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DGAP-News: AlixPartners: AlixPartners Global Automotive Review and Outlook 2012: Europa im Rückwärtsgang (deutsch)

Veröffentlicht am 26.06.2012, 12:03
AlixPartners: AlixPartners Global Automotive Review and Outlook 2012: Europa im Rückwärtsgang

DGAP-News: AlixPartners / Schlagwort(e): Studie

AlixPartners: AlixPartners Global Automotive Review and Outlook 2012:

Europa im Rückwärtsgang

26.06.2012 / 12:02

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- Der europäische Automobilmarkt geht stark zurück

- Überkapazitäten zementieren Schieflage einiger Hersteller

- Volumenhersteller besonders betroffen

- Plattform- und Modulstrategien zahlen sich aus

- Lage der Zulieferer gut, aber gespalten

München, 26. Juni 2012 - Die weltweite Automobilindustrie bleibt ein

Wachstumsmarkt. Bis 2016 wird der globale Neuwagenabsatz von heute 78

Millionen Fahrzeugen auf knapp 98 Millionen Fahrzeuge steigen. Getrieben

wird dieses Wachstum vor allem durch die weiter steigende Nachfrage in

China und anderen asiatischen Ländern, aber auch durch ein Anziehen der

Märkte in Amerika und Osteuropa. In Westeuropa droht jedoch nach der Krise

der Jahre 2008 und 2009 ein zweiter Marktrückgang in diesem und dem

nächsten Jahr: Nach 14,4 Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr 2011

werden im laufenden Jahr voraussichtlich nur 13,5 Millionen Neufahrzeuge

einen Käufer finden. Einzelne Länder wie Italien und Frankreich erleben

dieses Jahr einen Nachfragerückgang von mehr als 10 Prozent und befinden

sich damit auf einem Niveau wie in den 80er Jahren. Für 2013 wurde bisher

von vielen Marktbeobachtern eine leichte Erholung des Marktes vorausgesagt;

auf Basis der jüngsten makroökonomischen Indikatoren ist allerdings auch im

nächsten Jahr mit einem weiteren Abkühlen der Nachfrage in Westeuropa zu

rechnen. Dies zeigt die jährliche Automobilstudie des global tätigen

Beratungsunternehmens AlixPartners. Unter Druck geraten vor allem die

Volumenhersteller, die ihre europäischen Kapazitäten anpassen müssen.

In diesem Jahr wird der westeuropäische Automarkt erneut um rund eine

Million Einheiten auf dann 13,5 Millionen Neuwagen zurückgehen. Damit

fehlen der Branche 3,3 Millionen Autoverkäufe gegenüber 2007 - davor hatte

der Absatz zehn Jahre lang stabil bei 16 bis 17 Millionen Fahrzeugen

jährlich gelegen. Doch die Finanzkrise von 2008 und 2009 brachte das Ende

dieser stabilen Periode. Trotz umfangreicher Stützprogramme, wie die in

vielen europäischen Ländern eingeführten Abwrackprämien, nahm der Markt nur

noch 15 Millionen Fahrzeuge pro Jahr auf. Mit dem Ende der Stützprogramme

erlebte die Branche 2010 einen weiteren Marktrückgang auf 14,4 Millionen

verkaufte Neufahrzeuge, und auch 2011 belebte sich der Absatz nur wenig.

Statt der noch im vergangenen Jahr erwarteten langsamen Erholung des

Marktes sorgt nun die Eurokrise für den weiteren Rückgang. Auch danach wird

sich der Markt nur langsam erholen. Der AlixPartners Global Automotive

Review and Outlook 2012 prognostiziert, dass die Marke von 16 Millionen

erst im Jahr 2020 wieder erreicht werden wird.

