Mainova AG: Zwischenmitteilung des Mainova-Konzerns zum 31. März 2012
Mainova AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
15.05.2012 17:23
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
Zwischenmitteilung des Mainova-Konzerns zum 31. März 2012
Geschäft und Rahmenbedingungen
Konjunkturelle Entwicklung
Nach einem verhaltenen letzten Quartal 2011 aufgrund der Schuldenkrise im
Euroraum gehen führende Konjunkturforschungsinstitute davon aus, dass die
deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2012 wieder an Dynamik gewinnt. Vorläufigen
Berechnungen des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
zufolge ist die deutsche Wirtschaft in den ersten drei Monaten 2012 im
Vergleich zum Vorquartal um 0,1 % gewachsen und für den weiteren Verlauf
werden Zuwächse erwartet. Der Aufschwung soll überwiegend von der
Binnenwirtschaft getragen werden. Positive Impulse kommen dabei aus der
anhaltend guten Arbeitsmarktsituation sowie aus den weiterhin günstigen
Finanzierungsbedingungen und den damit einhergehenden Investitionen.
Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels
Die Energiegroßhandelspreise haben sich in den ersten drei Monaten 2012
unterschiedlich entwickelt. Während die Terminpreise für Rohöl der Sorte
Brent sowie für Erdgas zeitweise steil nach oben tendierten, bewegten sich
die Preise für Strom, Kohle und Emissionsrechte bis zum Quartalsende auf
einem stabilen bis leicht rückläufigen Niveau. Maßgeblich für die ungleiche
Entwicklung waren dabei unterschiedliche Einflussfaktoren auf die
verschiedenen Commodities. Bei Öl und Gas bestimmten insbesondere
Angebotssorgen infolge der politischen Spannungen im Nahen Osten das
Marktgeschehen. Am Terminmarkt für Strom wirkte sich der weiter stark
wachsende Einfluss der erneuerbaren Energien auf die täglichen
Spot-Preisniveaus sowie die nach wie vor eher rückläufig orientierten
Brennstoffmärkte für Kraftwerkskohle und CO2-Emissionrechte aus.
Der Grundlastkontrakt für das Strom-Kalenderjahr 2013 schloss das erste
Quartal 2012 nach einer vorübergehenden leichten Preissteigerung bis Ende
Februar auf 54,33 Euro pro MWh mit einem Preis von 51,80 Euro pro MWh ab
und notierte damit knapp unter dem Wert zum Jahresanfang in Höhe von 52,33
Euro pro MWh. Vorübergehend preisstützend wirkte sich Anfang Februar die
Kältewelle in Europa mit stark steigenden Spot-Marktpreisen aus. Zu den
rückläufigen Stromterminpreisen Ende März führten insbesondere niedrigere
Preise für Gas, Öl und Emissionsrechte sowie die gesunkenen
Spotmarktpreise.
Um rund 8,5 % verteuerte sich im ersten Quartal das Erdgas im Marktgebiet
NCG (NetConnect Germany). Milde Temperaturen und niedrige
Nachfrageerwartungen führten bis Mitte Januar zu einem rückläufigen
Terminkontraktpreis 2013. Die anschließende Kältewelle, Sorgen vor einer
möglichen Einschränkung von Flüssigerdgastransporten über den persischen
Golf sowie anziehende Ölpreise führten zu Preissteigerungen auf 27,77 Euro
pro MWh.
Der Preis für Emissionsrechte (EU Allowances - EUA) an der European Climate
Exchange (ECX) mit Fälligkeit im Dezember 2013 stieg insbesondere aufgrund
des Kälteeinbruchs in Europa und politischer Erwartungen bis auf 10,22 Euro
pro Tonne. Nach dem massiven Preisverfall im vergangenen Jahr hatten
Marktteilnehmer auf ein starkes politisches Signal zum Abbau des
Überangebots an EUAs in der dritten Handelsperiode gehofft. Nachdem dieses
bis zum Quartalsende ausblieb, sank der Preis wieder bis auf 7,60 Euro pro
Tonne.
