Sondereffekte prägen Quartalsergebnis der vwd group
vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste Aktiengesellschaft / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
15.05.2013 13:24
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Sondereffekte prägen Quartalsergebnis der vwd group
Umsatz und EBITDA gehen zurück
- Umsatz mit 20.332 TEUR (-4,9 %) unter dem Rekordniveau des Vorjahres
- Personalveränderungen lassen EBITDA auf 633 TEUR (-68,5 %) fallen
- EBIT des Quartals mit -656 TEUR negativ (-188,4 %)
- Zielkorridor für 2013 trotz Beeinträchtigungen noch erreichbar
Frankfurt am Main, 15. Mai 2013 - Die vwd group litt im ersten Quartal 2013
unter der Investitionszurückhaltung der Finanzbranche. Auf nahezu allen
europäischen Märkten, auf denen sich die vwd group bewegt, herrschen in der
Finanzbranche hoher Konsolidierungs- und Kostendruck, die
Investitionsbereitschaft ist verhalten. Hohe Aufwände im Rahmen von
Personalveränderungen führen zu einer starken Belastung des operativen
Ergebnisses. Das neu zusammengesetzte Management hält es trotz der
Sondereinflüsse noch für möglich, die ausgegebene Prognose zu erreichen.
Konjunktur und Branchenentwicklung
Das Wirtschaftswachstum in den ersten drei Monaten lag zwar unter den
Erwartungen, aber deutlich über dem schwachen Schlussquartal 2012. Dem
deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge dürfte die
deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2013 leicht gewachsen sein. Die
anhaltende europäische Staatsschuldenkrise belastet weiterhin die
wirtschaftliche Entwicklung des Euroraums. Nachdem der Euroraum im
vergangenen Jahr erneut in eine Rezession gerutscht ist, gibt es jetzt
erste Anzeichen für eine Stagnation der Wirtschaftsleistung. Die
Finanzbranche wird unverändert mit regulatorischen Maßnahmen konfrontiert.
Dies führt zu Konsolidierungsdruck im europäischen Bankensektor und hat
auch unmittelbare Auswirkungen auf das Marktdatengeschäft. Darüber hinaus
bewegen sich die Investitionsbudgets der Finanzbranche weiterhin auf
niedrigem Niveau. Die Ausgaben für Kommunikationsdienstleistungen und
Werbung der Emittenten von Finanzprodukten waren in den ersten drei Monaten
teilweise immer noch rückläufig.
Geschäftsverlauf: Umsatz geht zurück
Im Inland lagen die Umsätze der ersten drei Monate um 2,1 % unter dem
Vorjahr. Den stärksten Umsatzrückgang auf Quartalsbasis musste die vwd
group mit einem Minus von 17,7 % in Italien hinnehmen, wo ein erbitterter
Preiskampf im Marktdatengeschäft zur Abwanderung von Kunden geführt hat.
Auch das Geschäft in der Schweiz reduzierte sich um 14,0 %. Lediglich in
Belgien und den Niederlanden wuchsen die Umsätze leicht um 0,6 %. Die vwd
group setzte im ersten Quartal insgesamt 20.332 TEUR um. Sie lag damit um
4,9 % unter dem Rekordumsatz des Vorjahres (1. Quartal 2012: 21.378 TEUR).
Die Umsätze gingen vor allem aufgrund der Veränderungen im Branchenumfeld
zurück. Die Aktivierung von Eigenleistungen verringerte sich auf 104 TEUR
(1. Quartal 2012: 324 TEUR). Dagegen erhöhten sich die sonstigen
betrieblichen Erträge auf 1.619 TEUR (1. Quartal 2012: 398 TEUR). Hier
konnte unter anderem eine einmalige Kompensationszahlung aus der Beendigung
eines Rechtsstreits verbucht werden. Die Gesamtleistung des Konzerns lag
daher mit 22.054 TEUR nur 0,2 % leicht unter dem Vergleichswert des
Vorjahres (1. Quartal 2012: 22.100 TEUR).
