mainvestor GmbH / VSG Vange Software Group AG: 'Hightech pur mit vorgezeichnetem, profitablem Wachstum'
DGAP-News: mainvestor GmbH / VSG Vange Software Group AG /
Schlagwort(e): Sonstiges
mainvestor GmbH / VSG Vange Software Group AG: 'Hightech pur mit
vorgezeichnetem, profitablem Wachstum'
13.06.2012 / 13:37
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Im Company - Talk: Beiou Huang, CFO
- 'Realisieren EBIT-Margen über 45 Prozent und wachsen mit chinesischen
Bausparkassen'
- 'Wir planen regionale Expansion und Zukäufe'
- 'Namhafte internationale Anleger sind bei Vange investiert - Altaktionäre
geben keine Aktien ab'
- 'Wir müssen um Vertrauen werben, transparent sein und wollen zu den
Besten gehören'
- 'Chancen des ersten chinesischen Software IPOs in Deutschland erkennen'
Hintergrund
Die Vange Software Group AG (ISIN CH014955709)ist ein führender Anbieter
von Softwarelösungen für die chinesische Housing Financing Industrie. Diese
vom Grundansatz den deutschen Bausparkassen ähnlichen Finanzinstitutionen
sind von der chinesischen Regierung gesetzlich vorgeschrieben, um Bürgern
auf breiter Basis den Zugang zu günstigen Immobilienfinanzierungen zu
ermöglichen. Sie sind Teil des sozialen Wohlfahrtssystems der Volksrepublik
China. Die Erstnotiz der Vange Software Group AG im Entry Standard der
Frankfurter Wertpapierbörse ist für den 21. Juni 2012 geplant. Die
Zeichnungsfrist läuft voraussichtlich bis zum 18. Juni 2012. Insgesamt
werden bis zu 1.000.000 Namensaktien, die ausschließlich aus einer
Kapitalerhöhung stammen, zu 26,00 Euro bis 31,00 Euro angeboten. Bei
Vollplatzierung liegt die Marktkapitalisierung von Vange bei rund 150
Millionen Euro. Die Zeichnung der Aktien ist über die Hausbank möglich. Bei
Fragen steht unter Tel. 069/ 905505-52 ein Ansprechpartner zur Verfügung.
mainvestor Company Talk sprach mit Beiou Huang, dem CFO der Vange Software
Group AG.
mainvestor: Herr Huang, die Vange Software Group ist das erste
Softwareunternehmen aus China, das in Deutschland an die Börse geht. Wie
fühlt man sich als Pionier?
Beiou Huang: Es stimmt, bisher verbinden die Anleger mit China auf dem
deutschen Kurszettel vor allem Mode, Nahrungsmittel oder
Immobiliengesellschaften. Die Vange Software Group ist hingegen
Hochtechnologie pur. Wir kombinieren eine gute Marktstellung mit hohen
Wachstumsraten beim Umsatz und Ergebnis. Auch unsere Margen entsprechen
denen eines gut positionierten westlichen Softwarehauses. Wir sind
überzeugt, dass Vange damit für auf Wachstumswerte orientierte Anleger
interessant ist. Letztlich wollten wir aber nicht unbedingt Pioniere sein,
auf jeden Fall jedoch zu den Besten gehören.
mainvestor: Vange ist hochgradig profitabel. Was führt zu diesen guten
Margen?
Beiou Huang: Wir realisieren seit Jahren eine EBIT-Marge von mehr als 45
Prozent. Auch unsere Nachsteuerrendite lag 2011 bei rund 35 Prozent. Selbst
für die Softwareindustrie sind das sehr üppige Margen, die bedingt sind
durch unsere gute Marktstellung, die ausgereifte, modular aufgebaute
Software und effiziente Strukturen. Ich möchte dabei herausstellen, dass
wir zu den Marktführern bei Softwarelösungen für die chinesische Housing
Financing Industrie gehören. Ausländische Akteure sind übrigens in diesem
Markt nicht präsent, da die hierfür notwendigen Genehmigungen nur
chinesischen Gesellschaften erteilt werden.
mainvestor: Was verbirgt sich hinter der Housing Financing Industrie?
