FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf schneller steigende Zinsen in den USA als bisher gedacht hat die Renditen an den Märkten für Staatsanleihen kräftig nach oben getrieben. Am Donnerstag kletterte die Renditen für Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren im freien Handel auf bis zu minus 0,05 Prozent. So hoch war die Rendite seit Mai 2019 nicht mehr. Auch in den übrigen Ländern der Eurozone sind die Renditen für zehnjährigen Staatsanleihen stark gestiegen, allen voran in Italien.
Gegen Mittag stieg die Rendite für italienische Staatspapiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 0,07 Prozentpunkte auf 1,31 Prozent. Auslöser für den aktuellen Anstieg der Renditen sind jüngste Aussagen der US-Notenbank Fed, die weltweit zu deutlichen Kursverlusten an den Märkten für Staatsanleihen sorgten, während die Renditen im Gegenzug zulegen konnten. Wie aus dem Protokoll der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed hervorgeht, spricht die Wirtschafts- und Inflationsentwicklung für einen rascheren Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik. In dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll heißt es, dass die Fed-Mitglieder die Inflationsentwicklung als höher und hartnäckiger einschätzen als bisher angenommen. Am Markt wurde dies als Hinweis auf einen schnelleren Anstieg der Zinsen in den USA gewertet. Nach Einschätzung von Anleihe-Experten der Commerzbank (DE:CBKG) wird schon bald mit steigenden Zinsen in den USA gerechnet. "Eine Zinserhöhung bereits im März rückt in den Marktfokus", hieß es in einer Analyse.