FRANKFURT (dpa-AFX) - Die positiven Finanzmarkt-Reaktionen auf die Beschlüsse des Brüsseler EU-Krisengipfels haben die deutschen Staatsanleihen am Freitag stark unter Druck gebracht. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank bis zum Mittag um 0,88 Prozent auf 140,47 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg kräftig um zehn Basispunkte auf 1,61 Prozent.
Die obersten europäischen Krisenmanager einigten in der Nacht zum Freitag, den großen Euro-Schwergewichten Italien und Spanien unter die Arme zu greifen. Geplant ist offensichtlich, dass die Rettungsfonds EFSF und ESM die Staaten an den Anleihemärkten unterstützen.
Darüber hinaus sollen die Finanzhilfen für Spanien keinen vorrangigen Gläubigerstatus erhalten. Die öffentlichen Geldgeber würden bei einem Schuldenschnitt also nicht bevorzugt gegenüber privaten Investoren ihre Kredite zurückerhalten.
Außerdem sollen künftig nicht nur Staaten, sondern auch Banken direkt auf die Rettungsfonds zugreifen können, sobald eine gemeinsame Bankenaufsicht installiert ist. Der permanente Euro-Rettungsschirm ESM dürfte frühestens ab 2013 eine direkte Bankenhilfe leisten können.
Obwohl der Gipfel die zuletzt deutlich gesunkenen Erwartungen an den Finanzmärkten mit den angekündigten Maßnahmen zunächst übertreffen konnte, werteten Experten die bisherigen Ergebnisse überwiegend skeptisch.
Der positive Effekt dürfte nicht allzu lange anhalten, 'weil der Markt keine Ansätze einer Lösung erkennen kann', sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Die Beschlüsse seien mittel- bis langfristig problematisch.
Die angedachten Anleihekäufe durch EFSF/ESM könnten sich als Bumerang erweisen, warnt Holger Schmieding, Chefökonom der Berenberg Bank. Die Krisenfonds hätten nur eine begrenzte Feuerkraft und würden Investoren so einladen, gegen sie zu spekulieren. Die auf dem Gipfel verfolgten Pläne könnten letztlich nur funktionieren, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) sich entschlossen dahinter stellen würde./hbr/bgf
Die obersten europäischen Krisenmanager einigten in der Nacht zum Freitag, den großen Euro-Schwergewichten Italien und Spanien unter die Arme zu greifen. Geplant ist offensichtlich, dass die Rettungsfonds EFSF und ESM die Staaten an den Anleihemärkten unterstützen.
Darüber hinaus sollen die Finanzhilfen für Spanien keinen vorrangigen Gläubigerstatus erhalten. Die öffentlichen Geldgeber würden bei einem Schuldenschnitt also nicht bevorzugt gegenüber privaten Investoren ihre Kredite zurückerhalten.
Außerdem sollen künftig nicht nur Staaten, sondern auch Banken direkt auf die Rettungsfonds zugreifen können, sobald eine gemeinsame Bankenaufsicht installiert ist. Der permanente Euro-Rettungsschirm ESM dürfte frühestens ab 2013 eine direkte Bankenhilfe leisten können.
Obwohl der Gipfel die zuletzt deutlich gesunkenen Erwartungen an den Finanzmärkten mit den angekündigten Maßnahmen zunächst übertreffen konnte, werteten Experten die bisherigen Ergebnisse überwiegend skeptisch.
Der positive Effekt dürfte nicht allzu lange anhalten, 'weil der Markt keine Ansätze einer Lösung erkennen kann', sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Die Beschlüsse seien mittel- bis langfristig problematisch.
Die angedachten Anleihekäufe durch EFSF/ESM könnten sich als Bumerang erweisen, warnt Holger Schmieding, Chefökonom der Berenberg Bank. Die Krisenfonds hätten nur eine begrenzte Feuerkraft und würden Investoren so einladen, gegen sie zu spekulieren. Die auf dem Gipfel verfolgten Pläne könnten letztlich nur funktionieren, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) sich entschlossen dahinter stellen würde./hbr/bgf