Der Marktrückgang verteilt sich nicht gleichmäßig über Europas Landkarte,

sondern zeigt klare Schwerpunkte: Zweistellige Einbrüche des

Neuwagenabsatzes verzeichnen Belgien, Italien und Frankreich, während der

Rückgang in Großbritannien, Deutschland und Spanien mit 0,8 bis 2,4 Prozent

relativ moderat ausfällt. In Russland und Polen wächst der Markt sogar

leicht. Absolut gesehen verlieren vor allem die großen Märkte - Frankreich

mit einem Minus von 281.000 Autoverkäufen und Italien mit einem gegenüber

dem Vorjahr um 235.000 Einheiten verringerten Absatz. Auch in Deutschland

werden 2012 voraussichtlich 78.000 Autos weniger verkauft als im Vorjahr -

wegen der Größe des Marktes liegt der Rückgang hier jedoch nur bei 2,3

Prozent. Die Gründe für die rückläufige Autokonjunktur in Westeuropa liegen

in der Unsicherheit der Verbraucher durch die Eurokrise und die weiterhin

hohe Arbeitslosigkeit von europaweit über zehn Prozent. Dies hemmt den

privaten Konsum, der im Jahr 2012 EU-weit um nur 0,3 Prozent steigt, und im

nächsten Jahr voraussichtlich um 0,5 Prozent sinken wird. 'Unter diesen

Voraussetzungen wird eine Markterholung im Jahr 2013 schwierig - wir gehen

eher von einer weiter abkühlenden Nachfrage in Westeuropa aus.', sagt Jens

Wiese, Director bei AlixPartners.

Konsolidierung notwendig

Verschärft wird die Situation in Europa durch anhaltende Überkapazitäten.

Während die Krise von 2008 und 2009 in den USA zu einer Gesundschrumpfung

der Automobilindustrie genutzt wurde, hielt die europäische Politik beinahe

alle Werke am Leben: 18 US-Werke schlossen in den letzten vier Jahren, so

dass jetzt eine durchschnittliche Werksauslastung von 88 Prozent für eine

rentable Produktion sorgt und den amerikanischen Autobauern eine

Kapitalrendite von knapp zehn Prozent beschert. Dagegen wurden im selben

Zeitraum nur drei Automobil-Werke in Westeuropa geschlossen, gleichzeitig

aber acht osteuropäische Werke neu eröffnet.

Entsprechend liegen heute 40 Prozent der europäischen Werke der

Automobilhersteller unterhalb der Rentabilitätsgrenze, die bei einer

Auslastung von rund 75 bis 80 Prozent erreicht wird. Derzeit arbeiten nur

die Premium-Hersteller sowie Hyundai und VW mit zufriedenstellenden

Auslastungsquoten von über 85 Prozent. Nicht ausgelastete Werke finden sich

vor allem in Frankreich, Italien und Spanien, während die Werke in

Großbritannien, Deutschland und Tschechien derzeit mehrheitlich ungefährdet

sind.

'Überkapazitäten sorgen nicht nur für eine ungenügende Auslastung und

mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der Werke; sie zwingen die Hersteller auch,

ihre Fahrzeuge mit Hilfe hoher Preisnachlässe in den Markt zu drücken,'

sagt Stefano Aversa, Co-Präsident und Europachef von AlixPartners. So werde

beispielsweise auf dem deutschen Markt derzeit ein durchschnittlicher

Rabatt von 2.400 Euro je Neuwagen gewährt, 2007 waren es noch 2.200 Euro.

'Dauerhaft muss die Produktion in Europa dem Bedarf angepasst werden', so

Aversa. 'Erst dann können die Hersteller wieder profitabel wirtschaften.'

Volumenhersteller unter Druck

Besonders betroffen vom derzeitigen Rückgang des Automarktes sind

Volumenhersteller wie Fiat, Ford oder Opel. Denn ihr Marktsegment wird

gleichzeitig von oben und unten bedroht: Von unten attackieren sogenannte

,Value-Marken' wie Dacia, Hyundai, Lada und Kia mit einem aggressiven

Preis-Leistungs-Versprechen, und von oben drängen Premiummarken wie Audi,

BMW oder Mercedes mit immer neuen Modellen in die traditionell von den

Volumenherstellern besetzten Marktsegmente. Dieses Spannungsfeld spiegelt

sich auch deutlich in der Profitabilität der einzelnen Hersteller wider. So

erwirtschaftete BMW auf Grund seiner erfolgreichen Premiumpositionierung im

Jahr 2011 eine Gewinnmarge von 11,8 Prozent, Hyundai erreichte als

erfolgreichste Value-Marke 10,4 Prozent. Die stark europäisch

ausgerichteten Volumenmarken sind dagegen nur knapp profitabel oder

erwirtschaften Verluste.