Die Kohlepreise in der ARA-Region (API2) zeigten sich im ersten Quartal
wenig verändert. Nach einem Start bei 116,45 US-Dollar pro Tonne schloss
der Frontjahreskontrakt das Quartal nach einem Abrutschen auf zeitweise
111,59 US-Dollar mit 115,90 US-Dollar ab. Während eine weltweit recht gute
Versorgungslage bei moderater Nachfrageentwicklung eher preisdrückend
wirkte, sorgten im März vermehrte Eindeckungen - ausgelöst durch höhere
europäische Gaspreise - sowie der steigende Ölpreis für eine
Stabilisierung.
Rohöl der Sorte Brent setzte seine seit Dezember 2011 andauernde steile
Aufwärtsbewegung von anfangs 104,00 US-Dollar pro Barrel fort und legte bis
Ende März um 9 % auf 113,61 US-Dollar pro Barrel zu. Die Preissteigerung
war dabei vor allem der Sorge einer weiteren Zuspitzung des Konfliktes
zwischen dem Iran und dem Westen und daraus resultierenden
Versorgungsängsten geschuldet. Die im März einsetzende Stabilisierung
folgte aufgrund zahlreicher Signale für einen sehr gut versorgten Markt
sowie der Ankündigung großer Industrienationen, bei weiteren
Preissteigerungen strategische Ölreserven anzuzapfen.
Regierungsfraktionen präsentieren Energie-Fahrplan für 2012
Die Koalitionsparteien im Bund haben am 4. März 2012 ihren Energie-Fahrplan
2012 vorgestellt, der die Vorgehensweise im Zuge der Umsetzung des im
Vorjahr beschlossenen Energiekonzepts darlegt. Im Vordergrund stehen der
Netzausbau, der Zubau effizienter Kraftwerke und erneuerbarer Energien
sowie Energieeffizienzmaßnahmen. So sollen beispielsweise der Neubau von
hocheffizienten, flexiblen fossilen Kraftwerken durch die Novellierung des
Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) unterstützt und der Rechtsrahmen für
intelligente Stromzähler und intelligente Netze präzisiert werden.
Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes
Schwerpunkte des am 8. März 2012 im Bundestag behandelten Gesetzesentwurfs
zur Novelle des KWKG sind die Erhöhung der Zuschläge für alle ab 2013 dem
Emissionshandel unterliegenden KWK-Anlagen um 0,3 Cent pro Kilowattstunde
sowie die Verbesserung der Förderbedingungen für Wärmeleitungen. Aus
unserer Sicht stellt der Gesetzesentwurf einen ersten richtigen Schritt
dar, um das Ziel der Bundesregierung - die Erhöhung des Anteils der
Kraft-Wärme-Kopplung an der Stromerzeugung in Deutschland auf 25
Prozent bis zum Jahr 2020 - zu erreichen.
Bundesregierung beschließt Einschnitte bei der Solarförderung
Der Bundestag hat am 29. März 2012 die gesetzliche Grundlage für die
Senkung der Solar-Einspeisevergütung gelegt. Danach soll die Kürzung der
Solarförderung einmalig - je nach Anlagentyp - zwischen 24 und 32 Prozent
betragen. Zudem ist vorgesehen, nicht mehr den gesamten erzeugten Strom zu
fördern, so dass ein Teil selbst verbraucht oder vermarktet werden muss.
Wir agieren aufgrund der geplanten Kürzungen bei Investitionen in
Solarkraft zurückhaltender, da sich die Wirtschaftlichkeit verschlechtert
hat. Photovoltaik-Projekte werden künftig noch stärker einzelfallbezogen
geprüft.
Bundeskabinett verabschiedet Entwurf für die 8. Novelle des Gesetzes gegen
Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
Am 28. März 2012 hat das Bundeskabinett den Gesetzesentwurf zur 8.
Novellierung des GWB beschlossen. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit
kleiner und mittlerer Unternehmen und die Position der Verbraucherverbände
weiter zu stärken. Für die Energiebranche ist die Verlängerung der zunächst
bis Ende 2012 befristeten Preismissbrauchsaufsicht für die
Energiewirtschaft (§ 29 GWB) bis zum Jahr 2017 relevant. Mit Blick auf die
Wasserwirtschaft sollen die bisherigen Regelungen des Gesetzes für die
öffentliche Trinkwasserversorgung gleichlautend in den neuen
GWB-Gesetzestext übernommen werden. Die Novelle soll am 1. Januar 2013 in
Kraft treten.
