VERBIO Vereinigte BioEnergie AG: Wettbewerbsverzerrende Importe erschweren der VERBIO AG den Start ins neue Geschäftsjahr 2012/2013
VERBIO Vereinigte BioEnergie AG / Schlagwort(e): Quartalsergebnis
08.11.2012 09:04
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch
die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
Wettbewerbsverzerrende Importe erschweren der VERBIO AG den Start ins neue
Geschäftsjahr 2012/2013
- Marktverwerfung durch subventionierte, nicht nachhaltig produzierte
Biodieselimporte aus Argentinien und Indonesien
- Deutschland wird mit Biodiesel aus Altspeisefett aus der ganzen Welt
geflutet
- Derzeitige Rahmenbedingungen lassen einen verlässlichen Ausblick nicht
zu
Zörbig/Leipzig, 8. November 2012 - Die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
weist im Rahmen ihrer Berichterstattung für das 1. Quartal des neuen
Geschäftsjahres 2012/2013 auf folgendes hin:
Derzeit gibt es keine Aussage seitens der Politik, wie sichergestellt
werden soll, dass keine subventio-nierten Biokraftstoffe
wettbewerbsverzerrend in den deutschen Markt drängen und die deutschen
Biokraftstoffziele nur durch nachhaltig erzeugte Biokraftstoffe erfüllt
werden. Eine Umgehung der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung muss
unmöglich werden. Aufgrund dieser unsicheren Rah-menbedingungen wird der
Vorstand seine im letzten Geschäftsjahr geäußerten Ziele für das
Geschäftsjahr 2012/2013 zurückziehen. Sobald mehr Transparenz bezüglich der
weiteren Entwicklung vorliegt, wird der Vorstand auf dieser Basis einen
neuen verlässlichen Ausblick bekannt geben.
Eine ausführliche Corporate News ist auf der Internetseite des Unternehmens
unter www.verbio.de verfügbar. Der Zwischenbericht für das 1. Quartal
2012/2013 wird ab 12 Uhr ebenfalls unter www.verbio.de abrufbar sein.
Kontakt:
VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
Augustusplatz 9
04109 Leipzig
Anna-Maria Schneider
Investor Relations
Tel: +49(0)341/308530294
Fax: +49(0)341/308530298
E-Mail: ir@verbio.de
Isabel Roßberger
Public Relations
Tel: +49(0)341/308530263
Fax: +49(0)341/308530299
E-Mail: pr@verbio.de
---------------------------------------------------------------------------
Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Mitteilung:
Wettbewerbsverzerrende Importe erschweren der VERBIO AG den Start ins neue
Geschäftsjahr 2012/2013
* Marktverwerfung durch subventionierte, nicht nachhaltig produzierte
Biodiesel-importe aus Argentinien und Indonesien
* Deutschland wird mit Biodiesel aus Altspeisefett aus der ganzen Welt
geflutet
* Derzeitige Rahmenbedingungen lassen einen verlässlichen Ausblick nicht zu
Zörbig/Leipzig, 8. November 2012 - Die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
(VERBIO) weist im
1. Quartal ihres neuen Geschäftsjahres 2012/2013 einen Konzernumsatz von
EUR 217,5 Mio. (Q1 2011/2012: EUR 224,4 Mio.) aus und liegt damit unter dem
Vorjahreswert. Niedrigere Umsatzerlöse einerseits, höhere Personalkosten
aufgrund des Ausbaus der Biogasproduktion und höhere sonstige Aufwendungen
andererseits führten zu einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) von EUR 1,6 Mio. (Q1 2011/2012: EUR 10,3 Mio.) und
einem Konzernbetriebsergebnis (EBIT) von EUR -4,9 Mio. (Q1 2011/2012: EUR
3,8 Mio.). Belastet wurden das Ergebnis durch eine in Folge der
subventionierten Biodieselimporte geringe Anlagenauslastung, hohen
Margendruck sowie durch Verluste aus Sicherungsgeschäften in Höhe von
insgesamt EUR 6,8 Mio. (Q1 2011/12: Ertrag EUR 6,7 Mio.), bei denen die
Voraussetzungen für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen nicht
vorgelegen haben. Zum Stichtag 30. Septemer 2012 betrug die
Eigenkapitalquote 45,2 Prozent; Finanzmittel stehen der VERBIO in Höhe von
EUR 40,3 Mio. zur Verfügung.
