Lechwerke AG: Zwischenmitteilung des Vorstands der Lechwerke AG für den Zeitraum vom 1. Januar bis 5. Mai 2013
Lechwerke AG / Lechwerke AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
06.05.2013 11:36
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Zwischenmitteilung des Vorstands der Lechwerke AG
für den Zeitraum vom 1. Januar bis 5. Mai 2013
1 Geschäftsentwicklung
1.1 Marktstellung
1.1.1 Stromverkauf
Im Privatkundensegment passten wir die Preise zum 1. Januar 2013 aufgrund
von Kostenerhöhungen an. Diese resultieren vornehmlich aus gestiegenen
staatlichen Umlagen und Netzentgelten. Die Kundenverluste im
Berichtszeitraum, bedingt durch den Wettbewerb, konnten durch
Akquisemaßnahmen nicht ausgeglichen werden. Der Absatz zum
Vergleichszeitraum des Vorjahres hat sich hierdurch, vor allem aber auch
durch Energieeinsparungen aus Effizienzmaßnahmen unserer Kunden,
vermindert.
Auch im Segment der Geschäftskunden ging unser Absatz durch weiter hohen
Wettbewerb zurück. Dem Rückgang wirken wir mit neuen Geschäftsmodellen, wie
der Stromvermarktung für kundeneigene EEG-Anlagen (Marktprämienmodell)
entgegen. Dabei übernehmen wir für den Kunden die Vermarktung gegen ein
Dienstleistungsentgelt. Das aktuell niedrigere Strompreisniveau veranlasst
die Kunden, bereits jetzt für die Folgejahre Verträge neu abzuschließen.
Insofern sind wir erfolgreich bei den Abschlüssen von
Stromlieferungsverträgen für die kommenden Jahre.
Bei den Energieversorgungsunternehmen konnten wir die Anzahl unserer
Bestandskunden auf dem Niveau des Vorjahres halten. Allerdings sank ebenso
in diesem Segment unser Absatz leicht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Auch hier nutzen wir neue Produkte, um zusätzliche Wertschöpfung zu
generieren.
Unsere Absatzzahlen im Bereich der Gewerbekunden erhöhten sich im
Berichtszeitraum, u. a. aufgrund eines Effekts aus der erfolgten
Jahresverbrauchsabrechnung 2012, deutlich. Die Akquise neuer Kunden und die
nach wie vor hohe konjunkturelle Auslastung der Betriebe ermöglichte es
uns, die Energieeinsparungen durch Effizienzmaßnahmen und den Rückgang
durch Kündigungen auszugleichen. Bei den Gewerbekunden konnten wir unsere
Kundenbasis vergrößern. Um diese nachhaltig zu sichern, bieten wir den
Kunden verstärkt Angebote aus dem Bereich Energiedienstleistungen an.
Im Bereich Handel stieg die Absatzmenge im Berichtszeitraum.
1.1.2 Gasverkauf
Trotz des hohen Wettbewerbsdrucks in der Gassparte konnten wir wiederum
unseren Absatz erheblich erhöhen.
Im Segment der Energieversorgungsunternehmen steigerten wir durch weitere
Geschäftsabschlüsse bei bestehenden Kundenbeziehungen sowie durch die
Gewinnung neuer Kunden unsere Absätze deutlich.
Bei den Geschäftskunden bauten wir unsere Kundenbasis bei den kleineren
Kunden aus. Allerdings entwickelte sich durch die geringeren spezifischen
Verbräuche unserer Kunden unser Absatz insgesamt rückläufig. Große Kunden,
die wir selbst in jüngster Zeit akquiriert hatten, konnten aufgrund des
Wettbewerbs nicht gehalten werden.
Im Bereich Handel sank unser Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Unser Gasprodukt LEW Pur Erdgas ist mittlerweile fester Bestandteil im
Produktportfolio des Privatkundensegments und wird analog der Stromprodukte
in allen Vertriebskanälen angeboten. Nach dem starken Anstieg der letzten
Jahre mussten wir im Berichtszeitraum Absatzrückgänge durch den Wettbewerb
hinnehmen.
1.1.3 Erzeugung
Unsere Stromerzeugung aus Wasserkraft lag leicht über dem Niveau des
Vergleichszeitraums des Vorjahres sowie deutlich über der Regelerzeugung.