Ertragslage: Personalmaßnahmen belasten
Aufwendungen für Übertragungskosten, Informationsbeschaffung,
Börsenabrufgebühren und sonstige umsatzabhängige Kosten reduzierten sich in
Folge der zurückgehenden Umsätze. Allerdings reduzierte sich der
Materialaufwand nicht proportional zum Umsatzrückgang, so dass sich die
Materialaufwandsquote auf 38,0 % (1. Quartal 2012: 37,2 %) erhöhte. Die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen in Relation zum Umsatz auf
14,6 % (1. Quartal 2012: 13,9 %). Einmalige Aufwendungen im Zuge der
Neuordnung des Managements haben zu einem starken Anstieg der
Personalaufwendungen geführt. Bezogen auf den Umsatz erhöhte sich die
Personalaufwandsquote auf 52,7 % (1. Quartal 2012: 42,9 %). Diese Effekte
resultierten in einem deutlich verringerten Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (EBITDA) von 633 TEUR (1. Quartal 2012: 2.008 TEUR). Die
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen blieben mit
1.288 TEUR nahezu konstant (1. Quartal 2012: 1.265 TEUR). Sie gehen im
Wesentlichen auf Kaufpreisallokationen für in der Vergangenheit erworbene
Gesellschaften zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -656
TEUR (1. Quartal 2012: 742 TEUR) korrespondiert daher den Rückgang im
EBITDA.
Das verbesserte, aber immer noch negative Finanzergebnis von -322 TEUR (1.
Quartal 2012: -336 TEUR) war geprägt von den fiktiven Zinsen und ähnlichen
Aufwendungen im Rahmen der bestehenden Put-Option zum Erwerb der restlichen
Anteile an der EDG Group, die sich auf 181 TEUR (1. Quartal 2012: 273
TEUR)reduzierten. Die tatsächlich gezahlten Zinsen und ähnliche
ufwendungen für bestehende Kredite erhöhten sich auf 143 TEUR (1. Quartal
2012: 69 TEUR). Die Zunahme resultiert aus dem negativen Marktwert der
bestehenden Zinssicherung. Die laufenden Zinszahlungen waren aufgrund der
niedrigen Kreditaufnahme der vwd group in Verbindung mit dem günstigen
Marktzinsniveau insgesamt niedriger als ein Jahr zuvor. Das Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) ist mit -977 TEUR deutlich negativ
(1. Quartal 2012: 407 TEUR).
Höhere Erträge in einzelnen Konzerngesellschaften führten zu einer Erhöhung
des Steueraufwands auf 301 TEUR (1. Quartal 2012: 216 TEUR), so dass das
Konzernergebnis vor Minderheitenanteilen auf -1.278 TEUR zurückging; im 1.
Quartal 2012 konnte noch ein positives Ergebnis von 191 TEUR ausgewiesen
werden.
Das Konzernergebnis nach Minderheitenanteilen lag bei -1.380 TEUR (1.
Quartal 2012: 141 TEUR). Das Ergebnis je Aktie belief sich im
Berichtsquartal auf -0,05 EUR je Aktie (1. Quartal 2012: 0,01 EUR).
Segment Market Data Solutions (MDS)
Das Geschäft mit standardisierten Marktdatensystemen und
Portfoliomanagement-Lösungen für Banken, Sparkassen, Vermögensverwaltungen
und Unternehmen, die im Segment MDS zusammengefasst sind, verzeichnete
einen deutlichen Umsatzrückgang. Insbesondere das Geschäft mit Marktdaten
für professionelle Anwender entwickelte sich vor allem im Ausland negativ
und blieb hinter den Erwartungen zurück. Auch von Privatkunden wurden die
Marktdatenweniger nachgefragt als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum 1.
Quartal 2012 verringerten sich die Umsätze des Segments um -13,6 % auf
9.752 TEUR (1. Quartal 2012: 11.287 TEUR). Mit dem umsatzbedingten Rückgang
des Materialaufwands konnten die aufgrund der Sondereinflüsse gestiegenen
Personalaufwendungen nicht kompensiert werden. Somit konnte im Segment MDS
nur noch ein EBITDA von 499 TEUR erwirtschaftet werden (1. Quartal 2012:
931 TEUR) ein Rückgang um -46,4%.
Segment Technology Solutions (TS)
Die Nachfrage nach kundenindividuellen Technologielösungen und
Outsourcing-Dienstleistungen des Segments TS entwickelte sich insgesamt
entgegen dem Trend positiv. Das dem Segment zugerechnete Bestandsgeschäft
zur Erstellung von Kurstableaus für Medienhäuser hat sich behauptet.
