BERLIN (dpa-AFX) - Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland ist einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge armutsgefährdet. Betroffen sind demnach vor allem Jungen und Mädchen in alleinerziehenden Familien oder in Mehrkindfamilien mit drei und mehr Heranwachsenden. Wie sich die Kinderarmut gesellschaftlich und volkswirtschaftlich auswirkt, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Diakonie untersucht. Das Ergebnis stellen der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, und DIW-Präsident Marcel Fratzscher am Freitag (10.00 Uhr) in Berlin vor.
Im Kampf gegen Kinderarmut will die Ampel-Koalition noch in dieser Legislaturperiode die Kindergrundsicherung einführen. Diese soll es Familien ermöglichen, leichter an staatliche Leistungen zu kommen. Familienministerin Lisa Paus (Grüne), die am Mittwoch das sogenannte Wachstumschancengesetz von Finanzminister Christian Lindner (FDP) blockierte, verlangt für die Kindergrundsicherung mehr Geld.
Paus sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Kindergrundsicherung ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder und unseren Wohlstand. Darum sind wir gut beraten, beides zu tun: die Teilhabechancen für Kinder zu verbessern und Wachstumschancen der Wirtschaft zu stärken.