Novelle der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) ist in Kraft getreten
Die Neuregelungen der am 21. März 2012 in Kraft getretenen ARegV betreffen
die beschleunigte Anerkennung von Investitionen als Aufschlag in der
Erlösobergrenze. Parallel dazu hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) unserer
Netzgesellschaft und 37 anderen Netzbetreibern weitere Vergünstigungen
angeboten, durch die Investitionen schneller als Aufschlag auf die
Erlösobergrenze anerkannt werden. Wir haben diesen Vergleich für ein
beantragtes Investitionsbudget angenommen.
Festlegung zur Qualitätsregulierung ist verabschiedet
Die am 20. März 2012 erfolgte Festlegung des Aufschlags auf die
Erlösobergrenze im Rahmen der Qualitätsregulierung sieht für unsere
Netzgesellschaft trotz der sehr guten Versorgungszuverlässigkeit nur einen
sehr geringen Aufschlag auf die Erlösobergrenze vor. Daher wird zur Zeit
geprüft, ob wir gegen die Festlegung Beschwerde einlegen werden.
Beteiligungen
Die Umsetzung unserer Erzeugungsstrategie, welche bis zum Jahr 2015
Investitionen in Höhe von rund 500 Millionen Euro in Projekte zur
effizienten Strom- und Wärmeerzeugung vorsieht, spiegelt sich auch in der
Entwicklung des Beteiligungsportfolios im ersten Quartal 2012 wider. So lag
der Schwerpunkt erneut auf Investitionen in erneuerbare Energien.
Zum Ausbau der Windenergie in Hessen und Bayern haben wir die bereits
bestehende Kooperation mit dem Projektentwickler ABO Wind AG ausgebaut und
gemeinsam mit diesem eine Windpark-Entwicklungsgesellschaft gegründet. An
der Windpark Nieder-Erlenbach-Entwicklungsgesellschaft mbH halten wir 49,9
% der Anteile. Gegenstand des Unternehmens ist die Planung, Entwicklung und
die Errichtung von Windparks an Land sowie der Verkauf von entwickelten und
ggf. bereits errichteten Windparks.
Im März 2012 haben wir den Vertrag über den Erwerb eines Windparks in der
Gemeinde Hohenahr in Mittelhessen abgeschlossen. Hier sollen noch im Laufe
des Jahres 2012 insgesamt sieben Windkraftanlagen errichtet und in Betrieb
genommen werden. Die Transaktion erfolgte durch die Akquisition von 100 %
der Anteile an der Projektgesellschaft ABO Wind WP Hohenahr GmbH & Co. KG,
die für die Planung, den Bau und den Betrieb der Anlagen verantwortlich
ist. Die entsprechende Komplementär-GmbH haben wir bereits gegründet. Im
weiteren Projektverlauf ist ferner angedacht, der Gemeinde sowie unseren
Energiepartnern ein Beteiligungsmodell am Windpark Hohenahr anzubieten.
Zudem haben wir im ersten Quartal zusammen mit der ABG Frankfurt Holding
Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mbH jeweils 33 % der Anteile an
der book'n'drive mobilitätssysteme GmbH erworben, die im Zukunftsmarkt
Car-Sharing tätig ist. Perspektivisch soll die neue Beteiligung dem
weiteren Ausbau und der Förderung der Elektromobilität dienen.
Geschäftsentwicklung
Ertragslage
Die Umsatzerlöse des Mainova-Konzerns in Höhe von 596,7 Mio. Euro liegen um
60,1 Mio. Euro über denen des Vorjahreszeitraums. Das Ergebnis vor
Ertragsteuern beläuft sich auf 48,6 Mio. Euro (Vorjahr 60,0 Mio. Euro).
Im Vertriebsgeschäft waren im ersten Quartal 2012 positive Impulse durch
Kundengewinne zu verzeichnen. Im Gasbereich hat sich dies auch deutlich in
der Ergebnisentwicklung niedergeschlagen, während der Stromvertrieb in etwa
auf Vorjahresniveau liegt. Im Handelsgeschäft hingegen wurden aufgrund
gestiegener Brennstoffkosten und einer angespannten Preissituation an den
Stromgroßhandelsmärkten geringere Margen aus der Vermarktung eigenerzeugter
Strommengen erzielt. Zudem ist das Ergebnis aus Gemeinschafts- und
assoziierten Unternehmen gesunken.