Positiv entwickelte sich das Projektgeschäft. Der laufende Umsatz im
Service-Bereich verringerte sich dagegen leicht. Die transaktionsbezogenen
Erlöse haben sich aufgrund der weiterhin rückläufigen Transaktionstätigkeit
verringert. Insgesamt konnte der Umsatz des Segments im Berichtsquartal
jedoch um 19,7 % auf 6.055 TEUR zulegen (1. Quartal 2011: 5.058 TEUR).
Obwohl die Materialaufwendungen umsatzbedingt zugenommen haben und sich die
Personalaufwendungen durch anteilig zugerechnete Einmaleffekte erhöhten,
verbesserte sich das EBITDA des Segments TS um 25,8 % auf 945 TEUR (1.
Quartal 2012: 751 TEUR).
Segment Specialised Market Solutions (SMS)
Das Segment Specialised Market Solutions (SMS) mit seinen
Veröffentlichungs- und Vermarktungskonzepten sowie Risikobewertungen für
Finanzprodukte konnte sich trotz der anhaltend schwierigen Lage der
Finanzmärkte nur bedingt behaupten. Bei um 10,1 % auf 4.525,1 TEUR (1.
Quartal 2011: 5.033 TEUR) rückläufigen Umsätzen war die Entwicklung
innerhalb des Segments SMS insgesamt nicht zufriedenstellend. Die Umsätze
mit Sonderwerbeformen sowie die Verbreitung von Finanz- und
Preisinformationen für Finanzprodukte waren im 1. Quartal 2013 weiterhin
rückläufig. Dagegen haben sich die Umsätze mit reiner Onlinewerbung
deutlich verringert. Zudem verminderten sich erstmalig die Umsätze mit
Zertifikateratings und Value at Risk Berechnungen gegenüber dem Vorjahr.
Dieser Rückgang ist im Wesentlichen noch auf die Nachwirkungen der
schwierigen Situation der EDG Unternehmensgruppe im Zusammenhang mit
Verhandlungen über deren vollständige Übernahme durch die vwd group im
Vorjahr zurückzuführen. Weitere Sondereinflüsse hatten auch im Segment SMS
einen negativen Einfluss auf das Segmentergebnis. Während beim
Materialaufwand Einsparungen erzielt werden konnten, zeichneten die dem
Segment zugerechneten und durch Sondereffekte stark angestiegenen
Personalaufwendungen sowie höhere sonstige betriebliche Aufwendungen dafür
verantwortlich, dass sich das Segment-EBITDA um 348,6 % auf -811 TEUR
verringerte (1. Quartal 2012: 326 TEUR).
Finanz- und Vermögenslage: Solides Fundament
Der im 1. Quartal 2013 verzeichnete Konzernverlust hat nur im geringen Maße
Auswirkungen auf die Bilanzstruktur der vwd group. Bei einer Bilanzsumme
von 91.821 TEUR (31. Dez. 2012: 86.192 TEUR) belief sich die
Eigenkapitalquote auf 22,3 % (31. Dez. 2012: 25,2 %). Der Rückgang ist
wesentlich auf die bilanzverlängernde Wirkung der erhaltenen Anzahlungen
zurückzuführen, die sich per 31. März 2013 im Vergleich zum Bilanzstichtag
2012 saisonal bedingt sprunghaft erhöhten. Der Erhöhung bei den Anzahlungen
stand eine ebenfalls saisonal begründete Verringerung der
Lieferantenverbindlichkeiten gegenüber. Die liquiden Mittel beliefen sich
zum 31. März 2013 auf 12.980 TEUR (31. Dez. 2012: 14.336 TEUR) bei einer im
Vergleich zum 31. Dez. 2012 deutlich verringerten Kreditaufnahme. Netto
weist die vwd group zum 31. März 2013 ein Finanzvermögen von 6.788 TEUR
aus, das sind 243,2 % mehr als am 31. Dezember 2012 (31. Dez. 2012: 1.978
TEUR) und 22,9 % weniger als am Ende des Vorjahresquartals (31. März 2012:
8.800 TEUR).
Chancen und Risiken
Gegenüber den im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 dargestellten
wesentlichen Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung der vwd
group haben sich im 1. Quartal 2013 keine Änderungen ergeben.
