Pressemitteilung: 4SCs Krebswirkstoff Resminostat erzielt medianes Gesamtüberleben von 8,0 Monaten in Zweitlinien-Behandlung von fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC)
DGAP-News: 4SC AG / Schlagwort(e): Sonstiges/Sonstiges
Pressemitteilung: 4SCs Krebswirkstoff Resminostat erzielt medianes
Gesamtüberleben von 8,0 Monaten in Zweitlinien-Behandlung von
fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC)
13.09.2012 / 07:34
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NICHT ZUR VERBREITUNG UND VERÖFFENTLICHUNG, WEDER DIREKT NOCH INDIREKT, IN
DEN VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA, AUSTRALIEN, KANADA, JAPAN, ODER IN
IRGENDEINER ANDEREN JURISDIKTION, IN WELCHER DIE VERBREITUNG ODER
VERÖFFENTLICHUNG EINE VERLETZUNG VON ANWENDBAREN GESETZEN ODER VERORDNUNGEN
DARSTELLEN WÜRDE
Pressemitteilung
4SCs Krebswirkstoff Resminostat erzielt medianes Gesamtüberleben von 8,0
Monaten in Zweitlinien-Behandlung von fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC)
- Daten zum Gesamtüberleben aus Phase-II-SHELTER-Studie bei
fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC) werden auf ILCA Konferenz am 16.
September 2012 in Berlin präsentiert
- Medianes Gesamtüberleben von 8,0 Monaten in
Resminostat/Sorafenib-Kombination ist bislang höchster Wert in
vergleichbaren HCC-Zweitlinientherapie-Studien
- Gesamtüberleben korreliert mit zuvor veröffentlichtem
progressionsfreiem Überleben von 4.7 Monaten
- Innovativer epigenetischer Wirkmechanismus (Resensitivierung),
überzeugende Wirksamkeitshinweise und gute Sicherheit unterstreichen
weitere Entwicklung von Resminostat in Kombination mit Sorafenib in
Erst- und Zweitlinientherapie von HCC
- Phase-III-Zulassungsstudie in Zweitlinien-HCC soll bis Mitte 2013
vorzugsweise mit einem Partner starten
Planegg-Martinsried, 13. September 2012 - Das Biotechnologie-Unternehmen
4SC AG (Frankfurt, Prime Standard: VSC), das zielgerichtete,
niedermolekulare Medikamente gegen Autoimmunerkrankungen und Krebs
erforscht und entwickelt, gibt heute überzeugende Daten zum Gesamtüberleben
aus einer klinischen Phase-II-Studie mit dem Krebswirkstoff Resminostat in
der Zweitlinien-Kombinationstherapie mit Sorafenib bei Patienten mit
fortgeschrittenem Leberkrebs bekannt. Die Ergebnisse werden auf der
Jahrestagung der International Liver Cancer Association (ILCA) am 16.
September 2012 in Berlin vorgestellt.
In die internationale, offene, zweiarmige SHELTER-Studie wurden Patienten
aufgenommen, bei denen vor Studieneintritt ein Fortschreiten ihrer
Tumorerkrankung unter Erstlinientherapie mit Sorafenib (Nexavar(R)
radiologisch bestätigt worden war. In dieser schwer behandelbaren
Patientengruppe, für die derzeit keine zugelassene Behandlungsoption mehr
existiert, wurden die Sicherheit und Wirksamkeit von Resminostat sowohl in
Monotherapie als auch in der Kombinationsbehandlung mit Sorafenib
untersucht.
In der Resminostat/Sorafenib-Kombinationsgruppe lag das finale mediane
Gesamtüberleben (Overall survival, OS) bei 8,0 Monaten. In die Auswertung
wurden alle Patienten eingeschlossen, die mit der Kombination aus
Resminostat (600 mg täglich) und Sorafenib (400 mg täglich) behandelt
wurden (sog. 'intend-to-treat'-Population (ITT), n=26). In der
Resminostat-Monotherapiegruppe (ITT, n=19) lag das mediane Gesamtüberleben
bei 4,1 Monaten. Alle Studienergebnisse werden zum Datenbankschluss einer
abschließenden Analyse unterzogen. Resminostat zeigte sich in beiden
Studienarmen als sicher und gut verträglich. Hierbei ist zu beachten, dass
die Patienten in der SHELTER-Studie im Vergleich zu Patienten in anderen
klinischen HCC-Zweitlinien-Studien einen besonders kritischen allgemeinen
Gesundheitszustand aufwiesen (bestimmt anhand der klinischen Parameter
ECOG-Status, BCLC-Stadium, Child-Pugh-Klasse).
Nach Kenntnis des Unternehmens ist das erreichte mediane Gesamtüberleben
von 8,0 Monaten in der Resminostat/Sorafenib-Kombinationsgruppe der bislang
höchste Wert, der in klinischen Wirksamkeitsstudien mit neuen
Therapieansätzen bei vergleichbaren Leberkrebs-Patientenpopulationen, die
eine radiologisch bestätigte Progression unter der Erstlinien-Behandlung
mit Sorafenib zeigten, erreicht wurde. Auf Basis der Überlebensdaten aus
der SHARP-Studie (welche zur Marktzulassung von Sorafenib geführt hatte),
liegt die Lebenserwartung von Leberkrebs-Patienten, nachdem sie eine
Tumorprogression unter Sorafenib-Behandlung gezeigt hatten, bei nur 5,2
Monaten.
Der medizinische Bedarf zur Entwicklung neuer wirksamer Therapien zur
Behandlung von Leberkrebs ist besonders hoch. Aktuell ist Sorafenib die
einzige zugelassene Erstlinien-Therapie für fortgeschrittenen Leberkrebs.
Allerdings weisen Patienten im Median nach 5,5 Monaten eine
Tumorprogression unter Sorafenib-Behandlung auf (Quelle: mediane
'time-to-progression' (TTP) in der SHARP-Studie). Für diese HCC-Patienten,
die eine solche Tumorprogression unter Sorafenib erleiden, gibt es aktuell
keine zugelassene Zweitlinien-Therapie.
