von Robert Zach
Investing.com - Anfang dieser Woche skizzierte US-Präsident Donald Trump einen Drei-Stufen-Plan, damit das Wirtschaftsleben langsam und kontrolliert wieder in Gang gesetzt werden kann. Und Investoren scheinen begierig zu sein, ihr gehortetes Geld endlich wieder anzulegen. Aber während sich die Debatte über Value (NYSE:VLUE) gegenüber Growth (NYSE:VUG) verschärft, halten sich einige an der Wall Street nicht mit solchen komplexen Details auf.
"Folgen Sie der Fed", riet der weltweit größte Asset-Manager auf der ganzen Welt BlackRock (NYSE:BLK) Anfang dieser Woche in einem Blogbeitrag.
"Wir werden der Fed und anderen Zentralbanken (der Industrieländer) folgen, indem wir kaufen, was sie kaufen, und Vermögenswerte, die sich mit diesen zusammengehen", sagte Rick Rieder, Leiter des globalen Allokationsteams von BlackRock.
Seit Jahren investieren Anleger sicher in der Kenntnis, dass die Fed als Ritter auf dem Weißen Pferd auftauchen wird, sollte das finanzielle Umfeld problematisch werden.
Noch vor wenigen Monaten, im Oktober, baute die Fed ihre Käufe kurzfristiger Schuldtitel aus, um den Repo-Markt zu beruhigen. Viele glauben bis heute, dass dies die monatelange Rallye lostrat, bevor die Pandemie ausbrach.
Im vergangenen Monat ist die Fed erneut auf große Shopping-Tour gegangen, die ihre Bilanz bislang über 7 Billionen US-Dollar ausgeweitet hat, um eine Wirtschaftskrise durch die Pandemie abzuwehren, von der einige behaupteten, sie könne mit den tiefsten und schwersten Rezessionen vergangener Zeiten mithalten.
Eine Vielzahl von Wertanlagen werden gekauft, darunter Staatsanleihen, Schuldtitel mit Investment-Grade-Rating, ETFs und sogar Schrottanleihen (so genannte Junk Bonds), stehen auf der Liste.
Angesichts der Tatsache, dass die Fed-Programme als ein Fass ohne Boden gelten, behalten auch andere an der Wall Street die Einkaufsliste der Zentralbank im Auge, obwohl die zugrunde liegende Wirtschaft Rezessionssymptome aufweist und in den letzten vier Wochen die Zahl der Anträge auf Arbeitslosengeld neue Rekordwerte erreicht hat.
"Die Analyse der Spreads von Unternehmensanleihen zeigt, dass Kreditinvestoren bereits ihre Kaufmuster ändern, um sich auf die von der Fed 'übernommenen' Sektoren zu konzentrieren", kommentierte Wells Fargo (NYSE:WFC) in einer Notiz.
Laut Refinitiv Lipper haben die Investoren in der Woche bis zum 15. April US-Schrottanleihen im Rekordwert von 7,66 Milliarden US-Dollar gekauft.
"Sie können der Fed danken", sagte Greg Zappin, Geldmarktmanager bei Penn Mutual Asset Management, gegenüber Bloomberg. "Die Spreads von hochverzinsten Anleihen haben sich um etwa 300 Basispunkte verengt und der Markt ist offen für Emissionen. Ich bin daher nicht überrascht, dass Geld herein fließt."
Trotz Corona-Krise und sich eintrübenden Konjunkturdaten gilt das Mantra "Don't Fight The Fed" mehr denn je!