Beiou Huang: Wir sprechen hier über spezielle Softwarelösungen für die
Housing Provident Funds - kurz HFPs. Diese basieren auf gesetzlich
vorgeschriebenen Sparverträgen. Die chinesischen Arbeitnehmer zahlen einen
Teil ihres Gehalts ein, die Arbeitgeber ergänzen einen gleich hohen Teil.
Mit den angesparten Geldern kann dann u.a. Wohneigentum erworben werden.
Die Grundidee entspricht also unseren deutschen Bausparkassen und ist
integraler Teil des Wohlfahrtssystems in der Volksrepublik China. Dabei
ist die Entwicklung der HPFs nicht vom Immobilienmarkt abhängig, sondern
von den gesetzlich vorgeschriebenen Sparraten. Das langfristige Wachstum
ist also schon heute vorgezeichnet und damit der Markt für unsere
Softwarelösungen.
mainvestor: Können Sie uns genauer beschreiben, wie dieser Markt
organisiert ist?
Beiou Huang: Jede größere Stadt und bestimmte staatliche Unternehmen sind
verpflichtet, HPFs einzurichten, von denen es derzeit etwa 600 in China
gibt. Die chinesischen Bausparkassen verwalten derzeit ein Fondsvolumen von
etwa 240 Milliarden Euro. Und der Markt wächst seit Jahren mit einer Rate
von durchschnittlich rund 25 Prozent jährlich. Unsere Software muss deshalb
große Datenmengen verarbeiten können und dies bei größtmöglicher
Datensicherheit.
mainvestor: Und wie groß ist der Wettbewerb zwischen den Anbietern von
Software- Lösungen, die in diesem Markt tätig sind?
Beiou Huang: Der HPF-Markt ist hochgradig gesetzlich geregelt, was zur
Folge hat, dass dort nur begrenzter Wettbewerb stattfindet. Nur
zertifizierte Unternehmen aus der Volksrepublik China dürfen Produkte und
Services anbieten. Vange ist eine von 10 Gesellschaften, die mit dem
CISI-Zertifikat Stufe II ausgezeichnet ist und damit Services zur
Implementierung von Informationssystemen bereitstellen darf.
mainvestor: Aber die Vange Software Group AG ist doch eine Schweizer
Gesellschaft. Danach dürfen Sie doch gar nicht im stark reglementierten
HPF-Markt in China tätig sein?
Beiou Huang: Die Vange Software Group als Holdinggesellschaft sitzt in der
Schweiz. Unser operatives Geschäft wird aber durch vollkonsolidierte
verbundene Unternehmen in China abgewickelt. Dass dies alles den Regularien
und Gesetzen in unserem Land entspricht, haben wir uns schriftlich von der
für Vange zuständigen Behörde bestätigen lassen. Wir verstehen, dass
Anleger in Europa auf solche Schriftstücke Wert legen, um Sicherheit zu
haben.
mainvestor: Gibt es in Ihren Software-Lösungen Alleinstellungsmerkmale, mit
denen Sie gegenüber Ihren Wettbewerbern punkten können?
Beiou Huang: Über 200 erfolgreich eingeführten Systemen sprechen für sich.
Aktuell sind wir die Nummer 2 im Markt, absolut auf Augehöhe und
Tuchfühlung mit dem Marktführer. Unser Ziel ist es, die Marktstellung
weiter auszubauen und zur Nummer 1 zu werden. Hierfür wollen wir regional
in China expandieren, aber auch die Vorteile unserer Software
herausstellen. So ist unsere Software modular aufgebaut, schnell an
Kundenwünsche anpassbar und damit bestens skalierbar. Sie kann zu einem
kompletten Informationssystem entwickelt werden. Dies verbessert
Arbeitsabläufe bei unseren Kunden und sorgt für eine höhere Effizienz. Ein
Thema, was mehr und mehr auch in China wichtig wird. Durch unseren
umfangreichen Service sorgen wir zudem für eine hohe Kundenzufriedenheit,
was sich auch darin zeigt, dass z.B. 2010 ca. 70 Prozent des Jahresumsatzes
mit Stammkunden erzielt wurde.
mainvestor: In der Provinz Fujian ist Vange ja schon Marktführer. Jetzt
wollen Sie in andere Provinzen expandieren. Gibt es dort nicht bereits
etablierte Wettbewerber?