Aufgrund der gesunkenen Strommarktpreise mussten wir Umsatzrückgänge
hinnehmen.
Die Umsetzung der Anforderungen aus der DIN 19700 und der
EU-Wasserrahmenrichtlinie steht weiterhin in unserem Fokus. Darüber hinaus
wird die Strategie zur Erhaltung der Wirtschaftlichkeit im Rahmen der
Neukonzessionierung an der Iller wie schon im Geschäftsjahr 2012 weiter
vorangetrieben.
An der Iller und an der Wertach werden an insgesamt acht Staustufen
Fischwanderhilfen errichtet. Diese Maßnahmen werden im Geschäftsjahr 2014
zum Abschluss kommen. In der Planung ist der Bau einer weiteren
Fischwanderhilfe an der Illerstufe 4, diese Maßnahme würde die
Durchgängigkeit der Iller gewährleisten.
1.1.4 Netz
Die Erlösobergrenze des Jahres 2013 hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Die wesentlichen Gründe für die Erhöhung liegen in den Kostensteigerungen
aufgrund des stetigen Zubaus von dezentralen Anlagen zur Erzeugung von
Strom aus erneuerbaren Energien in unseren Netzgebieten. Des Weiteren
mussten dieses Jahr auch die Aufwendungen im Zusammenhang mit der
Nachrüstung von Wechselrichtern an Anlagen zur Erzeugung von Strom aus
Sonnenenergie anteilig berücksichtigt werden.
Insgesamt gehen wir in unseren Netzgebieten von einer konstanten
Netznutzungsmenge im Vergleich zum Vorjahr aus. Die Einspeisemengen in
unseren Netzgebieten hingegen stiegen aufgrund der zunehmenden Anzahl von
regenerativen Erzeugungsanlagen weiter an.
Nach der Insolvenz des Energielieferanten TelDaFax im Jahr 2011 und EnerGen
Süd eG im Jahr 2012 haben nun der Stromlieferant FlexStrom
Aktiengesellschaft sowie dessen Tochterunternehmen Löwenzahn Energie GmbH
und OptimalGrün GmbH im April 2013 Insolvenzanträge gestellt. Die
Stromkunden dieser Lieferanten wurden in die Ersatzversorgung des
zuständigen Grundversorgers überführt.
Bisher wurden insgesamt rund 60.300 dezentrale Erzeugungsanlagen an unsere
Netze angeschlossen. Auch im Berichtszeitraum des Jahres 2013 lag die
Anzahl der Anträge auf Anschluss von EEG-Einspeiseanlagen in unseren
Netzgebieten weiter auf einem hohen Niveau. Dies erfordert die Verstärkung
und einen zunehmenden Ausbau der Netze im Bereich der Mittel- und
Niederspannung.
Wir setzen uns intensiv mit den zukünftigen Anforderungen an den
Netzbetrieb auseinander. Um eine sichere Versorgung zu gewährleisten,
erproben wir neue Technologien. Dazu gehören zum Beispiel regelbare
Ortsnetzstationen und der erstmalige Aufbau eines intelligenten Netzes im
Stadtteil Wertachau in Schwabmünchen. 2013 geht dieses Projekt in die
zweite Phase. In dieser Phase erfolgt eine intelligente Steuerung, um
dezentrale Erzeugung und Verbrauch weitgehend auszugleichen.
1.2 Erläuterung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der LEW-Gruppe
1.2.1 Ertragslage
Bei den betrieblichen Umsatzerlösen verzeichneten wir einen leichten
Anstieg gegenüber der Vorjahresperiode. Kostenbedingte Preisanhebungen
haben dazu beigetragen. Die Privatkundentarife mussten wir zuletzt im
Januar 2013 anpassen. Preiserhöhende Faktoren sind gestiegene staatliche
Umlagen und Netzentgelte. Bei den Energieversorgungsunternehmen im
Gasbereich und den Gewerbekunden im Strombereich konnten wir
Absatzsteigerungen erzielen, bei den anderen Kundengruppen verzeichneten
wir dagegen Absatzrückgänge. Im Netzgeschäft führten höhere Netzentgelte zu
einer Umsatzsteigerung. Die Weiterverrechnung der EEG-Vergütung an den
Übertragungsnetzbetreiber hat sich durch die wetterbedingt geringere
Erzeugung der Fotovoltaik-Anlagen vermindert und konnte teilweise mit
höheren Erlösen aus dem Marktprämienmodell kompensiert werden.
