FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Beschlüsse des Brüsseler EU-Krisengipfels haben die deutschen Staatsanleihen am Freitag stark unter Druck gebracht. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank bis zum späten Nachmittag um 0,61 Prozent auf 140,84 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug kräftig um sieben Basispunkte auf 1,58 Prozent.
'Brüssel hat geliefert', fasst Experte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler den Eindruck der Finanzmärkte nach dem EU-Spitzentreffen zur Schuldenkrise zusammen. Staats- und Regierungschefs einigten sich in der Nacht zum Freitag, den großen Euro-Schwergewichten Italien und Spanien verstärkte Unterstützung am Anleihemarkt durch die Rettungsfonds EFSF und ESM in Aussicht zu stellen.
Darüber hinaus sollen die Finanzhilfen für Spanien keinen vorrangigen Gläubigerstatus erhalten, was Investoren hätte abschrecken können. Außerdem sollen künftig nicht nur Staaten, sondern auch Banken direkt auf die Rettungsfonds zugreifen können - allerdings erst, sobald eine gemeinsame Bankenaufsicht installiert ist.
Der Gipfel konnte die zuletzt deutlich gesunkenen Erwartungen an den Finanzmärkten übertreffen, Investoren reagierten mit Risikofreude. Während die als sicher geltenden deutschen Staatspapiere kräftige Verluste verbuchten, holten die Titel der großen Krisenländer Italien und Spanien deutlich auf. Experten zweifeln jedoch, ob die Maßnahmen reichen, um das Vertrauen der Anleger längerfristig wiederherzustellen.
Der positive Effekt dürfte nicht allzu lange anhalten, sagt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Die Beschlüsse seien mittel- bis langfristig problematisch. Die Eurozone brauche zusätzlich noch einen kräftigen Anschub durch die Europäische Zentralbank (EZB), sagt Metzler-Ökonom Keller. Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank, sieht ebenfalls die Notenbank in der Pflicht. Die auf dem Gipfel verfolgten Pläne könnten letztlich nur funktionieren, wenn die EZB sich entschlossen dahinter stelle./hbr/ck
'Brüssel hat geliefert', fasst Experte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler den Eindruck der Finanzmärkte nach dem EU-Spitzentreffen zur Schuldenkrise zusammen. Staats- und Regierungschefs einigten sich in der Nacht zum Freitag, den großen Euro-Schwergewichten Italien und Spanien verstärkte Unterstützung am Anleihemarkt durch die Rettungsfonds EFSF und ESM in Aussicht zu stellen.
Darüber hinaus sollen die Finanzhilfen für Spanien keinen vorrangigen Gläubigerstatus erhalten, was Investoren hätte abschrecken können. Außerdem sollen künftig nicht nur Staaten, sondern auch Banken direkt auf die Rettungsfonds zugreifen können - allerdings erst, sobald eine gemeinsame Bankenaufsicht installiert ist.
Der Gipfel konnte die zuletzt deutlich gesunkenen Erwartungen an den Finanzmärkten übertreffen, Investoren reagierten mit Risikofreude. Während die als sicher geltenden deutschen Staatspapiere kräftige Verluste verbuchten, holten die Titel der großen Krisenländer Italien und Spanien deutlich auf. Experten zweifeln jedoch, ob die Maßnahmen reichen, um das Vertrauen der Anleger längerfristig wiederherzustellen.
Der positive Effekt dürfte nicht allzu lange anhalten, sagt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Die Beschlüsse seien mittel- bis langfristig problematisch. Die Eurozone brauche zusätzlich noch einen kräftigen Anschub durch die Europäische Zentralbank (EZB), sagt Metzler-Ökonom Keller. Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank, sieht ebenfalls die Notenbank in der Pflicht. Die auf dem Gipfel verfolgten Pläne könnten letztlich nur funktionieren, wenn die EZB sich entschlossen dahinter stelle./hbr/ck