Beiou Huang: In Fujian sind wir schon Marktführer. Diese Provinz, in der
wir beheimatet sind, hat rund 36 Millionen Einwohner, das sind fast soviel
wie in Nordrehein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Seit
vielen Jahren unterhält unsere Provinz eine Partnerschaft mit
Rheinland-Pfalz. Zurück zu ihrer Frage. Seit 2005 sind wir bereits in
Jiangxi, der Nachbarprovinz von Fuijan, sehr erfolgreich tätig. Jetzt
planen wir, nach Hebei, Hubei und Zhejiang zu expandieren, Provinzen, die
im chinesischen Haus- und Infrastruktur-Entwicklungsplan eine hohe
Priorität haben, wo die Softwaremärkte aber unterentwickelt sind. Beste
Voraussetzungen also für uns, dort rasch deutlich Marktanteile zu gewinnen,
zumal Vange mit seinem Abonnement-Modell eine für viele Kunden attraktive
Lösung anbietet. Sie können damit besser planen. Und für uns bringt das
noch höhere Renditen.
mainvestor: Wie funktioniert dieses Modell?
Beiou Huang: Vange übernimmt bei diesem Modell die Hardware- und
Softwarekosten für die Einrichtung und Integration des Informationssystems
sowie Verantwortung für Betrieb und Wartung. Der Kunde zahlt über den
gesamten Vertragszeitraum - meist 7-10 Jahre - vierteljährliche Gebühren.
Nach Ablauf des Vertragszeitraums gehen das Eigentum an Hardware sowie die
Softwarelizenzen auf den Kunden über. Diese Projekte erfordern zunächst
höhere Liquiditätsreserven für Anfangsinvestitionen in Hardware und
Software. Hierfür wollen wir einen Teil des Emissionserlöses verwenden. Sie
bauen aber eine längerfristige enge Zusammenarbeit mit dem Kunden auf, sind
sehr stabil und berechenbar in Umsatz und Ergebnis und über die Dauer des
Projekts für Vange profitabler. Von unseren Wettbewerbern ist kaum einer in
der Lage, die anfänglichen Finanzierungskosten zu tragen.
mainvestor: Wer sind Ihre Hauptwettbewerber?
Beiou Huang: Wegen der restriktiven Regularien im Softwaremarkt für
Hausfinanzierungen und der hohen Markteintrittsbarrieren steht Vange nur
mit einer kleinen Zahl von lokalen Anbietern wirklich im Wettbewerb,
Ausländer sind, wie bereits erwähnt, nicht präsent. Die Namen wie
Jingtianpeng Software Technology, Shanghai Chengda, Dalian Huaxin und
Finstone Software Systems dürften europäischen Investoren kaum etwas sagen.
Nach Umsatz ist Dalian Huaxin Marktführer, aber ebenso wie Shanghai Chengda
nicht vorwiegend auf das Wohnraumfinanzierungsgeschäft ausgerichtet.
Jingtianpeng und Finstone bieten zudem kein Abonnement-Modell an. Ansonsten
ist der Markt insgesamt sehr fragmentiert.
mainvestor: Sie wollen einen Teil des Erlöses aus dem Börsengang auch für
Akquisitionen nutzen. Woran denken Sie da?