Marktsituation: Nachhaltigkeitsverordnung 'gilt' nur für deutsche
Hersteller
Seit Beginn des Kalenderjahres 2012 wird der deutsche Markt für Biodiesel
durch die Einfuhr von subventioniertem Biodiesel (aus Soja- und Palmöl) aus
Argentinien und Indonesien und durch gegen-über 2011 deutlich höhere
Importe von Biodiesel aus Altspeisefetten massiv belastet. Insbesondere die
Importe aus Argentinien und Indonesien entsprechen zum Großteil nicht den
Vorgaben der REDcert-EU bzw. der Deutschen
Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (BMELV). Mit Hilfe getauschter
Nachhaltigkeitsnachweise werden diese Importe auf die Quote zur Erfüllung
der Deut-schen Biokraftstoffziele angerechnet. Leider konnten sich die
deutschen Ministerien bis heute nicht auf ein Vorgehen gegen diese
rechtswidrigen Praktiken einigen. Somit werden die deutschen Hersteller
weiterhin mehrfach bestraft. Preisdruck aufgrund der subventionierten
Einfuhren und eine Situation, in der Investitionen in eine nachhaltige
gesetzeskonforme Produktion von Biokraftstoffen ad absurdem geführt werden:
Die Deutschen Biokraftstoffziele werden zu einem großen Teil mit Biodiesel
aus Argentinien und Indonesien erfüllt.
EU-Novellierung fördert Nachhaltigkeitsgedanken
Positiv zu vermerken ist der von der EU-Kommission zur Diskussion gestellte
Vorschlag einer Novellierung der bestehenden Richtlinien für Erneuerbare
Energien: Die ab 2020 zu erfüllende Gesamtquote von zehn Prozent soll
unangetastet bleiben und lediglich gesplittet werden: fünf Prozent für
Biokraftstoffe der 1. und fünf Prozent für Biokraftstoffe der 2. und 3.
Generation. Damit ist klarge-stellt, dass es mit 'normalem' Biodiesel und
Bioethanol auch über das Jahr 2020 weitergehen wird und E10 im Markt
bleibt, denn selbst für die Erreichung des Fünf-Prozent-Ziels ist ein
Anteil von zehn Prozent Bioethanol im Benzin notwendig. Die EU-Kommission
setzt damit auch ein eindeutiges Signal, dass der bisherige
Biokraftstoffanteil richtig und gut ist. Biomethan aus Agrarreststoffen ist
Biokraftstoff der 2. Generation und besitzt eines der größten Potenziale,
der Biokraftstoff der Zukunft zu werden.
Derzeitige Rahmenbedingungen lassen einen verlässlichen Ausblick nicht zu
Derzeit gibt es keine Aussage seitens der Politik, wie sichergestellt
werden soll, dass keine subventio-nierten Biokraftstoffe
wettbewerbsverzerrend in den deutschen Markt drängen und die deutschen
Biokraftstoffziele nur durch nachhaltig erzeugte Biokraftstoffe erfüllt
werden. Eine Umgehung der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung muss
unmöglich werden. Aufgrund dieser unsicheren Rah-menbedingungen wird der
Vorstand seine im letzten Geschäftsjahr geäußerten Ziele für das
Geschäftsjahr 2012/2013 zurückziehen. Sobald mehr Transparenz bezüglich der
weiteren Entwick¬lung vorliegt, wird der Vorstand auf dieser Basis einen
neuen verlässlichen Ausblick bekannt geben.
Entwicklung der Segmente
Biodiesel im 1. Quartal noch durch illegale Importe belastet
Die oben beschriebene Situation am Biodieselmarkt führte zu einer
geringeren Auslastung unserer Biodieselanlagen und zu einem Absatz in den
in- und ausländischen Beimischungsmarkt, der unter dem Wert des
entsprechenden Vorjahreszeitraums lag. Die Exportquote für Biodiesel
erhöhte sich im Berichtszeitraum auf 18,3 Prozent, während sie im
Vorjahresvergleichszeitraum rund 10,7 Prozent betrug. Im ersten Quartal
2012/2013 wurden im Segment Biodiesel Umsatzerlöse von EUR 131,0 Mio. (Q1
2011/2012: EUR 127,2 Mio.) erzielt. Die Umsatzerhöhung, bei gleichzeitig
geringerer Produktion, begründet sich im Wesentlichen durch ein gestiegenes
Preisniveau. Die in Relation zu den Umsatzer-lösen stärker gestiegenen
Materialaufwendungen sowie höhere Personalkosten führten zu einem
Segmentergebnis von EUR -4,0 Mio. (Q1 2011/2012: EUR 5,3 Mio.).