Insgesamt führten diese Entwicklungen zu einem Rückgang des Ergebnisses vor
Ertragsteuern (EBT) um 11,4 Mio. Euro.
Der Absatz und die Umsatzerlöse haben sich im Einzelnen wie folgt
entwickelt:
Im Stromgeschäft konnte im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzanstieg in Höhe
von 12,9 % auf 264,7 Mio. Euro erzielt werden. Dieser entfällt überwiegend
auf das Vertriebsgeschäft und ist hauptsächlich auf höhere Absatzmengen
zurückzuführen. Die deutliche Absatzsteigerung um 17,6 % auf 1.446 Mio. kWh
konnte über alle Produktgruppen erreicht werden, insbesondere jedoch durch
Kundengewinne im Bereich der Individualprodukte. Ferner wurde zum 1. März
2012 eine Preisanpassung vorgenommen. Die Stromhandelserlöse bewegen sich
auf Vorjahresniveau.
Die Gaserlöse sind im Vergleich zum Vorjahr absatzbedingt um 14,8 % auf
247,6 Mio. Euro gestiegen. Im Vertrieb mit Endkunden führte vor allem die
kühlere Witterung zu einer Absatzsteigerung um 2,9 % auf 3.806 Mio. kWh.
Positiv haben sich auch Kundengewinne bei den Individualprodukten und den
Energiepartnern (Zunahme des Absatzes um 11,2 % auf 1.880 Mio. kWh)
ausgewirkt.
Die Wärmeerlöse sind um 10,3 % auf 46,1 Mio. Euro gesunken. Der Wärmeabsatz
reduzierte sich um 7,6 % auf 751 Mio. kWh. Bereinigt um Vorperiodeneffekte
ergibt sich ein dem Witterungsverlauf entsprechender Absatz- und
Umsatzanstieg.
Der Wasserabsatz (10 Mio. m3) liegt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Umsatzerlöse legten leicht um 1,6 % auf 19,4 Mio. Euro zu.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2011
um 3,3 % auf 2.606,6 Mio. Euro.
Der Anstieg auf der Vermögensseite betrifft sowohl das kurzfristige als
auch das langfristige Vermögen. Die Zunahme der langfristigen
Vermögenswerte ist insbesondere auf die höheren Buchwerte der
Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen zurückzuführen. Bei den
kurzfristigen Vermögenswerten stehen den höheren Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen niedrigere Forderungen aus dem Cash Pool
gegenüber. Bezüglich des Anstiegs der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen wird auf die Finanzlage verwiesen.
Auf der Kapitalseite ist der Anstieg der Bilanzsumme überwiegend durch die
kurzfristigen Schulden und das Eigenkapital verursacht, während sich die
langfristigen Schulden auf dem Niveau vom 31. Dezember 2011 bewegen. Die
Eigenkapitalquote beträgt 38,4 % (31. Dezember 2011: 38,2 %)
Im ersten Quartal 2012 wurden Investitionen in das Sachanlagevermögen in
Höhe von 14,8 Mio. Euro getätigt.
Finanzlage
Der Finanzmittelfonds verringerte sich gegenüber dem 31. Dezember 2011 um
114,3 Mio. Euro auf 33,2 Mio. Euro.
Ursächlich für den Mittelabfluss ist im Wesentlichen die Zunahme der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Während zum Jahresabschluss
2011 noch hohe Abschlagszahlungen der Kunden den Forderungsbestand
minderten, wirkten sich die Endabrechnungen der Kunden im ersten Quartal
erhöhend auf die Forderungen aus.
Ausblick
Wie die Entwicklung des ersten Quartals bereits deutlich macht, hängt die
von uns geplante Erreichung eines Ergebnisses vor Ertragsteuern (EBT) auf
Vorjahresniveau maßgeblich von den Entwicklungen auf den
Beschaffungsmärkten ab. Weiter steigende Brennstoffkosten würden die
Spreads bei der Vermarktung der Stromerzeugung belasten. Zum anderen sind
die Kosten der Strom- und Gasbeschaffung bei steigendem Wettbewerb
entscheidend für die Sicherung der Vertriebsmargen.