Beiou Huang: Wir wollen durch Zukäufe unser Wachstum beschleunigen. Das ist
sehr konkret. Wir beabsichtigen Gesellschaften zu erwerben, die eine
interessante Abrundung für unsere modulare Software im Angebot haben. Dies
würde also zu einer Ausweitung der Produktpalette führen und unsere
Position als Full-Service Systemprovider stärken. Daneben schauen wir uns
aber auch Gesellschaften in unserem Markt an. Hier wäre das Ziel, durch die
Übernahme die regionale Präsenz auszuweiten und Marktanteile
hinzuzugewinnen.
mainvestor: Weitere Gelder wollen Sie in die Erhöhung der jährlichen
Forschungs- und Entwicklungsausgaben investieren. Was sind dort die
Schwerpunkte?
Beiou Huang: Wir planen ein neues Forschungszentrum in Xiamen aufzubauen
und uns auf die Weiterentwicklung unserer modularen Software zu
konzentrieren. Wir wollen künftig auf diese Weise noch mehr Skaleneffekte
realisieren. Zusätzlich ist Cloud Computing für uns ein großes Thema. Wir
verfügen dort bereits über Anwendungen und Urheberrechte, wollen unser
Spektrum jedoch weiter ausbauen. Auch wollen wir eventuell Lösungen
anbieten, mit denen wir direkt den Einzelnutzer und Kreditsuchende im
Bereich Wohnraumfinanzierung adressieren. Dies wäre eine weitere Abgrenzung
von unseren Wettbewerbern.
mainvestor: Kommen wir zum Börsengang, was macht Sie für Investoren Ihrer
Ansicht nach interessant?
Beiou Huang: Ich will es kurz machen: Wir sind China-Hightech, das zeigen
unser Geschäftsmodell und unsere Zahlen. Als erstes chinesisches Software
IPO sind wir einzigartig in Deutschland. Unser Geschäftsmodell ist
skalierbar und wir wachsen schnell und extrem profitabel. Namhafte
nationale und internationale Investoren mit ausgeprägtem Verständnis für
Software sind bei uns investiert und haben uns ihr Vertrauen geschenkt.
Kein Altaktionär wird im Rahmen des Börsengangs übrigens auch nur eine
Aktie abgeben.
mainvestor: Aktuell gibt es Skepsis gegenüber chinesischen Börsengängen in
Deutschland.
Beiou Huang: Die kann ich teilweise verstehen. Die Entwicklung einiger im
Ausland notierter chinesischer Firmen in den vergangenen Monaten war nicht
zufriedenstellend - in mancherlei Hinsicht. Zudem gibt es immer wieder
Verständnis- und Kommunikationsprobleme. Wir können letztlich nur im
konkreten Einzelfall für Vertrauen werben und daran arbeiten, Transparenz
zu schaffen und ein gutes Geschäftsmodell zu vermitteln. Dazu ist Vange
angetreten und das sehe ich auch als meine Aufgabe. Ich bin in der
Volksrepublik China aufgewachsen, habe anschließend in Essen studiert und
bin inzwischen deutscher Staatsbürger. Damit verstehe ich beide Kulturen
und stehe auch künftig als Ansprechpartner hier vor Ort zur Verfügung. Ich
kann nur appellieren, bei aller generellen Zurückhaltung derzeit die
Chancen des ersten chinesischen Software IPOs in Deutschland doch zu
erkennen. Wie ich eingangs schon sagte: Wir wollen zu den Besten gehören.
Das ist ein Versprechen.
mainvestor: Wir danken Ihnen für das Gespräch, Herr Huang.
Dieses Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zur Zeichnung
oder zum Kauf eines Wertpapiers dar, noch bilden dieses Dokument oder darin
enthaltene Informationen eine Grundlage für eine vertragliche oder
anderweitige Verpflichtung irgendeiner Art. Vor einer Wertpapierdisposition
wenden Sie sich bitte an Ihren Bankberater oder Vermögensverwalter. Die in
diesem Interview geäußerten Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung
der mainvestor GmbH wieder. Die mainvestor GmbH unterhält
Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen.
Ende der Corporate News
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13.06.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
verantwortlich.
Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und
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Sprache: Deutsch
Unternehmen: mainvestor GmbH / VSG Vange Software Group AG
Eschersheimer Landstraße 42
60322 Frankfurt am Main
Deutschland
Telefon: +49 (0)69 90 55 05 55
Fax: +49 (0)69 90 55 05 77
E-Mail: kontakt@mainvestor.de
Internet: -
ISIN: CH0149557099
WKN: A1JTW0, A1K0FA, A1MLWH
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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173834 13.06.2012
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vorgezeichnetem, profitablem Wachstum'
13.06.2012 / 13:37
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Im Company - Talk: Beiou Huang, CFO
- 'Realisieren EBIT-Margen über 45 Prozent und wachsen mit chinesischen
Bausparkassen'
- 'Wir planen regionale Expansion und Zukäufe'
- 'Namhafte internationale Anleger sind bei Vange investiert - Altaktionäre
geben keine Aktien ab'
- 'Wir müssen um Vertrauen werben, transparent sein und wollen zu den
Besten gehören'
- 'Chancen des ersten chinesischen Software IPOs in Deutschland erkennen'
Hintergrund
Die Vange Software Group AG (ISIN CH014955709)ist ein führender Anbieter
von Softwarelösungen für die chinesische Housing Financing Industrie. Diese
vom Grundansatz den deutschen Bausparkassen ähnlichen Finanzinstitutionen
sind von der chinesischen Regierung gesetzlich vorgeschrieben, um Bürgern
auf breiter Basis den Zugang zu günstigen Immobilienfinanzierungen zu
ermöglichen. Sie sind Teil des sozialen Wohlfahrtssystems der Volksrepublik
China. Die Erstnotiz der Vange Software Group AG im Entry Standard der
Frankfurter Wertpapierbörse ist für den 21. Juni 2012 geplant. Die
Zeichnungsfrist läuft voraussichtlich bis zum 18. Juni 2012. Insgesamt
werden bis zu 1.000.000 Namensaktien, die ausschließlich aus einer
Kapitalerhöhung stammen, zu 26,00 Euro bis 31,00 Euro angeboten. Bei
Vollplatzierung liegt die Marktkapitalisierung von Vange bei rund 150
Millionen Euro. Die Zeichnung der Aktien ist über die Hausbank möglich. Bei
Fragen steht unter Tel. 069/ 905505-52 ein Ansprechpartner zur Verfügung.
mainvestor Company Talk sprach mit Beiou Huang, dem CFO der Vange Software
Group AG.
mainvestor: Herr Huang, die Vange Software Group ist das erste
Softwareunternehmen aus China, das in Deutschland an die Börse geht. Wie
fühlt man sich als Pionier?
Beiou Huang: Es stimmt, bisher verbinden die Anleger mit China auf dem
deutschen Kurszettel vor allem Mode, Nahrungsmittel oder
Immobiliengesellschaften. Die Vange Software Group ist hingegen
Hochtechnologie pur. Wir kombinieren eine gute Marktstellung mit hohen
Wachstumsraten beim Umsatz und Ergebnis. Auch unsere Margen entsprechen
denen eines gut positionierten westlichen Softwarehauses. Wir sind
überzeugt, dass Vange damit für auf Wachstumswerte orientierte Anleger
interessant ist. Letztlich wollten wir aber nicht unbedingt Pioniere sein,
auf jeden Fall jedoch zu den Besten gehören.
mainvestor: Vange ist hochgradig profitabel. Was führt zu diesen guten
Margen?
Beiou Huang: Wir realisieren seit Jahren eine EBIT-Marge von mehr als 45
Prozent. Auch unsere Nachsteuerrendite lag 2011 bei rund 35 Prozent. Selbst
für die Softwareindustrie sind das sehr üppige Margen, die bedingt sind
durch unsere gute Marktstellung, die ausgereifte, modular aufgebaute
Software und effiziente Strukturen. Ich möchte dabei herausstellen, dass
wir zu den Marktführern bei Softwarelösungen für die chinesische Housing
Financing Industrie gehören. Ausländische Akteure sind übrigens in diesem
Markt nicht präsent, da die hierfür notwendigen Genehmigungen nur
chinesischen Gesellschaften erteilt werden.
mainvestor: Was verbirgt sich hinter der Housing Financing Industrie?