Die Wirksamkeitsdaten von Resminostat zum progressionsfreien Überleben
(PFS) aus der SHELTER-Studie waren im Juni 2012 auf der Jahrestagung der
American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago (USA) vorgestellt
worden. Die Kombinationstherapie aus Resminostat und Sorafenib erreichte
eine finale progressionsfreie Überlebensrate (PFSR) nach 12 Wochen
Behandlung von 70% und ein finales, medianes progressionsfreies Überleben
(PFS) von 4,7 Monaten - dies ist einer der höchsten PFS-Werte, die bislang
in klinischen Studien in der Zweitlinien-Therapie von fortgeschrittenem
Leberkrebs erreicht wurden. In der Monotherapiegruppe lagen die finalen
Werte für die PFSR nach 12 Wochen bei 35,3% und für das mediane PFS bei 2,2
Monaten. Wie bereits berichtet, hatte die Studie den primären Endpunkt
(PFSR nach 12 Wochen) sowohl in der Kombinations- als auch in der
Monotherapie vorzeitig erreicht.
Der medizinische Leiter der SHELTER-Studie, Professor Dr. Michael Bitzer
vom Universitätsklinikum Tübingen, wird die Daten auf der bevorstehenden 6.
Jahrestagung der International Liver Cancer Association (ILCA) (14.-16.
September 2012 in Berlin, www.ilca-online.org) am Sonntag, 16. September
2012, von 10:30-12:00 Uhr (MESZ) in einem Vortrag präsentieren. Mit Beginn
der Vortragssession am 16. September 2012 um 10:30 Uhr (MESZ) wird die
Präsentation unter
www.4sc.de/de/produktpipeline/publikationen-poster/resminostat abrufbar
sein.
Dr. Ulrich Dauer, Vorstandsvorsitzender der 4SC AG, kommentierte: 'Wir
freuen uns sehr über dieses Studienergebnis. Der medizinische Bedarf an
neuen wirksamen Therapien für Leberkrebs ist enorm hoch. Dies gilt umso
mehr, da in letzter Zeit mehrere Medikamentenkandidaten, insbesondere
Protein-Kinase-Inhibitoren, in Zulassungsstudien in dieser Indikation
keinen Erfolg gezeigt haben. Resminostat, als einer der derzeit führenden
HDAC-Inhibitoren in fortgeschrittenen klinischen Studien, bietet einen
neuen und vielversprechenden Ansatz für die Therapie von fortgeschrittenem
HCC: die Anwendung als Kombinationstherapie mit Sorafenib sowohl in der
Erst- als auch Zweitlinien-Behandlung. Durch die zusätzliche Behandlung mit
Resminostat wollen wir die Wirksamkeit der Sorafenib-Therapie
wiederherstellen oder deutlich verbessern. Ich bin zuversichtlich, dass
diese beeindruckenden Daten zum Gesamtüberleben aus der SHELTER-Studie uns
zusätzlichen Schwung für die Vorbereitung unserer geplanten
Phase-III-Zulassungsstudie mit Resminostat in der
Zweitlinien-Kombinationsbehandlung mit Sorafenib geben werden. Bis Mitte
2013 wollen wir diese Studie, vorzugsweise gemeinsam mit einem Partner,
starten.'
Dr. Bernd Hentsch, Entwicklungsvorstand der 4SC AG, ergänzte: 'Das mediane
Gesamtüberleben von 8,0 Monaten in der
Resminostat/Sorafenib-Kombinationsgruppe ist ein starkes Signal für die
Wirksamkeit und den substanziellen klinischen Nutzen für
Zweitlinien-HCC-Patienten, die sonst keine Therapieoption mehr haben. Es
ist besonders erfreulich zu sehen, dass sich die Mitte des Jahres
veröffentlichten Ergebnisse zum progressionsfreien Überleben von 4,7
Monaten in der Kombinationsgruppe auch in einen Vorteil beim
Gesamtüberleben überführen lassen konnten. Zudem bestätigen die Daten den
innovativen epigenetischen Wirkmechanismus von Resminostat: die
Resensitivierung von HCC-Tumorzellen, die zuvor bereits tolerant bzw.
resistent gegenüber der Erstlinien-Behandlung mit Sorafenib geworden waren.
Die hohe Sicherheit und pharmakokinetischen Eigenschaften von Resminostat
ebenso wie die sehr gute Kombinierbarkeit mit anderen Krebsmedikamenten
durch seinen (re-)sensitivierenden Wirkmechanismus eröffnen ein enormes
Potenzial für Resminostat zur Anwendung in Kombinationstherapien mit
Chemotherapeutika und neuen zielgerichteten Krebsmedikamenten in
zahlreichen onkologischen Indikationen, in denen Toleranz- und
Resistenzmechanismen epigentisch moduliert werden.'
Ende der Pressemitteilung
Informationen zur Poster-Präsentation:
Vortrags-Nr.: O-030
Titel: 'Efficacy, Tolerability and Pharmacokinetics of the Oral Histone
Deacetylase Inhibitor Resminostat in Patients with Advanced Hepatocellular
Carcinoma: Clinical Data from the Phase 2 Shelter Study'
Vortrags-Session: General Session 5 - Clinical Trials (Oral Communication)
Datum/Uhrzeit der Vortrags-Session: Sonntag, 16. September 2012,
10:30-12:00 (MESZ)
Authoren der Präsentation: M. Bitzer1, E.G. Giannini2, M. Horger3, U.M.
Lauer1, T.M. Ganten4, M.A. Woerns5, J.T. Siveke6, M.M. Dollinger7, G.
Gerken8, M.E. Scheulen8, H. Wege9, V. Zagonel10, U. Cillo11, F.