15.05.2012 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Unternehmen: Mainova AG
Solmsstraße 38
60486 Frankfurt am Main
Deutschland
Internet: www.mainova.de
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
---------------------------------------------------------------------------
Mainova AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
15.05.2012 17:23
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
Zwischenmitteilung des Mainova-Konzerns zum 31. März 2012
Geschäft und Rahmenbedingungen
Konjunkturelle Entwicklung
Nach einem verhaltenen letzten Quartal 2011 aufgrund der Schuldenkrise im
Euroraum gehen führende Konjunkturforschungsinstitute davon aus, dass die
deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2012 wieder an Dynamik gewinnt. Vorläufigen
Berechnungen des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
zufolge ist die deutsche Wirtschaft in den ersten drei Monaten 2012 im
Vergleich zum Vorquartal um 0,1 % gewachsen und für den weiteren Verlauf
werden Zuwächse erwartet. Der Aufschwung soll überwiegend von der
Binnenwirtschaft getragen werden. Positive Impulse kommen dabei aus der
anhaltend guten Arbeitsmarktsituation sowie aus den weiterhin günstigen
Finanzierungsbedingungen und den damit einhergehenden Investitionen.
Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels
Die Energiegroßhandelspreise haben sich in den ersten drei Monaten 2012
unterschiedlich entwickelt. Während die Terminpreise für Rohöl der Sorte
Brent sowie für Erdgas zeitweise steil nach oben tendierten, bewegten sich
die Preise für Strom, Kohle und Emissionsrechte bis zum Quartalsende auf
einem stabilen bis leicht rückläufigen Niveau. Maßgeblich für die ungleiche
Entwicklung waren dabei unterschiedliche Einflussfaktoren auf die
verschiedenen Commodities. Bei Öl und Gas bestimmten insbesondere
Angebotssorgen infolge der politischen Spannungen im Nahen Osten das
Marktgeschehen. Am Terminmarkt für Strom wirkte sich der weiter stark
wachsende Einfluss der erneuerbaren Energien auf die täglichen
Spot-Preisniveaus sowie die nach wie vor eher rückläufig orientierten
Brennstoffmärkte für Kraftwerkskohle und CO2-Emissionrechte aus.
Der Grundlastkontrakt für das Strom-Kalenderjahr 2013 schloss das erste
Quartal 2012 nach einer vorübergehenden leichten Preissteigerung bis Ende
Februar auf 54,33 Euro pro MWh mit einem Preis von 51,80 Euro pro MWh ab
und notierte damit knapp unter dem Wert zum Jahresanfang in Höhe von 52,33
Euro pro MWh. Vorübergehend preisstützend wirkte sich Anfang Februar die
Kältewelle in Europa mit stark steigenden Spot-Marktpreisen aus. Zu den
rückläufigen Stromterminpreisen Ende März führten insbesondere niedrigere
Preise für Gas, Öl und Emissionsrechte sowie die gesunkenen
Spotmarktpreise.
Um rund 8,5 % verteuerte sich im ersten Quartal das Erdgas im Marktgebiet
NCG (NetConnect Germany). Milde Temperaturen und niedrige
Nachfrageerwartungen führten bis Mitte Januar zu einem rückläufigen
Terminkontraktpreis 2013. Die anschließende Kältewelle, Sorgen vor einer
möglichen Einschränkung von Flüssigerdgastransporten über den persischen
Golf sowie anziehende Ölpreise führten zu Preissteigerungen auf 27,77 Euro
pro MWh.
Der Preis für Emissionsrechte (EU Allowances - EUA) an der European Climate
Exchange (ECX) mit Fälligkeit im Dezember 2013 stieg insbesondere aufgrund
des Kälteeinbruchs in Europa und politischer Erwartungen bis auf 10,22 Euro
pro Tonne. Nach dem massiven Preisverfall im vergangenen Jahr hatten
Marktteilnehmer auf ein starkes politisches Signal zum Abbau des
Überangebots an EUAs in der dritten Handelsperiode gehofft. Nachdem dieses
bis zum Quartalsende ausblieb, sank der Preis wieder bis auf 7,60 Euro pro
Tonne.
