Investing.com – Während die US-Aktienmärkte im Vorfeld der erwarteten dritten Zinssenkung durch die US-Notenbank leicht zulegen, sorgt eine potenzielle Mega-Fusion in der Automobilbranche für Schlagzeilen: Die japanischen Hersteller Honda und Nissan sollen Gespräche über einen Zusammenschluss führen.
1. Dritte Zinssenkung in Folge erwartet
Im Laufe des heutigen Nachmittags endet die letzte geldpolitische Sitzung der US-Notenbank in diesem Jahr. Die Märkte haben bereits eine Zinssenkung um 25 Basispunkte weitgehend eingepreist. Im Fokus der Anleger stehen daher vor allem die aktualisierten Wirtschaftsprognosen der Fed sowie die Aussagen ihres Präsidenten Jerome Powell. Von seinen Ausführungen erhoffen sich viele Investoren Hinweise darauf, wie entschlossen die Fed im kommenden Jahr Zinssenkungen vornehmen wird.
Die Experten von Goldman Sachs (NYSE:GS) erwarten, dass die Fed bereits im Januar eine weitere Zinssenkung durchführen könnte. Diese Einschätzung basiert darauf, dass die Arbeitslosenquote unter den Prognosen des Federal Open Market Committee (FOMC) liegt, während die Inflation weiterhin höher ausfällt als erwartet. Auch die Analysten von Standard Chartered rechnen mit einer weiteren Zinssenkung im Januar und verweisen auf die anhaltende Schwäche des US-Arbeitsmarktes.
„Unsere Basiserwartung ist eine weitere Zinssenkung am 29. Januar, da wir davon ausgehen, dass sich die eingehenden Daten zum US-Arbeitsmarkt weiter verschlechtern werden“, erklärte die Bank in einer aktuellen Mitteilung.
2. US-Aktienmärkte erholen sich leicht
Die US-Aktienmärkte zeigen sich heute vor Börsenbeginn leicht im Plus, während die Anleger gespannt auf die letzte Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) in diesem Jahr blicken.
Der Dow Future legt aktuell um 0,1 % zu, ebenso der S&P 500 und der Nasdaq 100, die beide ebenfalls ein Plus von 0,1 % verzeichnen.
Am gestrigen Handelstag schlossen die wichtigsten US-Indizes durchweg im Minus. Besonders der Dow litt und verzeichnete seinen neunten Verlusttag in Folge. Positiv hervorzuheben sind jedoch die gestern veröffentlichten Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen für November, die stärker als erwartet ausgefallen sind. Dies signalisiert, dass die Verbraucherausgaben – ein zentraler Treiber des Wirtschaftswachstums – weiterhin robust bleiben.
3. Ölpreis vor Fed-Entscheidung volatil
Der Ölpreis zeigt sich vor der anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) uneinheitlich. Händler üben sich angesichts der unsicheren Marktlage in Zurückhaltung. Zusätzlich sorgen die verschärften Sanktionen gegen Russland für Unsicherheit, könnten sie doch potenzielle Auswirkungen auf das globale Ölangebot haben.
Gestern beschloss die Europäische Union ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland, das auf die sogenannte „Schattenflotte“ abzielt – Schiffe, die heimlich russisches Rohöl und Erdölprodukte transportieren. Auch Großbritannien ergriff ähnliche Maßnahmen und verhängte Sanktionen gegen Schiffe, die gegen das geltende Embargo verstoßen haben.
Aktuell notiert US-Rohöl WTI mit einem Plus von 0,2 % bei 70,25 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 0,5 % auf 73,70 Dollar pro Barrel gestiegen ist.
Die Märkte rechnen fest damit, dass die Fed die Zinsen zum dritten Mal seit Beginn ihres Zinssenkungszyklus senken wird. Niedrigere Zinsen bedeuten geringere Kreditkosten, was das Wirtschaftswachstum stützen und die Nachfrage nach Öl entsprechend ankurbeln könnte.
4. Honda und Nissan prüfen Fusion - Foxconn ebenfalls an Beteiligung interessiert
Der taiwanesische Elektronikriese Foxconn (SS:601138) soll laut einem Bloomberg-Bericht Interesse an einer Mehrheitsbeteiligung am japanischen Automobilhersteller Nissan (TYO:7201) bekundet haben. Dieser Vorstoß unterstreicht Foxconns ehrgeizige Pläne, eine Schlüsselrolle im globalen Markt für Elektrofahrzeuge (EV) einzunehmen.
Foxconn hat bereits erhebliche Investitionen in seine eigene EV-Sparte, Foxtron Vehicle Technologies, getätigt. Eine Übernahme von Nissan würde jedoch einen bedeutenden strategischen Vorteil bieten: Zugang zu einer etablierten Modellpalette und einem weltweiten Vertriebsnetz, das den Markteintritt in verschiedenen Regionen erheblich beschleunigen könnte.
Diese Nachricht fällt mit Berichten zusammen, dass Nissan auch mit Honda (TYO:7267) über eine mögliche Fusion spricht – ein Schritt, der angesichts der zunehmenden Herausforderungen in der Elektroautoindustrie kaum überraschend ist. Beide japanischen Automobilhersteller stehen im globalen Wettbewerb unter Druck, insbesondere auf dem wettbewerbsintensiven chinesischen Markt.
5. Gewinnmitnahmen treffen Bitcoin
Der Bitcoin kann sein jüngstes Rekordhoch im aktuellen Handelsverlauf nicht verteidigen. Einige Anleger realisieren im Vorfeld der erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed Gewinne.
Der Kurs der weltweit führenden Kryptowährung sinkt derzeit um 3 % auf 104.046 Dollar, nachdem er am Vortag die psychologisch wichtige Marke von 108.000 Dollar überschritten hatte.
Am Dienstag erreichte Bitcoin mit 108.244 Dollar ein neues Allzeithoch. Der Anstieg wurde durch die Hoffnung auf ein kryptofreundlicheres wirtschaftliches Umfeld unter US-Präsident Donald Trump befeuert, der wiederholt eine strategische Bitcoin-Reserve für die Vereinigten Staaten ins Spiel gebracht hatte.