Beim EBITDA verzeichneten wir auf Grundlage der verbesserten
Geschäftssituation im Netzbereich sowie geringeren Unterhaltsaufwendungen
gegenüber der Vorjahresperiode einen Anstieg.
Beim neutralen Ergebnis führte die stichtagsbezogene Marktbewertung von
Commodity-Derivaten zu höheren Belastungen als im Vorjahr.
Das Finanzergebnis hat sich gegenüber der Vorjahresperiode erhöht. In der
Berichtsperiode wurden höhere Erträge aus der Veräußerung von Wertpapieren
erzielt, zudem verzeichneten wir geringere Aufwendungen für den Zinsanteil
bei den langfristigen Rückstellungen.
1.2.2 Vermögenslage
Die Bilanzsumme ist gegenüber dem 31. Dezember 2012 angestiegen. Unsere
Eigenkapitalquote
hat sich im Wesentlichen durch das Nettoergebnis erhöht.
1.2.3 Finanzlage
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres vermindert. Hauptgrund waren Effekte im
Nettoumlaufvermögen. In der Berichtsperiode haben wir u. a. verstärkt
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgebaut.
1.3 Investitionen und Unterhalt
Die Investitionen und Unterhaltsaufwendungen der LEW-Gruppe befinden sich
im Berichtszeitraum weiterhin auf hohem Niveau. Den Schwerpunkt bildeten
weiterhin Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in die Netzinfrastruktur
sowie ökologische Verbesserungen an unseren Wasserkraftwerken. Zusätzlich
bauen wir unser Engagement im Bereich der regenerativen, dezentralen
Erzeugungsanlagen und im Bereich schneller Breitbandverbindungen weiter
aus.
2 Wesentliche Ereignisse
Die LEW Verteilnetz GmbH startete zum 1. Januar 2013 erfolgreich als eine
große Netzgesellschaft. Um die entsprechenden regulatorischen Anforderungen
zu erfüllen, erfolgte zum 1. April 2013 eine Anpassung des Außenauftritts
der LEW Verteilnetz GmbH.
Wegenutzungsverträge mit Kommunen bilden eine wichtige Grundlage für unser
Geschäft. Insgesamt bestehen aktuell 284 Wegenutzungsverträge, davon wurden
269 bereits erneuert. Bisher haben sich fünf Kommunen entschieden, die
Konzession für das Stromverteilnetz nicht erneut an uns zu vergeben. Bei
zehn stehen die Verhandlungen noch aus. Hier prüfen einzelne Kommunen die
Möglichkeit, die Versorgungsaufgaben selbst, in Kooperation mit uns oder
gemeinsam mit anderen kommunalen Betrieben oder anderen Partnern
durchzuführen. Eine Kommune hat sich entschlossen, in einer
Beteiligungsgesellschaft die Zusammenarbeit mit uns weiterzuführen.
Mit der Energiewende stehen innovative Anwendungen im Fokus des
öffentlichen und des Kundeninteresses. Mit dem Produkt RWE Home Power Solar
stellen wir die erste eigene innovative Systemlösung im Bereich der
Energiespeicher in Kooperation mit der RWE Effizienz GmbH und VARTA vor.
Dank der Batteriemodule von RWE Home Power Solar wird die erzeugte Energie
zwischengespeichert und dann genutzt, wenn sie benötigt wird. Auf diese
Weise lässt sich der Eigenverbrauch von Kunden mit Fotovoltaik-Anlage von
durchschnittlich unter 30 Prozent auf 60 Prozent und mehr steigern.
Bei der Kommunikation über Funktechnik gehen wir mittlerweile neue Wege.