Die betroffenen Volumenhersteller reagieren mit zwei Strategien: Sie

gründen selbst Value-Marken, wie dies Renault mit Dacia und VW mit Skoda

erfolgreich vorgemacht haben. Oder sie versuchen den Weg in Richtung

Premium zu gehen, wie derzeit die Marke Citroën mit der DS-Linie.

Allerdings ist es schwer, in der immer breiter aufgestellten Modellpalette

der Premiumhersteller noch eine Lücke zu finden; zudem lässt das Image von

Volumenmarken kaum Aufpreise zu.

Viele Hersteller, wie etwa Ford oder VW, sind weltweit aufgestellt und

können die Schwäche des europäischen Marktes durch ihre starken

Übersee-Aktivitäten wettmachen. So lag der Ertrag der Marke VW im Jahr 2011

weltweit bei etwa vier Prozent vom Umsatz, während die Gewinne im

Europageschäft auf null bis zwei Prozent geschätzt werden. Hersteller, die

stark vom europäischen Markt abhängig sind, wie etwa Fiat oder die

französische PSA mit den Marken Citroën und Peugeot, werden durch die jetzt

entstehende zweite europäische Absatzkrise besonders in Bedrängnis

gebracht. Beide Hersteller haben bereits mit dem Bau von Werken in China

reagiert, stehen aber noch am Anfang ihrer weltweiten Expansion.

Plattform- und Modulstrategien zahlen sich aus

Erstmals untersuchte die jährlich durchgeführte

AlixPartners-Automobilstudie in diesem Jahr auch die Auswirkungen der

Plattform- und Modulstrategien der Automobilhersteller. Am Beispiel Fiat

kann gezeigt werden, dass Modelle, die auf derselben Plattform basieren, im

Jahr 2010 eine Gleichteil-Quote von 55 Prozent erreichten und im Jahr 2014

auf einen Anteil von 70 Prozent kommen sollen. Bei Modellen ohne gemeinsame

Plattform wird dagegen nur ein Gleichteilanteil von maximal 35 Prozent (bis

2014) erreicht. Die 2010 mit dieser Strategie realisierten Einsparungen

beliefen sich auf vier Prozent der variablen Kosten, auf 30 Prozent der

Investitionen und auf 55 Prozent der Forschungs- und Entwicklungskosten.

Ohne die Einsparungen aus Gleichteil- und Modulstrategien wäre die

derzeitige Modelloffensive der Automobilhersteller nicht denkbar. VW, PSA

und Renault produzieren im Durchschnitt vier Modelle je Plattform, bei

Hyundai sind es sogar mehr als fünf. Weitere immer häufiger genutzte

Einsparpotenziale liegen in Entwicklungs-, Produktions- und

Einkaufs-Kooperationen der Hersteller. Besonders häufig sind Kooperationen

zur Zeit im Bereich der Lieferwagen-Produktion und bei der Entwicklung

neuer Antriebe, sowohl für konventionelle Fahrzeuge als auch für

Elektroautos.

Zulieferer wieder gesünder, aber weit auseinander

Die von der Finanzkrise 2008 und 2009 hart getroffene Zulieferindustrie hat

sich deutlich erholen können, wie die Studie zeigt. Es gab weniger

Insolvenzen als erwartet und das Insolvenzrisiko der Zulieferer ist

gegenüber 2009 deutlich zurückgegangen, aktuell gelten nur noch elf Prozent

der Unternehmen als gefährdet. Insgesamt haben die Zulieferer in Europa die

Hersteller bei der Profitabilität wieder überholt und erreichen im Schnitt

eine EBIT-Marge von über zehn Prozent. Dennoch liegen die gesunden und die

gefährdeten Unternehmen so weit auseinander wie noch nie: Die

erfolgreichsten 25 Prozent der Zulieferer erwirtschaften weltweit 87

Prozent der Gewinne, die breite Mitte von 50 Prozent teilt sich die

restlichen 13 Prozent des Kuchens - und die unteren 25 Prozent der Branche

gehen leer aus.