Beiou Huang: Wir sprechen hier über spezielle Softwarelösungen für die
Housing Provident Funds - kurz HFPs. Diese basieren auf gesetzlich
vorgeschriebenen Sparverträgen. Die chinesischen Arbeitnehmer zahlen einen
Teil ihres Gehalts ein, die Arbeitgeber ergänzen einen gleich hohen Teil.
Mit den angesparten Geldern kann dann u.a. Wohneigentum erworben werden.
Die Grundidee entspricht also unseren deutschen Bausparkassen und ist
integraler Teil des Wohlfahrtssystems in der Volksrepublik China. Dabei
ist die Entwicklung der HPFs nicht vom Immobilienmarkt abhängig, sondern
von den gesetzlich vorgeschriebenen Sparraten. Das langfristige Wachstum
ist also schon heute vorgezeichnet und damit der Markt für unsere
Softwarelösungen.
mainvestor: Können Sie uns genauer beschreiben, wie dieser Markt
organisiert ist?
Beiou Huang: Jede größere Stadt und bestimmte staatliche Unternehmen sind
verpflichtet, HPFs einzurichten, von denen es derzeit etwa 600 in China
gibt. Die chinesischen Bausparkassen verwalten derzeit ein Fondsvolumen von
etwa 240 Milliarden Euro. Und der Markt wächst seit Jahren mit einer Rate
von durchschnittlich rund 25 Prozent jährlich. Unsere Software muss deshalb
große Datenmengen verarbeiten können und dies bei größtmöglicher
Datensicherheit.
mainvestor: Und wie groß ist der Wettbewerb zwischen den Anbietern von
Software- Lösungen, die in diesem Markt tätig sind?
Beiou Huang: Der HPF-Markt ist hochgradig gesetzlich geregelt, was zur
Folge hat, dass dort nur begrenzter Wettbewerb stattfindet. Nur
zertifizierte Unternehmen aus der Volksrepublik China dürfen Produkte und
Services anbieten. Vange ist eine von 10 Gesellschaften, die mit dem
CISI-Zertifikat Stufe II ausgezeichnet ist und damit Services zur
Implementierung von Informationssystemen bereitstellen darf.
mainvestor: Aber die Vange Software Group AG ist doch eine Schweizer
Gesellschaft. Danach dürfen Sie doch gar nicht im stark reglementierten
HPF-Markt in China tätig sein?
Beiou Huang: Die Vange Software Group als Holdinggesellschaft sitzt in der
Schweiz. Unser operatives Geschäft wird aber durch vollkonsolidierte
verbundene Unternehmen in China abgewickelt. Dass dies alles den Regularien
und Gesetzen in unserem Land entspricht, haben wir uns schriftlich von der
für Vange zuständigen Behörde bestätigen lassen. Wir verstehen, dass
Anleger in Europa auf solche Schriftstücke Wert legen, um Sicherheit zu
haben.
mainvestor: Gibt es in Ihren Software-Lösungen Alleinstellungsmerkmale, mit
denen Sie gegenüber Ihren Wettbewerbern punkten können?
Beiou Huang: Über 200 erfolgreich eingeführten Systemen sprechen für sich.
Aktuell sind wir die Nummer 2 im Markt, absolut auf Augehöhe und
Tuchfühlung mit dem Marktführer. Unser Ziel ist es, die Marktstellung
weiter auszubauen und zur Nummer 1 zu werden. Hierfür wollen wir regional
in China expandieren, aber auch die Vorteile unserer Software
herausstellen. So ist unsere Software modular aufgebaut, schnell an
Kundenwünsche anpassbar und damit bestens skalierbar. Sie kann zu einem
kompletten Informationssystem entwickelt werden. Dies verbessert
Arbeitsabläufe bei unseren Kunden und sorgt für eine höhere Effizienz. Ein
Thema, was mehr und mehr auch in China wichtig wird. Durch unseren
umfangreichen Service sorgen wir zudem für eine hohe Kundenzufriedenheit,
was sich auch darin zeigt, dass z.B. 2010 ca. 70 Prozent des Jahresumsatzes
mit Stammkunden erzielt wurde.
mainvestor: In der Provinz Fujian ist Vange ja schon Marktführer. Jetzt
wollen Sie in andere Provinzen expandieren. Gibt es dort nicht bereits
etablierte Wettbewerber?