Trevisani12, A. Santoro13, V. Montesarchio14, A. Mais15, A. Ammendola15, T.
Herz15, J. Asche15, S. Henning15, B. Hauns15, B. Hentsch15, Shelter Study
Group
1Universitätsklinikum Tübingen, Eberhard-Karls-Universität, Tübingen;
2Universitätskrankenhaus Genua, Italien; 3Diagnostische Radiologie,
Universität Tübingen; 4 Abteilung für Innere Medizin, Universität
Heidelberg; 5Universitätsklinikum Mainz; 6Medizinische Abteilung II,
Universitätsklinikum rechts der Isar, München; 7Abteilung für Innere
Medizin, Universität Halle; 8Abteilung für Gastroenterologie und
Häpatologie, Universität Duisburg-Essen, Essen; 9Universitätskrankenhaus
Hamburg-Eppendorf, Hamburg; 10Medical Oncology 1, Istituto Oncologico
Veneto - IRCCS, Padua, Italien; 11Hepatobiliary Surgery and Liver
Transplant Unit, Azienda Università di Padova, Padua, Italien; 12University
of Bologna, Bologna, Italien; 13Department of Oncology, Humanitas Cancer
Center, Rozzano, Italien; 14UO Oncologia Ospedale Cotugno Napoli, Neapel,
Italien; 154SC AG, Planegg-Martinsried.
Über das Design der SHELTER-Studie
Die zweiarmige, internationale Phase-II-SHELTER-Studie untersucht, ob die
Zweitlinien-Therapie mit Resminostat alleine oder in Kombination mit
Sorafenib (Nexavar(R)) - der aktuellen Standardtherapie in der
Erstlinien-Behandlung des fortgeschrittenen Leberkrebs (HCC) - zu einer
Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens bei
HCC-Patienten führt, die nicht mehr auf die Erstlinien-Therapie mit
Sorafenib ansprechen und einen radiologisch bestätigten Tumorprogress unter
der Sorafenib-Behandlung aufweisen. In einem Studienarm werden Patienten
mit der empfohlenen täglichen Dosierung der Kombinationstherapie aus 600 mg
Resminostat und 400 mg Sorafenib behandelt, die im Rahmen einer
vorgeschalteten Dosisfindung für die Kombination beider Wirkstoffe
ermittelt wurde. Im zweiten Studienarm erhalten Patienten einmal täglich
(OD) an fünf aufeinanderfolgenden Tagen eine Monotherapie mit Resminostat
oral verabreicht. Daran schließt sich ein neuntägiger
Resminostat-therapiefreier Zeitraum an (5+9=14 Tage). Im Kombinationsarm
wird Resminostat in gleicher Weise, und Sorafenib durchgehend zweimal
täglich (BID) verabreicht. In beiden Studienarmen wird der resultierende
14-tägige Behandlungszyklus (5+9 Schema) so lange fortgesetzt, bis ein
Fortschreiten der Erkrankung nachweisbar ist oder der Patient die Studie
aus anderen Gründen verlässt. Die ersten beiden radiologischen
Untersuchungen des Tumoransprechens finden nach 6 bzw. nach 12 Wochen
Behandlung statt, danach alle acht Wochen. Patienten, bei denen ein
medizinischer Nutzen, z.B. eine Stabilisierung ihres
Krankheitsfortschreitens oder eine Tumorregression festgestellt werden
kann, können die Behandlung im Rahmen der Studie fortsetzen. Die primäre
Zielsetzung der Studie war, bei mindestens 20% der behandelten Patienten in
beiden Armen ein weiteres Fortschreiten dieser besonders aggressiven
Tumorerkrankung für mindestens 12 Wochen zu unterbinden. Der primäre
Endpunkt der Studie ist die progressionsfreie Überlebensrate (progression
free survival rate; PFSR), die nach 12 Wochen Behandlungsdauer bestimmt
wird. Die sekundären Endpunkte der Studie beinhalten die Ermittlung des
Zeitraums bis zum Fortschreiten der Tumorerkrankung (TTP), das
progressionsfreie Überleben (PFS), die Gesamtüberlebenszeit (OS), die
Analyse der Medikamentensicherheit und -verträglichkeit, die
Pharmakokinetik und die Untersuchung von Biomarkern.
Über Leberkrebs (HCC)
Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist die bei weitem häufigste Form von
Leberkrebs. Leberkrebs ist die fünfthäufigste Krebserkrankung weltweit und
mit etwa 700.000 Toten jährlich die Krebserkrankung mit den drittmeisten
Todesfällen. HCC tritt besonders häufig im asiatisch-pazifischen Raum und
in Südeuropa auf. Je nach Region hat die Krankheit unterschiedliche
Ursachen. Während in Asien die Infektion mit Hepatitis-B-Virus (HBV) der
größte Risikofaktor für HCC ist, gelten in der westlichen Welt vor allem
die Infektion mit Hepatitis-C-Virus (HCV) und Alkoholmissbrauch, als
häufigste Ursache von Leberzirrhose, als Hauptursachen von HCC. Zwar haben
sich aufgrund von Fortschritten bei der Diagnose und Behandlung von HCC in
den vergangenen zehn Jahren die Aussichten für HCC-Patienten verbessert,
dennoch sind die Behandlungsoptionen für Patienten mit fortgeschrittenem
HCC nach wie vor sehr begrenzt. Mit Sorafenib (Nexavar(R)) ist für diese
Patientengruppe bislang lediglich ein Medikament zugelassen. Weniger als
10% der Betroffenen überleben die ersten fünf Jahre nach der Erkrankung -
im fortgeschrittenen Stadium hat HCC damit eine der weltweit niedrigsten
Überlebensraten aller Krebserkrankungen. Besonders für diese Patienten
herrscht somit ein sehr hoher medizinischer Bedarf an neuartigen,
systemischen Therapiemöglichkeiten - vor allem für diejenigen Patienten,
die nicht mehr auf Sorafenib ansprechen oder dieses Medikament nicht
vertragen.