Produktivität der Bioraffinerie weiter optimiert
Mit einer Produktion von 36.284 Tonnen Bioethanol im ersten Quartal
2012/2013 lag die produzierte Menge deutlich unter der des entsprechenden
Vorjahreszeitraums (Q1 2011/2012: 60.786 Tonnen). Aufgrund der hohen
Rohstoffpreise wurde die Auslastung der Bioethanolanlagen an die vorhandene
Kapazität der Biomethananlagen angepasst. Dadurch wurde der
Getreideverbrauch bei optimaler Biomethanproduktion minimiert. Daraus
resultierten im ersten Quartal 2012/2013 Umsatzerlöse von EUR 51,7 Mio. (Q1
2011/2012: EUR 75,1 Mio.). Die Produktion von Biomethan wurde weiter
gesteigert, die Produktionsanlagen optimiert und die spezifischen
Produktionskosten weiter gesenkt. Im 1. Quartal 2012/2013 wurden 98.130 MWh
Biomethan produziert. Das ist gegenüber dem Ver-gleichsquartal 2011/2012
eine Steigerung von 50 Prozent (Q1 2011/2012: 65.278 MWh). Das
Segmentergebnis betrug EUR 1,2 Mio., im Vorjahr belief es sich auf EUR -1,2
Mio.
Die Nachfrageentwicklung im Markt bei Bioethanol ist stabil. Der höhere
Verbrauch von Bioethanol in Deutschland ist überwiegend auf die
Kraftstoffsorte E10 zurückzuführen.
Biomethan - Steigerung der Produktion um 50 Prozent
Die Bedeutung von Biomethan als Biokraftstoff hat in Deutschland in den
letzten 18 Monaten erheblich zugenommen. Mittlerweile sind circa 20 Prozent
des Erdgases durch Biomethan ersetzt worden. Vollkommen geräuschlos und
ohne die Aufregung, die es bei der Einführung von E10 gegeben hat, wird an
mehr als 100 Erdgastankstellen in Deutschland 100 Prozent reines Biomethan
getankt.
Märka als Bestandteil der Wertschöpfungskette gewinnt immer mehr an
Bedeutung
Im ersten Quartal 2012/2013 konnte die Märka GmbH aus dem Handel mit
Getreide, Ölsaaten und Düngemitteln mit Dritten EUR 32,7 Mio. (Q1
2011/2012: EUR 19,4 Mio.) erzielen. Durch den sehr guten Ernteverlauf
wurden wesentlich mehr Getreide und Ölsaaten als im Vergleichszeitraum 2011
erfasst. Das Segmentergebnis betrug EUR -2,4 Mio. (Q1 2011/2012: EUR -1,1
Mio.). Auch hier haben sich negative Effekte aus Absicherungsgeschäften
wegen stark gestiegener Rohstoffpreise ausgewirkt.
Der Zwischenbericht für das 1. Quartal 2012/2013 ist heute, ab 12 Uhr,
unter
www.verbio.de/investor-relations/aktuelles-publikationen/finanzberichte/
verfügbar.
Informationen zur VERBIO Vereinigte BioEnergie AG (VERBIO)
Die VERBIO ist einer der führenden, konzernunabhängigen Hersteller und
Anbieter von Biokraftstoffen und zugleich der einzige großindustrielle
Produzent von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan in Europa. Die
Nominalkapazität beträgt rund 450.000 Tonnen Biodiesel, 300.000 Tonnen
Bioethanol und 480 Gigawattstunden Biomethan pro Jahr. Das Unternehmen
setzt zur Herstellung seiner hocheffizienten Kraftstoffe selbst
entwickelte, energiesparende Produktionsprozesse und innovative
Technologien ein. Die Biokraftstoffe von VERBIO erreichen CO2-Reduktionen
bis zu 90 Prozent gegenüber Benzin oder Diesel. VERBIO liefert seine
Produkte direkt an die europäischen Mineralölkonzerne,
Mineralölhandelsgesellschaften, freie Tankstellen, Speditionen, Stadtwerke
und Fahrzeugflotten. Darüber hinaus vertreibt VERBIO hochwertiges
Pharmaglyzerin für die Konsumgüter- und Kosmetikindustrie (Glyzerin
entsteht als Nebenprodukt bei der Biodieselherstellung). Innerhalb des
Konzerns agiert die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG als Management-Holding.