Beiou Huang: In Fujian sind wir schon Marktführer. Diese Provinz, in der
wir beheimatet sind, hat rund 36 Millionen Einwohner, das sind fast soviel
wie in Nordrehein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Seit
vielen Jahren unterhält unsere Provinz eine Partnerschaft mit
Rheinland-Pfalz. Zurück zu ihrer Frage. Seit 2005 sind wir bereits in
Jiangxi, der Nachbarprovinz von Fuijan, sehr erfolgreich tätig. Jetzt
planen wir, nach Hebei, Hubei und Zhejiang zu expandieren, Provinzen, die
im chinesischen Haus- und Infrastruktur-Entwicklungsplan eine hohe
Priorität haben, wo die Softwaremärkte aber unterentwickelt sind. Beste
Voraussetzungen also für uns, dort rasch deutlich Marktanteile zu gewinnen,
zumal Vange mit seinem Abonnement-Modell eine für viele Kunden attraktive
Lösung anbietet. Sie können damit besser planen. Und für uns bringt das
noch höhere Renditen.
mainvestor: Wie funktioniert dieses Modell?
Beiou Huang: Vange übernimmt bei diesem Modell die Hardware- und
Softwarekosten für die Einrichtung und Integration des Informationssystems
sowie Verantwortung für Betrieb und Wartung. Der Kunde zahlt über den
gesamten Vertragszeitraum - meist 7-10 Jahre - vierteljährliche Gebühren.
Nach Ablauf des Vertragszeitraums gehen das Eigentum an Hardware sowie die
Softwarelizenzen auf den Kunden über. Diese Projekte erfordern zunächst
höhere Liquiditätsreserven für Anfangsinvestitionen in Hardware und
Software. Hierfür wollen wir einen Teil des Emissionserlöses verwenden. Sie
bauen aber eine längerfristige enge Zusammenarbeit mit dem Kunden auf, sind
sehr stabil und berechenbar in Umsatz und Ergebnis und über die Dauer des
Projekts für Vange profitabler. Von unseren Wettbewerbern ist kaum einer in
der Lage, die anfänglichen Finanzierungskosten zu tragen.
mainvestor: Wer sind Ihre Hauptwettbewerber?
Beiou Huang: Wegen der restriktiven Regularien im Softwaremarkt für
Hausfinanzierungen und der hohen Markteintrittsbarrieren steht Vange nur
mit einer kleinen Zahl von lokalen Anbietern wirklich im Wettbewerb,
Ausländer sind, wie bereits erwähnt, nicht präsent. Die Namen wie
Jingtianpeng Software Technology, Shanghai Chengda, Dalian Huaxin und
Finstone Software Systems dürften europäischen Investoren kaum etwas sagen.
Nach Umsatz ist Dalian Huaxin Marktführer, aber ebenso wie Shanghai Chengda
nicht vorwiegend auf das Wohnraumfinanzierungsgeschäft ausgerichtet.
Jingtianpeng und Finstone bieten zudem kein Abonnement-Modell an. Ansonsten
ist der Markt insgesamt sehr fragmentiert.
mainvestor: Sie wollen einen Teil des Erlöses aus dem Börsengang auch für
Akquisitionen nutzen. Woran denken Sie da?