Über Resminostat
Resminostat (4SC-201), die onkologische Leitsubstanz von 4SC, ist ein oral
verabreichter pan-Histon-Deacetylase (HDAC)-Inhibitor mit einem
innovativen, epigenetisch vermittelten Wirkmechanismus, der die Substanz
als neue zielgerichtete Tumortherapie sowohl in Monotherapie als auch in
Kombination mit anderen Krebsmedikamenten für ein breites onkologisches
Indikationsfeld potenziell einsetzbar macht. HDAC-Inhibitoren verändern
nachweislich die DNA-Struktur von Tumorzellen und lösen damit die
Zelldifferenzierung und schließlich den programmierten Zelltod (Apoptose)
aus. Dadurch besitzen HDAC-Inhibitoren einen Wirkmechanismus, der das
Tumorwachstum stoppen und eine Rückbildung des Tumors bewirken kann. Zudem
wird davon ausgegangen, dass Resminostat eine sogenannte 'Sensitivierung'
von Tumorzellen gegenüber anderen Krebswirkstoffen bewirkt. Dadurch können
bestimmte Toleranzmechanismen, die Tumorzellen häufig gegen solch andere
Krebsmedikamente entwickeln, unterdrückt bzw. umgekehrt werden. Durch die
zusätzliche Behandlung mit Resminostat soll damit beispielsweise die
Wirksamkeit einer bereits zuvor verabreichten Krebstherapie, die keine
ausreichende Wirkung mehr zeigte, wiederhergestellt oder wieder deutlich
verbessert werden; zum anderen soll die Kombination von Resminostat mit
gängigen Krebstherapeutika bereits bei deren Therapiestart den
Behandlungserfolg generell verbessern.
In einem breiten klinischen Phase-II-Entwicklungsprogramm wird Resminostat
in den drei Indikationen Leberkrebs (HCC), Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin
Lymphom, HL) und Darmkrebs (CRC) untersucht. In der Phase-II-SAPHIRE-Studie
bei Patienten mit fortgeschrittenem HL zeigte Resminostat als Monotherapie
mit einer Tumoransprechrate von insgesamt 35,3% und einem klinischen Nutzen
bei 55,9% der Patienten substanzielle Antitumor-Aktivität in einer sehr
stark vorbehandelten Patientengruppe sowie sehr gute Sicherheit und
Verträglichkeit. In der Phase-I/II-SHORE-Studie mit Resminostat in
Kombination mit der FOLFIRI-Chemotherapie als Zweitlinienbehandlung von
Patienten mit K-ras-mutiertem Darmkrebs werden erste Zwischenergebnisse für
2012 erwartet. Zudem wird Resminostat in der Phase-II-SHELTER-Studie in
Monotherapie sowie in Kombination mit Sorafenib als Zweitlinientherapie von
Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC) untersucht, bei denen es
nach einer Erstlinientherapie mit Sorafenib zu einem radiologisch
bestätigten Fortschreiten der Erkrankung kam. Gemäß der am 4. Juni 2012 auf
der ASCO Jahreskonferenz veröffentlichten Daten erreichte die
Kombinationstherapie aus Resminostat und Sorafenib eine progressionsfreie
Überlebensrate (PFSR) nach 12 Wochen von 70,0% und ein medianes
progressionsfreies Überleben (PSF) von 4,7 Monaten. Die Studie hatte den
primären Endpunkt in der Kombinations- und in der Monotherapie vorzeitig
erreicht.
4SC befindet sich derzeit in Gesprächen mit Zulassungsbehörden und
potenziellen Partnern für die Vorbereitung eines zulassungsrelevanten,
pivotalen Studienprogramms mit Resminostat in Kombination mit Sorafenib als
Zweitlinientherapie von Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC),
bei denen es nach einer Erstlinientherapie mit Sorafenib zu einem
Fortschreiten der Erkrankung kam.
Über die 4SC
Der von der 4SC AG (ISIN DE0005753818) geführte Konzern erforscht und
entwickelt zielgerichtet wirkende, niedermolekulare Medikamente zur
Behandlung von Erkrankungen mit hohem medizinischen Bedarf in verschiedenen
Autoimmun- und Krebsindikationen. Damit sollen den betroffenen Patienten
innovative Therapien mit verbesserter Verträglichkeit und Wirksamkeit im
Vergleich zu bestehenden Behandlungsmethoden für eine höhere Lebensqualität
geboten werden. Die ausgewogene Pipeline des Unternehmens umfasst
vielversprechende Produkte in verschiedenen Phasen der klinischen
Entwicklung. Durch Partnerschaften mit führenden Unternehmen der
Pharmaindustrie setzt die 4SC auf zukünftiges Wachstum und Wertsteigerung.
Das Unternehmen wurde 1997 gegründet und beschäftigte am 30. Juni 2012
insgesamt 90 Mitarbeiter. Die 4SC AG ist seit Dezember 2005 am Prime
Standard der Börse Frankfurt gelistet.
Rechtlicher Hinweis
Dieses Dokument kann Prognosen, Schätzungen und Annahmen im Hinblick auf
unternehmerische Pläne und Zielsetzungen, Produkte oder Dienstleistungen,
zukünftige Ergebnisse oder diesen zugrunde liegende oder darauf bezogene
Annahmen enthalten. Jede dieser in die Zukunft gerichteten Angaben
unterliegt Risiken und Ungewissheiten, die nicht vorhersehbar sind und
außerhalb des Kontrollbereichs der 4SC AG liegen. Viele Faktoren können
dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von denen
abweichen, die in diesen zukunftsgerichteten Angaben enthalten sind.
