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Die große Wachstumslüge – Konjunkturprogramme treiben uns in den Ruin

Veröffentlicht am 28.07.2023, 15:13
© Investing.com

Investing.com – Immer dann, wenn es zu "unvorhergesehenen" wirtschaftlichen Verwerfungen kommt, greifen Regierungen in das Marktgeschehen mit Konjunkturprogrammen ein. Es werden Banken gerettet, Unternehmen vor der Pleite bewahrt, Infrastrukturprojekte aufgelegt und Kaufanreize gesetzt.

Die dafür aufgewendeten Geldmittel übersteigen in der Regel die Steuereinnahmen und werden deshalb aus neuen Schulden finanziert. Doch was kurzfristig die politischen Umfragewerte beflügelt, hat langfristig für jeden von uns dramatische Folgen.

Der Ökonom Dr. Lacy Hunt von Hoisington Management belegte, dass in den USA schuldenbasierte Konjunkturmaßnahmen ihren positiven Effekt spätestens nach 1,5 Jahren verlieren. Nach drei Jahren entpuppen sich diese sogar als Bumerang und führen zu langfristig negativen Wachstumseinbußen.

Hunt wies nach, dass das Verhältnis der US-Staatsausgaben zum BIP von 25,2 Prozent im Jahr 1971 bis 2023 auf 34,3 Prozent zulegte. Im gleichen Zeitraum sank jedoch das Wachstumsverhältnis des realen Pro-Kopf-BIP zum Bruttoinlandseinkommen von 2,2 Prozent auf 1,3 Prozent.

Daraus leitet Hunt ab, dass sich das Trendwachstum der Wirtschaft verschlechtert, wenn die Staatsausgaben schuldenfinanziert steigen.

Dass diese Annahme nicht völlig aus der Luft gegriffen ist, zeigt eine im Jahr 2011 im Journal of Economic Surveys von Andreas Bergh und Magnus Henrekson veröffentlichte Studie.

Diese besagt, dass mit jedem Prozent an zusätzlichen Staatsausgaben das Wachstum des realen Pro-Kopf-BIP um 0,05 bis 0,1 Prozent sinkt. Begründet wird dies damit, dass der schwerfällige öffentliche Sektor, der zunehmend die Privatwirtschaft beansprucht, wachstumsfördernde Innovationen verhindert.

Nachhaltiges Wachstum entsteht nur durch steigende Produktivität, doch genau das können staatliche Konjunkturprogramme nicht bieten. Hunt verweist darauf, dass die Produktivität im nichtlandwirtschaftlichen Sektor in den vergangenen zehn Quartalen im Rekordtempo gesunken ist. Die in diesem Sektor geschaffenen 1,2 Millionen Arbeitsplätze sind alles andere als ein Grund zu Freude, denn sie sind kein Beleg für eine brummende Wirtschaft, ganz im Gegenteil.

Während sich die Wall Street über die robuste Wirtschaft freute, schenkte man dem gleichzeitigen Rückgang der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 34,6 auf 34,4 Stunden keinerlei Beachtung. Doch laut Hunt bedeutet dies, dass die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden unverändert ist. Die gleich Arbeit wird also von mehr Arbeitnehmern geleistet, was natürlich die Arbeitskosten in die Höhe treibt. Sieht so wirtschaftliches Wachstum aus?

Wohl kaum, es ist vielmehr ein deutliches Signal für eine sich verschlechternde Produktivität.

Der Makroökonom Mike Shedlock rechnet fest damit, dass der Trend der sinkenden Produktivität gerade erst begonnen hat. Die Schulden steigen immer weiter, während die Work-Life-Balance getriebene Generation Z die ins Rentenalter kommenden Boomer aus dem Arbeitsmarkt verdrängen.

Zudem erreichen die Programme zur Klimaneutralität die Verbraucher nicht. Als Beispiel nennt Shedlock, die von der Regierung-Biden geförderten Verkäufe von Elektrofahrzeugen, die bereits ins Stocken geraten. Mittlerweile dauert es 92 Tage, bis ein Händler einen Käufer gefunden hat, was die Produzenten veranlasst weniger herzustellen, was die jüngst negativen Ergebnisse der Industrieproduktion belegen.

Und obwohl das alles keine rosigen Zukunftsaussichten sind, scheinen nicht nur die Regierung und die Fed die Möglichkeit einer Rezession aufgegeben zu haben, sondern auch die Ökonomen. Gleichzeitig ist die Diskrepanz zwischen BIP und dem Bruttoinlandseinkommen aber so groß wie seit 20 Jahren nicht, was allerdings ignoriert wird. Und so kommt Shedlock zu der Erkenntnis:

"Es wäre verdammt witzig, wenn die Rezession genau dann beginnt, wenn die Ökonomen die Vorstellung einer Rezession endgültig begraben haben."

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