Das operative Geschäft betreiben die Tochtergesellschaften VERBIO Diesel
Bitterfeld GmbH & Co. KG, VERBIO Diesel Schwedt GmbH & Co. KG, VERBIO
Ethanol Schwedt GmbH & Co. KG, VERBIO Ethanol Zörbig GmbH & Co. KG und die
Märka GmbH. Die VERBIO-Aktie
(ISIN DE000A0JL9W6 / WKN A0JL9W) ist seit Oktober 2006 im Prime Standard
der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Wichtiger Hinweis
Diese Corporate News enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, welche auf
Annahmen und Schätzungen der Unternehmens¬leitung der VERBIO Vereinigte
BioEnergie AG beruhen. Auch wenn die Unternehmensleitung der Ansicht ist,
dass diese An¬nahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftige
tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von
diesen Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich
abweichen. Zu diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der
gesamtwirtschaftlichen Lage, der gesetzlichen und regulatorischen
Rahmenbedingungen in Deutschland und der EU sowie Veränderungen in der
Branche gehören. Die VERBIO übernimmt keine Gewährleistung und keine
Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten
tatsächlichen Ergebnisse mit den in dieser Corporate News geäußerten
Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden.
08.11.2012 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Unternehmen: VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
Augustusplatz 9
04109 Leipzig
Deutschland
Telefon: +49 (0)341 30 85 30 290
Fax: +49 (0)341 30 85 30 298
E-Mail: ir@verbio.de
Internet: www.verbio.de
ISIN: DE000A0JL9W6
WKN: A0JL9W
Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard); Freiverkehr
in Berlin, Düsseldorf, München, Stuttgart
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
---------------------------------------------------------------------------
VERBIO Vereinigte BioEnergie AG / Schlagwort(e): Quartalsergebnis
08.11.2012 09:04
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch
die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
Wettbewerbsverzerrende Importe erschweren der VERBIO AG den Start ins neue
Geschäftsjahr 2012/2013
- Marktverwerfung durch subventionierte, nicht nachhaltig produzierte
Biodieselimporte aus Argentinien und Indonesien
- Deutschland wird mit Biodiesel aus Altspeisefett aus der ganzen Welt
geflutet
- Derzeitige Rahmenbedingungen lassen einen verlässlichen Ausblick nicht
zu
Zörbig/Leipzig, 8. November 2012 - Die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
weist im Rahmen ihrer Berichterstattung für das 1. Quartal des neuen
Geschäftsjahres 2012/2013 auf folgendes hin:
Derzeit gibt es keine Aussage seitens der Politik, wie sichergestellt
werden soll, dass keine subventio-nierten Biokraftstoffe
wettbewerbsverzerrend in den deutschen Markt drängen und die deutschen
Biokraftstoffziele nur durch nachhaltig erzeugte Biokraftstoffe erfüllt
werden. Eine Umgehung der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung muss
unmöglich werden. Aufgrund dieser unsicheren Rah-menbedingungen wird der
Vorstand seine im letzten Geschäftsjahr geäußerten Ziele für das
Geschäftsjahr 2012/2013 zurückziehen. Sobald mehr Transparenz bezüglich der
weiteren Entwicklung vorliegt, wird der Vorstand auf dieser Basis einen
neuen verlässlichen Ausblick bekannt geben.
Eine ausführliche Corporate News ist auf der Internetseite des Unternehmens
unter www.verbio.de verfügbar. Der Zwischenbericht für das 1. Quartal
2012/2013 wird ab 12 Uhr ebenfalls unter www.verbio.de abrufbar sein.