Weitere Informationen finden Sie unter www.4sc.de oder wenden Sie sich an:
4SC AG
Jochen Orlowski, Corporate Communications & Investor Relations
jochen.orlowski(at)4sc.com, Tel.: +49 (0) 89 70 07 63 66
MC Services
Mareike Mohr, Raimund Gabriel
mareike.mohr(at)mc-services.eu , Tel.: +49 (0) 89 21 02 28 30
The Trout Group
Chad Rubin
Crubin(at)troutgroup.com, Tel.: +1 646 378 2947
Ende der Corporate News
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13.09.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
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Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
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Sprache: Deutsch
Unternehmen: 4SC AG
Am Klopferspitz 19a
82152 Martinsried
Deutschland
Telefon: +49 (0)89 7007 63-0
Fax: +49 (0)89 7007 63-29
E-Mail: public@4sc.com
Internet: www.4sc.de
ISIN: DE0005753818
WKN: 575381
Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard);
Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, München, Stuttgart
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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185084 13.09.2012
DGAP-News: 4SC AG / Schlagwort(e): Sonstiges/Sonstiges
Pressemitteilung: 4SCs Krebswirkstoff Resminostat erzielt medianes
Gesamtüberleben von 8,0 Monaten in Zweitlinien-Behandlung von
fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC)
13.09.2012 / 07:34
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NICHT ZUR VERBREITUNG UND VERÖFFENTLICHUNG, WEDER DIREKT NOCH INDIREKT, IN
DEN VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA, AUSTRALIEN, KANADA, JAPAN, ODER IN
IRGENDEINER ANDEREN JURISDIKTION, IN WELCHER DIE VERBREITUNG ODER
VERÖFFENTLICHUNG EINE VERLETZUNG VON ANWENDBAREN GESETZEN ODER VERORDNUNGEN
DARSTELLEN WÜRDE
Pressemitteilung
4SCs Krebswirkstoff Resminostat erzielt medianes Gesamtüberleben von 8,0
Monaten in Zweitlinien-Behandlung von fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC)
- Daten zum Gesamtüberleben aus Phase-II-SHELTER-Studie bei
fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC) werden auf ILCA Konferenz am 16.
September 2012 in Berlin präsentiert
- Medianes Gesamtüberleben von 8,0 Monaten in
Resminostat/Sorafenib-Kombination ist bislang höchster Wert in
vergleichbaren HCC-Zweitlinientherapie-Studien
- Gesamtüberleben korreliert mit zuvor veröffentlichtem
progressionsfreiem Überleben von 4.7 Monaten
- Innovativer epigenetischer Wirkmechanismus (Resensitivierung),
überzeugende Wirksamkeitshinweise und gute Sicherheit unterstreichen
weitere Entwicklung von Resminostat in Kombination mit Sorafenib in
Erst- und Zweitlinientherapie von HCC
- Phase-III-Zulassungsstudie in Zweitlinien-HCC soll bis Mitte 2013
vorzugsweise mit einem Partner starten
Planegg-Martinsried, 13. September 2012 - Das Biotechnologie-Unternehmen
4SC AG (Frankfurt, Prime Standard: VSC), das zielgerichtete,
niedermolekulare Medikamente gegen Autoimmunerkrankungen und Krebs
erforscht und entwickelt, gibt heute überzeugende Daten zum Gesamtüberleben
aus einer klinischen Phase-II-Studie mit dem Krebswirkstoff Resminostat in
der Zweitlinien-Kombinationstherapie mit Sorafenib bei Patienten mit
fortgeschrittenem Leberkrebs bekannt. Die Ergebnisse werden auf der
Jahrestagung der International Liver Cancer Association (ILCA) am 16.
September 2012 in Berlin vorgestellt.
In die internationale, offene, zweiarmige SHELTER-Studie wurden Patienten
aufgenommen, bei denen vor Studieneintritt ein Fortschreiten ihrer
Tumorerkrankung unter Erstlinientherapie mit Sorafenib (Nexavar(R)
radiologisch bestätigt worden war. In dieser schwer behandelbaren
Patientengruppe, für die derzeit keine zugelassene Behandlungsoption mehr
existiert, wurden die Sicherheit und Wirksamkeit von Resminostat sowohl in
Monotherapie als auch in der Kombinationsbehandlung mit Sorafenib
untersucht.
In der Resminostat/Sorafenib-Kombinationsgruppe lag das finale mediane
Gesamtüberleben (Overall survival, OS) bei 8,0 Monaten. In die Auswertung
wurden alle Patienten eingeschlossen, die mit der Kombination aus
Resminostat (600 mg täglich) und Sorafenib (400 mg täglich) behandelt
wurden (sog. 'intend-to-treat'-Population (ITT), n=26). In der
Resminostat-Monotherapiegruppe (ITT, n=19) lag das mediane Gesamtüberleben
bei 4,1 Monaten. Alle Studienergebnisse werden zum Datenbankschluss einer
abschließenden Analyse unterzogen. Resminostat zeigte sich in beiden
Studienarmen als sicher und gut verträglich. Hierbei ist zu beachten, dass
die Patienten in der SHELTER-Studie im Vergleich zu Patienten in anderen
klinischen HCC-Zweitlinien-Studien einen besonders kritischen allgemeinen
Gesundheitszustand aufwiesen (bestimmt anhand der klinischen Parameter
ECOG-Status, BCLC-Stadium, Child-Pugh-Klasse).
Nach Kenntnis des Unternehmens ist das erreichte mediane Gesamtüberleben
von 8,0 Monaten in der Resminostat/Sorafenib-Kombinationsgruppe der bislang
höchste Wert, der in klinischen Wirksamkeitsstudien mit neuen
Therapieansätzen bei vergleichbaren Leberkrebs-Patientenpopulationen, die
eine radiologisch bestätigte Progression unter der Erstlinien-Behandlung
mit Sorafenib zeigten, erreicht wurde. Auf Basis der Überlebensdaten aus
der SHARP-Studie (welche zur Marktzulassung von Sorafenib geführt hatte),
liegt die Lebenserwartung von Leberkrebs-Patienten, nachdem sie eine
Tumorprogression unter Sorafenib-Behandlung gezeigt hatten, bei nur 5,2
Monaten.