Beiou Huang: Wir wollen durch Zukäufe unser Wachstum beschleunigen. Das ist
sehr konkret. Wir beabsichtigen Gesellschaften zu erwerben, die eine
interessante Abrundung für unsere modulare Software im Angebot haben. Dies
würde also zu einer Ausweitung der Produktpalette führen und unsere
Position als Full-Service Systemprovider stärken. Daneben schauen wir uns
aber auch Gesellschaften in unserem Markt an. Hier wäre das Ziel, durch die
Übernahme die regionale Präsenz auszuweiten und Marktanteile
hinzuzugewinnen.
mainvestor: Weitere Gelder wollen Sie in die Erhöhung der jährlichen
Forschungs- und Entwicklungsausgaben investieren. Was sind dort die
Schwerpunkte?
Beiou Huang: Wir planen ein neues Forschungszentrum in Xiamen aufzubauen
und uns auf die Weiterentwicklung unserer modularen Software zu
konzentrieren. Wir wollen künftig auf diese Weise noch mehr Skaleneffekte
realisieren. Zusätzlich ist Cloud Computing für uns ein großes Thema. Wir
verfügen dort bereits über Anwendungen und Urheberrechte, wollen unser
Spektrum jedoch weiter ausbauen. Auch wollen wir eventuell Lösungen
anbieten, mit denen wir direkt den Einzelnutzer und Kreditsuchende im
Bereich Wohnraumfinanzierung adressieren. Dies wäre eine weitere Abgrenzung
von unseren Wettbewerbern.
mainvestor: Kommen wir zum Börsengang, was macht Sie für Investoren Ihrer
Ansicht nach interessant?
Beiou Huang: Ich will es kurz machen: Wir sind China-Hightech, das zeigen
unser Geschäftsmodell und unsere Zahlen. Als erstes chinesisches Software
IPO sind wir einzigartig in Deutschland. Unser Geschäftsmodell ist
skalierbar und wir wachsen schnell und extrem profitabel. Namhafte
nationale und internationale Investoren mit ausgeprägtem Verständnis für
Software sind bei uns investiert und haben uns ihr Vertrauen geschenkt.
Kein Altaktionär wird im Rahmen des Börsengangs übrigens auch nur eine
Aktie abgeben.
mainvestor: Aktuell gibt es Skepsis gegenüber chinesischen Börsengängen in
Deutschland.
Beiou Huang: Die kann ich teilweise verstehen. Die Entwicklung einiger im
Ausland notierter chinesischer Firmen in den vergangenen Monaten war nicht
zufriedenstellend - in mancherlei Hinsicht. Zudem gibt es immer wieder
Verständnis- und Kommunikationsprobleme. Wir können letztlich nur im
konkreten Einzelfall für Vertrauen werben und daran arbeiten, Transparenz
zu schaffen und ein gutes Geschäftsmodell zu vermitteln. Dazu ist Vange
angetreten und das sehe ich auch als meine Aufgabe. Ich bin in der
Volksrepublik China aufgewachsen, habe anschließend in Essen studiert und
bin inzwischen deutscher Staatsbürger. Damit verstehe ich beide Kulturen
und stehe auch künftig als Ansprechpartner hier vor Ort zur Verfügung. Ich
kann nur appellieren, bei aller generellen Zurückhaltung derzeit die
Chancen des ersten chinesischen Software IPOs in Deutschland doch zu
erkennen. Wie ich eingangs schon sagte: Wir wollen zu den Besten gehören.
Das ist ein Versprechen.
mainvestor: Wir danken Ihnen für das Gespräch, Herr Huang.
Dieses Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zur Zeichnung
oder zum Kauf eines Wertpapiers dar, noch bilden dieses Dokument oder darin
enthaltene Informationen eine Grundlage für eine vertragliche oder
anderweitige Verpflichtung irgendeiner Art. Vor einer Wertpapierdisposition
wenden Sie sich bitte an Ihren Bankberater oder Vermögensverwalter. Die in
diesem Interview geäußerten Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung
der mainvestor GmbH wieder. Die mainvestor GmbH unterhält
Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen.
Ende der Corporate News
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13.06.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
verantwortlich.
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Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und
http://www.dgap.de
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Telefon: +49 (0)69 90 55 05 55
Fax: +49 (0)69 90 55 05 77
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