Die Integration des neuen digitalen Tetra-Betriebsfunknetzes haben wir im
ersten Quartal 2013 abgeschlossen. Es wurden 20 Funkstationen erneuert, die
nahezu unser gesamtes Netzgebiet abdecken. Damit steht der LEW-Gruppe ein
sicheres digitales Kommunikationsnetz der neuesten Generation zur
Verfügung. Mit diesem Funknetz betreiben wir verschlüsselte Sprach- und
Datenkommunikation im laufenden Netzbetrieb und im Krisenfall. Außerdem
dient es zur Datenübertragung und zur Steuerung unserer Anlagen. Alle
Stationen sind notstromversorgt und können über längere Zeit autark
betrieben werden.
3 Risikomanagement
Zur Organisation des Risikomanagements ist in der LEW-Gruppe ein
Steuerungssystem mit kontinuierlichen Prozessen etabliert. Dieses reicht
von der standardisierten Erfassung und Bewertung über die Steuerung bis hin
zur Überwachung aller Chancen und Risiken. Unser primäres Ziel ist dabei,
möglichst frühzeitig Informationen über potenzielle Chancen und Risiken und
die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen zu gewinnen, um daraus
geeignete Handlungsoptionen ableiten zu können.
Derzeit sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der LEW-Gruppe
gefährden könnten.
4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Personalstand der LEW-Gruppe verringerte sich leicht im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum.
Derzeit erfolgt die Nachbesetzung der offenen Stellen, die sich durch die
Personalabgänge aufgrund von Altersteilzeitvereinbarungen ergeben haben.
Zum 1. Januar 2013 wechselten 628 Arbeitnehmer und Auszubildende im Zuge
eines Betriebsübergangs von der Lechwerke AG zur LEW Verteilnetz GmbH. In
diesem Zusammenhang wurde bei der LEW Verteilnetz GmbH ein eigenes
Contractual Trust Arrangement (CTA) geschaffen und die Einlagen zur Deckung
der Pensionsansprüche der wechselnden Arbeitsnehmer vom CTA der Lechwerke
AG auf den CTA der LEW Verteilnetz GmbH übertragen.
5 Organe und weitere Gremien
Dr. Ulrich Rust hat sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum
Ablauf der Hauptversammlung am 8. Mai 2013 niedergelegt. Der Aufsichtsrat
schlägt daher der Hauptversammlung am 8. Mai 2013 vor, Elke Temme,
Recklinghausen, Leiterin des Bereichs Koordination Erzeugung/Netz/Vertrieb
Konzern der RWE AG, für die Zeit ab Beendigung der Hauptversammlung am 8.
Mai 2013 für die restliche Amtszeit des ausscheidenden Dr. Ulrich Rust, d.
h. bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung der
Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2014 beschließt, als
Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner zum Mitglied des Aufsichtsrats zu
wählen.
6 LEW-Aktie
Der Kurs der LEW-Aktie fiel im laufenden Jahr an der Börse in München um
2,20 EUR und erreichte am
3. Mai 2013 einen Schlusskurs von 59,80 EUR. Der deutsche Aktienindex DAX
30 gewann im Berichtszeitraum 2013 rund 7 Prozent, während die LEW-Aktie
einen Kursverlust von 3,5 Prozent verzeichnete.
Über einen Betrachtungszeitraum von fünf Jahren verlor der Wert der
LEW-Aktie 3,5 Prozent und entwickelte sich damit unterproportional zum DAX
30. In den letzten zehn Jahren lag die Kurssteigerung der LEW-Aktie bei 39
Prozent und entwickelte sich schlechter als der DAX 30.
7 Ausblick
Im laufenden Geschäftsjahr gehen wir von einem Anstieg der Umsatzerlöse
aus. Gründe hierfür
sind die Weitergabe der gestiegenen gesetzlichen Umlagen im gesamten
Stromvertrieb. In unserem Verteilnetz führt zudem die weiter zunehmende
Einspeisung von EEG-gefördertem Strom durch Weitergabe an den
Übertragungsnetzbetreiber zu steigenden Umsatzerlösen. Auch für den Bereich
Telekommunikation erwarten wir wachsende Umsatzerlöse. Mit Umsatzrückgängen
rechnen wir in der Erzeugung vor allem aufgrund der stark gesunkenen
Strommarktpreise.
Aus heutiger Sicht erwarten wir für das Jahr 2013 ein Ergebnis auf
Vorjahresniveau. Unser Ziel ist es, eine konstante Dividende in Höhe von
2,00 EUR je Aktie auszuschütten.