Ausblick: Veränderungen schaffen Wachstum
Nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) dürfte
die deutsche Wirtschaft das Wachstumstempo des 1. Quartals 2013 auch im 2.
Quartal 2013 halten. Die wirtschaftliche Lage im Euro-Raum bleibt trotz der
Hoffnung auf eine allmähliche Stabilisierung schwierig. Das zukünftige
Wachstum der vwd group hängt sehr stark vom Transformationsprozess der
Finanzbranche ab. Die Finanzbranche ist aufgefordert, neue
Wertschöpfungsmodelle zu finden und umzusetzen. Für die Finanzbranche wird
die aktive und permanente Entwicklung neuer Ideen und Konzepte, die im
Kontext des bisherigen Leistungsportfolios steht, immer wichtiger. Sie muss
das Vertrauen ihrer Kunden durch transparente und faire Information und
Beratung zurückgewinnen. Eine Optimierung der Zugangskanäle sowie eine
bessere Erfüllung von Kundenwünschen sollten zukünftig im Vordergrund
stehen. Die Finanzbranche muss daher ihre Denkweise und ihren Fokus von
Produkten auf Kundenbedürfnisse umstellen. Die vwd group bietet für diesen
notwendigen Veränderungsprozess Technologielösungen und Dienstleistungen
an. Es wird daher davon ausgegangen, dass sich eine höhere
Investitionsbereitschaft oder auch Notwendigkeit positiv auf unser Geschäft
auswirken wird. Aufgrund der noch zögerlichen Reformbestrebungen geht das
Management jedoch nur von einem moderaten Wachstum aus. Weitere
Abhängigkeiten bestehen zum Marktgeschehen auf den Wertpapiermärkten. Die
vwd group profitiert hier tendenziell bei steigenden Umsätzen insbesondere
von Privatanlegern, niedrige Umsätze wirken sich dagegen negativ aus.
Derzeit ist eine deutliche Belebung zu beobachten, ob diese andauert,
bleibt abzuwarten.
An den veröffentlichten Prognosen für das Gesamtjahr 2013 wird trotz der
personellen Sonderbelastungen festgehalten. Danach ist zunächst von einem
moderaten Wachstum bzw. Rückgang des Konzernumsatzes auf eine Größenordnung
in der Bandbreite zwischen 87.000 TEUR und 96.100 TEUR auszugehen. Dabei
wird ein EBITDA erwartet, das sich zwischen 9.400 TEUR und 10.500 TEUR
bewegt.
Frankfurt am Main, im Mai 2013
vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG
Der Vorstand
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:
Diese Zwischenmitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen, welche die
gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen der vwd group
widerspiegeln und auf Informationen basieren, die dem Unternehmen zum
Zeitpunkt seiner Verfassung zur Verfügung standen. Zukunftsgerichtete
Aussagen bieten keine Gewähr für den tatsächlichen Eintritt zukünftiger
Ergebnisse und Entwicklungen, sondern sind mit Risiken und Unsicherheiten
verbunden. Die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der vwd group
können aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier formulierten
Erwartungen und Annahmen abweichen. Auswirken können sich insbesondere
Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, neue rechtliche
Rahmenbedingungen, die Wettbewerbssituation und die Entwicklung der
Finanzmärkte.
Weitere Informationen:
Investor Relations
Carsten Scharf
Tel: +49 (0) 69-50701-270
Fax: +49 (0) 69-50701-114
E-Mail: investorrelations@vwd.com
http://www.vwd.com
Kurzprofil der vwd group
Die vwd group zählt zu den führenden europäischen Anbietern von
Informations-, Kommunikations- und Technologielösungen für das
Wertpapiergeschäft. Dabei hat sie sich auf kundenindividuelle Anforderungen
im Retail Banking, Private Banking und Asset Management bei
Finanzdienstleistern, Investoren und Medien spezialisiert. Mit rund 470
Mitarbeitern an 18 Standorten in fünf Ländern ist die vwd group ein
international tätiges Unternehmen mit Ausrichtung auf die lokalen
Finanzmärkte. Zu den bekanntesten Marken zählen finanztreff.de, vwd funds
service, vwd market manager und vwd portfolio manager.