Kontakt:
VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
Augustusplatz 9
04109 Leipzig
Anna-Maria Schneider
Investor Relations
Tel: +49(0)341/308530294
Fax: +49(0)341/308530298
E-Mail: ir@verbio.de
Isabel Roßberger
Public Relations
Tel: +49(0)341/308530263
Fax: +49(0)341/308530299
E-Mail: pr@verbio.de
---------------------------------------------------------------------------
Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Mitteilung:
Wettbewerbsverzerrende Importe erschweren der VERBIO AG den Start ins neue
Geschäftsjahr 2012/2013
* Marktverwerfung durch subventionierte, nicht nachhaltig produzierte
Biodiesel-importe aus Argentinien und Indonesien
* Deutschland wird mit Biodiesel aus Altspeisefett aus der ganzen Welt
geflutet
* Derzeitige Rahmenbedingungen lassen einen verlässlichen Ausblick nicht zu
Zörbig/Leipzig, 8. November 2012 - Die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
(VERBIO) weist im
1. Quartal ihres neuen Geschäftsjahres 2012/2013 einen Konzernumsatz von
EUR 217,5 Mio. (Q1 2011/2012: EUR 224,4 Mio.) aus und liegt damit unter dem
Vorjahreswert. Niedrigere Umsatzerlöse einerseits, höhere Personalkosten
aufgrund des Ausbaus der Biogasproduktion und höhere sonstige Aufwendungen
andererseits führten zu einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) von EUR 1,6 Mio. (Q1 2011/2012: EUR 10,3 Mio.) und
einem Konzernbetriebsergebnis (EBIT) von EUR -4,9 Mio. (Q1 2011/2012: EUR
3,8 Mio.). Belastet wurden das Ergebnis durch eine in Folge der
subventionierten Biodieselimporte geringe Anlagenauslastung, hohen
Margendruck sowie durch Verluste aus Sicherungsgeschäften in Höhe von
insgesamt EUR 6,8 Mio. (Q1 2011/12: Ertrag EUR 6,7 Mio.), bei denen die
Voraussetzungen für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen nicht
vorgelegen haben. Zum Stichtag 30. Septemer 2012 betrug die
Eigenkapitalquote 45,2 Prozent; Finanzmittel stehen der VERBIO in Höhe von
EUR 40,3 Mio. zur Verfügung.
Marktsituation: Nachhaltigkeitsverordnung 'gilt' nur für deutsche
Hersteller
Seit Beginn des Kalenderjahres 2012 wird der deutsche Markt für Biodiesel
durch die Einfuhr von subventioniertem Biodiesel (aus Soja- und Palmöl) aus
Argentinien und Indonesien und durch gegen-über 2011 deutlich höhere
Importe von Biodiesel aus Altspeisefetten massiv belastet. Insbesondere die
Importe aus Argentinien und Indonesien entsprechen zum Großteil nicht den
Vorgaben der REDcert-EU bzw. der Deutschen
Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (BMELV). Mit Hilfe getauschter
Nachhaltigkeitsnachweise werden diese Importe auf die Quote zur Erfüllung
der Deut-schen Biokraftstoffziele angerechnet. Leider konnten sich die
deutschen Ministerien bis heute nicht auf ein Vorgehen gegen diese
rechtswidrigen Praktiken einigen. Somit werden die deutschen Hersteller
weiterhin mehrfach bestraft. Preisdruck aufgrund der subventionierten
Einfuhren und eine Situation, in der Investitionen in eine nachhaltige
gesetzeskonforme Produktion von Biokraftstoffen ad absurdem geführt werden:
Die Deutschen Biokraftstoffziele werden zu einem großen Teil mit Biodiesel
aus Argentinien und Indonesien erfüllt.
EU-Novellierung fördert Nachhaltigkeitsgedanken
Positiv zu vermerken ist der von der EU-Kommission zur Diskussion gestellte
Vorschlag einer Novellierung der bestehenden Richtlinien für Erneuerbare
Energien: Die ab 2020 zu erfüllende Gesamtquote von zehn Prozent soll
unangetastet bleiben und lediglich gesplittet werden: fünf Prozent für
Biokraftstoffe der 1. und fünf Prozent für Biokraftstoffe der 2. und 3.