06.05.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
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Schaezlerstraße 3
86150 Augsburg
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Internet: www.lew.de
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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06.05.2013 11:36
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Zwischenmitteilung des Vorstands der Lechwerke AG
für den Zeitraum vom 1. Januar bis 5. Mai 2013
1 Geschäftsentwicklung
1.1 Marktstellung
1.1.1 Stromverkauf
Im Privatkundensegment passten wir die Preise zum 1. Januar 2013 aufgrund
von Kostenerhöhungen an. Diese resultieren vornehmlich aus gestiegenen
staatlichen Umlagen und Netzentgelten. Die Kundenverluste im
Berichtszeitraum, bedingt durch den Wettbewerb, konnten durch
Akquisemaßnahmen nicht ausgeglichen werden. Der Absatz zum
Vergleichszeitraum des Vorjahres hat sich hierdurch, vor allem aber auch
durch Energieeinsparungen aus Effizienzmaßnahmen unserer Kunden,
vermindert.
Auch im Segment der Geschäftskunden ging unser Absatz durch weiter hohen
Wettbewerb zurück. Dem Rückgang wirken wir mit neuen Geschäftsmodellen, wie
der Stromvermarktung für kundeneigene EEG-Anlagen (Marktprämienmodell)
entgegen. Dabei übernehmen wir für den Kunden die Vermarktung gegen ein
Dienstleistungsentgelt. Das aktuell niedrigere Strompreisniveau veranlasst
die Kunden, bereits jetzt für die Folgejahre Verträge neu abzuschließen.
Insofern sind wir erfolgreich bei den Abschlüssen von
Stromlieferungsverträgen für die kommenden Jahre.
Bei den Energieversorgungsunternehmen konnten wir die Anzahl unserer
Bestandskunden auf dem Niveau des Vorjahres halten. Allerdings sank ebenso
in diesem Segment unser Absatz leicht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Auch hier nutzen wir neue Produkte, um zusätzliche Wertschöpfung zu
generieren.
Unsere Absatzzahlen im Bereich der Gewerbekunden erhöhten sich im
Berichtszeitraum, u. a. aufgrund eines Effekts aus der erfolgten
Jahresverbrauchsabrechnung 2012, deutlich. Die Akquise neuer Kunden und die
nach wie vor hohe konjunkturelle Auslastung der Betriebe ermöglichte es
uns, die Energieeinsparungen durch Effizienzmaßnahmen und den Rückgang
durch Kündigungen auszugleichen. Bei den Gewerbekunden konnten wir unsere
Kundenbasis vergrößern. Um diese nachhaltig zu sichern, bieten wir den
Kunden verstärkt Angebote aus dem Bereich Energiedienstleistungen an.
Im Bereich Handel stieg die Absatzmenge im Berichtszeitraum.
1.1.2 Gasverkauf
Trotz des hohen Wettbewerbsdrucks in der Gassparte konnten wir wiederum
unseren Absatz erheblich erhöhen.
Im Segment der Energieversorgungsunternehmen steigerten wir durch weitere
Geschäftsabschlüsse bei bestehenden Kundenbeziehungen sowie durch die
Gewinnung neuer Kunden unsere Absätze deutlich.
Bei den Geschäftskunden bauten wir unsere Kundenbasis bei den kleineren
Kunden aus. Allerdings entwickelte sich durch die geringeren spezifischen
Verbräuche unserer Kunden unser Absatz insgesamt rückläufig. Große Kunden,
die wir selbst in jüngster Zeit akquiriert hatten, konnten aufgrund des
Wettbewerbs nicht gehalten werden.
Im Bereich Handel sank unser Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Unser Gasprodukt LEW Pur Erdgas ist mittlerweile fester Bestandteil im
Produktportfolio des Privatkundensegments und wird analog der Stromprodukte
in allen Vertriebskanälen angeboten. Nach dem starken Anstieg der letzten
Jahre mussten wir im Berichtszeitraum Absatzrückgänge durch den Wettbewerb
hinnehmen.
1.1.3 Erzeugung
Unsere Stromerzeugung aus Wasserkraft lag leicht über dem Niveau des
Vergleichszeitraums des Vorjahres sowie deutlich über der Regelerzeugung.
