Erste Asset Management 'Im Gespräch': 'Sport-Events: Die Verantwortung wird geteilt, bis am Ende ein großes Geschäft ohne Verantwortung übrig bleibt'
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Erste Asset Management 'Im Gespräch': 'Sport-Events: Die Verantwortung
wird geteilt, bis am Ende ein großes Geschäft ohne Verantwortung übrig
bleibt'
03.06.2014 / 11:00
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Am 12. Juni füllen sich die Stadien in Brasilien zu
Fußball-Weltmeisterschaft, dem größten Sport-Event der Welt. Doch
mittlerweile zeigt sich, dass Großereignisse, wie die Fußball-WM in
Brasilien oder die Olympischen Spiele in Sotchi, nicht nur Millionen
begeistern, sondern auch den Blick auf ökologische, soziale und ethische
Missstände in den Gastgeberländern lenken. Im Interview bewertet Gerold
Permoser, Chief Investment Officer der Erste Asset Management (EAM),
Großveranstaltungen aus Sicht des ESG-Investors.
Herr Permoser, wie bewerten Sie Sportgroßveranstaltungen wie die Fußball-WM
in Brasilien unter Nachhaltigkeitskriterien?
Permoser: Mit der Organisation von Sportgroßveranstaltungen sind an vielen
Punkten unter ökologischen, sozialen und Unternehmensführungs-Aspekten
(Environment, Social and Governance, ESG-Aspekte) negative Auswirkungen
verbunden. Die betroffenen Menschen lehnen sich gegen die sozialen
Missstände in ihrem Land auf und wehren sich. Das geschieht aktuell auch in
Brasilien. Neben sozialen Aspekten spielen beispielsweise Umweltzerstörung
oder tödliche Arbeitsunfälle beim Bau von Stadien und Infrastruktur eine
wichtige Rolle. Auch die allgegenwärtigen Korruptionsvorwürfe sind ein
bedeutendes Governance-Thema.
Wie gehen Asset Manager vor, um die Wünsche Institutioneller Investoren
nach nachhaltigen Investments in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen?
Permoser: Die Beurteilung von Großereignissen unter
Nachhaltigkeitskriterien steckt noch in den Kinderschuhen. In unseren
Gesprächen mit ESG-Ratingagenturen zeigte sich, dass sich Mega-Events nicht
klar bewerten lassen: Ausrichter solcher Sportereignisse ist meist eine
staatsnahe lokale Organisation und Veranstalter ist zumeist ein privater
Verein, wie zum Beispiel die FIFA. Ist nun das Unternehmen Adidas, in das
wir investieren könnten, verantwortlich dafür, was die FIFA macht? Und: Wer
baut die Stadien in Katar? Die Zusammenhänge sind oft so undurchsichtig,
dass es schwerfällt, unternehmerische Verantwortung festzumachen. Bei
Mega-Events scheint es so zu sein, dass Verantwortung so lange
,privatisiert', anonymisiert, delegiert und geteilt wird, bis am Ende ein
großes Geschäft ohne Verantwortung übrig bleibt. Vor diesem Hintergrund
haben wir schon im Vorfeld zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 im Rahmen
unseres Engagement-Ansatzes betreffende Unternehmen gefragt, welche
Möglichkeiten sie sehen, große Sportveranstaltungen nachhaltiger zu
gestalten.
Welche Erfahrungen haben Sie dabei gesammelt?
Permoser: Manche Unternehmen reagierten sofort auf unser Engagement.
Offensichtlich war diesen Unternehmen klar, dass sie mit der
Weltmeisterschaft in Brasilien in Verbindung gebracht werden und daraus
auch eine entsprechende Verantwortung erfolgt. Mit Adidas, Continental und
Sony konnten wir ausführliche Engagement-Aktivitäten durchführen. Andere
Unternehmen wie Johnson & Johnson machten jedoch von Anfang an deutlich,
dass sie sich zu diesem Thema nicht äußern. Ein Ziel der Unternehmen, die
sich äußerten, war den Fußball als Sport populärer und verfügbarer zu
machen. In einzelnen Fällen erhielten wir auch erfrischend ehrliche
Antworten: Continental gab an, dass sich am Ende alles um die Bekanntheit
der Marke und die Umsatzsteigerungen drehe. Viele Unternehmen wollten die
Frage, wie sie zu den derzeitigen Protesten stehen, unter dem Hinweis auf
interne Unternehmensrichtlinien aber nicht beantworten. Adidas und
Continental fühlen sich für die Proteste nicht direkt verantwortlich und
sehen die FIFA selbst und den Staat als Ansprechpartner für die
Nachhaltigkeit von Groß-Events. Jedes beteiligte Unternehmen, mit dem wir
gesprochen haben, versucht aber, die Gesellschaft im Austragungsland zu
unterstützen. So wurden beispielsweise zahlreiche soziale Projekte für
Kinder zur Förderung von Sport und Schulbildung ins Leben gerufen.
