Investing.com - Die US-Aktienmärkte zeigen sich vor Börseneröffnung freundlich, gestützt durch eine starke Rallye der Technologiewerte am Vortag. Insidern zufolge führt das KI-Unternehmen OpenAI derzeit Gespräche über eine mögliche Kapitalspritze, die das Unternehmen mit 150 Milliarden Dollar bewerten könnte. Gleichzeitig stehen bei Boeing die Zeichen auf Konflikt: Laut Medienberichten werden die Beschäftigten des Unternehmens im Nordwesten der USA voraussichtlich einen vorläufigen Tarifvertrag ablehnen und stattdessen für einen möglichen Streik votieren.
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1. US-Märkte leicht im Plus
Im vorbörslichen Handel deuten sich auch heute positive Tendenzen an der Wall Street an. Die durch Technologiewerte angetriebene Rallye setzt sich voraussichtlich fort.
Der Dow Future legt derzeit um 0,2 % zu, der S&P 500 notiert ebenfalls 0,2 % höher, während der Nasdaq 100 um 0,3 % zulegt.
Gestern erholten sich die Märkte deutlich, wobei der Nasdaq Composite den größten Tagesanstieg seit einem Monat verzeichnete. Vor allem Nvidia (NASDAQ:NVDA) führte mit einem kräftigen Kursanstieg die positive Entwicklung bei den Technologieaktien an, was den breiten Markt nach einem kurzen Rücksetzer aufgrund der US-Inflationsdaten stützte.
Die veröffentlichten August-Inflationsdaten zeigen stabile Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat, während die Kerninflation, die ohne Lebensmittel und Energie berechnet wird, leicht gestiegen ist. Marktteilnehmer gehen nun davon aus, dass die US-Notenbank bei ihrer kommenden Sitzung im September eine weniger aggressive Zinserhöhung von 25 Basispunkten favorisieren könnte, statt der zuvor diskutierten 50 Basispunkte.
2. Halbleiter-Spezialisten erholen sich
Nach einem markanten Kurssprung der Nvidia-Aktie setzte eine deutliche Erholung bei den Papieren wichtiger Halbleiterunternehmen ein. Im asiatischen Handel profitierten insbesondere die Zulieferer von Nvidia wie SK Hynix, Hon Hai Precision Industry und Advantest Corp. von einer starken Nachfrage. Auch japanische Unternehmen wie Tokyo Electron (TYO:8035) und Renesas Electronics (TYO:6723) stießen bei Investoren auf reges Interesse. In Europa legten die Aktien von ASM International (AS:ASMI) (AS:ASMI), ASML Holding (AS:ASML) und STMicroelectronics (EPA:STMPA) spürbar zu.
Am Vortag war der Nvidia-Kurs um 8,2 % gestiegen, was den höchsten Tagesgewinn des kalifornischen Chip-Herstellers seit sechs Wochen markierte.
3. OpenAI peilt 150 Milliarden Dollar Bewertung an
OpenAI könnte bald eine Bewertung von 150 Milliarden Dollar erreichen. Laut Medienberichten befindet sich das KI-Unternehmen in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Kapitalspritze, die seine Führungsposition im rasant wachsenden Bereich der Künstlichen Intelligenz weiter festigen soll. Damit wäre OpenAI eines der wertvollsten Startups weltweit.
Geplant ist offenbar eine Finanzierungsrunde im Umfang von 6,5 Milliarden Dollar, während parallel Gespräche über eine Kreditlinie in Höhe von 5 Milliarden Dollar geführt werden. Das berichtet Bloomberg News unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Sollte die Finanzierung erfolgreich sein, würde sich der Unternehmenswert von OpenAI fast verdoppeln – aktuell liegt die Bewertung bei rund 86 Milliarden Dollar. Laut der Financial Times führt Thrive Capital die Investorenrunde an, während auch Branchengrößen wie Apple (NASDAQ:AAPL), Nvidia und Microsoft (NASDAQ:MSFT) als mögliche Geldgeber gehandelt werden.
Der Hype um OpenAI begann 2022 mit der Veröffentlichung von ChatGPT, einem KI-Chatbot, der maßgeblich zur Popularität von Künstlicher Intelligenz beigetragen hat.
4. Boeing-Beschäftigte stimmen über Tarifeinigung ab
Beim US-Flugzeugbauer Boeing (NYSE:BA) droht ab Freitag ein möglicher Streik. Etwa 33.000 Beschäftigte im pazifischen Nordwesten der USA, vertreten durch die International Association of Machinists District 751, stimmen heute über eine vorläufige Tarifvereinbarung ab. Sollte die Belegschaft das Angebot ablehnen, könnte es zu einer weitreichenden Arbeitsniederlegung kommen.
Die vorgeschlagene Vereinbarung umfasst eine 25-prozentige Lohnerhöhung, bessere Altersversorgungsleistungen, den Bau eines neuen Flugzeugs in der Region sowie eine größere Mitbestimmung der Gewerkschaft in der Qualitätssicherung.
Vertreter der International Association of Machinists District 751 gaben an, dass die Belegschaft voraussichtlich gegen das Angebot stimmen wird. Die Gewerkschaftsmitglieder fordern vor allem höhere Lohnerhöhungen und weitere Anpassungen in der Vereinbarung, was die Verhandlungen ins Stocken bringen könnte.
Ein Streik würde CEO Kelly Ortberg, der erst kürzlich das Ruder bei Boeing übernommen hat, unter erheblichen Druck setzen. Ortberg steht bereits vor der Herausforderung, die Finanzen zu stabilisieren und den Ruf des Unternehmens nach Sicherheitsmängeln wiederherzustellen. Er warnte, dass ein Streik die Erholung von Boeing ernsthaft gefährden könnte.
5. Ölpreis erholt sich nach Hurrikan Francine – Nachfrage bleibt im Fokus
Die Ölpreise haben sich nach dem Einsetzen von Hurrikan Francine im europäischen Handel stabilisiert und sind deutlich gestiegen. Die Sturmbedrohung sorgte für Befürchtungen über Angebotsengpässe, die schwerer wogen als die anhaltende Unsicherheit über die schwächelnde globale Nachfrage.
Der Hurrikan traf am Vortag auf die Küste Louisianas, nachdem er den Golf von Mexiko durchzogen hatte, wo mehrere Ölproduzenten ihre Aktivitäten einschränken mussten. Dadurch erholten sich die Ölpreise, die zu Beginn der Woche auf ein Dreijahrestief gefallen waren. Doch mit dem Abflauen des Sturms richten die Märkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die schwächelnde globale Nachfrage.
Brent-Öl verzeichnete einen Anstieg von 1,6 % auf 71,71 Dollar pro Barrel. West Texas Intermediate kletterte um 1,5 % auf 67,57 Dollar pro Barrel.
Investing.com/Reuters
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