Aufgrund der gesunkenen Strommarktpreise mussten wir Umsatzrückgänge
hinnehmen.
Die Umsetzung der Anforderungen aus der DIN 19700 und der
EU-Wasserrahmenrichtlinie steht weiterhin in unserem Fokus. Darüber hinaus
wird die Strategie zur Erhaltung der Wirtschaftlichkeit im Rahmen der
Neukonzessionierung an der Iller wie schon im Geschäftsjahr 2012 weiter
vorangetrieben.
An der Iller und an der Wertach werden an insgesamt acht Staustufen
Fischwanderhilfen errichtet. Diese Maßnahmen werden im Geschäftsjahr 2014
zum Abschluss kommen. In der Planung ist der Bau einer weiteren
Fischwanderhilfe an der Illerstufe 4, diese Maßnahme würde die
Durchgängigkeit der Iller gewährleisten.
1.1.4 Netz
Die Erlösobergrenze des Jahres 2013 hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Die wesentlichen Gründe für die Erhöhung liegen in den Kostensteigerungen
aufgrund des stetigen Zubaus von dezentralen Anlagen zur Erzeugung von
Strom aus erneuerbaren Energien in unseren Netzgebieten. Des Weiteren
mussten dieses Jahr auch die Aufwendungen im Zusammenhang mit der
Nachrüstung von Wechselrichtern an Anlagen zur Erzeugung von Strom aus
Sonnenenergie anteilig berücksichtigt werden.
Insgesamt gehen wir in unseren Netzgebieten von einer konstanten
Netznutzungsmenge im Vergleich zum Vorjahr aus. Die Einspeisemengen in
unseren Netzgebieten hingegen stiegen aufgrund der zunehmenden Anzahl von
regenerativen Erzeugungsanlagen weiter an.
Nach der Insolvenz des Energielieferanten TelDaFax im Jahr 2011 und EnerGen
Süd eG im Jahr 2012 haben nun der Stromlieferant FlexStrom
Aktiengesellschaft sowie dessen Tochterunternehmen Löwenzahn Energie GmbH
und OptimalGrün GmbH im April 2013 Insolvenzanträge gestellt. Die
Stromkunden dieser Lieferanten wurden in die Ersatzversorgung des
zuständigen Grundversorgers überführt.
Bisher wurden insgesamt rund 60.300 dezentrale Erzeugungsanlagen an unsere
Netze angeschlossen. Auch im Berichtszeitraum des Jahres 2013 lag die
Anzahl der Anträge auf Anschluss von EEG-Einspeiseanlagen in unseren
Netzgebieten weiter auf einem hohen Niveau. Dies erfordert die Verstärkung
und einen zunehmenden Ausbau der Netze im Bereich der Mittel- und
Niederspannung.
Wir setzen uns intensiv mit den zukünftigen Anforderungen an den
Netzbetrieb auseinander. Um eine sichere Versorgung zu gewährleisten,
erproben wir neue Technologien. Dazu gehören zum Beispiel regelbare
Ortsnetzstationen und der erstmalige Aufbau eines intelligenten Netzes im
Stadtteil Wertachau in Schwabmünchen. 2013 geht dieses Projekt in die
zweite Phase. In dieser Phase erfolgt eine intelligente Steuerung, um
dezentrale Erzeugung und Verbrauch weitgehend auszugleichen.
1.2 Erläuterung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der LEW-Gruppe
1.2.1 Ertragslage
Bei den betrieblichen Umsatzerlösen verzeichneten wir einen leichten
Anstieg gegenüber der Vorjahresperiode. Kostenbedingte Preisanhebungen
haben dazu beigetragen. Die Privatkundentarife mussten wir zuletzt im
Januar 2013 anpassen. Preiserhöhende Faktoren sind gestiegene staatliche
Umlagen und Netzentgelte. Bei den Energieversorgungsunternehmen im
Gasbereich und den Gewerbekunden im Strombereich konnten wir
Absatzsteigerungen erzielen, bei den anderen Kundengruppen verzeichneten
wir dagegen Absatzrückgänge. Im Netzgeschäft führten höhere Netzentgelte zu
einer Umsatzsteigerung. Die Weiterverrechnung der EEG-Vergütung an den
Übertragungsnetzbetreiber hat sich durch die wetterbedingt geringere
Erzeugung der Fotovoltaik-Anlagen vermindert und konnte teilweise mit
höheren Erlösen aus dem Marktprämienmodell kompensiert werden.