Betrachtet man die besonders profitablen Zulieferer, so sind drei

Erfolgsmuster zu erkennen: Erstens oligopolistisch geprägte Marktsegmente

mit gutem Preisniveau, zweitens klare Technologie-Führerschaft,

idealerweise in wachsenden Produktsegmenten und drittens eine klare

Premium-Positionierung mit entsprechend gesunden Kunden.

Weiterhin große Aufgaben für die Branche

Das europaweite CO-Ziel für 2015 von 130g pro Kilometer ist heute kein

Problem mehr für die Branche. Allerdings ist das Erreichen des Ziels für

2020 von 95g pro Kilometer noch fraglich - dies entspricht bei Benzin einem

Durchschnittsverbrauch von 3,6 Litern auf 100 Kilometer. Für die Branche

bedeutet das Mehrkosten für zusätzliche Technologie sowie enorme

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung - und es ist derzeit nicht

absehbar, ob diese Kosten an die Käufer weitergegeben werden können.

Allerdings ergeben sich aus diesen Herausforderungen auch klare Chancen für

jene Hersteller und Zulieferer, die sich am besten darauf einstellen und

Zukunftsfelder besetzen. Die hierfür relevanten Innovationsfelder umfassen

zum einen neue Technologien für verbesserte Antriebe - einschließlich

Elektroantrieben, denn ohne sie ist das 2020-Ziel aus heutiger Sicht

überhaupt nicht zu erreichen. Zum anderen muss eine Gewichtsreduktion

erfolgen - das ist die derzeit aussichtsreichste Spritspar-Technologie. Und

schließlich muss das Downsizing der Motoren weitergehen, die dank Aufladung

trotzdem die gleiche Leistung erreichen wie heute. 'Wie das Beispiel des

Peugeot 208 zeigt, werden die neuen Fahrzeuggenerationen nicht mehr

automatisch größer und schwerer als die Vorgänger-Baureihe', sagt Elmar

Kades, Managing Director bei AlixPartners. 'Auch dies ist eine wichtige

Voraussetzung, um über die gesamte Fahrzeugflotte hinweg den CO-Ausstoß zu

reduzieren.'

Über AlixPartners

AlixPartners steht als global tätiges Beratungsunternehmen für die

ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Unternehmen in komplexen

Restrukturierungs- und Turnaroundsituationen und die Umsetzung

anspruchsvoller Ertragssteigerungsprogramme. Branchenexpertise und

weitreichende Erfahrung in Geschäftsprozessen in Verbindung mit

tiefgreifendem Know-how der finanziellen und operativen Restrukturierung

ermöglichen es AlixPartners, auf Herausforderungen in Konzernen,

Großunternehmen sowie bei mittelständischen Unternehmen einzugehen. In

zahlreichen Fällen haben erfahrene Manager von AlixPartners bei

herausfordernden Unternehmenssanierungen interimistisch Führungsfunktionen

übernommen.

AlixPartners hat 1.000 Mitarbeiter in weltweit siebzehn Büros und ist seit

dem Jahr 2003 mit eigenen Büros in Deutschland vertreten. AlixPartners ist

im Web zu finden unter www.alixpartners.de

Weitere Informationen:

IRA WÜLFING KOMMUNIKATION GmbH

Ira Wülfing

T +49.(0)89. 2000 30-33

F +49.(0)89. 2000 30-40

ira@wuelfing-kommunikation.de

Ende der Finanznachricht

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26.06.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,

übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber

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175449 26.06.2012

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