Die Kohlepreise in der ARA-Region (API2) zeigten sich im ersten Quartal
wenig verändert. Nach einem Start bei 116,45 US-Dollar pro Tonne schloss
der Frontjahreskontrakt das Quartal nach einem Abrutschen auf zeitweise
111,59 US-Dollar mit 115,90 US-Dollar ab. Während eine weltweit recht gute
Versorgungslage bei moderater Nachfrageentwicklung eher preisdrückend
wirkte, sorgten im März vermehrte Eindeckungen - ausgelöst durch höhere
europäische Gaspreise - sowie der steigende Ölpreis für eine
Stabilisierung.
Rohöl der Sorte Brent setzte seine seit Dezember 2011 andauernde steile
Aufwärtsbewegung von anfangs 104,00 US-Dollar pro Barrel fort und legte bis
Ende März um 9 % auf 113,61 US-Dollar pro Barrel zu. Die Preissteigerung
war dabei vor allem der Sorge einer weiteren Zuspitzung des Konfliktes
zwischen dem Iran und dem Westen und daraus resultierenden
Versorgungsängsten geschuldet. Die im März einsetzende Stabilisierung
folgte aufgrund zahlreicher Signale für einen sehr gut versorgten Markt
sowie der Ankündigung großer Industrienationen, bei weiteren
Preissteigerungen strategische Ölreserven anzuzapfen.
Regierungsfraktionen präsentieren Energie-Fahrplan für 2012
Die Koalitionsparteien im Bund haben am 4. März 2012 ihren Energie-Fahrplan
2012 vorgestellt, der die Vorgehensweise im Zuge der Umsetzung des im
Vorjahr beschlossenen Energiekonzepts darlegt. Im Vordergrund stehen der
Netzausbau, der Zubau effizienter Kraftwerke und erneuerbarer Energien
sowie Energieeffizienzmaßnahmen. So sollen beispielsweise der Neubau von
hocheffizienten, flexiblen fossilen Kraftwerken durch die Novellierung des
Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) unterstützt und der Rechtsrahmen für
intelligente Stromzähler und intelligente Netze präzisiert werden.
Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes
Schwerpunkte des am 8. März 2012 im Bundestag behandelten Gesetzesentwurfs
zur Novelle des KWKG sind die Erhöhung der Zuschläge für alle ab 2013 dem
Emissionshandel unterliegenden KWK-Anlagen um 0,3 Cent pro Kilowattstunde
sowie die Verbesserung der Förderbedingungen für Wärmeleitungen. Aus
unserer Sicht stellt der Gesetzesentwurf einen ersten richtigen Schritt
dar, um das Ziel der Bundesregierung - die Erhöhung des Anteils der
Kraft-Wärme-Kopplung an der Stromerzeugung in Deutschland auf 25
Prozent bis zum Jahr 2020 - zu erreichen.
Bundesregierung beschließt Einschnitte bei der Solarförderung
Der Bundestag hat am 29. März 2012 die gesetzliche Grundlage für die
Senkung der Solar-Einspeisevergütung gelegt. Danach soll die Kürzung der
Solarförderung einmalig - je nach Anlagentyp - zwischen 24 und 32 Prozent
betragen. Zudem ist vorgesehen, nicht mehr den gesamten erzeugten Strom zu
fördern, so dass ein Teil selbst verbraucht oder vermarktet werden muss.
Wir agieren aufgrund der geplanten Kürzungen bei Investitionen in
Solarkraft zurückhaltender, da sich die Wirtschaftlichkeit verschlechtert
hat. Photovoltaik-Projekte werden künftig noch stärker einzelfallbezogen
geprüft.
Bundeskabinett verabschiedet Entwurf für die 8. Novelle des Gesetzes gegen
Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
Am 28. März 2012 hat das Bundeskabinett den Gesetzesentwurf zur 8.
Novellierung des GWB beschlossen. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit
kleiner und mittlerer Unternehmen und die Position der Verbraucherverbände
weiter zu stärken. Für die Energiebranche ist die Verlängerung der zunächst
bis Ende 2012 befristeten Preismissbrauchsaufsicht für die
Energiewirtschaft (§ 29 GWB) bis zum Jahr 2017 relevant. Mit Blick auf die
Wasserwirtschaft sollen die bisherigen Regelungen des Gesetzes für die
öffentliche Trinkwasserversorgung gleichlautend in den neuen
GWB-Gesetzestext übernommen werden. Die Novelle soll am 1. Januar 2013 in
Kraft treten.