15.05.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
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Sprache: Deutsch
Unternehmen: vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste Aktiengesellschaft
Tilsiter Straße 1
60487 Frankfurt am Main
Deutschland
Internet: http://www.vwd.com
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste Aktiengesellschaft / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
15.05.2013 13:24
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Sondereffekte prägen Quartalsergebnis der vwd group
Umsatz und EBITDA gehen zurück
- Umsatz mit 20.332 TEUR (-4,9 %) unter dem Rekordniveau des Vorjahres
- Personalveränderungen lassen EBITDA auf 633 TEUR (-68,5 %) fallen
- EBIT des Quartals mit -656 TEUR negativ (-188,4 %)
- Zielkorridor für 2013 trotz Beeinträchtigungen noch erreichbar
Frankfurt am Main, 15. Mai 2013 - Die vwd group litt im ersten Quartal 2013
unter der Investitionszurückhaltung der Finanzbranche. Auf nahezu allen
europäischen Märkten, auf denen sich die vwd group bewegt, herrschen in der
Finanzbranche hoher Konsolidierungs- und Kostendruck, die
Investitionsbereitschaft ist verhalten. Hohe Aufwände im Rahmen von
Personalveränderungen führen zu einer starken Belastung des operativen
Ergebnisses. Das neu zusammengesetzte Management hält es trotz der
Sondereinflüsse noch für möglich, die ausgegebene Prognose zu erreichen.
Konjunktur und Branchenentwicklung
Das Wirtschaftswachstum in den ersten drei Monaten lag zwar unter den
Erwartungen, aber deutlich über dem schwachen Schlussquartal 2012. Dem
deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge dürfte die
deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2013 leicht gewachsen sein. Die
anhaltende europäische Staatsschuldenkrise belastet weiterhin die
wirtschaftliche Entwicklung des Euroraums. Nachdem der Euroraum im
vergangenen Jahr erneut in eine Rezession gerutscht ist, gibt es jetzt
erste Anzeichen für eine Stagnation der Wirtschaftsleistung. Die
Finanzbranche wird unverändert mit regulatorischen Maßnahmen konfrontiert.
Dies führt zu Konsolidierungsdruck im europäischen Bankensektor und hat
auch unmittelbare Auswirkungen auf das Marktdatengeschäft. Darüber hinaus
bewegen sich die Investitionsbudgets der Finanzbranche weiterhin auf
niedrigem Niveau. Die Ausgaben für Kommunikationsdienstleistungen und
Werbung der Emittenten von Finanzprodukten waren in den ersten drei Monaten
teilweise immer noch rückläufig.
Geschäftsverlauf: Umsatz geht zurück
Im Inland lagen die Umsätze der ersten drei Monate um 2,1 % unter dem
Vorjahr. Den stärksten Umsatzrückgang auf Quartalsbasis musste die vwd
group mit einem Minus von 17,7 % in Italien hinnehmen, wo ein erbitterter
Preiskampf im Marktdatengeschäft zur Abwanderung von Kunden geführt hat.
Auch das Geschäft in der Schweiz reduzierte sich um 14,0 %. Lediglich in
Belgien und den Niederlanden wuchsen die Umsätze leicht um 0,6 %. Die vwd
group setzte im ersten Quartal insgesamt 20.332 TEUR um. Sie lag damit um
4,9 % unter dem Rekordumsatz des Vorjahres (1. Quartal 2012: 21.378 TEUR).
Die Umsätze gingen vor allem aufgrund der Veränderungen im Branchenumfeld
zurück. Die Aktivierung von Eigenleistungen verringerte sich auf 104 TEUR
(1. Quartal 2012: 324 TEUR). Dagegen erhöhten sich die sonstigen
betrieblichen Erträge auf 1.619 TEUR (1. Quartal 2012: 398 TEUR). Hier
konnte unter anderem eine einmalige Kompensationszahlung aus der Beendigung
eines Rechtsstreits verbucht werden. Die Gesamtleistung des Konzerns lag
daher mit 22.054 TEUR nur 0,2 % leicht unter dem Vergleichswert des
Vorjahres (1. Quartal 2012: 22.100 TEUR).