Der medizinische Bedarf zur Entwicklung neuer wirksamer Therapien zur
Behandlung von Leberkrebs ist besonders hoch. Aktuell ist Sorafenib die
einzige zugelassene Erstlinien-Therapie für fortgeschrittenen Leberkrebs.
Allerdings weisen Patienten im Median nach 5,5 Monaten eine
Tumorprogression unter Sorafenib-Behandlung auf (Quelle: mediane
'time-to-progression' (TTP) in der SHARP-Studie). Für diese HCC-Patienten,
die eine solche Tumorprogression unter Sorafenib erleiden, gibt es aktuell
keine zugelassene Zweitlinien-Therapie.
Die Wirksamkeitsdaten von Resminostat zum progressionsfreien Überleben
(PFS) aus der SHELTER-Studie waren im Juni 2012 auf der Jahrestagung der
American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago (USA) vorgestellt
worden. Die Kombinationstherapie aus Resminostat und Sorafenib erreichte
eine finale progressionsfreie Überlebensrate (PFSR) nach 12 Wochen
Behandlung von 70% und ein finales, medianes progressionsfreies Überleben
(PFS) von 4,7 Monaten - dies ist einer der höchsten PFS-Werte, die bislang
in klinischen Studien in der Zweitlinien-Therapie von fortgeschrittenem
Leberkrebs erreicht wurden. In der Monotherapiegruppe lagen die finalen
Werte für die PFSR nach 12 Wochen bei 35,3% und für das mediane PFS bei 2,2
Monaten. Wie bereits berichtet, hatte die Studie den primären Endpunkt
(PFSR nach 12 Wochen) sowohl in der Kombinations- als auch in der
Monotherapie vorzeitig erreicht.
Der medizinische Leiter der SHELTER-Studie, Professor Dr. Michael Bitzer
vom Universitätsklinikum Tübingen, wird die Daten auf der bevorstehenden 6.
Jahrestagung der International Liver Cancer Association (ILCA) (14.-16.
September 2012 in Berlin, www.ilca-online.org) am Sonntag, 16. September
2012, von 10:30-12:00 Uhr (MESZ) in einem Vortrag präsentieren. Mit Beginn
der Vortragssession am 16. September 2012 um 10:30 Uhr (MESZ) wird die
Präsentation unter
www.4sc.de/de/produktpipeline/publikationen-poster/resminostat abrufbar
sein.
Dr. Ulrich Dauer, Vorstandsvorsitzender der 4SC AG, kommentierte: 'Wir
freuen uns sehr über dieses Studienergebnis. Der medizinische Bedarf an
neuen wirksamen Therapien für Leberkrebs ist enorm hoch. Dies gilt umso
mehr, da in letzter Zeit mehrere Medikamentenkandidaten, insbesondere
Protein-Kinase-Inhibitoren, in Zulassungsstudien in dieser Indikation
keinen Erfolg gezeigt haben. Resminostat, als einer der derzeit führenden
HDAC-Inhibitoren in fortgeschrittenen klinischen Studien, bietet einen
neuen und vielversprechenden Ansatz für die Therapie von fortgeschrittenem
HCC: die Anwendung als Kombinationstherapie mit Sorafenib sowohl in der
Erst- als auch Zweitlinien-Behandlung. Durch die zusätzliche Behandlung mit
Resminostat wollen wir die Wirksamkeit der Sorafenib-Therapie
wiederherstellen oder deutlich verbessern. Ich bin zuversichtlich, dass
diese beeindruckenden Daten zum Gesamtüberleben aus der SHELTER-Studie uns
zusätzlichen Schwung für die Vorbereitung unserer geplanten
Phase-III-Zulassungsstudie mit Resminostat in der
Zweitlinien-Kombinationsbehandlung mit Sorafenib geben werden. Bis Mitte
2013 wollen wir diese Studie, vorzugsweise gemeinsam mit einem Partner,
starten.'
Dr. Bernd Hentsch, Entwicklungsvorstand der 4SC AG, ergänzte: 'Das mediane
Gesamtüberleben von 8,0 Monaten in der
Resminostat/Sorafenib-Kombinationsgruppe ist ein starkes Signal für die
Wirksamkeit und den substanziellen klinischen Nutzen für
Zweitlinien-HCC-Patienten, die sonst keine Therapieoption mehr haben. Es
ist besonders erfreulich zu sehen, dass sich die Mitte des Jahres
veröffentlichten Ergebnisse zum progressionsfreien Überleben von 4,7
Monaten in der Kombinationsgruppe auch in einen Vorteil beim
Gesamtüberleben überführen lassen konnten. Zudem bestätigen die Daten den
innovativen epigenetischen Wirkmechanismus von Resminostat: die
Resensitivierung von HCC-Tumorzellen, die zuvor bereits tolerant bzw.
resistent gegenüber der Erstlinien-Behandlung mit Sorafenib geworden waren.
Die hohe Sicherheit und pharmakokinetischen Eigenschaften von Resminostat
ebenso wie die sehr gute Kombinierbarkeit mit anderen Krebsmedikamenten
durch seinen (re-)sensitivierenden Wirkmechanismus eröffnen ein enormes
Potenzial für Resminostat zur Anwendung in Kombinationstherapien mit
Chemotherapeutika und neuen zielgerichteten Krebsmedikamenten in
zahlreichen onkologischen Indikationen, in denen Toleranz- und
Resistenzmechanismen epigentisch moduliert werden.'