Generation. Damit ist klarge-stellt, dass es mit 'normalem' Biodiesel und
Bioethanol auch über das Jahr 2020 weitergehen wird und E10 im Markt
bleibt, denn selbst für die Erreichung des Fünf-Prozent-Ziels ist ein
Anteil von zehn Prozent Bioethanol im Benzin notwendig. Die EU-Kommission
setzt damit auch ein eindeutiges Signal, dass der bisherige
Biokraftstoffanteil richtig und gut ist. Biomethan aus Agrarreststoffen ist
Biokraftstoff der 2. Generation und besitzt eines der größten Potenziale,
der Biokraftstoff der Zukunft zu werden.
Derzeitige Rahmenbedingungen lassen einen verlässlichen Ausblick nicht zu
Derzeit gibt es keine Aussage seitens der Politik, wie sichergestellt
werden soll, dass keine subventio-nierten Biokraftstoffe
wettbewerbsverzerrend in den deutschen Markt drängen und die deutschen
Biokraftstoffziele nur durch nachhaltig erzeugte Biokraftstoffe erfüllt
werden. Eine Umgehung der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung muss
unmöglich werden. Aufgrund dieser unsicheren Rah-menbedingungen wird der
Vorstand seine im letzten Geschäftsjahr geäußerten Ziele für das
Geschäftsjahr 2012/2013 zurückziehen. Sobald mehr Transparenz bezüglich der
weiteren Entwick¬lung vorliegt, wird der Vorstand auf dieser Basis einen
neuen verlässlichen Ausblick bekannt geben.
Entwicklung der Segmente
Biodiesel im 1. Quartal noch durch illegale Importe belastet
Die oben beschriebene Situation am Biodieselmarkt führte zu einer
geringeren Auslastung unserer Biodieselanlagen und zu einem Absatz in den
in- und ausländischen Beimischungsmarkt, der unter dem Wert des
entsprechenden Vorjahreszeitraums lag. Die Exportquote für Biodiesel
erhöhte sich im Berichtszeitraum auf 18,3 Prozent, während sie im
Vorjahresvergleichszeitraum rund 10,7 Prozent betrug. Im ersten Quartal
2012/2013 wurden im Segment Biodiesel Umsatzerlöse von EUR 131,0 Mio. (Q1
2011/2012: EUR 127,2 Mio.) erzielt. Die Umsatzerhöhung, bei gleichzeitig
geringerer Produktion, begründet sich im Wesentlichen durch ein gestiegenes
Preisniveau. Die in Relation zu den Umsatzer-lösen stärker gestiegenen
Materialaufwendungen sowie höhere Personalkosten führten zu einem
Segmentergebnis von EUR -4,0 Mio. (Q1 2011/2012: EUR 5,3 Mio.).
Produktivität der Bioraffinerie weiter optimiert
Mit einer Produktion von 36.284 Tonnen Bioethanol im ersten Quartal
2012/2013 lag die produzierte Menge deutlich unter der des entsprechenden
Vorjahreszeitraums (Q1 2011/2012: 60.786 Tonnen). Aufgrund der hohen
Rohstoffpreise wurde die Auslastung der Bioethanolanlagen an die vorhandene
Kapazität der Biomethananlagen angepasst. Dadurch wurde der
Getreideverbrauch bei optimaler Biomethanproduktion minimiert. Daraus
resultierten im ersten Quartal 2012/2013 Umsatzerlöse von EUR 51,7 Mio. (Q1
2011/2012: EUR 75,1 Mio.). Die Produktion von Biomethan wurde weiter
gesteigert, die Produktionsanlagen optimiert und die spezifischen
Produktionskosten weiter gesenkt. Im 1. Quartal 2012/2013 wurden 98.130 MWh
Biomethan produziert. Das ist gegenüber dem Ver-gleichsquartal 2011/2012
eine Steigerung von 50 Prozent (Q1 2011/2012: 65.278 MWh). Das
Segmentergebnis betrug EUR 1,2 Mio., im Vorjahr belief es sich auf EUR -1,2
Mio.
Die Nachfrageentwicklung im Markt bei Bioethanol ist stabil. Der höhere
Verbrauch von Bioethanol in Deutschland ist überwiegend auf die
Kraftstoffsorte E10 zurückzuführen.