Ertragslage: Personalmaßnahmen belasten
Aufwendungen für Übertragungskosten, Informationsbeschaffung,
Börsenabrufgebühren und sonstige umsatzabhängige Kosten reduzierten sich in
Folge der zurückgehenden Umsätze. Allerdings reduzierte sich der
Materialaufwand nicht proportional zum Umsatzrückgang, so dass sich die
Materialaufwandsquote auf 38,0 % (1. Quartal 2012: 37,2 %) erhöhte. Die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen in Relation zum Umsatz auf
14,6 % (1. Quartal 2012: 13,9 %). Einmalige Aufwendungen im Zuge der
Neuordnung des Managements haben zu einem starken Anstieg der
Personalaufwendungen geführt. Bezogen auf den Umsatz erhöhte sich die
Personalaufwandsquote auf 52,7 % (1. Quartal 2012: 42,9 %). Diese Effekte
resultierten in einem deutlich verringerten Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (EBITDA) von 633 TEUR (1. Quartal 2012: 2.008 TEUR). Die
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen blieben mit
1.288 TEUR nahezu konstant (1. Quartal 2012: 1.265 TEUR). Sie gehen im
Wesentlichen auf Kaufpreisallokationen für in der Vergangenheit erworbene
Gesellschaften zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -656
TEUR (1. Quartal 2012: 742 TEUR) korrespondiert daher den Rückgang im
EBITDA.
Das verbesserte, aber immer noch negative Finanzergebnis von -322 TEUR (1.
Quartal 2012: -336 TEUR) war geprägt von den fiktiven Zinsen und ähnlichen
Aufwendungen im Rahmen der bestehenden Put-Option zum Erwerb der restlichen
Anteile an der EDG Group, die sich auf 181 TEUR (1. Quartal 2012: 273
TEUR)reduzierten. Die tatsächlich gezahlten Zinsen und ähnliche
ufwendungen für bestehende Kredite erhöhten sich auf 143 TEUR (1. Quartal
2012: 69 TEUR). Die Zunahme resultiert aus dem negativen Marktwert der
bestehenden Zinssicherung. Die laufenden Zinszahlungen waren aufgrund der
niedrigen Kreditaufnahme der vwd group in Verbindung mit dem günstigen
Marktzinsniveau insgesamt niedriger als ein Jahr zuvor. Das Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) ist mit -977 TEUR deutlich negativ
(1. Quartal 2012: 407 TEUR).
Höhere Erträge in einzelnen Konzerngesellschaften führten zu einer Erhöhung
des Steueraufwands auf 301 TEUR (1. Quartal 2012: 216 TEUR), so dass das
Konzernergebnis vor Minderheitenanteilen auf -1.278 TEUR zurückging; im 1.
Quartal 2012 konnte noch ein positives Ergebnis von 191 TEUR ausgewiesen
werden.
Das Konzernergebnis nach Minderheitenanteilen lag bei -1.380 TEUR (1.
Quartal 2012: 141 TEUR). Das Ergebnis je Aktie belief sich im
Berichtsquartal auf -0,05 EUR je Aktie (1. Quartal 2012: 0,01 EUR).
Segment Market Data Solutions (MDS)
Das Geschäft mit standardisierten Marktdatensystemen und
Portfoliomanagement-Lösungen für Banken, Sparkassen, Vermögensverwaltungen
und Unternehmen, die im Segment MDS zusammengefasst sind, verzeichnete
einen deutlichen Umsatzrückgang. Insbesondere das Geschäft mit Marktdaten
für professionelle Anwender entwickelte sich vor allem im Ausland negativ
und blieb hinter den Erwartungen zurück. Auch von Privatkunden wurden die
Marktdatenweniger nachgefragt als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum 1.
Quartal 2012 verringerten sich die Umsätze des Segments um -13,6 % auf
9.752 TEUR (1. Quartal 2012: 11.287 TEUR). Mit dem umsatzbedingten Rückgang
des Materialaufwands konnten die aufgrund der Sondereinflüsse gestiegenen
Personalaufwendungen nicht kompensiert werden. Somit konnte im Segment MDS
nur noch ein EBITDA von 499 TEUR erwirtschaftet werden (1. Quartal 2012:
931 TEUR) ein Rückgang um -46,4%.
Segment Technology Solutions (TS)
Die Nachfrage nach kundenindividuellen Technologielösungen und
Outsourcing-Dienstleistungen des Segments TS entwickelte sich insgesamt
entgegen dem Trend positiv. Das dem Segment zugerechnete Bestandsgeschäft
zur Erstellung von Kurstableaus für Medienhäuser hat sich behauptet.