Ende der Pressemitteilung
Informationen zur Poster-Präsentation:
Vortrags-Nr.: O-030
Titel: 'Efficacy, Tolerability and Pharmacokinetics of the Oral Histone
Deacetylase Inhibitor Resminostat in Patients with Advanced Hepatocellular
Carcinoma: Clinical Data from the Phase 2 Shelter Study'
Vortrags-Session: General Session 5 - Clinical Trials (Oral Communication)
Datum/Uhrzeit der Vortrags-Session: Sonntag, 16. September 2012,
10:30-12:00 (MESZ)
Authoren der Präsentation: M. Bitzer1, E.G. Giannini2, M. Horger3, U.M.
Lauer1, T.M. Ganten4, M.A. Woerns5, J.T. Siveke6, M.M. Dollinger7, G.
Gerken8, M.E. Scheulen8, H. Wege9, V. Zagonel10, U. Cillo11, F.
Trevisani12, A. Santoro13, V. Montesarchio14, A. Mais15, A. Ammendola15, T.
Herz15, J. Asche15, S. Henning15, B. Hauns15, B. Hentsch15, Shelter Study
Group
1Universitätsklinikum Tübingen, Eberhard-Karls-Universität, Tübingen;
2Universitätskrankenhaus Genua, Italien; 3Diagnostische Radiologie,
Universität Tübingen; 4 Abteilung für Innere Medizin, Universität
Heidelberg; 5Universitätsklinikum Mainz; 6Medizinische Abteilung II,
Universitätsklinikum rechts der Isar, München; 7Abteilung für Innere
Medizin, Universität Halle; 8Abteilung für Gastroenterologie und
Häpatologie, Universität Duisburg-Essen, Essen; 9Universitätskrankenhaus
Hamburg-Eppendorf, Hamburg; 10Medical Oncology 1, Istituto Oncologico
Veneto - IRCCS, Padua, Italien; 11Hepatobiliary Surgery and Liver
Transplant Unit, Azienda Università di Padova, Padua, Italien; 12University
of Bologna, Bologna, Italien; 13Department of Oncology, Humanitas Cancer
Center, Rozzano, Italien; 14UO Oncologia Ospedale Cotugno Napoli, Neapel,
Italien; 154SC AG, Planegg-Martinsried.
Über das Design der SHELTER-Studie
Die zweiarmige, internationale Phase-II-SHELTER-Studie untersucht, ob die
Zweitlinien-Therapie mit Resminostat alleine oder in Kombination mit
Sorafenib (Nexavar(R)) - der aktuellen Standardtherapie in der
Erstlinien-Behandlung des fortgeschrittenen Leberkrebs (HCC) - zu einer
Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens bei
HCC-Patienten führt, die nicht mehr auf die Erstlinien-Therapie mit
Sorafenib ansprechen und einen radiologisch bestätigten Tumorprogress unter
der Sorafenib-Behandlung aufweisen. In einem Studienarm werden Patienten
mit der empfohlenen täglichen Dosierung der Kombinationstherapie aus 600 mg
Resminostat und 400 mg Sorafenib behandelt, die im Rahmen einer
vorgeschalteten Dosisfindung für die Kombination beider Wirkstoffe
ermittelt wurde. Im zweiten Studienarm erhalten Patienten einmal täglich
(OD) an fünf aufeinanderfolgenden Tagen eine Monotherapie mit Resminostat
oral verabreicht. Daran schließt sich ein neuntägiger
Resminostat-therapiefreier Zeitraum an (5+9=14 Tage). Im Kombinationsarm
wird Resminostat in gleicher Weise, und Sorafenib durchgehend zweimal
täglich (BID) verabreicht. In beiden Studienarmen wird der resultierende
14-tägige Behandlungszyklus (5+9 Schema) so lange fortgesetzt, bis ein
Fortschreiten der Erkrankung nachweisbar ist oder der Patient die Studie
aus anderen Gründen verlässt. Die ersten beiden radiologischen
Untersuchungen des Tumoransprechens finden nach 6 bzw. nach 12 Wochen
Behandlung statt, danach alle acht Wochen. Patienten, bei denen ein
medizinischer Nutzen, z.B. eine Stabilisierung ihres
Krankheitsfortschreitens oder eine Tumorregression festgestellt werden
kann, können die Behandlung im Rahmen der Studie fortsetzen. Die primäre
Zielsetzung der Studie war, bei mindestens 20% der behandelten Patienten in
beiden Armen ein weiteres Fortschreiten dieser besonders aggressiven
Tumorerkrankung für mindestens 12 Wochen zu unterbinden. Der primäre
Endpunkt der Studie ist die progressionsfreie Überlebensrate (progression
free survival rate; PFSR), die nach 12 Wochen Behandlungsdauer bestimmt
wird. Die sekundären Endpunkte der Studie beinhalten die Ermittlung des
Zeitraums bis zum Fortschreiten der Tumorerkrankung (TTP), das
progressionsfreie Überleben (PFS), die Gesamtüberlebenszeit (OS), die
Analyse der Medikamentensicherheit und -verträglichkeit, die
Pharmakokinetik und die Untersuchung von Biomarkern.
Über Leberkrebs (HCC)
Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist die bei weitem häufigste Form von
Leberkrebs. Leberkrebs ist die fünfthäufigste Krebserkrankung weltweit und
mit etwa 700.000 Toten jährlich die Krebserkrankung mit den drittmeisten
Todesfällen. HCC tritt besonders häufig im asiatisch-pazifischen Raum und
in Südeuropa auf. Je nach Region hat die Krankheit unterschiedliche
Ursachen. Während in Asien die Infektion mit Hepatitis-B-Virus (HBV) der
größte Risikofaktor für HCC ist, gelten in der westlichen Welt vor allem
die Infektion mit Hepatitis-C-Virus (HCV) und Alkoholmissbrauch, als
häufigste Ursache von Leberzirrhose, als Hauptursachen von HCC. Zwar haben
sich aufgrund von Fortschritten bei der Diagnose und Behandlung von HCC in
den vergangenen zehn Jahren die Aussichten für HCC-Patienten verbessert,
dennoch sind die Behandlungsoptionen für Patienten mit fortgeschrittenem
HCC nach wie vor sehr begrenzt. Mit Sorafenib (Nexavar(R)) ist für diese
Patientengruppe bislang lediglich ein Medikament zugelassen. Weniger als
10% der Betroffenen überleben die ersten fünf Jahre nach der Erkrankung -
im fortgeschrittenen Stadium hat HCC damit eine der weltweit niedrigsten
Überlebensraten aller Krebserkrankungen. Besonders für diese Patienten
herrscht somit ein sehr hoher medizinischer Bedarf an neuartigen,
systemischen Therapiemöglichkeiten - vor allem für diejenigen Patienten,
die nicht mehr auf Sorafenib ansprechen oder dieses Medikament nicht
vertragen.