Novelle der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) ist in Kraft getreten
Die Neuregelungen der am 21. März 2012 in Kraft getretenen ARegV betreffen
die beschleunigte Anerkennung von Investitionen als Aufschlag in der
Erlösobergrenze. Parallel dazu hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) unserer
Netzgesellschaft und 37 anderen Netzbetreibern weitere Vergünstigungen
angeboten, durch die Investitionen schneller als Aufschlag auf die
Erlösobergrenze anerkannt werden. Wir haben diesen Vergleich für ein
beantragtes Investitionsbudget angenommen.
Festlegung zur Qualitätsregulierung ist verabschiedet
Die am 20. März 2012 erfolgte Festlegung des Aufschlags auf die
Erlösobergrenze im Rahmen der Qualitätsregulierung sieht für unsere
Netzgesellschaft trotz der sehr guten Versorgungszuverlässigkeit nur einen
sehr geringen Aufschlag auf die Erlösobergrenze vor. Daher wird zur Zeit
geprüft, ob wir gegen die Festlegung Beschwerde einlegen werden.
Beteiligungen
Die Umsetzung unserer Erzeugungsstrategie, welche bis zum Jahr 2015
Investitionen in Höhe von rund 500 Millionen Euro in Projekte zur
effizienten Strom- und Wärmeerzeugung vorsieht, spiegelt sich auch in der
Entwicklung des Beteiligungsportfolios im ersten Quartal 2012 wider. So lag
der Schwerpunkt erneut auf Investitionen in erneuerbare Energien.
Zum Ausbau der Windenergie in Hessen und Bayern haben wir die bereits
bestehende Kooperation mit dem Projektentwickler ABO Wind AG ausgebaut und
gemeinsam mit diesem eine Windpark-Entwicklungsgesellschaft gegründet. An
der Windpark Nieder-Erlenbach-Entwicklungsgesellschaft mbH halten wir 49,9
% der Anteile. Gegenstand des Unternehmens ist die Planung, Entwicklung und
die Errichtung von Windparks an Land sowie der Verkauf von entwickelten und
ggf. bereits errichteten Windparks.
Im März 2012 haben wir den Vertrag über den Erwerb eines Windparks in der
Gemeinde Hohenahr in Mittelhessen abgeschlossen. Hier sollen noch im Laufe
des Jahres 2012 insgesamt sieben Windkraftanlagen errichtet und in Betrieb
genommen werden. Die Transaktion erfolgte durch die Akquisition von 100 %
der Anteile an der Projektgesellschaft ABO Wind WP Hohenahr GmbH & Co. KG,
die für die Planung, den Bau und den Betrieb der Anlagen verantwortlich
ist. Die entsprechende Komplementär-GmbH haben wir bereits gegründet. Im
weiteren Projektverlauf ist ferner angedacht, der Gemeinde sowie unseren
Energiepartnern ein Beteiligungsmodell am Windpark Hohenahr anzubieten.
Zudem haben wir im ersten Quartal zusammen mit der ABG Frankfurt Holding
Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mbH jeweils 33 % der Anteile an
der book'n'drive mobilitätssysteme GmbH erworben, die im Zukunftsmarkt
Car-Sharing tätig ist. Perspektivisch soll die neue Beteiligung dem
weiteren Ausbau und der Förderung der Elektromobilität dienen.
Geschäftsentwicklung
Ertragslage
Die Umsatzerlöse des Mainova-Konzerns in Höhe von 596,7 Mio. Euro liegen um
60,1 Mio. Euro über denen des Vorjahreszeitraums. Das Ergebnis vor
Ertragsteuern beläuft sich auf 48,6 Mio. Euro (Vorjahr 60,0 Mio. Euro).
Im Vertriebsgeschäft waren im ersten Quartal 2012 positive Impulse durch
Kundengewinne zu verzeichnen. Im Gasbereich hat sich dies auch deutlich in
der Ergebnisentwicklung niedergeschlagen, während der Stromvertrieb in etwa
auf Vorjahresniveau liegt. Im Handelsgeschäft hingegen wurden aufgrund
gestiegener Brennstoffkosten und einer angespannten Preissituation an den
Stromgroßhandelsmärkten geringere Margen aus der Vermarktung eigenerzeugter
Strommengen erzielt. Zudem ist das Ergebnis aus Gemeinschafts- und
assoziierten Unternehmen gesunken.