Positiv entwickelte sich das Projektgeschäft. Der laufende Umsatz im
Service-Bereich verringerte sich dagegen leicht. Die transaktionsbezogenen
Erlöse haben sich aufgrund der weiterhin rückläufigen Transaktionstätigkeit
verringert. Insgesamt konnte der Umsatz des Segments im Berichtsquartal
jedoch um 19,7 % auf 6.055 TEUR zulegen (1. Quartal 2011: 5.058 TEUR).
Obwohl die Materialaufwendungen umsatzbedingt zugenommen haben und sich die
Personalaufwendungen durch anteilig zugerechnete Einmaleffekte erhöhten,
verbesserte sich das EBITDA des Segments TS um 25,8 % auf 945 TEUR (1.
Quartal 2012: 751 TEUR).
Segment Specialised Market Solutions (SMS)
Das Segment Specialised Market Solutions (SMS) mit seinen
Veröffentlichungs- und Vermarktungskonzepten sowie Risikobewertungen für
Finanzprodukte konnte sich trotz der anhaltend schwierigen Lage der
Finanzmärkte nur bedingt behaupten. Bei um 10,1 % auf 4.525,1 TEUR (1.
Quartal 2011: 5.033 TEUR) rückläufigen Umsätzen war die Entwicklung
innerhalb des Segments SMS insgesamt nicht zufriedenstellend. Die Umsätze
mit Sonderwerbeformen sowie die Verbreitung von Finanz- und
Preisinformationen für Finanzprodukte waren im 1. Quartal 2013 weiterhin
rückläufig. Dagegen haben sich die Umsätze mit reiner Onlinewerbung
deutlich verringert. Zudem verminderten sich erstmalig die Umsätze mit
Zertifikateratings und Value at Risk Berechnungen gegenüber dem Vorjahr.
Dieser Rückgang ist im Wesentlichen noch auf die Nachwirkungen der
schwierigen Situation der EDG Unternehmensgruppe im Zusammenhang mit
Verhandlungen über deren vollständige Übernahme durch die vwd group im
Vorjahr zurückzuführen. Weitere Sondereinflüsse hatten auch im Segment SMS
einen negativen Einfluss auf das Segmentergebnis. Während beim
Materialaufwand Einsparungen erzielt werden konnten, zeichneten die dem
Segment zugerechneten und durch Sondereffekte stark angestiegenen
Personalaufwendungen sowie höhere sonstige betriebliche Aufwendungen dafür
verantwortlich, dass sich das Segment-EBITDA um 348,6 % auf -811 TEUR
verringerte (1. Quartal 2012: 326 TEUR).
Finanz- und Vermögenslage: Solides Fundament
Der im 1. Quartal 2013 verzeichnete Konzernverlust hat nur im geringen Maße
Auswirkungen auf die Bilanzstruktur der vwd group. Bei einer Bilanzsumme
von 91.821 TEUR (31. Dez. 2012: 86.192 TEUR) belief sich die
Eigenkapitalquote auf 22,3 % (31. Dez. 2012: 25,2 %). Der Rückgang ist
wesentlich auf die bilanzverlängernde Wirkung der erhaltenen Anzahlungen
zurückzuführen, die sich per 31. März 2013 im Vergleich zum Bilanzstichtag
2012 saisonal bedingt sprunghaft erhöhten. Der Erhöhung bei den Anzahlungen
stand eine ebenfalls saisonal begründete Verringerung der
Lieferantenverbindlichkeiten gegenüber. Die liquiden Mittel beliefen sich
zum 31. März 2013 auf 12.980 TEUR (31. Dez. 2012: 14.336 TEUR) bei einer im
Vergleich zum 31. Dez. 2012 deutlich verringerten Kreditaufnahme. Netto
weist die vwd group zum 31. März 2013 ein Finanzvermögen von 6.788 TEUR
aus, das sind 243,2 % mehr als am 31. Dezember 2012 (31. Dez. 2012: 1.978
TEUR) und 22,9 % weniger als am Ende des Vorjahresquartals (31. März 2012:
8.800 TEUR).
Chancen und Risiken
Gegenüber den im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 dargestellten
wesentlichen Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung der vwd
group haben sich im 1. Quartal 2013 keine Änderungen ergeben.