Beim EBITDA verzeichneten wir auf Grundlage der verbesserten
Geschäftssituation im Netzbereich sowie geringeren Unterhaltsaufwendungen
gegenüber der Vorjahresperiode einen Anstieg.
Beim neutralen Ergebnis führte die stichtagsbezogene Marktbewertung von
Commodity-Derivaten zu höheren Belastungen als im Vorjahr.
Das Finanzergebnis hat sich gegenüber der Vorjahresperiode erhöht. In der
Berichtsperiode wurden höhere Erträge aus der Veräußerung von Wertpapieren
erzielt, zudem verzeichneten wir geringere Aufwendungen für den Zinsanteil
bei den langfristigen Rückstellungen.
1.2.2 Vermögenslage
Die Bilanzsumme ist gegenüber dem 31. Dezember 2012 angestiegen. Unsere
Eigenkapitalquote
hat sich im Wesentlichen durch das Nettoergebnis erhöht.
1.2.3 Finanzlage
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres vermindert. Hauptgrund waren Effekte im
Nettoumlaufvermögen. In der Berichtsperiode haben wir u. a. verstärkt
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgebaut.
1.3 Investitionen und Unterhalt
Die Investitionen und Unterhaltsaufwendungen der LEW-Gruppe befinden sich
im Berichtszeitraum weiterhin auf hohem Niveau. Den Schwerpunkt bildeten
weiterhin Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in die Netzinfrastruktur
sowie ökologische Verbesserungen an unseren Wasserkraftwerken. Zusätzlich
bauen wir unser Engagement im Bereich der regenerativen, dezentralen
Erzeugungsanlagen und im Bereich schneller Breitbandverbindungen weiter
aus.
2 Wesentliche Ereignisse
Die LEW Verteilnetz GmbH startete zum 1. Januar 2013 erfolgreich als eine
große Netzgesellschaft. Um die entsprechenden regulatorischen Anforderungen
zu erfüllen, erfolgte zum 1. April 2013 eine Anpassung des Außenauftritts
der LEW Verteilnetz GmbH.
Wegenutzungsverträge mit Kommunen bilden eine wichtige Grundlage für unser
Geschäft. Insgesamt bestehen aktuell 284 Wegenutzungsverträge, davon wurden
269 bereits erneuert. Bisher haben sich fünf Kommunen entschieden, die
Konzession für das Stromverteilnetz nicht erneut an uns zu vergeben. Bei
zehn stehen die Verhandlungen noch aus. Hier prüfen einzelne Kommunen die
Möglichkeit, die Versorgungsaufgaben selbst, in Kooperation mit uns oder
gemeinsam mit anderen kommunalen Betrieben oder anderen Partnern
durchzuführen. Eine Kommune hat sich entschlossen, in einer
Beteiligungsgesellschaft die Zusammenarbeit mit uns weiterzuführen.
Mit der Energiewende stehen innovative Anwendungen im Fokus des
öffentlichen und des Kundeninteresses. Mit dem Produkt RWE Home Power Solar
stellen wir die erste eigene innovative Systemlösung im Bereich der
Energiespeicher in Kooperation mit der RWE Effizienz GmbH und VARTA vor.
Dank der Batteriemodule von RWE Home Power Solar wird die erzeugte Energie
zwischengespeichert und dann genutzt, wenn sie benötigt wird. Auf diese
Weise lässt sich der Eigenverbrauch von Kunden mit Fotovoltaik-Anlage von
durchschnittlich unter 30 Prozent auf 60 Prozent und mehr steigern.
Bei der Kommunikation über Funktechnik gehen wir mittlerweile neue Wege.