Über Resminostat
Resminostat (4SC-201), die onkologische Leitsubstanz von 4SC, ist ein oral
verabreichter pan-Histon-Deacetylase (HDAC)-Inhibitor mit einem
innovativen, epigenetisch vermittelten Wirkmechanismus, der die Substanz
als neue zielgerichtete Tumortherapie sowohl in Monotherapie als auch in
Kombination mit anderen Krebsmedikamenten für ein breites onkologisches
Indikationsfeld potenziell einsetzbar macht. HDAC-Inhibitoren verändern
nachweislich die DNA-Struktur von Tumorzellen und lösen damit die
Zelldifferenzierung und schließlich den programmierten Zelltod (Apoptose)
aus. Dadurch besitzen HDAC-Inhibitoren einen Wirkmechanismus, der das
Tumorwachstum stoppen und eine Rückbildung des Tumors bewirken kann. Zudem
wird davon ausgegangen, dass Resminostat eine sogenannte 'Sensitivierung'
von Tumorzellen gegenüber anderen Krebswirkstoffen bewirkt. Dadurch können
bestimmte Toleranzmechanismen, die Tumorzellen häufig gegen solch andere
Krebsmedikamente entwickeln, unterdrückt bzw. umgekehrt werden. Durch die
zusätzliche Behandlung mit Resminostat soll damit beispielsweise die
Wirksamkeit einer bereits zuvor verabreichten Krebstherapie, die keine
ausreichende Wirkung mehr zeigte, wiederhergestellt oder wieder deutlich
verbessert werden; zum anderen soll die Kombination von Resminostat mit
gängigen Krebstherapeutika bereits bei deren Therapiestart den
Behandlungserfolg generell verbessern.
In einem breiten klinischen Phase-II-Entwicklungsprogramm wird Resminostat
in den drei Indikationen Leberkrebs (HCC), Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin
Lymphom, HL) und Darmkrebs (CRC) untersucht. In der Phase-II-SAPHIRE-Studie
bei Patienten mit fortgeschrittenem HL zeigte Resminostat als Monotherapie
mit einer Tumoransprechrate von insgesamt 35,3% und einem klinischen Nutzen
bei 55,9% der Patienten substanzielle Antitumor-Aktivität in einer sehr
stark vorbehandelten Patientengruppe sowie sehr gute Sicherheit und
Verträglichkeit. In der Phase-I/II-SHORE-Studie mit Resminostat in
Kombination mit der FOLFIRI-Chemotherapie als Zweitlinienbehandlung von
Patienten mit K-ras-mutiertem Darmkrebs werden erste Zwischenergebnisse für
2012 erwartet. Zudem wird Resminostat in der Phase-II-SHELTER-Studie in
Monotherapie sowie in Kombination mit Sorafenib als Zweitlinientherapie von
Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC) untersucht, bei denen es
nach einer Erstlinientherapie mit Sorafenib zu einem radiologisch
bestätigten Fortschreiten der Erkrankung kam. Gemäß der am 4. Juni 2012 auf
der ASCO Jahreskonferenz veröffentlichten Daten erreichte die
Kombinationstherapie aus Resminostat und Sorafenib eine progressionsfreie
Überlebensrate (PFSR) nach 12 Wochen von 70,0% und ein medianes
progressionsfreies Überleben (PSF) von 4,7 Monaten. Die Studie hatte den
primären Endpunkt in der Kombinations- und in der Monotherapie vorzeitig
erreicht.
4SC befindet sich derzeit in Gesprächen mit Zulassungsbehörden und
potenziellen Partnern für die Vorbereitung eines zulassungsrelevanten,
pivotalen Studienprogramms mit Resminostat in Kombination mit Sorafenib als
Zweitlinientherapie von Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC),
bei denen es nach einer Erstlinientherapie mit Sorafenib zu einem
Fortschreiten der Erkrankung kam.
Über die 4SC
Der von der 4SC AG (ISIN DE0005753818) geführte Konzern erforscht und
entwickelt zielgerichtet wirkende, niedermolekulare Medikamente zur
Behandlung von Erkrankungen mit hohem medizinischen Bedarf in verschiedenen
Autoimmun- und Krebsindikationen. Damit sollen den betroffenen Patienten
innovative Therapien mit verbesserter Verträglichkeit und Wirksamkeit im
Vergleich zu bestehenden Behandlungsmethoden für eine höhere Lebensqualität
geboten werden. Die ausgewogene Pipeline des Unternehmens umfasst
vielversprechende Produkte in verschiedenen Phasen der klinischen
Entwicklung. Durch Partnerschaften mit führenden Unternehmen der
Pharmaindustrie setzt die 4SC auf zukünftiges Wachstum und Wertsteigerung.
Das Unternehmen wurde 1997 gegründet und beschäftigte am 30. Juni 2012
insgesamt 90 Mitarbeiter. Die 4SC AG ist seit Dezember 2005 am Prime
Standard der Börse Frankfurt gelistet.
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unternehmerische Pläne und Zielsetzungen, Produkte oder Dienstleistungen,
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jochen.orlowski(at)4sc.com, Tel.: +49 (0) 89 70 07 63 66
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Mareike Mohr, Raimund Gabriel
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