Ausblick: Veränderungen schaffen Wachstum
Nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) dürfte
die deutsche Wirtschaft das Wachstumstempo des 1. Quartals 2013 auch im 2.
Quartal 2013 halten. Die wirtschaftliche Lage im Euro-Raum bleibt trotz der
Hoffnung auf eine allmähliche Stabilisierung schwierig. Das zukünftige
Wachstum der vwd group hängt sehr stark vom Transformationsprozess der
Finanzbranche ab. Die Finanzbranche ist aufgefordert, neue
Wertschöpfungsmodelle zu finden und umzusetzen. Für die Finanzbranche wird
die aktive und permanente Entwicklung neuer Ideen und Konzepte, die im
Kontext des bisherigen Leistungsportfolios steht, immer wichtiger. Sie muss
das Vertrauen ihrer Kunden durch transparente und faire Information und
Beratung zurückgewinnen. Eine Optimierung der Zugangskanäle sowie eine
bessere Erfüllung von Kundenwünschen sollten zukünftig im Vordergrund
stehen. Die Finanzbranche muss daher ihre Denkweise und ihren Fokus von
Produkten auf Kundenbedürfnisse umstellen. Die vwd group bietet für diesen
notwendigen Veränderungsprozess Technologielösungen und Dienstleistungen
an. Es wird daher davon ausgegangen, dass sich eine höhere
Investitionsbereitschaft oder auch Notwendigkeit positiv auf unser Geschäft
auswirken wird. Aufgrund der noch zögerlichen Reformbestrebungen geht das
Management jedoch nur von einem moderaten Wachstum aus. Weitere
Abhängigkeiten bestehen zum Marktgeschehen auf den Wertpapiermärkten. Die
vwd group profitiert hier tendenziell bei steigenden Umsätzen insbesondere
von Privatanlegern, niedrige Umsätze wirken sich dagegen negativ aus.
Derzeit ist eine deutliche Belebung zu beobachten, ob diese andauert,
bleibt abzuwarten.
An den veröffentlichten Prognosen für das Gesamtjahr 2013 wird trotz der
personellen Sonderbelastungen festgehalten. Danach ist zunächst von einem
moderaten Wachstum bzw. Rückgang des Konzernumsatzes auf eine Größenordnung
in der Bandbreite zwischen 87.000 TEUR und 96.100 TEUR auszugehen. Dabei
wird ein EBITDA erwartet, das sich zwischen 9.400 TEUR und 10.500 TEUR
bewegt.
Frankfurt am Main, im Mai 2013
vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG
Der Vorstand
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:
Diese Zwischenmitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen, welche die
gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen der vwd group
widerspiegeln und auf Informationen basieren, die dem Unternehmen zum
Zeitpunkt seiner Verfassung zur Verfügung standen. Zukunftsgerichtete
Aussagen bieten keine Gewähr für den tatsächlichen Eintritt zukünftiger
Ergebnisse und Entwicklungen, sondern sind mit Risiken und Unsicherheiten
verbunden. Die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der vwd group
können aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier formulierten
Erwartungen und Annahmen abweichen. Auswirken können sich insbesondere
Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, neue rechtliche
Rahmenbedingungen, die Wettbewerbssituation und die Entwicklung der
Finanzmärkte.
Weitere Informationen:
Investor Relations
Carsten Scharf
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Kurzprofil der vwd group
Die vwd group zählt zu den führenden europäischen Anbietern von
Informations-, Kommunikations- und Technologielösungen für das
Wertpapiergeschäft. Dabei hat sie sich auf kundenindividuelle Anforderungen
im Retail Banking, Private Banking und Asset Management bei
Finanzdienstleistern, Investoren und Medien spezialisiert. Mit rund 470
Mitarbeitern an 18 Standorten in fünf Ländern ist die vwd group ein
international tätiges Unternehmen mit Ausrichtung auf die lokalen
Finanzmärkte. Zu den bekanntesten Marken zählen finanztreff.de, vwd funds
service, vwd market manager und vwd portfolio manager.
15.05.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
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Sprache: Deutsch
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