Die Integration des neuen digitalen Tetra-Betriebsfunknetzes haben wir im
ersten Quartal 2013 abgeschlossen. Es wurden 20 Funkstationen erneuert, die
nahezu unser gesamtes Netzgebiet abdecken. Damit steht der LEW-Gruppe ein
sicheres digitales Kommunikationsnetz der neuesten Generation zur
Verfügung. Mit diesem Funknetz betreiben wir verschlüsselte Sprach- und
Datenkommunikation im laufenden Netzbetrieb und im Krisenfall. Außerdem
dient es zur Datenübertragung und zur Steuerung unserer Anlagen. Alle
Stationen sind notstromversorgt und können über längere Zeit autark
betrieben werden.
3 Risikomanagement
Zur Organisation des Risikomanagements ist in der LEW-Gruppe ein
Steuerungssystem mit kontinuierlichen Prozessen etabliert. Dieses reicht
von der standardisierten Erfassung und Bewertung über die Steuerung bis hin
zur Überwachung aller Chancen und Risiken. Unser primäres Ziel ist dabei,
möglichst frühzeitig Informationen über potenzielle Chancen und Risiken und
die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen zu gewinnen, um daraus
geeignete Handlungsoptionen ableiten zu können.
Derzeit sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der LEW-Gruppe
gefährden könnten.
4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Personalstand der LEW-Gruppe verringerte sich leicht im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum.
Derzeit erfolgt die Nachbesetzung der offenen Stellen, die sich durch die
Personalabgänge aufgrund von Altersteilzeitvereinbarungen ergeben haben.
Zum 1. Januar 2013 wechselten 628 Arbeitnehmer und Auszubildende im Zuge
eines Betriebsübergangs von der Lechwerke AG zur LEW Verteilnetz GmbH. In
diesem Zusammenhang wurde bei der LEW Verteilnetz GmbH ein eigenes
Contractual Trust Arrangement (CTA) geschaffen und die Einlagen zur Deckung
der Pensionsansprüche der wechselnden Arbeitsnehmer vom CTA der Lechwerke
AG auf den CTA der LEW Verteilnetz GmbH übertragen.
5 Organe und weitere Gremien
Dr. Ulrich Rust hat sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum
Ablauf der Hauptversammlung am 8. Mai 2013 niedergelegt. Der Aufsichtsrat
schlägt daher der Hauptversammlung am 8. Mai 2013 vor, Elke Temme,
Recklinghausen, Leiterin des Bereichs Koordination Erzeugung/Netz/Vertrieb
Konzern der RWE AG, für die Zeit ab Beendigung der Hauptversammlung am 8.
Mai 2013 für die restliche Amtszeit des ausscheidenden Dr. Ulrich Rust, d.
h. bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung der
Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2014 beschließt, als
Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner zum Mitglied des Aufsichtsrats zu
wählen.
6 LEW-Aktie
Der Kurs der LEW-Aktie fiel im laufenden Jahr an der Börse in München um
2,20 EUR und erreichte am
3. Mai 2013 einen Schlusskurs von 59,80 EUR. Der deutsche Aktienindex DAX
30 gewann im Berichtszeitraum 2013 rund 7 Prozent, während die LEW-Aktie
einen Kursverlust von 3,5 Prozent verzeichnete.
Über einen Betrachtungszeitraum von fünf Jahren verlor der Wert der
LEW-Aktie 3,5 Prozent und entwickelte sich damit unterproportional zum DAX
30. In den letzten zehn Jahren lag die Kurssteigerung der LEW-Aktie bei 39
Prozent und entwickelte sich schlechter als der DAX 30.
7 Ausblick
Im laufenden Geschäftsjahr gehen wir von einem Anstieg der Umsatzerlöse
aus. Gründe hierfür
sind die Weitergabe der gestiegenen gesetzlichen Umlagen im gesamten
Stromvertrieb. In unserem Verteilnetz führt zudem die weiter zunehmende
Einspeisung von EEG-gefördertem Strom durch Weitergabe an den
Übertragungsnetzbetreiber zu steigenden Umsatzerlösen. Auch für den Bereich
Telekommunikation erwarten wir wachsende Umsatzerlöse. Mit Umsatzrückgängen
rechnen wir in der Erzeugung vor allem aufgrund der stark gesunkenen
Strommarktpreise.
Aus heutiger Sicht erwarten wir für das Jahr 2013 ein Ergebnis auf
Vorjahresniveau. Unser Ziel ist es, eine konstante Dividende in Höhe von
2,00 EUR je Aktie auszuschütten.
06.05.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
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