Insgesamt führten diese Entwicklungen zu einem Rückgang des Ergebnisses vor
Ertragsteuern (EBT) um 11,4 Mio. Euro.
Der Absatz und die Umsatzerlöse haben sich im Einzelnen wie folgt
entwickelt:
Im Stromgeschäft konnte im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzanstieg in Höhe
von 12,9 % auf 264,7 Mio. Euro erzielt werden. Dieser entfällt überwiegend
auf das Vertriebsgeschäft und ist hauptsächlich auf höhere Absatzmengen
zurückzuführen. Die deutliche Absatzsteigerung um 17,6 % auf 1.446 Mio. kWh
konnte über alle Produktgruppen erreicht werden, insbesondere jedoch durch
Kundengewinne im Bereich der Individualprodukte. Ferner wurde zum 1. März
2012 eine Preisanpassung vorgenommen. Die Stromhandelserlöse bewegen sich
auf Vorjahresniveau.
Die Gaserlöse sind im Vergleich zum Vorjahr absatzbedingt um 14,8 % auf
247,6 Mio. Euro gestiegen. Im Vertrieb mit Endkunden führte vor allem die
kühlere Witterung zu einer Absatzsteigerung um 2,9 % auf 3.806 Mio. kWh.
Positiv haben sich auch Kundengewinne bei den Individualprodukten und den
Energiepartnern (Zunahme des Absatzes um 11,2 % auf 1.880 Mio. kWh)
ausgewirkt.
Die Wärmeerlöse sind um 10,3 % auf 46,1 Mio. Euro gesunken. Der Wärmeabsatz
reduzierte sich um 7,6 % auf 751 Mio. kWh. Bereinigt um Vorperiodeneffekte
ergibt sich ein dem Witterungsverlauf entsprechender Absatz- und
Umsatzanstieg.
Der Wasserabsatz (10 Mio. m3) liegt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Umsatzerlöse legten leicht um 1,6 % auf 19,4 Mio. Euro zu.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2011
um 3,3 % auf 2.606,6 Mio. Euro.
Der Anstieg auf der Vermögensseite betrifft sowohl das kurzfristige als
auch das langfristige Vermögen. Die Zunahme der langfristigen
Vermögenswerte ist insbesondere auf die höheren Buchwerte der
Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen zurückzuführen. Bei den
kurzfristigen Vermögenswerten stehen den höheren Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen niedrigere Forderungen aus dem Cash Pool
gegenüber. Bezüglich des Anstiegs der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen wird auf die Finanzlage verwiesen.
Auf der Kapitalseite ist der Anstieg der Bilanzsumme überwiegend durch die
kurzfristigen Schulden und das Eigenkapital verursacht, während sich die
langfristigen Schulden auf dem Niveau vom 31. Dezember 2011 bewegen. Die
Eigenkapitalquote beträgt 38,4 % (31. Dezember 2011: 38,2 %)
Im ersten Quartal 2012 wurden Investitionen in das Sachanlagevermögen in
Höhe von 14,8 Mio. Euro getätigt.
Finanzlage
Der Finanzmittelfonds verringerte sich gegenüber dem 31. Dezember 2011 um
114,3 Mio. Euro auf 33,2 Mio. Euro.
Ursächlich für den Mittelabfluss ist im Wesentlichen die Zunahme der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Während zum Jahresabschluss
2011 noch hohe Abschlagszahlungen der Kunden den Forderungsbestand
minderten, wirkten sich die Endabrechnungen der Kunden im ersten Quartal
erhöhend auf die Forderungen aus.
Ausblick
Wie die Entwicklung des ersten Quartals bereits deutlich macht, hängt die
von uns geplante Erreichung eines Ergebnisses vor Ertragsteuern (EBT) auf
Vorjahresniveau maßgeblich von den Entwicklungen auf den
Beschaffungsmärkten ab. Weiter steigende Brennstoffkosten würden die
Spreads bei der Vermarktung der Stromerzeugung belasten. Zum anderen sind
die Kosten der Strom- und Gasbeschaffung bei steigendem Wettbewerb
entscheidend für die Sicherung der Vertriebsmargen.
15.05.2012 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Unternehmen: Mainova AG
Solmsstraße 38
60486 Frankfurt am Main
Deutschland
Internet: www.mainova.de
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
---------------------------------------------------------------------------