Biomethan - Steigerung der Produktion um 50 Prozent
Die Bedeutung von Biomethan als Biokraftstoff hat in Deutschland in den
letzten 18 Monaten erheblich zugenommen. Mittlerweile sind circa 20 Prozent
des Erdgases durch Biomethan ersetzt worden. Vollkommen geräuschlos und
ohne die Aufregung, die es bei der Einführung von E10 gegeben hat, wird an
mehr als 100 Erdgastankstellen in Deutschland 100 Prozent reines Biomethan
getankt.
Märka als Bestandteil der Wertschöpfungskette gewinnt immer mehr an
Bedeutung
Im ersten Quartal 2012/2013 konnte die Märka GmbH aus dem Handel mit
Getreide, Ölsaaten und Düngemitteln mit Dritten EUR 32,7 Mio. (Q1
2011/2012: EUR 19,4 Mio.) erzielen. Durch den sehr guten Ernteverlauf
wurden wesentlich mehr Getreide und Ölsaaten als im Vergleichszeitraum 2011
erfasst. Das Segmentergebnis betrug EUR -2,4 Mio. (Q1 2011/2012: EUR -1,1
Mio.). Auch hier haben sich negative Effekte aus Absicherungsgeschäften
wegen stark gestiegener Rohstoffpreise ausgewirkt.
Der Zwischenbericht für das 1. Quartal 2012/2013 ist heute, ab 12 Uhr,
unter
www.verbio.de/investor-relations/aktuelles-publikationen/finanzberichte/
verfügbar.
Informationen zur VERBIO Vereinigte BioEnergie AG (VERBIO)
Die VERBIO ist einer der führenden, konzernunabhängigen Hersteller und
Anbieter von Biokraftstoffen und zugleich der einzige großindustrielle
Produzent von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan in Europa. Die
Nominalkapazität beträgt rund 450.000 Tonnen Biodiesel, 300.000 Tonnen
Bioethanol und 480 Gigawattstunden Biomethan pro Jahr. Das Unternehmen
setzt zur Herstellung seiner hocheffizienten Kraftstoffe selbst
entwickelte, energiesparende Produktionsprozesse und innovative
Technologien ein. Die Biokraftstoffe von VERBIO erreichen CO2-Reduktionen
bis zu 90 Prozent gegenüber Benzin oder Diesel. VERBIO liefert seine
Produkte direkt an die europäischen Mineralölkonzerne,
Mineralölhandelsgesellschaften, freie Tankstellen, Speditionen, Stadtwerke
und Fahrzeugflotten. Darüber hinaus vertreibt VERBIO hochwertiges
Pharmaglyzerin für die Konsumgüter- und Kosmetikindustrie (Glyzerin
entsteht als Nebenprodukt bei der Biodieselherstellung). Innerhalb des
Konzerns agiert die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG als Management-Holding.
Das operative Geschäft betreiben die Tochtergesellschaften VERBIO Diesel
Bitterfeld GmbH & Co. KG, VERBIO Diesel Schwedt GmbH & Co. KG, VERBIO
Ethanol Schwedt GmbH & Co. KG, VERBIO Ethanol Zörbig GmbH & Co. KG und die
Märka GmbH. Die VERBIO-Aktie
(ISIN DE000A0JL9W6 / WKN A0JL9W) ist seit Oktober 2006 im Prime Standard
der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Wichtiger Hinweis
Diese Corporate News enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, welche auf
Annahmen und Schätzungen der Unternehmens¬leitung der VERBIO Vereinigte
BioEnergie AG beruhen. Auch wenn die Unternehmensleitung der Ansicht ist,
dass diese An¬nahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftige
tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von
diesen Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich
abweichen. Zu diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der
gesamtwirtschaftlichen Lage, der gesetzlichen und regulatorischen
Rahmenbedingungen in Deutschland und der EU sowie Veränderungen in der
Branche gehören. Die VERBIO übernimmt keine Gewährleistung und keine
Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten
tatsächlichen Ergebnisse mit den in dieser Corporate News geäußerten
Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden.
08.11.2012 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Unternehmen: VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
Augustusplatz 9
04109 Leipzig
Deutschland
Telefon: +49 (0)341 30 85 30 290
Fax: +49 (0)341 30 85 30 298
E-Mail: ir@verbio.de
Internet: www.verbio.de
ISIN: DE000A0JL9W6
WKN: A0JL9W
Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard); Freiverkehr
in Berlin, Düsseldorf, München, Stuttgart
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
---------------------------------------------------------------------------