Wie wird sich Engagement bei Sportgroßveranstaltungen in der Zukunft
entwickeln?
Permoser: Es wird immer deutlicher, dass auch Investoren einen
ausführlicheren Dialog mit den am Event beteiligten Parteien führen müssen.
Aus diesem Grund will die Erste Asset Management mit dem
Engagement-Experten GES gemeinsam einen Investorenkreis gründen. Dieser
soll periodisch Engagement-Aktivitäten durchführen, die sich nicht nur auf
die Fußball-Weltmeisterschaft, sondern auf alle großen Sportereignisse und
ihre Sponsoren beziehen.
Über Gerold Permoser: Mag. Gerold Permoser ist Chief Investment Officer
(CIO) der Erste Asset Management in Wien.
Über den Fonds ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL
Fondsstart: 11.07.2003
Basiswährung: EUR
Volumen: 233,0 Millionen Euro (per 30.5.2014)
Verwaltungsgebühr: bis zu 1,80% p.a.
TER (letztes Geschäftsjahr): 1,75%
Rechnungsjahr: 01.12. bis 30.11.
Ausschüttung: 01.03.
Benchmark: MSCI World in EUR
Anteilklassen:
A (Ausschüttend)
ISIN: AT0000A01GL7
VT (Vollthesaurierend)
ISIN: AT0000A0FSN4
T (Thesaurierend)
WKN: A0J36T
ISIN: AT0000646799
Der ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL legt weltweit in Aktien mit deutlichem
Fokus auf die entwickelten Märkte an. Das Investment-Universum wird einem
Screening auf qualitativer Grundlage nach CSR/SRI-Kriterien unterzogen. Der
Fonds ist ein aktiv gemanagter Nachhaltigkeits-Aktienfonds, der weltweit
investiert. Die Struktur des Fonds - betreffend Sektoren und Währungen -
orientiert sich am MSCI World Index. Der Fonds wird nach einem vierstufigen
Investmentprozess verwaltet, auf dessen 1. Ebene das Investmentuniversum
des Fonds nach Umwelt-, Stakeholder- und Corporate Governance-Kriterien
gefiltert wird. Auf Ebene 2 werden in einem Investment Board die Ergebnisse
des Nachhaltigkeitsfilter (Ebene 1) nochmals überprüft und spezielle
Einzeltitel sowie IPOs diskutiert - am Ende steht das investierbare SRI
Universum. Auf der nächsten Ebene (3) folgen die Portfoliokonstruktion
sowie das Risk Management. Auf Ebene 4 finden sich die
Engagement-Aktivitäten des Fondsmanagements.
Bei Interesse können Sie hier den vollständigen "ERSTE RESPONSIBLE RETURN -
The ESG Letter" lesen: http://www.esgletter.at/
Rückfragen an:
Erste Asset Management, Communications & PR
Birgit Haiden
Tel. +43 (0)50 100 19991
E-Mail: birgit.haiden@sparinvest.com
Paul Severin
Tel. +43 (0)50 100 19982
E-Mail: paul.severin@erste-am.com
Erste Asset Management GmbH
Habsburgergasse 2 A-1010 Wien,
www.erste-am.com
Sitz Wien, FN 102018b,
Handelsgericht Wien, DVR 0468703
ergo Kommunikation
Klaus Spanke
Tel. +49 (0)221/91 28 87 28
E-Mail: klaus.spanke@ergo-komm.de
Die Erste Asset Management GmbH (www.erste-am.com) koordiniert und
verantwortet die Asset-Management-Aktivitäten (Vermögensverwaltung mit
Investmentfonds und Portfoliolösungen) innerhalb der Erste Group Bank AG.
An ihren elf Standorten in Österreich sowie Deutschland, Kroatien,
Rumänien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn verwaltet sie ein Vermögen
von rund 47 Milliarden Euro.
Ende der Finanznachricht
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03.06.2014 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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