fielen durchwachsen aus. Die Gesamtteuerung verharrte mit 5,3 Prozent auf dem Niveau des Vormonats, während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Allerdings ging die von der Europäischen Zentralbank (EZB) besonders beachtete Kerninflation zurück. Fachleute waren sich nicht ganz einig, was die Auswirkungen der Entwicklung auf die Geldpolitik der EZB angeht.
EZB-Direktorin Isabel Schnabel verwies in einer Rede auf den datenabhängigen Ansatz der Notenbank. Dieser erschwere es, vorab einen Zinsgipfel oder dessen Dauer festzulegen, sagte Schnabel am Donnerstag. Die Äußerungen sind für ihre Verhältnisse recht zurückhaltend. Einige Marktteilnehmer begründeten damit die Kursgewinne am Anleihemarkt.
Die nächste Zinssitzung der EZB steht Mitte September an. Ob die Notenbank ihren Inflationskampf mit einer weiteren Zinsanhebung fortsetzt oder abwartet, ist auch nach den neuen Preisdaten ungewiss. Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat den Kurs bis zuletzt offen gelassen.
In den USA werden am Nachmittag ebenfalls neue Teuerungsdaten erwartet. Veröffentlicht wird der von der US-Zentralbank Fed besonders beäugte Preisindex PCE. An den Märkten wird zurzeit darauf spekuliert, dass sich die Fed dem Ende ihres geldpolitischen Straffungskurses nähern könnte.